Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Kapitel XXXVI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Hesekiel
Ezechiel

 

C. XXXVI.

 

Hes 36,1-38

 

Der Text in 48 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXVI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXVI.

 

 

33 - 37

 

IV. ISRAELS WIEDERHERSTELLUNG

 

 

 

34,1 - 37,28

 

IV.3 Die Verheissung der Wiederherstellung Israels und des Friedensbundes

 

1

36,1-15

→Die Verheißung für die Berge Israels

2

36,16-38

→Die Erneuerung Israels durch Got­tes Geist

 

 

Hes 36,22a.23-28%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Heſekiel.

 

 

 

 

[93b]

 

 

XXXVI.

 

 

Die Verheißung für die Berge Israels

 

 

 

 

 

 

 

 

a

Id eſt, Cultus perpetuus.

→*1)

VND du Men­ſchen­kind / weiſ­ſa­ge den bergen Iſ­ra­el / vnd ſprich / Höret des HER­RN wort / jr berge Iſ­ra­el / 2ſo ſpricht der HErr HERR. Da­r­umb / das der Feind vber euch rhümet / Heah / die a ewigen Höhen ſind nu vn­ſer Erbe wor­den / 3Da­r­umb weiſſa­ge / vnd ſprich / ſo ſpricht der HErr HERR. Weil man euch al­lent­hal­ben ver­wü­ſtet vnd vertilget / vnd ſeid den vbrigen Hei­den zu teil wor­den / vnd ſeid den Leu­ten ins maul ko­men / vnd ein bö­ſe geſchrey wor­den / 4Da­r­umb

 

 

 

 

 

[93b | 94a]

 

 

Heſekiel.     C. XXXVI.

CXIIII.

 

 

höret jr berge Iſ­ra­el / das wort des HErrn HER­RN / So ſpricht der HErr HERR / beide / zu den bergen vnd hügeln / zu den bechen vnd thalen / zu den öden wü­ſten / vnd ver­laſ­ſenen Stedten / welche den vberigen Hei­den rings vmbher / zum raub vnd ſpott wor­den ſind / 5Ja ſo ſpricht der HErr HERR. Ich hab in meinem few­ri­gen Eiuer ge­redt / wi­der die vbrigen Hei­den / vnd wi­der das gantze Edom / welche mein Land eingenomen haben / mit freuden von gantzem her­tzen / vnd mit hohnlachen / daſſelbige zuuerheeren vnd plündern.

 

6DARumb weiſſa­ge von dem land Iſ­ra­el / vnd ſprich zu den bergen vnd hügeln / zu den bechen vnd thalen / ſo ſpricht der HErr HERR / Sihe / Ich hab in meinem eiuer vnd grim ge­redt. Weil jr (ſolche) ſchmach von den Hei­den tragen müſſet / 7Da­r­umb ſpricht der HErr HERR al­ſo / Ich hebe meine hand auff / das ew­re Nachbaren die Hei­den vmbher / jre ſchan­de wi­der tragen ſollen. 8Aber jr berge Iſ­ra­el / ſollet wi­der grünen / vnd ew­re Frucht bringen meinem volck Iſ­ra­el / vnd ſol in kurtz ge­ſche­hen.

 

 

 

 

 

 

 

(Ich hebe meine hand auff)

Das iſt / Ich ſchwe­re .

 

DEnn ſi­he / Ich wil mich wi­der zu euch wen­den / vnd euch anſehen / Das jr gebawet vnd beſeet wer­det / 10vnd wil bey euch der Leu­te viel machen / das gantze Iſ­ra­el allzu mal. Vnd die Stedte ſollen wi­der bewonet / vnd die wü­ſten erbawet wer­den / 11Ja ich wil bey euch der Leu­te vnd des Viehs viel machen / das jr euch mehren vnd wachſen ſollet. Vnd ich wil euch wi­der einſetzen / da jr vorhin wonetet / vnd wil euch mehr guts thun / denn zu­uor je / Vnd ſollet erfaren / das ich der HERR ſey. 12Ich wil euch Leu­te herzu bringen / die mein volck Iſ­ra­el ſollen ſein / die wer­den dich be­ſi­tzen / vnd ſolt jr Erbteil ſein / vnd ſolt nicht mehr on Erben ſein.

 

13SO ſpricht der HErr HERR / Weil man das von euch ſa­get / Du haſt Leu­te gefreſſen / vnd haſt dein Volck on Erben gemacht / 14Da­r­umb ſoltu (nu) nicht mehr Leu­te freſſen / noch dein Volck on Erben machen / ſpricht der HErr HERR. 15Vnd ich wil dich nicht mehr laſ­ſen hören die ſchmach der Hei­den / vnd ſolt den ſpot der Hei­den nicht mehr tragen / vnd ſolt dein Volck nicht mehr on Erben machen / ſpricht der HErr HERR.

