visualisiert von Reiner Makohl
Sabrina ist der Name eines Mädchens, das über Monate wachsen durfte, aber doch nie geboren wurde.
Das Video hält für mich die Erinnerung an sie fest. Es sind Erinnerungen an Träume, an Hoffnungen, an Glück und an Freude. Aber auch an Schmerz und an tiefe Trauer.
Es mag stimmen, dass Schmerz vergeht, aber Trauer vergeht nicht.
Das Video erklärt einen der Gründe, warum hier auf Stilkunst.de der Name Sabrina so oft auftaucht.
Es war 1986. Und wenn wir es auch nicht beweisen können, so sehen ich doch einen Zusammenhang zwischen dem AKW-Unfall in Tschernobyl, dem Fallout über unserem Lebensraum, der Kontamination von Kleidung, Böden, Straßenstäuben und Lebensmitteln sowie dem Absterben unseres ungeborenen Kindes im Bauch seiner Mutter.
Das Video hält die Erinnerungen wach und lässt sie nicht im Grau dunkler Wolken versinken.
Die Erinnerungen sind auch deshalb nötig, damit wir nie vergessen, wie sich damals der Super-GAU von Tschernobyl als Fallout sehr konkret, unmerklich still und leise, erschreckend nah und mit unbeherrschbaren Wirkungen in unser Leben hier in Deutschland geschlichen hatte.
Die Erinnerungen sind nötig, weil die Folgen zunächst zulange verschwiegen und schließlich verharmlost wurden. Weil Verantwortung abgelehnt und Zusammenhänge bestritten wurden. Und weil alle machtlos waren und niemand zugeben wollte, dass man darauf nicht vorbereitet und keine Lösung verfügbar war.
Am 26. April 1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. In der Nacht, um 1:23 Uhr Ortszeit, explodierte der Reaktor im Block 4 des Kraftwerks nach einer Reihe von Ereignissen im Rahmen eines Versuches, der einen vollständigen Stromausfall am Kernreaktor simulieren sollte.
Die Ereignisse, die schließlich zur Explosion führten, waren für das Team im Kontrollraum nicht mehr beherrschbar. Der Point-of-no-Return war zu schnell erreicht, es gab keine Lösungen, um die Explosion zu verhindern.
Die Entwicklung der Ereignisse widerlegte auf dramatisch-katastrophale Weise einen äußerst dummen Spruch der Befürworter von Kernkraftwerken. Kernkraft ist keineswegs jederzeit beherrschbar. Die Geschehnisse widerlegten ebenso dramatisch und katastrophal das propagandistisch wieder und wieder benutzte Narrativ vom geringen Restrisiko.
Gerne wird dann auf »alte Technik« wie in Tschernobyl und »moderne, sichere AKWs der westlichen Staaten« verwiesen, was allerdings ebenso unsinnig wie blöd ist. Würde das zutreffen, gäbe es in den Sicherheitsvorkehrungen niemals mehr Neuerungen. Wir wissen aber, dass die AKWs, wie sie vor Jahren in Deutschland gebaut wurden, heute aus Sicherheitsgründen keine Errichtungsgenehmigung mehr bekommen würden. Und wir können davon ausgehen, dass die Zukunft nicht auf dem heutigen Stand stehen bleiben wird. Im Interesse der Staaten, die AKWs betreiben und planen.
Nun könnte geantwortet werden: »Eben! Genau deshalb wären ja neue AKWs so super sicher!«
Aber nein. Für diejenigen, die stets auf sicheren Betrieb verweisen, sei ganz klar gesagt:
Es geht nicht darum, wie sicher der Betrieb ist, sondern darum, ob und wie ein eingetretener Unfall beherrschbar ist. Und darum, was »Sicherheit« meint, wenn der Unfall wie in Tschernobyl oder Fukushima komplett entgleitet.
Versicherer, deren Geschäft darin besteht, Risiken zu bewerten und Schadensregulierung zu kalkulieren, lehnen es ab, AKWs zu versichern. Dies sollte ein hinreichender Grund dafür sein, über die Sicherheit von AKWs nachzudenken.
Bereits vor dem Jahr 2010 gab es erste Entwürfe zu diesem Video. Nun endlich, 2023, ist es mir gelungen, eine Version aus dem Jahr 2014 zu finalisieren. Und trotz der vielen Jahre, die vergangen sind, hat sich das, was das Video ursprünglich zeigen wollte, und das, wofür es gedacht war, nicht geändert.
Wir veröffentlichen es nun, weil wir feststellen müssen, dass die Stimmen der AKW-Befürworter neu aufleben und uns wieder weismachen wollen, dass Kernkraft völlig harmlos sei, jederzeit beherrschbar wäre, und für die Erde, die Natur, die Flora und Fauna sowie für die Menschen die beste Form der Energiegewinnung sei. Das Restrisiko sei minimal, die Gesamtkosten seinen unglaublich niedrig, die Vorteile riesig.
Doch Vorsicht!
Doch das äußerst Beschämende daran ist aus unserer Sicht:
Am 26. April 1986 ereignete sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Wir untersuchen die Argumente des Für und Wider Atomstrom.
Am 11. März 2011 erschütterte ein Erdbeben den Meeresgrund vor der Küste Japans. Damit wurde der Super-GAU des AKW eingeleitet.
Am 6. August 1945, um 08:16 Uhr, explodierte die Atombombe über dem Stadtkern von Hiroshima. Die Stadt wurde zerstört. Die Zahl der Opfer ist unklar.
Am 9. August 1945 explodierte die Atombombe über der japanischen Stadt Nagasaki. Die Atommächte haben von 1945 bis 2009 2.052 Nuklearbombentests durchgeführt.
Texte: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, Kirschblüten
Video: Reiner D. Makohl
©by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de