Dürfen Christen über christliches und nicht-christliches Denken, Reden und Handeln ihrer Mitmenschen urteilen?
Immer wieder verweisen Menschen auf das Gebot aus der Bergpredigt, man solle nicht urteilen, wenn gläubige Christen ihre Haltung als nicht-christlich bezeichnen. Sie versuchen so, ihre moralischen, sozialen, gesellschaftspolitischen und politischen Sichtweisen und das daraus resultierende Verhalten über ihre Person als Teil der christlichen Gemeinschaft zu rechtfertigen.
Doch in den Evangelien wird es anders erzählt. Dort bekommt Petrus sogar die Vollmacht, sozusagen das jüngste Gericht vorzuziehen. Jesus wird im jüngsten Gericht sein Urteil ganz sicher berücksichtigen. Jesus spricht zu ihm:
»Ich will dir die Schlüssel des Himmelreichs geben: Was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel gelöst sein.« (Mt 16,19).
Petrus steht im Kontext dieser Rede Jesu für die Kirche, die er gründen soll. Die Kirche wiederum ist die Gemeinschaft der gläubigen Christen. Das Wort Jesu autorisiert somit nicht allein Petrus, sondern die Gemeinschaft der gläubigen Christen.
Anders als in der katholischen Auslegung wird dies in der evangelischen Lehre nicht als exklusive Autorität des Petrus oder eines Papstamtes verstanden, sondern als Auftrag an alle Gläubigen.
Tja, Pech für alle, die christliche Gebote bewusst missachten, und dann darauf pochen möchten, dass Jesus alle liebe und jeden willkommen heiße.
Der Himmel steht nicht jedem offen.
Sabrina
Kategorien: Kirche und Religion | Glaube
In einer Welt, die oft von Konflikten und Krisen geprägt ist, dürfen wir uns glücklich schätzen, in einer Zeit und an einem Ort zu leben, wo Frieden, Sicherheit und Wohlstand herrschen.
Wir wachen jeden Morgen auf, ohne die Angst vor Bomben oder Schüssen zu haben. Unsere Kinder können unbeschwert zur Schule gehen, ohne Furcht vor Gewalt oder Entführung.
Der Kühlschrank ist gefüllt, und wir müssen uns keine Sorgen machen, woher die nächste Mahlzeit kommt. Sauberes Wasser fließt aus unseren Leitungen – eine Selbstverständlichkeit, die für viele Menschen auf der Welt ein unerreichbarer Luxus ist. Wir haben ein Dach über dem Kopf, das uns vor Wind und Wetter schützt, und Kleidung, die uns wärmt.
Medizinische Versorgung steht uns zur Verfügung, wenn wir krank werden. Wir haben die Freiheit, unsere Meinung zu äußern, zu wählen und unser Leben nach unseren Vorstellungen zu gestalten. All diese Dinge, die wir oft als selbstverständlich hinnehmen, sind in Wahrheit große Privilegien.
Wir sollten dankbar sein für dieses Glück und es nicht als gegeben betrachten. Mögen wir uns immer bewusst sein, dass Frieden und Wohlstand keine Selbstverständlichkeit sind, sondern kostbare Güter, die es zu schätzen und zu bewahren gilt. Man kann dies alles sehr schnell verlieren.
Lasst uns auch daran denken, dass es unsere Verantwortung ist, denen zu helfen, die nicht in solch glücklichen Umständen leben.
Sabrina
Kategorien: Gegen Gewalt - für Frieden | Hope for the Future
Sabrina ist der Name eines Mädchens, das über Tage und Wochen wachsen durfte, aber doch nie geboren wurde.
Endlich, nach vielen Jahren, ist es mir gelungen, ein Video zu finalisieren, das ich bereits vor etwa 12 Jahren begonnen hatte.
Das Video hält für mich die Erinnerung an Sabrina fest. Es sind Erinnerungen an eine Zeit voller Träume, voller Hoffnungen und voller Freude. Es ist aber auch eine Zeit gewesen, über die sich düstere Wolken legten, die viel Schmerz verursachte und von tiefer Trauer bestimmt war.
Es mag stimmen, dass Schmerz vergeht, aber Trauer vergeht nicht. Jedenfalls nicht ganz.
Das Video erklärt einen der Gründe, warum hier auf Stilkunst.de der Name Sabrina so oft auftaucht.
Titelbild zum Video

Das Video und die Erklärung, warum es im Titelbild heißt »Erinnerungen an Tschernobyl«, findet ihr hier:
Zum Video.
Wir wünschen Euch viel Spaß auf Stilkunst.de!
Reiner
Kategorien: In eigener Sache | Atomkraft
Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frakturzeichensatz nicht leicht zu lesen. Wir bieten hier Videos, in denen ausgewählte Perikopen aus den Sonntagsreihen der evangelischen Kirchenordnungen vorgelesen werden.
Ein erster Text ist die Evangeliumsperikope aus dem Evangelium nach Lukas zum
5. Sonntag nach Trinitatis.
Dieser Text in Lk 5,1-11 erzählt die Geschichte vom Fischzug des Petrus und von der Berufung der ersten Jünger durch Jesus.
Je nach unseren zeitlichen Möglichkeiten werden weitere Texte folgen.
Gelesen werden die Texte von Reiner Makohl.
Für einen musikalischen Rahmen haben wir J.S. Bachs Präludium in C-Dur gewählt, gespielt auf einer Gitarre (©by Bluevalley).
