Holzschnitt
Altes und neues Testament
Titelblatt des Abschnitts der Bücher der Propheten
Der Datumseindruck 1544 (M. D. XLIIII.) belegt, dass dieses Titelblatt ursprünglich für eine Teilausgabe der Bibel gedruckt wurde, die nur die Bücher der Propheten enthält. Das Blatt wurde unverändert in der zweibändigen Ausgabe von 1545 verwendet. Dort leitet es den zweiten Band ein, dessen Blattzählung wieder bei 1 beginnt.
Der zweite Band enthält allerdings vom Alten Testament nicht nur die Bücher der Propheten, sondern auch die Apokryphen, sowie das gesamte Neue Testament.
Das Blatt zeigt in sechs Szenen paarweise eine Gegenüberstellung zentraler Glaubensinhalte und ihrer Bedeutung im Alten Testament (linke Spalte) und im Neuen Testament (rechte Spalte). Die beiden Spalten sind durch den in der Mitte angeordneten Baumstamm getrennt.
Thema 1: Gerechtig und Glaube
Thema 2: Tod und ewiges Leben
Thema 3: Verdammnis und Vergebung
Jesaja zählt zu den großen und wichtigen Schriftpropheten der hebräischen Bibel und des Alten Testaments. Jedoch wird das Buch heute mehreren Autoren zugeschrieben.
Jeremia zählt zu den großen und wichtigen Schriftpropheten des Alten Testaments. Das Buch ist eine Sammlung von Prophetenworten, Sprüchen, Erzählungen und Berichten.
In fünf Gedichten wird die Zerstörung Jerusalems und des Tempels beklagt (586 v. Chr.). Jerusalem wird u. a. als klagende Mutter, als vergewaltigte Geliebte und als verlassene Witwe beschrieben.
Hesekiel zählt zu den wichtigen Schriftpropheten. Seine Visionen geben Anlass zum Nachdenken und Forschen. Insbesondere die Vision vom Gebäude des neuen Tempels ist vieldiskutiert.
Das Buch erzählt Geschichten über Daniel am babylonischen Königshof zur Zeit des Exils. Es beschreibt Daniels Visionen und die große Offenbarung über die kommenden Weltreiche.
Das Buch liefert die gesammelten Sprüche Hoseas. In seinen Reden richtet er sich gegen das abtrünnige Volk.
Joel prophezeit Gottes Gericht, das wie eine Heuschreckenplage hereinbrechen wird, aber auch Gottes Gnade.
Im Völkerspruchzyklus fin-den sich Ge-richts-wor-te an Is-ra-els Nach-bar-län-der. Es fol-gen Ge-richts-wor-te an Is-ra-el. Danach schlie-ßen sich meh-re-re Vi-si-o-nen des Amos an.
Anlass des Buchs sind die Feindseligkeiten zwischen Edom und Israel. Obadja kündigt den Edomitern Gottes Strafgericht an und weissagt für Israel die Rettung am Tag des Herrn.
Wer kennt nicht die Geschichte von Jona, der vor Gott fliehen wollte und drei Tage im Bauch des großen Fisches verbrachte? Doch warum wollte er fliehen? Und wie ging die Geschichte aus?
Micha geißelt das unbarmherzige Verhalten der Reichen und der Obrigkeit. Für Micha besteht wahrer Gottesdienst aus Liebe, Barmherzigkeit und Gottesfurcht.
Nahum tröstet Juda und Israel mit einem Lobpreis Gottes und führt eine längere Gerichtsrede gegen Ninive.
Habakuk beklagt Gewalt und Unrecht. Er beklagt die Raffgier und das Machtstreben.
In Hab 2,4 findet sich die Grundlage der Rechtfertigungslehre des Paulus.
Zefanja lebte zur Zeit Jeremias. Das Buch ist eine Schrift, die Juda und den Nachbarländern das Gericht Gottes verkündet, aber auch das kommende Heil.
Haggai drängt Serubbabel, den Fürst von Juda, auf Geheiß Gottes dazu, den zerstörten Tempel wieder zu errichten.
Das Buch des Propheten Sacharja beinhaltet die acht Visionen Sacharjas sowie eine Sammlung verschiedener Aussprüche.
