Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Alte Zählung: Kapitelzusätze 1 bis 7
Der Text in einem Kapitel mit sieben Abschnitten
Nr. | Textstelle alt | Textstelle neu | Abschnitt | Link zum Text |
| |||
1 | 1,1-4 | B,1-7 | |
2 | 2,1-8 | C,1-11 | |
3 | 3,1-12 | C,12-30 | |
4 | 4,1-12 | D,1-16 | |
5 | 7,8 | F,11 | Unterschrift des Buches Esther in der griechischen Übersetzung |
6 | 5,1-16 | E,1-24 | |
3 | 6,1-9 | A,1-11 | |
3 | 7,1-7 | F,1-10 |
🕮
Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545 (römische Zahlen),
Angabe der Textstelle nach der alten Zählweise (bis 2017)
und der neuen Zählweise ab der Ausgabe der Lutherbibel von 2017.
[237b]
Dieſe ſieben Stücke ſind genommen aus der griechiſchen Überſetzung des Buches Eſther.
B [1]
Zuſatz zu Eſther Kap. 3
B1 [1,1]
Zur Verszählung siehe
SO lautet aber der Brieff:
Der groſſe könig Artaxerxes von India bis an Morenland / entbeut den hundert vnd ſieben vnd zwenzig Fürſten / ſampt den Vnterthanen / ſeinen Grus. 2[2]
Dis ſtück möcht geleſen werden nach dem 3. Cap. im buch Eſther.
WIewol ich ein mechtiger König bin / vnd der gröſſeſt Herr auff Erden / hab ich doch mich meiner gewalt nicht wöllen vberheben / Sondern mich gevliſſen / gnediglich vnd ſanfft zu regieren / vnd den lieben Friede / des ſich jederman frewet zu halten / Da mit ein jglicher rügiglich leben vnd werben möcht. 3[3a]Demnach hielt ich mit meinen Fürſten rat / wie ſolchs geſchehen möchte. Da zeigt mir an Haman mein klügſter / liebſter vnd treweſter Rat / der nach dem König der höheſt iſt / 4[3b]Wie ein Volck ſey / das in allen Landen zerſtrewet / ſonderlich Geſetze halte / wider aller Lande vnd Leute weiſe / vnd ſtets der Könige gebot verachte / da durch ſie Friede vnd einigkeit im Reich verhindern.
Haman.
Adar.
5[4a]DA wir nu vernamen / Das ſich ein einiges Volck / wider alle Welt ſperrete / vnd jr eigen Weiſe hielte / vnd vnſern Geboten vngehorſam were / Dadurch ſie gros ſchaden theten / vnd Friede vnd einigkeit in vnſerm Reich zerſtöreten / 6[4b]Befolhen wir / das / welche Haman der öberſt Fürſt vnd der höheſt nach dem Könige / vnſer Vater / anzeigen wird / mit Weib vnd Kind / durch jrer Feinde ſchwert / on alle barmhertzigkeit vmbbracht / vnd niemand verſchonet werde / Vnd das auff den vierzehenden tag Adar des zwelfften monden in dieſem jare / 7[4c]Auff das die Vngehorſamen alle auff einen tag erſchlagen werden / vnd ein beſtendiger Friede in vnſerm Reich bleiben müge.
C [2]
Zuſatz zu Eſther Kap. 4
C1 [2,1]
Zur Verszählung siehe
VND Mardocheus betet zum HERRN / vnd erzelet ſeine Wunderwerck / vnd ſprach / 2[1b]HERR Gott / du biſt der allmechtige König / Es ſtehet alles in deiner macht / vnd deinem willen kan niemand widerſtehen / wenn du Iſrael helffen wilt. 3[2]Du haſt Himel
Dis ſtück mag man leſen nach dem ende des 4. Cap. vor dem 5. Cap.
[237b | 238a]
Stücke in Eſther.
