Das Buch Jesus Sirach

Kapitel XXII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Das Alte Testament

Die Apokryphen

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Jesus Sirach

 

C. XXII.

 

Sir 22,1-32

 

Der Text in 50 Kapiteln
mit Vorrrede und Gebet Sirachs im Anhang (Kapitel 51)

InfoNeue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017

Der Text des Buchs Jesus Sirach wurde für die Aus­ga­be 2017 aus dem grie­chi­schen Quell­text neu über­setzt. Die­se Über­se­tzung weicht von der bis­he­ri­gen Text­ge­stalt al­ler Luther­bi­beln bis 2016 (letz­te Re­vi­si­on 1984) ab.

Die roten Vers­num­mern gel­ten für alle Aus­ga­ben bis 2017.

 

Gliederung Kapitel XXII.

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXII.

 

 

5 - 23

 

 

II. WEISHEIT UND TORHEIT

 

1

22,1-2

22,1-2

→Der Faule

2

22,3-6

22,3-8

→Die ungeratenen Kinder

3

22,7-22

22,9-18

→Weisheit und Torheit

4

22,23-32

22,19-26

→Die Freundschaft

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.

 

 

Biblia

 

 

Das Bucĥ
Jeẛus Syracĥ.

 

 

 

 

[188b]

 

 

XXII.

 

221

 

 

 

Der Faule

 

EIn fauler Menſch / iſt gleich wie ein Stein / der im kot ligt / 2Wer jn auff hebt / der mus die Hen­de wider wi­ſſchen.

 

 

 

Die ungeratenen Kinder

 

3EIn vn­ge­zo­gen Son / iſt ſei­nem Va­ter ei­ne vn­eh­re.

 

4Ein ver­nünff­ti­ge Toch­ter / kriegt wol ei­nen Man / Aber ein vn­ge­ra­te­ne Toch­ter / leſſt man ſi­tzen / vnd ſie be­küm­mert jren Va­ter. 5Vnd wel­che wil­de iſt / die iſt bei­de dem Va­ter vnd Man ei­ne vn­eh­re / Vnd wird von bei­den geha­ſſet.

 

6EIn re­de / ſo zur vn­zeit ge­ſchicht / rei­met ſich eben / wie ein Sei­ten­ſpiel / wenn ei­ner traw­rig iſt / Straff vnd le­re / ſol man zu rech­ter zeit vben.

 

 

Weisheit und Torheit

 

7WEr einen Nar­ren le­ret / der fli­cket Scher­ben zu­ſa­men / vnd thut eben / als wenn man ei­nen / aus ei­nem tief­fen Schlaff weckt. 8Wer mit einem Nar­ren re­det / der re­det mit ei­nem Schlaf­fen­den / 9Wens aus iſt / ſo ſpricht er / Was iſts?

 

10VBer einen Tod­ten pfle­get man zu traw­ren / denn er hat das Liecht nicht mehr / Aber vber ei­nen Nar­ren ſolt man traw­ren / das er kei­nen ver­ſtand hat. 11Man ſol nicht zu ſeer traw­ren vber den Tod­ten / Denn er iſt zu Ru­ge ko­men / 12Aber des Nar­ren le­ben iſt er­ger / denn der tod. 13Sie­ben ta­ge traw­ret man vber ei­nen Tod­ten / Aber vber ei­nen Na­ren vnd Gott­lo­ſen / jr le­ben­lang.

 

 

 

 

[188b | 189a]

 

 

Jeſus Syrácĥ.    C. XXII.

CLXXXIX.

 

 

14REde nicht viel mit ei­nem Nar­ren / vnd gehe nicht viel vmb mit ei­nem Vn­uer­ſten­di­gen. 15Hal­te dich von jm / Das du nicht in ei­nen ſchweis ge­fürt / vnd von ſei­nem vn­flat be­kleckt wer­deſt / 16Wei­che nur von jm / ſo blei­be­ſtu mit frie­den / vnd ko­meſt nicht in angſt vnd not vber ſei­ner Tor­heit. 17Was iſt ſchwe­rer denn bley? Vnd wie wil man ei­nen Nar­ren an­ders hei­ſſen den Bley? 18Es iſt leich­ter / ſand / ſaltz vnd ei­ſen tra­gen / denn ei­nen vn­uer­ſten­di­gen Men­ſchen.

 

 

(Schweis)

Gut Ge­ſel­len vnd Freun­de / fü­ren man­chen in ein Bad etc.

 

19GLeich wie ein Haus / das feſt in ein­an­der ver­bun­den iſt / nicht zu­fellt / vom Sturm­wind / Al­ſo auch ein hertz das ſei­ner Sa­chen ge­wis iſt / das fürcht ſich fur kei­nem ſchre­cken.

 

20GLeich wie der ſchö­ne Tünch / an der ſchlech­ten Wand / wi­der den Re­gen / 21 vnd ein Zaun auff ho­hem Ber­ge / wi­der den Wind / nicht kan be­ſte­hen. 22Alſo ſte­het das blö­de hertz des Nar­ren in ſei­nem für­ne­men / wi­der kein er­ſchre­cken.

 

 

Die Freundschaft

 

23WEnn man das au­ge drückt / ſo ge­hen thre­nen he­r­aus / 24Vnd wenn man ei­nem das Hertz trifft / ſo leſſt er ſich mer­cken.

 

25WEr vn­ter die Vo­gel wirfft / der ſcheucht ſie weg / Vnd wer ſei­nen Freund ſchme­het / der zer­tren­net die Freund­ſchafft.

 

26WEnn du gleich ein Schwert zü­ckeſt / vber dei­nen Freund / ſo mach­ſtu es nicht ſo bö­ſe (als mit ſchme­hen) Denn jr kön­net wol wi­der Freun­de wer­den / 27wenn du jn nicht mei­deſt / vnd re­deſt mit jm. Denn man kan al­les ver­ſü­nen / Aus­ge­no­men die ſchmach / ver­ach­tung / of­fen­ba­rung der heim­lig­keit / vnd bö­ſe tück / Solche ſtü­cke ver­ia­gen den Freund.

 

28BLeib trew dei­nem Freund / in ſei­ner Ar­mut / Das du dich mit jm frew­en mü­geſt / wens jm wol­ge­het.

 

29HAlt fes­te bey jm / wens jm vbel ge­het / Auff das du ſei­nes Glücks auch genie­ſſen mü­geſt.

 

30DEr Rauch vnd dampff ge­het vor­her / wenn ein Fewr bren­nen wil / Al­ſo kompts vom ſchme­hen / zum blut­uer­gie­ſſen.

 

31SCheme dich nicht dei­nen Freund zu­ſchü­tzen / Vnd mei­de jn nicht / 32Wi­der­fe­ret dir et­was Bö­ſes von jm / So wird ſich fur jm hü­ten wers hö­ret.

 

 

 

 

 

Der Vers 22,33 (neu: 22,27 bil­det in die­ser Aus­ga­be den An­fang des Ka­pi­tels XXIII. (23).

 
 

 

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 Kürzel

 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

 Kürzel

Syrach.
Eccl.
Ecc.
Das Buch Jeſus Syrach.

Biblia Vulgata:
Sirach seu ecclesiasticus

 

Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln.
Hier steht Eccl. oder Ecc.für das Buch Jesus Sirach, nicht für den Prediger Salomo (Ecclesiastes).

→Zum Inhaltsverzeichnis

Das Buch Jesus Sirach

Das Buch Jesus Sirach

Ecclasiasticus

Sir

Sir

Sir

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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