Maleachi verurteilt bei Priestern und Leviten den ungerechten Umgang mit Geld, geistlichen Verfall und Trägheit, soziale Ungerechtigkeit und das Vermischen mit heidnischen Religionen.
Luthers Vorreden, wie sie in der Lutherbibel von 1545 zu finden sind, fehlen in nahezu allen neueren Ausgaben der Lutherbibeln. In der Jubiläumsausgabe der Lutherbibel 2017 (erschienen im Herbst 2016) sind im Anhang einige wenige Zitate aus den zahlreichen Vorreden Luthers aufgeführt. Nur die Vorrede zum Neuen Testament ist dort vollständig abgedruckt, allerdings wurde sie in gegenwärtiges Deutsch übertragen. Wer Luthers Vorreden in Buchform ungekürzt lesen möchte, ist nach wie vor auf Nachdrucke der Lutherbibeln von 1534 und 1545 angewiesen.
Als eigenständige Gattung innerhalb der Lutherbibel von 1545 haben wir die Vorreden zu den Büchern der Propheten hier zusammengestellt, um dem Leser die Übersicht über die verfügbaren Texte und den schnellen Zugriff auf sie zu ermöglichen.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.
Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.
Für Luther ist das Buch Jesaja ein Werk voller tröstlicher und herzlicher Sprüche, das allerdings nicht leicht zu verstehen sei und aus seiner Zeit heraus interpretiert werden müsse.
Luther erklärt, wie Jeremia als Bote auftritt, der Strafe und Zorn, aber auch die Erlösung verkündet. Er weissage auch über Christus, den Erlöser.
Luther erklärt, dass Hesekiel die in Babel gefangenen Juden tröstet und sich gegen die falschen Propheten stellt. Hesekiel zeigt im letzten Teil den neuen Tempel des Reichs Gottes.
In der Bibelausgabe von 1545 erschien neben der bisherigen Vorrede eine neue in zwei Teilen. Luther positioniert sich antijudaistisch und erklärt die Visionen Hesekiels zu Prophezeiungen, die die Christenheit meinen.
Die umfangreiche Vorrede können wir nur in mehreren Teilen präsentieren. Luthers Ausführungen sind mehr als eine Vorrede. Sie entsprechen bereits einer Einführung.
Luther erklärt, dass Hosea leidenschaftlich gegen die Abgötterei im Land predigt. Doch sein zweites großes Thema sind die Weissagungen über den kommenden Christus und sein Reich.
Joel sei ein klagender Prophet. Aus seiner Schrift zitierte Petrus am Pfingsttag in Jerusalem in seiner Predigt, die erste, die nach Jesu Tod in der christlichen Gemeinschaft gehalten wurde.
Amos richtet sich gegen Ungläubigkeit und Verderbtheit und weissagt am Ende des letzten Kapitels, so Luther, von Christus und seinem Reich.
Luther erläutert die Hintergründe, die Anlass für Obadjas Prophezeiungen waren. Er unterstreicht die Weissagung des kommenden Reichs Christi, die sich nicht auf Israel beschränkt, sondern alle Völker betrifft.
Luther ordnet die Person Jona abweichend von der Tradition der Kirche seit Hieronymus neu ein. Die Geschichte sei ein gutes Beispiel für Verkündigung, Glauben und Barmherzigkeit.
Luther sieht in Michas Reden einerseits die Ankündigung von Strafen für das Fehlverhalten des Volks, andererseits die Prophezeiung des kommenden Christus und dessen Reich.
Luther ordnet Nahum historisch in die Zeit um Jesaja ein. Der »Tröster« weissagt gegen Ninive, und er tröstet das Volk Israel, das unter den Assyrern Salmanasser und Sanherib zu leiden hatte.
Für Luther ist Habakuk ein Trostprophet, der mit seinen Weissagungen seine Hörer und Leser geradezu in die Arme nimmt und sie angesichts der schlimmen Zustände tröstet.
Luther sieht in Zefanja einen Propheten, der in der Zeit Jeremias wirkt und deutlich gegen Judäa und die Nachbarländer wettert. Aber Zefanja weissagt auch über Christus wie kaum ein anderer Prophet.
Luther sieht in Haggai einen der Propheten, die Christus, den jüngsten Tag, und das kommende Reich Christi weissagen.
