Die Lutherbibel von 1545 enthält wie auch ihre Vorgänger zahlreiche Holzschnitte, die als Illustrationen angelegt sind und den Inhalt biblischer Bücher oder wesentlicher Abschnitte bildhaft wiedergeben.
Sie sind nur nebenbei dazu gedacht, das Werk als solches aufzuhübschen. Die Bedeutung des Marketings war schon damals klar, obwohl es den Begriff noch nicht gab: Eine ansprechende Verpackung fördert den Umsatz. Die Illustrationen (in der Ausgabe von 1534 noch handkoloriert) waren Teil des Produktdesigns und somit Teil der Verpackung des eigentlichen Inhalts, des nüchternen Bibeltextes.
Aber in erster Linie dienten die Illustrationen dazu, dem Leser eine Vorstellung davon zu geben, worum es in einem Buch, einem Evangelium oder in einem längeren Abschnitt ging. Dies half dabei, den Text zu verstehen, was nicht zuletzt für Leser wichtig war, die gar nicht lesen konnten oder es mit Hilfe der Lutherbibel erst erlernten. Der Nutzen von Bilderbüchern ist unbestritten.
Die Illustrationen machen neugierig auf den Lesestoff. Vor allem dann, wenn in einem Bild gleichzeitig mehrere Szenen wiedergeben werden, die eine ganze Geschichte erzählen.
Der enge Raum nötigte die Künstler oft, sich starker Symbole zu bedienen, die in sich bereits eine umfängliche Aussage trugen und vermitteln konnten. Den Lesern jener Zeit waren viele der benutzten Symbole geläufig und bedurften keiner weiteren Erklärung.
Heute ist das völlig anders. Heutige Betrachter der Illustrationen aus jener Zeit verstehen die Symbolik nicht oder nur unzureichend. Das Bild degeneriert dadurch beim Betrachten zu billigem Beiwerk, zur grafischen Ausschmückung der Bibel. Doch das meint, ihren Wert und ihre Bedeutung völlig zu unterschätzen.
Wir haben daher verschiedene Bilder näher betrachtet und die Ergebnisse in einer Bildbesprechung zusammengefasst. In dieser Übersicht finden sie unsere Bildbesprechungen, soweit wir sie bisher publiziert haben.
Gezeigt wird die Tragödie des ersten Mordfalls der (biblischen) Menschheitsgeschichte. Themen sind: Der Umgang mit Emotionen, die Frage nach Gottes Beistand, Recht und Strafe und das Opfer des Lamms.
Die Sintflut war eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes. Das Bild zeigt Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit, den Kampf um das Überleben und das große Sterben. Doch es zeigt auch die Hoffnung und den Neubeginn.
Der Regenbogen wurde von Gott als Zeichen des Bundes mit den Menschen eingesetzt. Nach der Sintflut erschien der Regenbogen, und Gott versprach, dass es nie mehr eine solche Katastrophe geben würde.
Gott stellte Abraham auf die Probe: Würde er seinen Sohn Isaak opfern? Abrahams Lohn für den erbrachten Loyalitätsbeweis war schließlich die Zusage zahlreicher Nachkommenschaft.
Das Bild zeigt auf kleinstem Raum die dramatische Situation des Zugs der Israeliten durch das Schilfmeer.
Das Bild zeigt die Speisung der Israeliten in der Wüste mit Wachteln am Abend, mit Manna am Morgen (2Mos 16,2-36) und mit Wasser, das Moses mit seinem Stab aus Felsen sprudeln lässt (2Mos 17,1-7).
Die Israeliten murrten gegen Gott, der daraufhin Schlangen in die Lagerplätze schickte. Menschen starben an Schlangenbissen. Doch Mose sollte eine Schlange aus Bronze aufstellen, um ehrfürchtige Menschen zu retten.
Das Bild zeigt die Ereignisse nach dem Fall von Jericho. Josua muss einen Dieb überführen und töten lassen, der sich an Gütern aus der Stadt persönlich bereichert hatte.
Das Bild zeigt König Salomo, der zwischen zwei Frauen zu entscheiden hatte, welche die rechtmäßige Mutter eines Kindes sei. Seine auf den ersten Blick brutale Entscheidung führte zu einem gerechten Urteil.
Das Bild zeigt König Salomo, der auf seinem neu gestalteten Thron sitzt. Der Thron Salomos war so prächtig, dass er dem Autor des Buchs der Könige eine genaue Beschreibung wert war.
Das Bild in 1Kon 18, zeigt die Ereignisse beim Gottesurteil auf dem Berg Karmel, zu dem der Prophet Elia die Baalspropheten König Ahabs herausgefordert hatte. Der Gott Israels entzündet das Brandopfer.
Das Bild zeigt mehrere Szenen aus den Kapiteln 1 und 2 des Buchs Hiob: die Ereignisse, die Hiobs Herden, Knechte und Kinder töteten, die Diskussion Hiobs mit Frau und Freunden.
