Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Kapitel XLIIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Hesekiel
Ezechiel

 

C. XLIIII.

 

Hes 44,1-31

 

Der Text in 48 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLIIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLIIII.

 

 

40 - 48

 

VI. DER NEUE TEMPEL UND DAS VOLK IM KÜNFTIGEN REICH GOTTES

 

1

44,1-3

→Das verschlossene Osttor

2

44,4-16

→Der Einlaß zum Tempel und der Dienst im Tempel

3

44,17-27

→Die Ordnung für die Priester

4

44,28-31

→Der Erbteil der Priester und ihr Lebensunterhalt

 

 

 

 

 

Der Próphet Heſekiel.

 

 

 

 

[99b]

 

 

XLIIII.

 

 

Das verschlossene Osttor

 

VND er füret mich wi­der­umb zu dem Thor des euſſern Hei­lig­thums / gegen morgen / es war aber zu­ge­ſchloſ­ſen. 2Vnd der HERR ſprach zu mir / Dis Thor ſol zu­ge­ſchloſ­ſen bleiben / vnd nicht auff­ge­than wer­den / vnd ſol niemand da durch gehen / On allein der HERR / der Gott Iſ­ra­el ſol da durch gehen / vnd ſol zu­ge­ſchloſ­ſen bleiben. 3Doch den Für­ſten aus­ge­nomen / Denn der Fürſt ſol darunter ſi­tzen / das Brot zu eſſen fur dem HER­RN / Durch die Halle ſol er hinein gehen / vnd durch die ſelbige wi­der her aus gehen.

 

 

Der Einlaß zum Tempel und der Dienst im Tempel

 

4DARnach füret er mich zum Thor gegen mit­ter­nacht / fur das haus / Vnd ich ſa­he / vnd ſi­he / des HER­RN Haus ward vol der herrligkeit des HER­RN / Vnd ich fiel auff mein Angeſicht. 5Vnd der HERR ſprach zu mir / Du Men­ſchen­kind / mercke eben drauff / vnd ſi­he vnd höre vleiſſig auff alles was ich dir ſa­gen wil / von allen Sitten / vnd Ge­ſe­tzen im Haus des HER­RN / vnd mercke eben / wie man hinein gehen ſol / vnd auff alle ausgenge des Hei­lig­thums.

6VND ſa­ge dem vn­ge­hor­ſa­men Hau­ſe Iſ­ra­el / ſo ſpricht der HErr HERR / Ir machts zu viel / jr vom haus Iſ­ra­el / mit alle ewrn Greweln. 7Denn jr füret frembde Leu­te eins vnbeſchnittenen her­tzen vnd vnbeſchnittenen fleiſch / in mein Hei­lig­thum / da durch jr mein Haus entheiligt / wenn jr mein Brot / fettes vnd blut opffert. Vnd brechet al­ſo mei­nen Bund / mit allen ew­ern Greweln / 8vnd hal­tet die Sitten meines Hei­lig­thums nicht / ſon­dern machet euch ſelbs newe Sitten in meinem Hei­lig­thum.

9DARumb ſpricht der HErr HERR al­ſo / Es ſol kein Frembder eines vnbeſchnittenen her­tzen vnd vnbeſchnittenen fleiſchs / in mein Hei­lig­thum komen / aus allen Frembd­lin­gen / ſo vn­ter den kin­dern Iſ­ra­el ſind. 10Ja auch nicht die Le­ui­ten / die von mir ge­wi­chen ſind / vnd ſampt Iſ­ra­el / von mir jrre gegangen nach jren Götzen / Dar­umb ſollen ſie jre ſünde tragen.

11SIe ſollen aber in meinem Hei­lig­thum dienen / an den ampten / den thüren des Hau­ſes / vnd dem Hau­ſe dienen / vnd ſollen nur das Brand­op­f­fer vnd ander Opf­fer / ſo das Volck erzu bringt / ſchlachten / vnd fur den Prie­ſtern ſtehen / das ſie jnen dienen. 12Dar­umb / das ſie jenen gedienet fur jren Götzen / vnd dem haus Iſ­ra­el ein ergernis zur ſünde gegeben haben / Dar­umb habe ich meine Hand vber ſie ausgeſtreckt / ſpricht der HErr HERR / das ſie müſſen jre ſünde tragen. 13Vnd ſollen nicht zu mir nahen Prie­ſterampt zu füren / noch komen zu einigem meinem Hei­lig­thum / zu dem Al­ler­hei­lig­ſten / Son­dern ſollen jre ſchande tragen / vnd jre Grewel die ſie geübt haben. 14Da­r­umb hab ich ſie zu Hütern gemacht an allem dienſt des Hau­ſes / vnd zu allem das man drin thun ſol.