Luther hält Sacharja für einen Propheten, der in der Zeit nach der Babyloni-schen Gefangenschaft viele tröstende Visionen sowie freundliche Aussprüche liefert.
Luther erläutert, wie Maleachi über Christus weissagt, wie er gegen die Knausrigkeit wettert, wie er Priester bekämpft, die ihr Amt missbrauchen, und wie er gegen Unterdrückung in der Ehe spricht.
Die Lutherbibel von 1545 enthält wie auch ihre Vorgänger zahlreiche Holzschnitte, die als Illustrationen angelegt sind und den Inhalt biblischer Bücher oder wesentlicher Abschnitte bildhaft wiedergeben.
Wir haben verschiedene Bilder näher betrachtet und die Ergebnisse in einem gesonderten Artikel zusammengefasst. In dieser Übersicht finden sie unsere Bildbesprechungen, soweit sie derzeit verfügbar sind.
Die Bildsprechung finden Sie in diesen Artikeln:
Das Titelbild des Buchs Hesekiel zeigt die Berufungsvision aus Kapitel 1: Christus thront über den Wolken, die vier Tiere mit den Gesichtern von Mensch, Löwe, Adler und Stier stehen im Zentrum.
Das Bild im Kapitel 37 des Buchs Hesekiel zeigt die Erweckungsvision: Hesekiel steht vor dem Feld der Knochen und Gebeine. Er wird von Gott angewiesen, die Toten wieder zum Leben zu erwecken.
Die Vorrede zum Buch Daniel enthält eine Abbildung, in der die bedeutenden vier Nachfolger von Alexander dem Großen und ihre Dynastien gezeigt werden. Es sind die Königreiche aus Nebukadnezars Traum.
Das Bild im Kapitel 1 des Buchs Daniel zeigt Nebukadnezar auf seinem Bett, umringt von Weisen, die ihm seinen Traum deuten sollen. Es ist der Traum von der großen Statue.
Das Bild im Kapitel 2 des Buchs Daniel zeigt den schlafenden Nebukadnezar und die Statue, die er im Traum sah. Zu sehen ist nun auch der Berg, von dem sich ein Stein lösen und die Füße der Statue zerschmettern wird.
Das Bild im Kapitel 3 des Buchs Daniel zeigt das Geschehen um die Männer im Ofen. Die Hitze hat die Soldaten getötet, doch die drei Freunde Daniels und eine weitere Person laufen unbeschadet zwischen den Flammen.
Das Bild im Kapitel 7 des Buchs Daniel zeigt die vier Tiere aus Daniels Traum, verteilt auf der Weltkarte mit den Kontinenten Europa, Afrika und Asien. Die vier Winde zeigen die vier Himmelsrichtungen an.
Das Titelbild des Buchs Amos zeigt mehrere Abschnitte aus dem siebten Kapitel: Zu sehen sind im Hintergrund drei Visionen des Amos. Als Hirte steht Amos vor Amazia, der ihn aus Bethel ausweist.
Das Titelbild des Buchs Jona zeigt mehrere Szenen, von Jonas Berufung bis hin zum Abschlussdialog zwischen Gott und Jona. Viel Platz ist dem großen Fisch gewidmet, der Jona verschlang.
Das Titelbild des Buchs Maleachi zeigt den Zusammenhang dieses Buches mit dem Neuen Testament auf. Zu sehen sind Maleachi, Johannes der Täufer und Jesus Christus, aber auch Luther und Melanchthon.
Das Titelbild zu Hesekiel war es uns wert, daraus ein Poster zu gestalten. Es liegt vor als PDF-Datei, optimiert für den Druck im Format DIN A3. Es kann aber auch in anderen Größen (beispielsweise DIN A4 oder DIN A5) problemlos gedruckt werden. Es passt somit in viele Bilderrahmen, in Materialmappen für Bibelkreise und Konfirmandenunterricht, oder als Einkleber in Notizhefte und -bücher.
Das Poster können Sie über den folgenden Link herunterladen.
Das Titelbild des Buchs Hesekiel im PDF-Format, optimiert für den Druck bis zur Blattgröße DIN A3.
Format: PDF, Dateigröße: 1,4 MB
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.