Wir hoffen, damit unser Angebot auch für jene Besucher abzurunden, denen das Lesen der Texte nicht leicht fällt oder die kirchliche Textlesungen auch gerne wörtlich nehmen, also das Vorlesen bevorzugen statt die Texte selbst zu lesen.
Die Videosammlung finden Sie hier:
Video-Hörbuch
In den Seiten zu den Sonn- und Feiertagen des evangelischen Kirchenjahres haben wir zusätzlich die Audio-Dateien eingebracht. Die zugehörigen Texte, die vorgelesen werden, befinden sich direkt darunter.
In beiden Fällen können die Texte beim Zuhören auch selbst gelesen werden. Wer aber möchte, kann auch einfach die Augen schließen, sich zurücklehnen und das gesprochene Wort in sich aufnehmen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf Stilkunst.de!
Sabrina
Kategorien: In eigener Sache | Neu bei Stilkunst
Panamakanal
Das Jahr 1914 hat in vielerlei Hinsicht die Welt verändert. Während in Europa der Krieg ausbrach, stellten die U.S.-Amerikaner in Panama das damals größte Bauprojekt der Welt fertig, den Panamakanal, und betraten damit die politische Weltbühne als neue Weltmacht.
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Einfahrt in den Panamakanal
Foto: © www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
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Blick auf die drei Schleusenbecken
Grafik: © Sabrina | Geschütztes Bildmaterial
Abbildung: Panamakanal | Ein Containerschiff wartet darauf, in das erste Becken der Gatún-Schleuse einzufahren.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Das Containerschiff liegt noch in der Limón Bay (Bahía Limón), Schlepper drücken das Schiff in die richtige Lage, die Kanaleinfahrt ist eng. Das vordere, das zweite Becken wird gerade geflutet, im ersten Becken wird Wasser abgelassen, um das Niveau des Atlantiks zu erreichen. Danach öffnen sich die riesigen Schleusentore und das Schiff kann in die erste Kammer einfahren. Dort wird der Wasserstand dann auf das Niveau der zweiten Kammer gehoben und mit ihm das Schiff.
Seit Jahrhunderten träumten die Seefahrer davon, auf einer kurzen Verbindung vom Atlantik in den Pazifik kreuzen zu können. Bis dahin führte die einzige schiffbare Route um die Südspitze von Südamerika herum, um das gefürchtete Kap Horn. Die lange Reise verschlang nicht nur Zeit und Geld, sie führte durch Seegebiete, die wegen der starken Strömungen und wegen des fortwährend stürmischen Wetters gefährlich waren und manch ein Schiff in Seenot brachten. Viele Schiffe sanken, Menschen kamen ums Leben und Ladungen gingen verloren.
Die Landenge von Panama bot sich geradezu an, beide Ozeane mit einem Kanal zu verbinden. Zunächst versuchten sich die Franzosen zwischen 1881 und 1889 an diesem 82 Kilometer langen Kanalprojekt, doch sie konnten es nicht zu Ende führen.
Die natürlichen Hindernisse, die sich dem Bauprojekt in den Weg stellten, schienen unüberwindbar: tropische Bedingungen, große Hitze, wochenlange, schwere Regenfälle, Geländeformationen, die durch dichten Dschungel, über Bergketten und durch morastige Täler führten und zahllose Malaria-Mücken, die fast jeden Arbeiter in kurzer Zeit infizierten und erkranken ließen. Etwa 22.000 Arbeiter kamen ums Leben.
1902 verkaufte die zuständige französische Gesellschaft das Projekt mit allen Rechten an die USA. Amerikanische Ingenieure begannen 1905 das angefangene Projekt fortzusetzen. Sie investierten die damals ungeheure Summe von 386 Millionen US-Dollars. Für Präsident Theodor Roosevelt wurde der Ausbau des Panamakanals zu einer wichtigen taktischen Maßnahme und zu einem Prestigeprojekt für die USA.
Als der Kanal endlich im Jahr 1914 fertiggestellt und eröffnet werden konnte, zählte die USA bis dahin 5.609 Arbeiter, die bei den Bauarbeiten ums Leben gekommen waren.
Die USA legten mit dem erfolgreichen Bau und der Eröffnung des Kanals den Grundstein ihrer Stellung als Weltmacht. Von nun an veränderte sich die globalen Machtverhältnisse. Die USA griffen in das Weltgeschehen ein.
Abbildung: Panamakanal | Blick auf die drei Schleusenbecken der Gatún-Schleuse am Atlantik.
Foto: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de | Lizenz CC BY-SA
Das Containerschiff befindet sich jetzt im ersten Becken. Es liegt noch tief, der Rumpf des Schiffes ist nicht zu sehen. Es wartet nun darauf, gehoben zu werden. Bis zum dritten Becken wird es um etwa 26 Meter angehoben werden.
Am 15. August 1914 passierte das 200 Passagiere transportierende Paketboot »Ancon« als erstes Wasserfahrzeug den Panamakanal in voller Länge.
Heute passieren jährlich knapp 15.000 Schiffe den Kanal, trotz der hohen Gebühren, die dafür gezahlt werden müssen. Ein größeres Schiff, wie ein Container- oder Kreuzfahrtschiff, bezahlt mehrere Hunderttausend Dollars für eine einzige Durchfahrt.
WEITERE FOTOS IN UNSEREM FOTOALBUM
59 Fotos von einer Reise durch den Kanal
Der Panamakanal ist eine der wichtigsten künstlichen Wasserstraßen der Welt. Mehrere Schleusen gleichen die Höhenunterschiede zwischen den Meeren und dem Binnensee aus.
Sabrina
Kategorien: Politik |