CCXXXVIII.
vnd Erden gemacht / vnd alles was drinnen iſt / 4[3]Du biſt aller HERR / vnd niemand kan dir widerſtehen. 5[4a]Du weiſſeſt alle ding / vnd haſts geſehen / Das ich aus keinem trotz noch hoffart den ſtoltzen Haman nicht habe anbeten wöllen / 6[4b]Denn ich were bereit / Iſrael zu gut / auch ſeine füſſe williglich zu küſſen / 7[4c]Sondern habs gethan aus furcht / das ich nicht die Ehre / ſo meinem Gotte gebüret / einem Menſchen gebe / vnd niemand anders anbetete / denn meinen Gott.
Mardochei
Gebet.
8[5]VND nu HERR / Du König vnd Gott Abraham / erbarm dich vber dein Volck / Denn vnſere Feinde wöllen vns vertilgen / vnd dein Erbe / das du von anfang gehabt haſt / ausrotten. 9[6]Verachte dein Heufflin nicht / das du aus Egypten erlöſet haſt. 10[7]Erhöre mein Gebet vnd ſey gnedig deinem Volck / vnd wende vnſer trawren in freude / Auff das wir leben / vnd deinen Namen preiſen / Vnd las den mund nicht vertilgen / dere / ſo dich loben. 11[8]Vnd das gantz Iſrael rieff aus allen krefften zum HERRN / Denn ſie waren in todes nöten.
[3]
Fortſetzung des vorigen Zuſatzes
C12 [3,1]
Zur Verszählung siehe
VND die Königin Eſther keret ſich auch zum HERRN / in ſolchem Todeskampff / 13[2]vnd leget jre köſtliche Kleider ab / vnd zog Trawrkleider an / vnd fur das edle Waſſer vnd Balſam / ſtrewet ſie aſſchen vnd ſtaub auff jr Heubt / vnd demütiget jren Leib mit faſten / vnd an allen örtern / da ſie zuuor frölich geweſt war / raufft ſie jr Har aus / 14[3]vnd betet zu dem Gott Iſrael / vnd ſprach.
[4]HERR / Der du allein vnſer König biſt / hilff mir elenden / Ich hab keinen andern Helffer / denn dich / 15vnd die not iſt fur augen. 16[5]Ich hab von meinem Vater gehöret / HERR / das du Iſrael aus allen Heiden geſondert / vnd vnſer Veter / von alters her / zum ewigen Erbe angenomen / vnd jnen gehalten / was du geredt haſt. 17[6a]Wir haben fur dir geſündigt / Darumb haſtu vns vbergeben in vnſer Feinde hende. 18[6b]HERR / Du biſt gerecht / Denn wir haben jre Götter geehret.
Eſther Ge-
bet.
19[7a]ABer nu laſſen ſie jnen nicht dran benügen / das ſie vns in groſſem zwang halten / Sondern jren Sieg ſchreiben ſie zu der macht jrer Götzen / 20[7b]vnd wöllen deine Verheiſſung zu nicht machen / vnd dein Erbe ausrotten / vnd den Mund dere / ſo dich loben / verſtopffen / vnd die Ehre deines Tempels vnd Altars vertilgen. 21[7c]Vnd den Heiden das maul auffthun / zu preiſen die macht der Götzen / vnd ewiglich zu rhümen einen ſterblichen König. 22[8]HERR gib nicht dein Scepter denen / die nichts ſind / das ſie nicht vnſers jamers ſpotten / Sondern wende jr furnemen vber ſie vnd zeichne den / der das wider vns anrichtet.
