Das Buch Jesus Sirach

Kapitel XX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Das Alte Testament

Die Apokryphen

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Jesus Sirach

 

C. XX.

 

Sir 20,1-33

 

Der Text in 50 Kapiteln
mit Vorrrede und Gebet Sirachs im Anhang (Kapitel 51)

InfoNeue Übersetzung in der Lutherbibel von 2017

Der Text des Buchs Jesus Sirach wurde für die Aus­ga­be 2017 aus dem grie­chi­schen Quell­text neu über­setzt. Die­se Über­se­tzung weicht von der bis­he­ri­gen Text­ge­stalt al­ler Luther­bi­beln bis 2016 (letz­te Re­vi­si­on 1984) ab.

Die roten Vers­num­mern gel­ten für alle Aus­ga­ben bis 2017.

 

Gliederung Kapitel XX.

 

Nr.

Textstelle

alte Zählung

Textstelle

neue Zählung

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XX.

 

 

5 - 23

 

 

II. WEISHEIT UND TORHEIT

 

1

20,1-8

20,1-8

→ Reden und Schweigen

2

20,9-12

20,9-12

→ Gewinn und Verlust

3

20,13-20

20,13-17

→ Der unbeliebte Narr

4

20,21-22

20,18-20

→ Unzeitiges Reden

5

20,23-25

20,21-23

→ Armut und falsche Scham

6

20,26-28

20,24-26

→ Warnung vor Lügen

7

20,29-33

20,27-32

→ Weisheitssprüche

 

🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach der alten Zähl­wei­se (bis 2017).
Vergleichend angegeben die neue Zählweise ab der Ausgabe 2017.

 

 

Biblia

 

 

Das Bucĥ
Jeẛus Syracĥ.

 

 

 

 

[187b]

 

 

XX.

 

201

 

 

 

Reden und Schweigen

 

ES ſtraffet einer offt ſei­nen Ne­he­ſten / zur vn­zeit / Vnd thet weis­li­cher / das er ſchwie­ge.

2ES iſt beſ­ſer frey ſtraf­fen / Denn heim­lich haſs tra­gen / 3Vnd wers zu danck an­nimpt / dem brin­gets fro­men.

4WEr ge­walt vbet im Ge­richt / Der iſt eben als ein Ho­fe­mei­ſter / der ei­ne Jung­fraw ſchen­det / die er be­wa­ren ſol.

5ETlicher ſchwei­get / da­r­umb / das er ſich nicht kan ver­ant­wor­ten. 6Et­li­cher aber ſchwei­get / vnd war­tet ſei­ner zeit. 7Ein wei­ſer Man ſchwei­get / bis er ſei­ne zeit er­ſi­het / Aber ein je­cher Narr / kan der zeit nicht er­har­ren.

8WEr viel plau­dert / der macht ſich feind­ſe­lig / Vnd wer ſich viel ge­walts an­maſ­ſet / dem wird man gram.

 

 

Gewinn und Verlust

 

9ES glückt man­chem / in bö­ſen ſa­chen / Aber es ge­dei­et jm zum ver­der­ben.

10ES gibt offt ei­ner et­was / Das ers vbel an­legt / Da­ge­gen / gibt ei­ner / da ers ſeer wol an­legt.

11WEr ſeer pran­get / Der ver­dirbt drü­ber / Wer ſich aber drü­cket / der kompt em­por.

12MAn­cher keuf­fet am er­ſten wol­feil / Aber her­nach / mus ers thewr gnug be­za­len.

 

 

 

 

[187b | 188a]

 

 

Jeſus Syrácĥ.    C. XX.

CLXXXVIII.

 

 

 

Der unbeliebte Narr

 

13EIn wei­ſer Man ma­chet ſein Ge­ſchenck werd / mit lieb­li­chen wor­ten / Aber was die Nar­ren ſchen­cken / machen ſie ſelbs vn­werd.

