Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Kapitel XXXI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Hesekiel
Ezechiel

 

C. XXXI.

 

Hes 31,1-18

 

Der Text in 48 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXI.

 

 

25 - 32

 

III. DROHREDEN ÜBER DIE FREMDVÖLKER

 

 

 

29,1 - 32,32

 

III.3 Weissagungen gegen Ägypten

 

1

31,1-2

→Weissagung gegen den Pharao: Einleitung

2

31,3-17

→Das Sinnbild Assurs als erhabene Zeder unter den Bäumen im Garten Got­tes und sein Schicksal

3

31,18

→Ägypten ist nur ein Baum unter vielen und sein Schicksal nicht besser

 

 

 

 

 

Der Próphet Heſekiel.

 

 

 

 

[90b]

 

 

XXXI.

 

 

Weissagung gegen den Pharao:
Einleitung

 

VND es begab ſich im eilfften jar / am erſten ta­ge des dritten mon­den / ge­ſchach des HER­RN wort zu mir / vnd ſprach / 2Du Men­ſchen­kind ſa­ge zu Pharao dem könige zu Egyp­ten / vnd zu alle ſei­nem Volck / Wem meinſtu denn das du gleich ſeieſt in deiner herrligkeit.

 

 

Pharao.

 

 

 

 

[90b | 91a]

 

 

Heẛekiel.

XCI.

 

 

 

Das Sinnbild Assurs als erhabene Zeder unter den Bäumen im Garten Got­tes und sein Schicksal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

a

Vel / Ahor­nen.

→*1)

SIhe / Aſſur war wie ein Cederbaum auff dem Libanon / von ſchönen Eſten / vnd dicke von Laub / vnd ſeer hoch / das ſein Wipffel hoch ſtund vn­ter groſ­ſen dicken zweigen. 4Die wa­ſſer mach­ten / das er gros ward / vnd die Tieffe das er hoch wuchs / Seine ſtröme gien­gen rings vmb ſei­nen Stam her / vnd ſei­ne Beche zu allen bewmen im felde. 5Dar­umb iſt er höher wor­den / denn alle bewme im felde / vnd kriegte viel Eſte / vnd lange zweige / Denn er hatte Waſſers gnug ſich aus zubreiten. 6Alle Vogel des hi­mels niſteten auff ſei­nen Eſten / vnd alle Thier im felde hatten Junge vn­ter ſei­nen Zwei­gen / vnd vn­ter ſei­nem Schatten woneten alle groſ­ſe Völ­ck­er. 7Er hatte ſchöne / groſ­ſe vnd lange Eſte / denn ſei­ne Wurtzeln hatten viel wa­ſſers. 8Vnd war jm kein Ce­der­bawm gleich / in Got­tes garten / vnd die Ten­nen bew­me waren ſei­nen Eſten nicht zu­glei­chen / vnd die a Caſta­ne­en­bew­me waren nichts gegen ſei­ne Zweige / Ja er war ſo ſchön als kein Bawm im garten Got­tes. 9Ich hab jn ſo ſchöne gemacht / das er ſo viel Eſte kriegt / das jn alle lüſtige Bewme im garten Got­tes neideten.

Aſſur.

 

DARumb ſpricht der HErr HERR al­ſo / Weil er ſo hoch wor­den iſt / das ſein Wipffel ſtund vn­ter groſ­ſen / hohen / dicken Zweigen / vnd ſein Hertz ſich erhub / das er ſo hoch war / 11Dar­umb gab ich jn dem Mechtigſten vn­ter den Hei­den in die hende / der mit jm vmbgienge vnd jn vertriebe / wie er verdienet hat mit ſei­nem Gott­lo­ſen we­ſen. 12Das Frembde jn ausrotten ſolten / nem­lich / die Tyrannen der Hei­den / vnd jn zurſtrewen / vnd ſei­ne Eſte auff den Bergen vnd in allen Talen ligen muſten / vnd ſei­ne Zweige zu­bro­chen / an allen Bechen im Lande / Das alle Völ­ck­er auff Erden von ſei­nem Schatten wegziehen muſten / vnd jn ver­laſ­ſen / 13Vnd alle Vogel des hi­mels auff ſei­nem vmbgefallen Stam ſaſſen / vnd alle Thier im felde legten ſich auff ſei­ne Eſte. 14Auff das ſich furt hin kein Bawm am wa­ſſer ſei­ner höhe erhebe / das ſein Wipffel vn­ter groſ­ſen dicken Zweigen ſtehe / vnd kein Bawm am wa­ſſer ſich erhebe vber die andern / Denn ſie müſſen alle vn­ter die Erden / vnd dem Tod vbergeben wer­den / wie andere Men­ſchen / die in die Gru­be faren.

 

 

 

 

 

 

(Mechtigſten)

Denn die Kö­ni­ge zu Ba­bel ha­ben das Kö­nig­reich Aſ­ſur vnd Ni­ni­ue kurtz zu­uor auff­ge­freſ­ſen / ehe Je­ru­ſa­lem zer­ſtö­ret ward.

 

15SO ſpricht der HErr HERR / Zu der zeit / da er hinunter in die Helle fur / da machet ich ein trawren / das jn die Tieffe bedeckte / vnd ſei­ne ſtröme ſtill ſtehen muſten / vnd die groſ­ſen wa­ſſer nicht lauf­fen kunden / vnd machete / das der Libanon vmb jn trawrete / vnd alle Feldbewme ver­dor­re­ten vber jm. 16Ich erſchreckt die Hei­den / da ſie jn hö­re­ten fallen / da ich jn hinunter ſties zur Hellen / mit denen / ſo in die grube faren. Vnd alle luſtige Bewme vn­ter der erden / die edleſten vnd beſten auff dem Libanon / vnd alle die am wa­ſſer geſtanden waren gönnetens jm wo. 17Denn ſie muſten auch mit jm hinunter zur Helle / zu den Erſchlagenen mit dem ſchwert / weil ſie vn­ter dem ſchatten ſei­nes arms gewonet hatten vn­ter den Hei­den.

 

 

Ägypten ist nur ein Baum unter vielen und sein Schicksal nicht besser

 

WIe gros meinſtu denn / das du (Pharao) ſei­eſt / mit deiner pracht vnd herrligkeit / vn­ter den luſtigen Bewmen / Denn du muſt mit den luſti­gen Bewmen vn­ter die Erden hinab faren / vnd vn­ter den Vnbeſchnittenen ligen / ſo mit dem ſchwert er­ſchla­gen ſind. Al­ſo ſol es Pharao gehen / ſampt alle ſei­nem Volck / ſpricht der HErr HERR.

 

 

 

 

1) lat.: vel

dt.: »oder auch«

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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