23[9a]GEdenck an vns HERR / vnd erzeige dich in vnſer not / Vnd ſtercke mich HERR / du König aller Götter vnd Herrſchafften. 24[9b]Lere mich wie ich reden ſol fur dem Lewen / vnd wende ſein hertz / das er vnſerm Feinde gram werde / Auff das er ſelbs / ſampt ſeinem Anhang vmbkome. 25[10]Vnd errette vns durch deine Hand / vnd hilff mir deiner Magd / die kein ander hülffe hat / denn dich HERR alleine / der du alle ding weiſſeſt / 26[11a]Vnd erkenneſt / das ich keine freude habe an der Ehre / die ich bey den Gottloſen habe / auch keine luſt an der heidniſchen vnd frembden Heyrat. 27[11b]Du weiſſeſt das ichs thun mus vnd nicht achte den herrlichen Schmuck / den ich auff meinem Heubte trage / wenn ich prangen mus / Sondern halts wie ein vnrein tuch / vnd trags nicht auſſer dem geprenge. 28[11c]Auch hab ich nie mit Haman geſſen / noch freude gehabt am königlichen Tiſſch / noch getruncken vom Opfferwein. 29[11d]Vnd deine Magd hat ſich nie gefrewet / ſint ich bin hieher gebracht / bis auff dieſe zeit / [12a]On dein allein HERR / du Gott Abraham. 30[12b]Erhöre die ſtim der verlaſſenen / du ſtarcker Gott vber alle / Vnd errette vns von der Gottloſen hand / vnd erlöſe mich aus meinen nöten.
[238a | 238b]
Stücke in Eſther.
D [4]
Zuſatz zu Eſther Kap. 5
D1 [4,1]
Zur Verszählung siehe
VND am dritten tage / leget ſie jre tegliche Kleider ab / vnd zog jren königlichen Schmuck an / 2[2a]vnd war ſeer ſchöne / vnd rieff Gott den Heiland an / der alles ſihet. Vnd nam zwo Megde mit ſich / 3[2b]vnd lehnet ſich zierlich auff die eine / 4[2c]Die ander aber folget jr / vnd trug jr den ſchwantz am Rocke / 5[3]Vnd jr angeſicht war ſeer ſchön / lieblich vnd frölich geſtalt / Aber jr hertz war vol angſt vnd ſorge.
Dis ſtück mag eine gloſa ſein / des anfangs im 5. cap.
6[4]VND da ſie durch alle Thüre hinein kam / trat ſie gegen den König da er ſas auff ſeinem königlichen Stuel / in ſeinen königlichen Kleidern / die von Gold vnd Edelſteinen waren / vnd war ſchrecklich anzuſehen. 7[5]Da er nu die augen auffhub / vnd ſahe ſie zorniglich an / Erblaſſet die Königin / vnd ſanck in eine onmacht / vnd legt das Heubt auff die Magd.
8[6a]DA wandelt Gott dem Könige ſein hertz zur güte / vnd jm ward bange / fur ſie / vnd ſprang von ſeinem Stuel / vnd vmbfieng ſie mit ſeinen armen / bis ſie wider zu ſich kam / 9[6b]vnd ſprach ſie freundlich an / Was iſt dir Eſther? Ich bin dein bruder / Fürcht dich nicht / 10[6c]Du ſolt nicht ſterben / Denn dis verbot trifft alle ander an / Aber dich nicht / 11[7]Trit erzu. 12[8]Vnd er hub den gülden Scepter auff / vnd legt jn auff jre Achſeln / vnd küſſet ſie / vnd ſprach / Sage her.
13[9]VND ſie antwortet / Da ich dich anſahe / daucht mich / ich ſehe einen engel Gottes / Darumb erſchrack ich fur deiner groſſen Maieſtet / 14[10]Denn du biſt ſeer ſchrecklich / vnd deine geſtalt iſt gantz herrlich. 15[11]Vnd als ſie ſo redet / ſanck ſie aber mal in eine onmacht / vnd fiel darnider. 16[12]Der König aber erſchrack ſampt ſeinen Dienern / vnd tröſteten ſie.
[Dieser Abschnitt ist in neueren Ausgaben am Ende der Stücke zu Esther eingeordnet.]
F11 [7,8]
Zur Verszählung siehe
Doſi-
theus.
Ptole-
meus.
IM vierden jar des königs Ptolemei vnd Cleopatre / brachten Doſitheus (welcher ſich fur einen Prieſter aus dem ſtam Leui ausgab) vnd Ptolemeus ſein Son / dieſen brieff der Purim / vnd ſagten / Das Lyſimachus ein Son Ptolemei den ſelbigen verdolmetſcht hette zu Jeruſalem.