 

 

Die Erneuerung Israels durch Got­tes Geist

 

VND des HER­RN wort ge­ſchach weiter zu mir / 17Du Men­ſchen­kind / Da das haus Iſ­ra­el in jrem Lande woneten / vnd daſſelbige verunreinigten mit jrem we­ſen vnd thun / das jr we­ſen fur mir war / wie die vn­rei­nig­keit eines weibs in jrer kranckheit / 18Da ſchüttet ich mei­nen grim vber ſie aus / vmb des Bluts willen / das ſie im Lande ver­goſ­ſen / vnd daſſelb ver­un­rei­ni­get hatten / durch jre Götzen / 19Vnd ich zur­ſtrew­et ſie vn­ter die Hei­den / vnd zurſtewbet ſie in die Lender / vnd richtet ſie nach jrem we­ſen vnd thun / 20Vnd hielten ſich wie die Hei­den / da hin ſie ka­men / vnd entheiligeten mei­nen heiligen Namen / das man von jnen ſagte / Iſt das des HER­RN volck / das aus ſeim Lande hat müſſen ziehen? 21Aber ich verſchonet vmb meines heiligen Namens willen / welchen das haus Iſ­ra­el entheiligte / vn­ter den Hei­den / da hin ſie ka­men.

 

22DARumb ſoltu zum hau­ſe Iſ­ra­el ſa­gen / ſo ſpricht der HErr HERR / Ich thue es nicht vmb ew­ern willen / jr vom hau­ſe Iſ­ra­el / ſon­dern vmb meines heiligen Namens willen / welchen jr entheiliget habt / vn­ter den Hei­den / zu welchen jr ko­men ſeid. 23Denn ich wil mei­nen groſ­ſen Namen / der durch euch fur den Hei­den entheiligt iſt / den jr vn­ter den ſelben entheiliget habt / heilig machen. Vnd die Hei­den ſollen erfaren / das ich der HERR ſey (ſpricht der HErr HERR) wenn ich mich fur jnen an euch erzeige / das ich heilig ſey.

 

DEnn ich wil euch aus den Heiden holen / vnd euch aus allen Landen ver­ſam­len / vnd wi­der in ew­er Land füren. 25Vnd wil rein Waſ­ſer vber euch ſprengen / das jr rein wer­det von alle ewr vn­rei­nig­keit / vnd von alle ewrn götzen

 

 

 

 

 

[94a | 94b]

 

 

Der Prophet    C. XXXVI.

 

 

wil ich euch reinigen. 26Vnd ich wil euch ein new Hertz / vnd einen newen Geiſt in euch geben / vnd wil das ſteinern Hertz aus ewrem fleiſch wegnemen / vnd euch ein fleiſchern Hertz geben. 27Ich wil mei­nen Geiſt in euch geben / vnd wil ſolche Leu­te aus euch machen / die in mei­nen Geboten wandeln / vnd meine Rechte hal­ten / vnd dar­nach thun. 28Vnd jr ſollet wonen im Lande / das ich ew­ren Ve­tern gegeben habe / vnd ſollet mein Volck ſein / vnd ich wil ew­er Gott ſein. 29Ich wil euch von aller ewr vn­rei­nig­keit los machen / Vnd wil dem Korn ruffen vnd wil es mehren / vnd wil euch keine Thewrung ko­men laſ­ſen. 30Ich wil die Früchte auff den bewmen / vnd das Ge­wechs auff dem felde mehren / das euch die Hei­den nicht mehr ſpotten / mit der Thewrung.

 

31ALs denn / wer­det jr an ewr bö­ſes we­ſen ge­den­cken / vnd ewrs thuns / das nicht gut war / vnd wird euch ew­er Sünde vnd Abgötterey gerewen. 32Solchs wil ich thun / Nicht vmb ewrn willen / ſpricht der HErr HERR / das jrs wiſ­ſet / Son­dern jr wer­det euch müſſen ſchemen / vnd ſchamrot wer­den / jr vom hau­ſe Iſ­ra­el / vber ewrem we­ſen.

 

33SO ſpricht der HErr HERR / Zu der zeit / wenn ich euch reinigen wer­de von alle ew­ern ſünden / So wil ich die Stedte wi­der beſetzen / vnd die Wü­ſten ſollen wi­der gebawet wer­den. 34Das ver­wü­ſte Land ſol wi­der gepflüget wer­den / dafur / das es verheeret war / das es ſe­hen ſollen alle / die da durch gehen / 35vnd ſa­gen / Dis Land war verheeret / vnd jtzt iſts wie ein Luſtgarten / Vnd die­ſe Stedte waren zurſtöret / öde vnd zuriſſen / vnd ſtehen nu feſte gebawet. 36Vnd die vbrigen Hei­den vmb euch her ſollen erfaren / das ich der HERR bin / Der da baw­et was zuriſſen iſt / vnd pflantzet was verheeret war. Ich der HERR ſa­ge es / vnd thue es auch.

 

37SO ſpricht der HErr HERR / Ich wil mich wi­der fragen laſ­ſen vom hau­ſe Iſ­ra­el / das ich mich an jnen erzeige / vnd ich wil ſie mehren / wie eine Men­ſchenherd / 38wie eine heilige Herd / wie eine Herd zu Je­ru­ſa­lem / auff jren Feſten / So ſollen die verheereten Stedte / vol Men­ſchenherd wer­den / Vnd ſollen erfaren / das ich der HERR bin.

 

 

 

 

1) lat.: Id est, Cultus perpetuus.

dt.: »der unaufhörliche [ = ewige] Kult«

 

 

 
 

 

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Osternacht

→Hes 36,22a.23-27

AT

MARGINALTEXT

DAS HEILIGE PFINGSTFEST

→Pfingstsonntag

Tag der Ausgießung des heiligen Gesites

→Hes 36,22a.23-28

M

 
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Sabrina

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