A. VERZEICHNIS VERFÜGBARER TEXTE
Das 5. Buch Mose (Deuteronomium)
Das Buch Judith
Das Buch Tobias (Tobit)
Das Buch Jesus Sirach
Das 1. Buch der Makkabäer
Das 2. Buch der Makkabäer
Stücke zum Buch Esther
Die Geschichte von Susanna und Daniel
Der 1. Brief and die Korinther
Der 1. Brief an die Thessalonicher
Der 2. Brief an die Thessalonicher
Vorrede auf das Alte Testament
Vorrede auf die Bücher der Psalmen
Vorrede auf die Bücher der Propheten
Vorrede auf das Neue Testament
Neben diesen großen Vorreden schrieb Luther zahlreiche weitere Vorreden zu einzelnen Büchern der Bibel. Sie sind nicht nur Hilfen für das Verständnis der Bücher, sie erlauben auch einen Blick in die Denkweise des großen Reformators.
Die Übersicht listet alle verfügbaren Vorreden auf.
Die Lutherbibel von 1545 enthält zahlreiche Bilder, die als Holzschnitte gefertigt wurden.
Die Bilder greifen Inhalte bestimmter Texte oder Textabschnitte auf oder stellen Personen vor. Bemerkenswert ist ihr Detailreichtum und die starke Symbolik, die sich in vielen Bildern findet.
Einige wenige Bilder haben wir näher betrachtet. Die Ergebnisse stellen wir in kleinen Artikeln vor.
B. MATERIALIEN ZUR BIBEL
Das große Stilkunst Wörterbuch Lutherdeutsch – Deutsch erklärt Wörter, Begriffe und Na-men der Lutherbibel von 1545.
Sprachlich befindet sich die Lutherbibel zwischen Mittelhochdeutsch und Frühneuhochdeutsch auf dem Weg zum Neuhochdeutschen. Etliche Begriffe sind heute nicht mehr gebräuchlich, und etliche kennen wir nur in modernen Schreibweisen. Zusätzlich erläutern wir Begriffe, die einen besonderen religiösen Sinn beinhalten.
Die biblischen Geschichten spielen im vorderen Orient, im heutigen Nahen Osten, zwischen Türkei und Iran sowie Ägypten und der arabischen Halbinsel. Immer wieder werden Namen von Ländern, von Landstrichen, von Orten und Flüssen in der Bibel genannt.
Unsere Karten möchten den Leser darin unterstützen, geographische und politische Gegebenheiten jener Zeit zu verstehen.
Einige Bilder der Lutherbibel von 1545 waren es uns Wert, sie als Poster in hoher Qualität aufzubereiten. Wir bieten sie kostenfrei als hochauflösende PDF-Dateien unter der CC-BY-SA-Lizenz im Druckformat DIN A3. Die Poster können aber ohne Qualitätsverluste auch größer oder kleiner gedruckt werden, je nach angestrebtem Zweck.
Ob als Bild an der Wand, als Arbeitsmaterial für Konfirmanden- und Religionsunterricht, auf Flyern und Broschüren oder zum Ausmalen als Malvorlage für Erwachsene: Wir wünschen Ihnen viel Spaß damit!
C. EINFÜHRUNG
WIR zeigen hier bei Stilkunst.de seit vielen Jahren Texte aus der Lutherbibel von 1545. Unser Ziel ist es dabei, möglichst dicht am Original zu bleiben. Dies betrifft den Text selbst wie auch Luthers Anmerkungen und Vorreden. Dies betrifft aber auch die Textgestalt, die Typografie, die von den Luther wohl überlegt zur Gestaltung der Texte genutzt wurde.
WIR bieten die Texte der Lutherbibel von 1545 daher in gebrochenen Schriften (Frakturschrift, also Frakturſchrift) bzw. im selben Mix mit Antiquaschriften und mit Nachempfindungen der Holzschnitte, die bereits die Stempelschneider und Schriftsetzer in der Werkstatt von Hans Lufft 1545 genutzt hatten.
Wir orientieren uns dabei an der Form und am Aussehen der Zeichen gemäß der Vorlage des Originals. Speziell für diese Texte haben wir zahlreiche Zeichensätze neu entwickelt (und arbeiten weiterhin daran), weil die am Markt erhältlichen Frakturzeichensätze meist auf späten Schnitten des 19. und 20. Jahrhunderts beruhen und für die Typografie einer Seite, die der Lutherbibel von 1545 nahe kommen möchte, ungeeignet sind.
Abbildung:
Beispielseite der Lutherbibel von 1545.
Unsere Umsetzung finden Sie hier: 1Mos 1
DIE besonderen, zum Teil ungewöhnlichen Formen der gebrochenen Buchſtaben erschweren dem ungeübten Leser ganz sicher das Lesen.