Dis ſtück mag man leſen nach dem ende des 8. Cap. vor dem 9. Cap.
Brieff der
Purim.
E [5]
Zuſatz zu Eſther Kap. 8
E1 [5,1]
Zur Verszählung siehe
ARtaxerxes der groſſe König / von India bis in Morenland / Embeut den hundert vnd ſieben vnd zwenzig Fürſten / ſampt den Vnterthanen ſeinen Grus.
2[2a]WIr befinden / das viel ſind / welche der Fürſten gnade misbrauchen / vnd von den ehren / ſo jnen widerferet / ſtoltz vnd böſe werden. 3[2b]Alſo das ſie nicht allein die Vnterthanen pochen / a ſondern auch gedencken5 die Herrn ſelbs / von denen ſie erhöret ſind / vnter die füſſe zu tretten. 4[3]Vnd thun nicht allein wider natürliche billigkeit / durch vndanckbarkeit / Sondern ſind durch hoffart ſo verblendet / das ſie auch meinen / Gott (der auff die Fromen ſihet) ſtraffe ſolche vntrewe nicht. 5[4a]Sie betriegen auch frome Fürſten / auff das ſie vnſchüldig blut vergieſſen / 6[4b]Vnd die jnen / ſo trewlich vnd redlich dienen in alles vnglück bringen möchten. 7[5]Welcher Exempel man findet / nicht allein in den alten Geſchichten / Sondern auch noch teglich erferet / wie viel ſolch vntrewe Rete vnglück ſtifften.
a
Alſo hat ein Marggraue zu Meiſſen geſagt / Ein Fürſt dürfft ſich nicht ſo ſeer fürchten fur denen / ſo fern von jm weren / als fur denen / ſo jm auff dem fuſſ nachgehen. Denn die ſelben wolten jm gerne auff den kopff tretten.
8[6]WEil vns denn gebürt darauff zuſehen / Das hinfurt friede im Reich bleibe / 9[7]Müſſen wir nach gelegenheit der ſachen / zu weilen / die Gebot endern / wo wirs anders finden / denn wir bericht waren / vnd nicht zugeſchwinde faren. 10[8a]
NAch dem nu Haman / der ſon Hamadathi aus Macedonia / vnd nicht der Perſen geblüt / auch nicht vnſer gütigen art / ſondern bey vns ein Gaſt iſt / 11[8b]Dem wir (wie wir pflegen gegen alle Nation) alle gnade erzeigt / vnd alſo erhöhet haben / Das wir jn vnſern Vater nenneten / vnd von jederman / als der Neheſt nach dem Könige / geehret ward / 12[8c]Iſt er ſo ſtoltz worden / Das er ſich vnterſtanden hat / vns vmb vnſer Königreich vnd Leben zu bringen. 13[9a]Denn
Haman.
[238b | 239a]
Stücke in Eſther.
CCXXXIX.
er hat Mardocheum (der durch ſeine trew vnd wolthat vnſer leben errettet hat) vnd vnſer vnſchüldige Gemalh die königin Eſther / ſampt jrem gantzen Volck / felſchlich vnd böſlich verklaget / das ſie alle ſolten vmbbracht werden. 14[9b]Vnd als denn / wenn die hinweg weren / die vns bewaren / hat er gedacht / vns auch zu erwürgen / vnd der Perſen reich an die Macedonier zu bringen.
15[10a]WIr befinden aber / Das die Jüden / welche der veriagte Bube / wolt tödten laſſen / vnſchüldig ſind / gute Geſetz haben / 16[10b]vnd Kinder des höheſten / gröſſeſten vnd ewigen Gottes ſind / der vnſern Vorfaren vnd vns dis Reich gegeben hat / vnd noch erhelt. 17[11]Darumb ſolt jr euch nicht halten nach dem Brieffe / welchen Haman ausbracht hat / 18[12]Denn vmb ſolcher That willen iſt er mit alle ſeinem Geſchlecht fur dem thor zu Suſan an den Galgen gehengt / Vnd hat jm alſo Gott bald vergolten / wie ers verdienet hat. 19[13]
Adar.
