Über Stil
Editorial

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Herzlich willkommen!

Unsere Seiten sind winzige Nischen im weltweiten Internet. Doch Sie haben es geschafft, vor unsere Tür zu treten!

Öffnen Sie diese Tür nun ein wenig. Nehmen Sie sich Zeit, sehen Sie sich um. Vielleicht finden Sie Ecken, die Ihnen gefallen? Es könnte sich lohnen – vielleicht. Es könnten Anreize darin verborgen sein, die zum Nachdenken anregen.

Ob tatsächlich et­was für Sie dabei ist? Das wissen wir nicht. Entscheiden Sie selbst! Sie können uns ja davon berichten.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt bei Stilkunst.de!

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Was ist Stilkunst?

Stilkunst – das meint die gekonnte, ja die künstlerische Anwendung der Stillehre deutscher Prosa. Da geht es um die stilistische Vollendung deutscher Sprache in geschriebener Form. Das ist gut für Autoren, die Bücher schreiben. Aber was hat das mit dem Internet, und was mit diesem Webseiten-Angebot zu tun?

Das Internet – unser Spiegelbild

Das Internet entwickelt sich seit vielen Jahren mehr und mehr zu der maßgeblichen Kommunikations- und Informationsplattform unserer Gesellschaft. Dabei verändert es fortlaufend die Art, wie wir kommunizieren. Es bringt eigene Regeln mit und bietet neue Möglichkeiten, die auch unsere Sprache verändern und unser Verhalten beeinflussen. Das Internet ist multimedial. Es ist leicht zugänglich. Es ist schnell. Es ist öffentlich. Es ist nachhaltig.

Dennoch unterliegt das, was wir im Internet lesen oder dort publizieren, den gleichen Vorgaben und Regeln, wie sie im zwischenmenschlichen Umgang gelten oder die wir beim Schreiben von Briefen und Büchern anwenden oder erwarten.

Da stellt sich die Frage: Ist es nicht an der Zeit für eine Stillehre multimedialer Gestaltung von Internetseiten? Eine Stillehre für Kommunikation im Internet? Noch gibt es sie nicht. Durchaus: Gesetzgeber und unterschiedliche Gremien beschäftigen sich damit, Vorgaben zu entwickeln. Sie denken beispielsweise über Inhalte nach, die erlaubt oder verboten sein sollen. Das wird in den Staaten unserer Welt sehr unterschiedlich interpretiert. Sie legen fest, wie Rechte gewahrt wer­den, oder bestimmen Vorgaben für behindertengerechte Angebote. Diskutiert wer­den dabei Inhalte, Nutzung und Form, jedoch nicht der Stil.

Stil umfasst neben Inhalt und Form die Ausdruckskraft des Geistes, und die äußert sich vornehmlich in der Sprache.

»Die Sprache ist gleichsam die äußere Erscheinung des Geistes der Völker. Man kann sich beide nicht identisch genug denken.«
Wilhelm von Humboldt

 

Wilhelm von Humboldt kannte noch kein Internet. Die multimediale Ausdrucksweise, diese Sonderform der Sprache in der modernen Kommunikation, war ihm völlig unbekannt. Was würde er heute über den Geist der Völker denken nach einer kleinen Reise durch das Internet? Womöglich das?:

Das Internet ist gleichsam die äußere Erscheinung des Geistes der Völker. Man kann sich beide nicht identisch genug denken.

 

Das Internet ist also der Spiegel unserer Gesellschaft und ihrer Geisteshaltung. Es projiziert zahllose verschiedene Spiegelbilder von uns selbst. Spiegelbilder, die wir selbst produzieren!

Ist es dann nicht sinnvoll, sehr genau da­r­ü­ber nachzudenken, wie wir von anderen gesehen wer­den möchten? Marketingspezialisten tun das. Sie beherrschen Kommunikationsregeln und formen die Spiegelbilder ihrer Kunden in deren Web-Auftritt. Im privaten Umfeld ist das ungleich schwerer. Wer will sich da einen Personal Coach leisten oder eine Agentur, die behilflich ist, den eigenen Stil zu finden und zu wahren? Wer es sich leisten kann, sollte es tun.

Es lohnt es sich, über Verhaltensregeln, Kommunikationsregeln und Stilregeln gerade im privaten Umfeld für unseren persönlichen Auftritt im World Wide Web nachzudenken. Sie denken ja auch über die Kleidung nach, die sie tragen möchten, die ihrem Stil und dem Anlass entgegen kommt. Internet ist Öffentlichkeit. Sie können und sollten nicht nur auf der Straße, nein, auch bei Ihrem Auftritt im Internet selbst bestimmen, wie sie gesehen wer­den möchten. Wir alle tun es sowieso, ob bewusst, oder unbewusst, ob überlegt oder unüberlegt, ob in Facebook & Co., beim Surfen, beim Schreiben von E-Mails oder bei der Gestaltung unserer eigenen Internet-Homepages.