15ABer die Prie­ſter aus den Le­ui­ten / die kin­der Zadok / ſo die Sitten meines Hei­lig­thums gehalten haben / da die kin­der Iſ­ra­el von mir abfielen / die ſollen fur mich tretten / vnd mir dienen / vnd fur mir ſtehen / das ſie mir das fette vnd Blut opffern / ſpricht der HErr HERR. 16Vnd ſie ſollen hinein gehen in mein Hei­lig­thum / vnd fur mei­nen Tiſſch tretten mir zu dienen / vnd meine Sitten zu hal­ten.

 

 

Die Ordnung für die Priester

 

17VND wenn ſie durch die thore des innern Vorhofes gehen wöl­len / ſollen

 

 

 

 

 

[99b | 100a]

 

 

Heſekiel.     C. XLIIII.

C.

 

 

ſie leinen Kleider anziehen / vnd nichts wüllens anhaben / weil ſie in den Thoren im innern Vorhofe dienen. 18Vnd ſollen leinen Schmuck auff jrem Heubt haben / vnd leinen Niderkleid vmb jre Lenden / vnd ſollen ſich nicht im ſchweis gürten. 19Vnd wenn ſie etwa zu einem euſſern Vorhof zum Volck heraus gehen / ſollen ſie die Kleider / darin ſie gedienet haben / ausziehen / vnd die ſelben in die kamern des Hei­lig­thums legen / vnd andere Kleider anziehen / vnd das Volck nicht heiligen in jren eigenen Kleidern. 20Ir Heubt ſollen ſie nicht beſcheren / vnd ſollen auch nicht die Har frey wachſen la­ſſen / ſon­dern ſollen die har vmbher verſchneiten. 21Vnd ſol auch kein Prie­ſter keinen Wein trin­cken / wenn ſie im innern Vorhofe gehen ſollen. 22Vnd ſollen keine Widwe noch Verſtoſſene zur ehe ne­men / ſon­dern Jung­fraw­en vom ſamen des hau­ſes Iſ­ra­el / oder eines Prie­ſters nachge­la­ſſene Widwe.

23VND ſie ſollen mein Volck leren / das ſie wi­ſſen vn­ter­ſcheid zu hal­ten zwi­ſchen Heiligem vnd vnheiligem / vnd zwiſſchen reinem vnd vnreinem. 24Vnd wo eine Sache fur ſie kompt / ſollen ſie ſtehen vnd richten / vnd nach mei­nen Rechten ſprechen / vnd meine Gebot vnd Sitten hal­ten / vnd alle meine Feſte hal­ten vnd meine Sab­bath heiligen. 25Vnd ſollen zu keinem Todten gehen vnd ſich ver­un­rei­ni­gen / On allein zu Vater vnd Mutter / Son oder Tochter / Bruder oder Schweſter / die noch keinen Man gehabt habe / vber denen mögen ſie ſich ver­un­rei­ni­gen. 26Vnd nach ſei­ner reinigung ſol man jm zelen ſieben ta­ge. 27Vnd wenn er wi­der hinein zum Hei­lig­thum ge­het / in den innern Vorhof / das er im Hei­lig­thum diene / So ſol er ſein Sünd­op­f­fer opffern / ſpricht der HErr HERR.

 

 

 

 

 

 

(Im ſchweis)

Das ſie die hei­li­gen Klei­der nicht be­ſchmu­tzen mit ſchweis / wie die Dorff­pfarr­herr jr Meſſ­ge­wand. Hie­ro­ny­mus deu­tet es / Sie ſol­len ſich nicht zu hart gür­ten / das iſt / nicht ge­zwun­gen / ſon­dern alles willig thun / on ſchweis oder mühe.

 

 

Der Erbteil der Priester und ihr Lebensunterhalt

 

28ABer das Erbteil das ſie haben ſollen / das wil ich ſelbs ſein / Da­r­umb ſolt jr jnen kein eigen Land geben in Iſ­ra­el / Denn ich bin jr Erbteil. 29Sie ſollen jre Narung haben vom Speis­op­f­fer / Sünd­op­f­fer vnd Schuld­opffer / vnd alles Verbante in Iſ­ra­el ſol jr ſein. 30Vnd alle erſte Früchte vnd erſte Geburt / von allen Heb­op­f­fern / ſollen der Prie­ſter ſein. Ir ſolt auch den Prie­ſtern die Erſtling geben von allem das man iſſet / da mit der Segen in deinem Hau­ſe bleibe. 31Was aber ein Aſs oder Zuriſſen iſt / es ſey von Vogeln oder Thie­ren / das ſollen die Prie­ſter nicht eſſen.

 

 

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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