ABer dis Gebot / das wir euch jtzt zuſchicken / ſolt jr in allen Stedten verkündigen / Das die Jüden mögen / jr Geſetze frey halten. 20[14a]Vnd wo man jnen gewalt thun wolt / am dreizehenden tage des zwelfften monden / der da heiſſet Adar / Da ſolt jr ſie ſchützen / das ſie ſich an jenen rechen mögen / 21[14b]Denn den ſelbigen tag / hat jnen der allmechtige Gott zur freuden gemacht / daran ſie / das auſſerwelete Volck / ſolten vmbkomen ſein.
22[15]DArumb ſolt auch jr / neben andern Feiertagen / dieſen tag feiren / in allen freuden / 23[15]Auff das es vns wolgehe / vnd allen / ſo den Perſen trew ſind / Vnd ein Exempel ſey / wie vntrew geſtrafft werde. 24[16]Welchs Land aber oder Stad / dis Gebot nicht halten wird / die ſol mit ſchwert vnd fewr vertilget werden / alſo / das weder Menſch noch Thier / noch Vogel hinfort drinnen wonen könne.
A [6]
In der griechiſchen Überſetzung vor Eſther Kap. 1
A1 [6,1]
Zur Verszählung siehe
Niſan.
IM andern jar des groſſen königs Artaxerxes / am erſten tage des monden Niſan / hatte Mardocheus einen Trawm / 2[1b]der ein Jüde war / ein ſon Jairi / des ſons Semei / des ſons Kis / vom ſtam BenJamin / vnd wonet in der ſtad Suſan / ein ehrlicher Man / vnd am königlichen Hofe wolgehalten / 3[2a]Er war aber der Gefangener einer / ſo NebucadNezar der könig zu Babel weggefüret hatte von Jeruſalem mit dem könige Jechania dem könige Juda / 4a[2b]Vnd das war ſein Trawm. 4b[3a]
Dis ſtücke mag man leſen zu erſt oder zu letzt / Denn der Trawm iſt geweſt fur der Geſchicht / vnd die deutung der geſchicht.
ES erhub ſich ein geſchrey vnd Getümel / Donner vnd Erdbeben / vnd ein ſchrecken auff Erden. 5[3b]Vnd ſihe / da waren zween groſſe Drachen / die giengen gegen einander zu ſtreiten. 6[4]Vnd das geſchrey war ſo gros / das alle Lender ſich auffmachten / zu ſtreiten wider ein heilig Volck. 7[5]Vnd es war ein tag / groſſer finſternis / trübſal vnd angſt / vnd war ein gros jamer vnd ſchrecken auff Erden. 8[6]Vnd das heilige Volck war hoch betrübt / vnd furchten ſich fur jrem vnglück / vnd hatten ſich jres Lebens erwegen / 9[7]Vnd ſie ſchrien zu Gott. Vnd nach ſolchem geſchrey / ergos ſich ein gros Waſſerſtrom aus einem kleinen Brun / 10[8]vnd die Sonne gieng auff / vnd ward helle / vnd die Elenden gewonnen / vnd brachten vmb die Stoltzen.
Trawm
Mardochei.
11[9]ALs nu Mardocheus erwacht / nach dem Trawm / dacht er / was Gott damit meinet / vnd behielt den Trawm in ſeinem hertzen / vnd dacht jm nach / bis in die nacht / vnd hette gern gewuſt / was er bedeutet.