VErzweifeln Sie nicht, wenn Sie die Texte nicht auf anhieb flüssig lesen können oder ständig über merkwürdig aussehende Wörter ſtolpern! Auch hier gilt: Übung macht den Meiſter! Sie werden sich sicher recht schnell an die Scĥrift gewöhnen und dann feststellen: Es hat sich gelohnt, dran zu bleiben!
Wir sind davon überzeugt, dass Luthers Übersetzung durch die Typografie, wie sie in den ersten Lutherbibeln verwendet wurde, gewaltig an Ausſagekraft gewinnt.
Die Typografie verfolgte zwei Ziele:
EInerseits sollte der Druck hochwertig und gefällig erscheinen, kämpfte doch der gerade aufkommende Buchdruck noch gegen künstlerisch gestaltete Handschriften an und war noch längst nicht mit sich selbst im Reinen. Das erste Bestreben früher Drucke war es, Handschriften täuschend echt zu reproduzieren bzw. Satzspiegel und Typografie an Handschriften anzulehnen.
Die Technik war noch jung und jedes größere Druckprojekt forderte neue, oft kaum erprobte Verfahren und immense Investitionen an Gerätschaften, Materialien und Lohnkosten, bevor der erste Gulden Umsatz eingefahren werden konnte. So war beispielsweise der große Erfolg des Buchdrucks für Johannes Gutenberg selbst keiner: Er überschuldete sich maßlos, konnte die nötigen Gewinne nicht erwirtschaften, verlor seine Druckerwerkstatt mit allen Gerätschaften und starb verarmt und abhängig von der Gunst seiner Förderer. Schuld war seine Erfindung, die erst dann Gewinne abwarf, wenn die Kalkulation stimmte und sich nach Monaten mühsamer Handarbeiten ausreichend hohe Auflagen verkaufen ließen. Das Verhältnis von Qualitätsansprüchen in der Produktion und Investitionen einerseits sowie von Nachfrage und marktgerechten Preisen anderseits war in diesem völlig neuen Markt noch unbekannt und längst nicht austariert.
Nicht ohne Grund waren die Holzschnitte, Bilder und Schmuckversalien in der Ausgabe der Lutherbibel von 1534 noch handkoloriert! So, wie es in handgeschriebenen Büchern jener Zeit üblich war. Es galt, für potentielle Käufer Anreize zu schaffen.
Bereits damals arbeiteten die Werkstätten mit Methoden, die heute von Marketing-Agenturen für Druckerzeugnisse nicht anders gewählt werden. Es geht über den eigentlichen Inhalt oder Informationsgehalt hinaus darum, den Leser emotional anzusprechen und zu fesseln! Und so ist jedes Detail, von der kleinsten Schrifttype bis hin zum Material des Einbands, überlegt gewählt und gestaltet.
ANdererseits sollten unterschiedliche Auszeichnungen von Buchstaben (beispielsweise Schmuckversalien oder Versalien mit mehrfacher Zeilenhöhe usw.), von Wörtern und Sätzen das Auge des Betrachters fesseln und führen. Sie sollten Lesehilfen bieten, die der eher langweilige und nüchterne Druck heutiger Bücher schmerzlich vermissen lässt. Da helfen auch in Abständen eingeklebte Farbfolien von Werken großer Meister nicht, wie sie so manch eine »künstlerische« Bibelausgabe der Neuzeit bietet.
DIe Drucker der damaligen Zeit hatten etwas geleistet, was für Verlage und Druckhäuser heute unmöglich erscheint, obwohl die Herstellungsverfahren deutlich einfacher sind, als sie es damals im 16. Jahrhundert waren. Sie hatten für den Leser aufwändig in Informationen investiert, die weit über die bloße Bedeutung der Wörter und Sätze hinausgehen.
WIR wünschen uns, dass auch Sie den zusätzlichen Wert, den »added value«, erkennen, der durch das Druckbild, durch die Typografie und damit verbunden durch die Frakturſchrift transportiert wird (soweit wir dies auf unseren Seiten nachbauen können). Von großem Wert erscheinen uns zudem Luthers Beigaben in den Vorreden und in den Marginalspalten der Seiten, die in heutigen Ausgaben fehlen.
Wir sind sicher, dass Sie manch einen Bibelvers im Sinne der evangelischen Lehren Luthers neu interpretieren und womöglich anders als bisher verstehen werden.
Die Auswahl der Texte orientiert sich am Bedarf unserer übrigen Seiten und an der Luſt, sich mit diesem Thema zu beschäftigen.
So verweisen wir beispielsweise in den Kalenderblättern auf den Wochenpsalm, weshalb der Psalter bereits sehr früh in unsere Auswahl aufgenommen wurde.
Im evangelischen Kirchenkalender zeigen wir zu vielen Sonn- und Feiertagen ausgewählte Perikopen, also den Text der Bibelstellen, die für die Predigt vorgeschlagen sind, nutzen als Quelle allerdings die Lutherbibel von 1545 und bieten damit eine so nicht am Markt verfügbare Perikopensammlung von großem Wert.
