Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 50 Kapiteln
mit Vorrrede und Gebet Sirachs im Anhang (Kapitel 51)
Neue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017
Der Text des Buchs Jesus Sirach wurde für die Ausgabe 2017 aus dem griechischen Quelltext neu übersetzt. Diese Übersetzung weicht von der bisherigen Textgestalt aller Lutherbibeln bis 2016 (letzte Revision 1984) ab.
Die roten Versnummern gelten für alle Ausgaben bis 2017.
Nr. | Textstelle alte Zählung | Textstelle neue Zählung | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXXIIII. | |||
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32,18 - 39,15 |
IV. GOTTES FÜRSORGE
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1 | 34,1-8 | 34,1-8 | |
2 | 34,9-20 | 34,9-17 | |
| 34,21-31 |
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🕮
Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach der alten Zählweise (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.
[194a]
341
VNweiſe Leute betriegen ſich ſelbs / mit törichten hoffnungen / Vnd Narren verlaſſen ſich auff Trewme.
2WEr auff Trewme helt / der greifft nach dem Schatten / vnd wil den Wind haſſchen. 3Trewme ſind nichts anders / den Bilde on weſen.
4WAs vnrein iſt / wie kan das rein ſein? Vnd was falſch iſt / wie kan das war ſein?
5EIgen Weiſſagung vnd deutung vnd trewme ſind nichts / Vnd machen doch einem ſchwere gedancken. 6Vnd wo es nicht kompt durch eingebung des Höheſten / ſo halt nichts dauon / 7Denn trewme betriegen viel Leute / vnd feilet denen / die darauff bawen.
(Vnrein)
Die Trewme ſind falſch vnd vnrein / Was ſolten ſie denn heiligen / oder gut machen.
[194a | 194b]
Das Bucĥ C․ XXXIIII․
8MAn darff keiner Lügen dazu / das man das Gebot halte / Vnd man hat gnug am wort Gottes / wenn man recht leren wil.
(Lügen)
Darffeſt nicht die Trewme fragen / was gut ſey zuthun / Du haſt Gottes wort.
EIn wolgeübter Man verſtehet viel / vnd ein wol erfarner kan von Weisheit reden. 10Wer aber nicht geübt iſt / Der verſtehet wenig / 11Vnd die jrrigen Geiſter ſtifften viel böſes.
12DA ich noch im jrthum war / kund ich auch viel lerens / Vnd war ſo gelert / das ichs nicht alles ſagen kund / 13Vnd bin offt in fahr des Tods drüber komen / Bis ich dauon erlöſet worden bin. 14Nu ſehe ich / das die Gottfürchtigen den rechten Geiſt haben / 15Denn jr Hoffnung ſtehet auff dem / der jnen helffen kan.
16WEr den HERRN fürchtet / der darff fur nichts erſchrecken / noch ſich entſetzen / Denn er iſt ſeine Zuuerſicht.
17WOl dem / der den HERRN fürchtet / 18Worauff verleſſet er ſich? Wer iſt ſein trotz? 19Die Augen des HERRN ſehen auff die / ſo jn liebhaben. Er iſt ein gewaltiger Schutz / eine groſſe Stercke / ein Schirm wider die Hitze / eine Hütte wider den heiſſen mittag / eine Hut wider das ſtraucheln / eine Hülffe wider den Fall. 20Der das hertz erfrewet / vnd das angeſicht frölich macht / vnd gibt geſundheit leben vnd ſegen.
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Die Verse 34,21-31 bilden in dieser Ausgabe den Anfang des Kapitels XXXV. (35).
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