F [7]
Zuſatz zu Eſther Kap. 10
F1 [7,1]
Zur Verszählung siehe
1[1]Vnd Mardocheus ſprach / Gott hat alles geſchickt / 2[2]Ich dencke an meinen Trawm / vnd es iſt eben ergangen wie mir getrewmet hat. 3[3]
DER kleine Brun / der ein gros Waſſerſtrom ward / da die Sonne ſchein vnd helle ward / das iſt Eſther / welche der König zum Gemahl genomen / vnd zur Königin gemacht hat. 4[4]Die zween Drachen ſind / Ich vnd Haman / 5[5]Der eine bedeut die Heiden / ſo zuſamen kamen / vnd den namen der Jüden austilgen wolten. 6[6a]Der ander bedeut mein volck Iſrael / welchs zum HERRN rieff / vnd der HERR halff ſeinem Volck / vnd erlöſet vns von
[276a | 276b]
Stücke in Eſther.
dieſem vnglück. Er thut groſſe Zeichen vnd Wunder vnter den Heiden / 7[6b]Denn er hat allezeit vnterſcheid gehalten / zwiſſchen ſeinem Volck vnd den Heiden. 8[6c]Vnd wenn das ſtündlin komen iſt / das die Heiden am ſtöltzeſten / vnd wir am ſchwechſten geweſen ſind / vnd das Gott hat richten ſollen / 9[6d]So hat er an ſein Volck gedacht / vnd ſeinem Erbe den Sieg gegeben.
10[7]VND dieſe tage ſol man halten im monden Adar / auff den vierzehenden vnd funffzehenden tag / deſſelben monden / in allen freuden / vnd mit hohem vleis / wenn das Volck zuſamen kompt / Vnd ſol ewiglich alſo gehalten werden im volck Iſrael.
Ende der Stücke in Eſther.
❦❧
*1) Abschnitts- und Verszählung
Abschnitts- und Versangaben in roter Schrift:
Die Zählung (wie bei uns üblich) in roter Schrift gesetzt, folgt der Lutherbibel von 2017, die sich mit ihrer völlig neu besorgten Übersetzung nun auf den griechischen Quelltext der Septuaginta stützt und deren Zählung zugrunde legt.
Nach der neuen Zählung werden die Abschnitte mit Buchstaben A bis F kenntlich gemacht, um eine Verwechslung mit der Kapitelzählung zu vermeiden.
Die Reihenfolge der Abschnitte entspricht der Abfolge der Abschnitte im Buch Esther der griechischen Septuaginta.
Die Reihenfolge der Verse kann in der neuen Übersetzung gegenüber der vorliegenden Ausgabe von 1545 an machen Stellen vertauscht sein.
Diese Zählung wird in allen künftigen Publikationen der evangelischen Kirchen maßgeblich sein.
Abschnitts- und Versangaben in Klammern und in grüner Schrift:
Die Zählung, in grüner Schrift und (wie in der Lutherbibel von 2017) in eckigen Klammern gesetzt, bezieht sich auf die Ausgaben der Lutherbibel bis 2017.
Nach der bisherigen Zählung wurden die Abschnitte mit den Ziffern 1 bis 7 gekennzeichnet.
Die Reihenfolge in der Lutherbibel von 1545 weicht ab in der Erzählung von Mordechais Traum (Abschnitt 6), der in der Septuaginta das Buch Esther einleitet.
An vielen Stellen weichen die Einteilungen der Verse in älteren und in der neuen Ausgabe von 2017 voneinander ab. Wir haben wegen der besseren Übersichtlichkeit die Versnummern nach beiden Zählweisen durchgehend angegeben, auch dort, wo beide Zählweisen deckungsgleich sind.
Kommt es in den Versnummern zu Überschneidungen, haben wir mit den Kleinbuchstaben a, b. usw. die zusammenhängenden Versteile kenntlich gemacht.
Hinweis zum Gebrauch und zur Lutherbibel von 2017
Die Texte der Apokryphen in der Lutherbibel 2017 weichen wegen der Neuübersetzung basierend auf der Septuaginta stellenweise erheblich von der hier gezeigten Textform und von allen Ausgaben bis 2017 ab.
Die Versangaben in allen älteren Ausgaben sowie in Dritttexten, z. B. in den Gottesdienstordnungen, beziehen sich derzeit noch durchweg auf die ältere Notation, wie wir sie in Klammern wiedergegeben haben.
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Eine ausführliche Übersicht zu den Apokryphen des Alten Testaments der Lutherbibel von 1545.