Dann könnte es schon sinnvoll sein, es bewusst und überlegt zu tun. Oder?

Stilkunst.de – emotional, bunt und sinnfrei

Stilkunst.de ist eine lose Sammlung, die keinem bestimmten Ziel unterworfen ist. Besucher finden zufällig hier her. Sie sind uns unbekannt. Wir wissen nichts über sie, wissen nicht, was für sie sinnvoll ist oder auch nicht. Unsere kleine Sammlung ist in diesem Sinne sinnfrei, aber durchaus bunt und mannigfaltig. Und sie möchte hier und da die Sinne anregen.

Es ist eine Sammlung, die zum Stöbern verleiten möchte. Eine Sammlung, so unordentlich wie mein Schreibtisch, so voll beladen wie meine Regale, so vielfältig wie die Momente des Lebens, denen man Zeit widmet. Ohne Querverbindungen. Es sei denn, die Lust am Sehen, Hören, Fühlen und Denken verbindet.

Und doch ist es nur ein Ausschnitt, ein kleiner Blick durch die offene Tür in den Lebensraum der Autoren. Selbstverständlich kann man näher treten. Die Dinge, die sich dabei offenbaren, sind immer nur ein Teil des Ganzen und zeigen nur die Oberflächen. Wie für einen Besucher, der in einem fremdem Haus die Einrichtungen sieht, aber längst nicht die Geschichten dahinter und die Beweggründe ihres Seins an dieser Stelle erfahren kann. Dennoch geht man manches Mal aus einem fremden Haus und nimmt et­was mit: Eindrücke, eine Idee, ein Gefühl, einen Gedanken. Vielleicht sogar Motivation oder Lust.

Stil beeinflusst Denken und Handeln

Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auf Qualität oder gar auf Genialität. Wir mei­nen: Es ist eine Kunst, den richtigen Stil zu finden und ihn ständig zu verbessern. Das Ziel ist klar, denn Stil wirkt sich auf Denken und Denken wiederum auf Handeln aus:

»Den Stil verbessern heißt den Gedanken verbessern.«
Nietzsche

Der ewige Prozess des Wandels

Sich verbessern – das ist der ewige Prozess des Wandels. Die Veränderung findet von alleine statt, ob wir wollen oder nicht! Sie lässt sich nicht anhalten oder festhalten. Der Versuch, dies zu tun, wäre Haschen nach Wind.

Veränderungen sollten – wenn sie schon stattfinden! – zu Verbesserungen führen.

Offen und gewaltfrei

Unsere Seiten sind besonderen Ansprüchen gewidmet: Wir treten ein für ein offenes Internet – für ein Internet, das allen Menschen überall auf der Welt auf gleiche Weise offensteht! Die Globalisierung ist nicht dann vollzogen, wenn große Unternehmen mit Produktionsstätten und Märkten global handeln können, um daraus ihren Nutzen zu ziehen, sondern dann, wenn die Menschen dieser Welt die Grenzen ihrer Staaten und Kulturen überwinden können, ohne sie verlassen zu müssen. Davon sind wir noch weit entfernt.

Wir treten ein gegen Gewalt – für Frieden! Wir treten ein für ein gewaltfreies Internet. Dabei geht es uns nicht nur um die Darstellung von Gewalt, die wir ablehnen, oder um die Aufforderung zur Gewalt, die wir ächten, sondern ganz besonders auch um die Anwendung von Gewalt im Internet, die wir voller Sorge wahrnehmen.

Gewalt und die Bereitschaft zur Gewalt haben viele Gesichter. Sie drücken sich bereits aus in der Sprache, im Umgang miteinander, im Stil, den wir im Internet, in Foren und in Social Networks pflegen. Sprache, das ist die Geisteshaltung, die wir besitzen oder der wir begegnen.

Es liegt an uns, wie wir mit Gewalt im Internet umgehen. Wir alle bestimmen selbst, mit jedem Besuch im Internet, mit jedem Wort, das wir darin zurücklassen, wie sich das Internet weiterentwickeln wird und wie es unsere Sprache, unseres Geisteshaltung und unser Verhalten verändern wird. Fest steht nur: Verändern wird es sich. Wie, ist auch eine Frage des Stils.

 

Viel Spaß auf unseren Seiten!

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 03.10.2024