Das Bild zeigt König David als Psalmensänger mit Harfe. Die Haltung der Finger lässt erkennen, dass er die Saiten gerade zupft, die Harfe wird gespielt. Vor David liegt das Buch der Psalmen.
Das Titelbild des Buchs Hesekiel zeigt die Berufungsvision aus Kapitel 1: Christus thront über den Wolken, die vier Tiere mit den Gesichtern von Mensch, Löwe, Adler und Stier stehen im Zentrum.
Das Bild im Kapitel 37 des Buchs Hesekiel zeigt die Erweckungsvision: Hesekiel steht vor dem Feld der Knochen und Gebeine. Er wird von Gott angewiesen, die Toten wieder zum Leben zu erwecken.
Die Vorrede zum Buch Daniel enthält eine Abbildung, in der die bedeutenden vier Nachfolger von Alexander dem Großen und ihre Dynastien gezeigt werden. Es sind die Königreiche aus Nebukadnezars Traum.
Das Bild im Kapitel 1 des Buchs Daniel zeigt Nebukadnezar auf seinem Bett, umringt von Weisen, die ihm seinen Traum deuten sollen. Es ist der Traum von der großen Statue.
Das Bild im Kapitel 2 des Buchs Daniel zeigt den schlafenden Nebukadnezar und die Statue, die er im Traum sah. Zu sehen ist nun auch der Berg, von dem sich ein Stein lösen und die Füße der Statue zerschmettern wird.
Das Bild im Kapitel 3 des Buchs Daniel zeigt das Geschehen um die Männer im Ofen. Die Hitze hat die Soldaten getötet, doch die drei Freunde Daniels und eine weitere Person laufen unbeschadet zwischen den Flammen.
Das Bild im Kapitel 7 des Buchs Daniel zeigt die vier Tiere aus Daniels Traum, verteilt auf der Weltkarte mit den Kontinenten Europa, Afrika und Asien. Die vier Winde zeigen die vier Himmelsrichtungen an.
Das Titelbild des Buchs Amos zeigt mehrere Abschnitte aus dem siebten Kapitel: Zu sehen sind im Hintergrund drei Visionen des Amos. Als Hirte steht Amos vor Amazia, der ihn aus Bethel ausweist.
Das Titelbild des Buchs Jona zeigt mehrere Szenen, von Jonas Berufung bis hin zum Abschlussdialog zwischen Gott und Jona. Viel Platz ist dem großen Fisch gewidmet, der Jona verschlang.
Das Titelbild des Buchs Maleachi zeigt den Zusammenhang dieses Buches mit dem Neuen Testament auf. Zu sehen sind Maleachi, Johannes der Täufer und Jesus Christus, aber auch Luther und Melanchthon.
Das Titelbild zum Evangelium nach Markus. Markus sitz vor einem Buch und schreibt. Doch was macht ein Löwe in seiner Schreibstube? Der Artikel erklärt das Bild und die darin enthaltene Symbolik.
Lukas sucht Inspiration im gekreuzigten Christus. In seinem Arbeitszimmer steht eine Staffelei. Malt er gerade an einem Bild? Wie kommt der Stier in die gute Stube? Der Artikel klärt auf.
Johannes sitz auf einem Hügel oberhalb der Stadt. Aus den Wolken heraus spricht Christus zu ihm. Am Boden steht ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen und geöffnetem Schnabel. Was bedeuten diese Symbole?
Für die Apostelgeschichte wählte Luther dasselbe Bild wie für das Evangelium nach Lukas. Dadurch ist die Verbindung beider Bücher visuell geschaffen: Die Apostelgeschichte setzt das Lukasevangelium fort.
Der Druckstock wurde in der Ausgabe von 1545 viermal verwendet: in den Briefen an die Römer, an die Korinther, an die Galater und an Timotheus. Der Artikel betrachtet die im Bild enthaltene Symbolik.
Der Druckstock wurde in der Ausgabe von 1545 viermal verwendet: in den Briefen an die Römer, an die Korinther, an die Galater und an Timotheus. Der Artikel betrachtet die im Bild enthaltene Symbolik.
Der Druckstock wurde in der Ausgabe von 1545 viermal verwendet: in den Briefen an die Römer, an die Korinther, an die Galater und an Timotheus. Der Artikel betrachtet die im Bild enthaltene Symbolik.
Der Druckstock wurde in der Ausgabe von 1545 viermal verwendet: in den Briefen an die Römer, an die Korinther, an die Galater und an Timotheus. Der Artikel betrachtet die im Bild enthaltene Symbolik.
Auf einem Hügel sitzt ein alter Mann im Garten vor einer Hütte. Ein Nimbus, der Heiligenschein, zeichnet diese Person besonders aus. Vor der Person liegen auf dem Tisch ein riesiger Schlüssel und ein Buch.
Für den 1. Brief des Johannes wählte Luther dasselbe Bild wie für das Johannesevangelium. Damit ist klar: hier schreibt der Evangelist.
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.