14DEs Nar­ren ge­ſchenck wird dir nicht viel fru­men / Denn mit ei­nem au­ge gibt er / vnd mit ſie­ben au­gen ſi­het er / was er da­fur krie­ge. 15Er gibt we­nig / vnd rü­cket ei­nem viel auff / vnd ſchrei­ets aus / als ein Wein­rüf­fer / 16Heu­te lei­het er / mor­gen wil ers wi­der ha­ben / Das ſind feind­ſe­li­ge Leu­te.

 

17DEr Narr klagt / Mir iſt nie­mand trewe / nie­mand danckt mir fur mei­ne Wol­that / 18Auch die mein Brot eſ­ſen / re­den nichts guts von mir. 19O wie offt vnd von vie­len wird er ver­ſpot­tet / 20Er fel­let fehr­li­cher / durch ſol­che re­de / denn ſo er vom Söl­ler fie­le. Al­ſo ge­hets den Bö­ſen / das ſie doch zu letzt plötz­lich fal­len müſ­ſen.

(Trewe)

Er kan ſei­ne wol­that nicht gros gnug ach­ten.

 

 

Unzeitiges Reden

 

21EIn gro­ber vn­ge­zo­gen Menſch / plau­dert vn­fur­ſich­tig­lich / Vnd weſſcht jmer fort / wie es jm ein­felt.

22WEnn ein Narr ſchon et­was guts re­det / ſo taug es doch nicht / Denn er re­dets nicht zu rech­ter zeit.

 

 

Armut und falsche Scham

 

23MAnchem weh­ret ſein ar­mut / das er nichts vbels thut / Da­uon hat er das vor­teil / das er kein bö­ſe Ge­wi­ſſen hat.

24MAncher thut lie­ber das er­ge­ſte / Denn das er ſei­ne Eh­re ver­lie­re / Vnd thuts vmb gott­lo­ſer Leu­te wil­len.

25MAncher die­net dem an­dern zu vn­rech­ten Sa­chen / Vnd eben da­mit krie­get er jn zum Fein­de.

 

 

Warnung vor Lügen

 

26DIe Lü­gen iſt ein heſs­li­cher ſchand­fleck / an ei­nem Men­ſchen / Vnd iſt ge­mein bey vn­ge­zo­gen Leu­ten. 27Ein Dieb iſt nicht ſo bö­ſe / als ein Menſch der ſich zu Lü­gen ge­weh­net / Aber zu letzt ko­men ſie bei­de an den Gal­gen.

28LIegen iſt dem Men­ſchen ein ſchend­lich ding / Vnd er kan ni­mer mehr zu eh­ren ko­men.

 

 

Weisheitssprüche

 

29EIn weiſer Man brin­get ſich ſelbs zu eh­ren / durch ſei­ne wei­ſe Re­de / Vnd ein klu­ger Man / iſt lieb vnd werd bey Für­ſten.

30WEr ſei­nen Acker vlei­ſſig baw­et / der macht ſei­ne Hauf­fen gros / Vnd wer bey Für­ſten ſich helt / das er lieb vnd werd iſt / der kan viel bö­ſes ver­ko­men.

31GEſchenck vnd Ga­ben ver­blen­den die Wei­ſen / Vnd le­gen jn ei­nen Zaum ins maul / das ſie nicht ſtraf­fen kön­nen.

32EIn weiſer Man / der ſich nicht brau­chen leſſt / vnd ein ver­gra­be­ner Schatz / Wo zu ſind ſie bei­de nü­tze? 33Es iſt beſ­ſer / das ſich der Vn­wei­ſe ver­krie­che / denn der Wei­ſe.

 

 

 

 

 
 

 

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Namen und Abkürzungen biblischer Bücher

Luthers Verweise auf biblische Bücher

 Kürzel

 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

 Kürzel

Syrach.
Eccl.
Ecc.
Das Buch Jeſus Syrach.

Biblia Vulgata:
Sirach seu ecclesiasticus

 

Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln.
Hier steht Eccl. oder Ecc.für das Buch Jesus Sirach, nicht für den Prediger Salomo (Ecclesiastes).

→Zum Inhaltsverzeichnis

Das Buch Jesus Sirach

Das Buch Jesus Sirach

Ecclasiasticus

Sir

Sir

Sir

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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