Warum auch nicht? Dies ist sicher nicht nur für Laien interessant, die »mal reinschauen« möchten. Wer predigen will, in einer evangelischen Kirche, zu evangelischen Christen, über evangelischen Glauben, der sollte es modern und ausgerichtet auf seine Empfänger tun. Doch für die Vorbereitung einer bedeutsamen Predigt, für das »Warm-up«, kann es angesagt und sehr hilfreich sein, sich vom Geist Luthers, vom Geist der Reformation inspirieren zu lassen, der durch die ursprüngliche Wortwahl und in der Typografie jener Bibel aus dem Jahre 1545 von Luther selbst zur Vollendung geführt wurde. Dies sollte selbstverständlich nicht unreflektiert und unkritisch geschehen, doch die Gegenüberstellung der Texte zu modernen Ausgaben überlassen wir Ihnen als Leser unserer Seiten.
Als Hilfestellung zum Verständnis der Sprache Luthers bieten wir passend zu den von uns publizierten Texten ein Wörterbuch »Luther-Deutsch – Deutsch«, sowie Kartenwerke und Abkürzungsverzeichnisse.
Es ist nicht unser Anliegen, hier die Lutherbibel von 1545 vollständig zu präsentieren. Es genügt uns (und muss uns aus zeitlichen Gründen genügen), im Zusammenhang einer Information direkt nötige oder sinnvolle Quellen zu bieten, die uns selbst im täglichen Umgang mit Religion und evangelischem Glauben wichtig sind, beispielsweise im Rahmen von Kalendern und Gottesdienstordnungen.
Dennoch wird die Zahl der Texte mit der Zeit wachsen. Der Umfang der Bücher und Abschnitte bei Stilkunst.de bietet längst nicht nur Laien einen kleinen Blick in diese Bibel, sondern eignet sich mehr und mehr für engagierte Christen im täglichen Umgang mit der Bibel und für Praktiker, die Materialien für Bibelkreise und Gottesdienste suchen.
Ihnen allen sei mitgegeben: Es könnte ſich lohnen, hier ab und zu vorbeizuſchauen!
Das Jahr 2003 war das Jahr der Bibel. Ein Jahr der Aktivitäten für ein Buch, das ebenso verbreitet wie unbekannt ist.
Bibelausgaben gibt es viele. Dies begründet sich nicht nur in unterschiedlichen Aufmachungen und Ausstattungen, sondern auch in teilweise erheblichen Unterschieden im gebotenen Text.
Nach wie vor bietet die Lutherbibel eine gelungene Übersetzung aus den hebräischen, griechischen und lateinischen Quellen.
Wer heutzutage eine moderne, nüchtern gestaltete, durch verschiedene Sprachanpassungen und kirchenamtliche Revisionen stark verfremdete Edition der Lutherbibel zur Hand nimmt, kann nicht ermessen, wie Bibeln gestaltet waren, die während der Reformationszeit in Wittenberg erschienen sind.
Luther selbst hat seine Texte mehrfach revidiert. 1534 erschien die erste Vollbibel seiner Übersetzung. 1545 wurde die letzte von ihm selbst aufbereitete Ausgabe herausgegeben.
Aus dieser Bibel von 1545 finden Sie hier Textbeispiele. Etliche sind wegen der besseren Lesbarkeit in Garamond gesetzt, nicht in Fraktur-Schrift.
Für viele Texte haben wir Schriften neu erstellt (die SK Biblia1545 Familie) und uns dabei am Aussehen der originalen Typen der Lutherbibel von 1545 orientiert. Es handelt sich dabei um gebrochene Schriften (Fraktur), die unterschiedliche Merkmale verschiedener Drucktypen der damaligen Zeit in sich vereinigen oder untereinander mischen. Zudem sind etliche Typen noch sehr stark an die handschriftlich ausgeführten Vorläufer der verwendeten Druckstempel angelehnt und noch nicht derart normalisiert, wie es in den sehr viel später überarbeiteten Fraktur-Familien zu erkennen ist. Unsere Schriftfamilie ist mit ihren Biblia-1545-Spezifika daher heute in keiner anderen angebotenen Schriftdatei verfügbar.
Der Aufwand erschien uns nötig, weil Dr. Martin Luther (Texte), Hans Lufft (Druck) und M. Georg Rörer (Lektor) die Typografie an vielen Stellen sehr bewusst wählten, um zusätzliche Informationen zu transportieren, die für das Verständnis wichtig sein können. Bei einer Wiedergabe allein in einer Antiqua geht der Informationsgehalt der typografischen Überlegungen der Herausgeber weitgehend verloren.
In jedem Fall haben wir uns bemüht, die verwendeten Schriftzeichen und die Schreibweisen so genau wie möglich am Original auszurichten.
Texte der Lutherbibel in Luthers Sprache.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Aus der Vorrede Martin Luthers zur Bibelausgabe von 1545:
Das Titelblatt der Ausgabe lautet vollständig: