Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 50 Kapiteln
mit Vorrrede und Gebet Sirachs im Anhang (Kapitel 51)
Neue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017
Der Text des Buchs Jesus Sirach wurde für die Ausgabe 2017 aus dem griechischen Quelltext neu übersetzt. Diese Übersetzung weicht von der bisherigen Textgestalt aller Lutherbibeln bis 2016 (letzte Revision 1984) ab.
Die roten Versnummern gelten für alle Ausgaben bis 2017.
Nr. | Textstelle alte Zählung | Textstelle neue Zählung | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXVII. | |||
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24,1 - 32,17 |
III. WEISHEIT UND GELINGENDES LEBEN
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1 | 26,25-27 | 27,28 | |
2 | 26,28 - 27,4 | 26,29 - 27,3 | |
3 | 27,5-16 | 27,4-15 | |
4 | 27,17-24 | 27,16-21 | |
5 | 27,25-27 | 27,22-24 |
🕮
Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach der alten Zählweise (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.
[191a]
2625
Die Verse 26,25-28 bilden in dieser Ausgabe den Anfang des Kapitels XXVII. (27).
ZWey ſtücke ſind / die mich verdrieſſen / vnd das dritte thut mir zorn / 26Wenn man einen ſtreitbarn Man / zu letzt armut leiden leſſt. Vnd die weiſen Rete zu letzt veracht. 27Vnd wer vom rechten Glauben abfellt zum vnrechten glauben / Dieſen hat Gott zum ſchwert verdampt.
28EIn Kauffman kan ſich ſchwerlich hüten fur vnrecht / vnd ein Kremer fur ſünden.
271
Beginn des Kapitels 27 nach heutiger Zählweise!
1Denn vmb Gutes willen thun viel vnrecht / Vnd die reich werden wöllen / wenden die Augen ab. 2Wie ein Nagel in der mauren zwiſſchen zween ſteinen ſtickt / 3Alſo ſtickt auch Sünde zwiſſchen Kauffer vnd Verkauffer. 4Helt er ſich nicht mit vleis in der furcht des HERRN / So wird ſein Haus bald zerſtöret werden.
(Augen ab)
Das iſt / ſie achten des Gewiſſens nicht.
5WEnn man ſiebet / ſo bleibet das vnflettige drinnen / Alſo / was der Menſch furnimpt / So klebet jmer etwas vnreins dran. 6Gleich wie der Ofen bewert die newen Töpffe / Alſo bewert die trübſal des Menſchen ſinn.
7AN den Früchten mercket man / wie des Baums gewartet iſt / Alſo mercket man an der Rede / wie das Hertz geſchickt iſt.
8DV ſolt niemand loben / du habeſt jn denn gehöret / Denn an der Rede kennet man den Man.
9FOlgeſtu der Gerechtigkeit nach / So wirſtu ſie kriegen / vnd anziehen wie einen ſchönen Rock.
10DIe Vogel geſellen ſich zu jres gleichen / Alſo helt ſich die warheit zu denen / die jr gehorchen.
11WIe der Lew auff den Raub lauret / Alſo ergreiffet zu letzt die Sünde den Vbeltheter.
12EIn Gottfürchtiger redet allezeit das heilſam iſt / Ein Narr aber iſt wandelbar / wie der Mond.
13WEnn du vnter den Vnweiſen biſt / ſo mercke was die zeit leiden wil / Aber vnter den Weiſen magſtu fortfaren.
14DEr Narren rede / iſt vber die mas verdrieslich / Vnd jr lachen iſt eitel ſünde / vnd kutzeln ſich doch damit.
15WO man viel ſchweren höret / da gehen einem die Har zu berge / Vnd jr haddern macht / das man die Ohren zuhalten mus.
(Kutzeln)
Thut jnen wol / das ſie andere betrüben vnd ſchaden thun.
16WEnn die Hoffertigen mit einander haddern / ſo folget Blut vergieſſen darnach / Vnd iſt verdrieslich zu hören / wenn ſie ſich ſo zuſchelten.
17WEr heimligkeit offenbart / Der verleurt den glauben / Vnd wird nimer mehr einen trewen Freund kriegen.
18HAlt deinen Freund werd / vnd halt jm glauben / 19Wo du aber ſeine heimligkeit offenbareſt / So wirſtu jn nicht wider kriegen.
20WEr ſeinen Freund verleurt / Dem geſchicht wol ſo vbel / als dem ſein Feind entgehet. 21Gleich als wenn du einen Vogel aus der hand leſſeſt / Alſo iſts / wenn du deinen Freund verleſſeſt. 22Du feheſt jn nicht wider / du darffeſt jm nicht nachlauffen / Er iſt zu fern weg / er iſt entſprungen / wie ein Rehe aus dem Netze. 23Wunden kan man verbinden / Scheltwort kan man ſünen / 24Aber wer heimligkeit offenbart / mit dem iſts aus.
25WEr mit den Augen wincket / der hat böſes im ſinn / vnd leſſet ſich nicht
[191a | 191b]
Das Bucĥ C․ XXVIII.
dauon wenden. 26Fur dir kan er ſüſſe reden / vnd lobet ſeer was du redeſt / Aber hinderwerts / redet er anders / vnd verkeret dir deine wort. 27Ich bin keinem ding ſo feind / als dem / Vnd der HERR iſt jm auch feind.
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Die Verse 27,28-33 bilden in dieser Ausgabe den Anfang des Kapitels XXVIII. (28).
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Syrach. | Das Buch Jeſus Syrach.Biblia Vulgata:
Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln. | Das Buch Jesus Sirach Das Buch Jesus Sirach Ecclasiasticus | Sir Sir Sir |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
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