Das Buch Ester

Kapitel I.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Buch Ester

 

C. I.

 

Est 1,1-22

 

Der Text in zehn Kapiteln

 

Gliederung Kapitel I.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel I.

 

 

1 - 2

 

I. ESTER WIRD PERSISCHE KÖNIGIN

 

1

1,1-22

→Der König Ahasveros verstößt seine Gemahlin

 

 

 

 

 

 

 

 

[269a | 269b]

 

 

Das Bucĥ Eſther.

 

 

→*1)

 

 

I.

ESTER WIRD PERSISCHE KÖNIGIN

 

Kapitel 1 - 2

 

 

I.

 

 

Der König Ahasveros verstößt seine Gemahlin

 

ZUn zeiten Aháſuerós:

der König war von India bis an Moren / vber hun­dert vnd ſie­ben vnd zwen­zig Lender. 2Vnd da er auff ſei­nem kö­nig­li­chen Stuel ſas zu ſchlos Suſan / 3im dritten jar ſei­nes Königreichs / machet er bey jm ein Mal allen ſei­nen Für­ſten vnd Knechten / nem­lich / den Ge­wal­ti­gen in Perſen vnd Meden / den Land­pfle­gern vnd Oberſten ſei­nen Lendern / 4Das er ſe­hen lieſſe den herrlichen Reichthum ſei­nes Kö­nig­reichs / vnd den köſtlichen pracht ſei­ner Ma­i­e­ſtet / viel ta­ge lang / nem­lich / hundert vnd ach­zig ta­ge.

 

5VND da die ta­ge auswaren / macht der König ein Mal / allem volck das zu ſchlos Suſan war / beide gros vnd kleinen / ſieben ta­ge lang / im hofe des Garten am hau­ſe des Königes. 6Da hiengen weiſſe / rote vnd gele Tücher / mit leinen vnd ſcharlacken ſeilen gefaſſet in ſilbern ringen / auff Marmelſeulen. Die bencke waren gülden vnd ſilbern / auff pflaſter von grünen / weiſſen / gelen vnd ſchwartzen marmeln gemacht. 7Vnd das getrenck trug man in gülden Gefeſſen / vnd jmer ander vnd andern gefeſſen / vnd königlicher Wein die menge / wie denn der könig vermocht. 8Vnd man ſatz­te niemand / was er trin­cken ſolt / Denn der König hatte allen Vorſtehern in ſei­nem Hau­ſe be­fol­hen / das ein jg­li­cher ſolt thun / wie es jm wol­ge­fiel.

 

VND die königin Vaſthi machte auch ein Mal fur die Wei­ber / im königlichem Hau­ſe des kö­ni­ges Ahaſueros. 10Vnd am ſie­ben­den ta­ge / da der König guts muts war vom wein / hies er Me­hu­man / Bistha / Harbona / Bigtha / Abagtha / Sethar vnd Charcas die ſieben Kemerer / die fur dem könige Ahaſueros dieneten / 11das ſie die königin Vaſthi holeten fur den König / mit der königlichen Krone / Das er den Völ­ck­ern vnd Für­ſten zeiget jre ſchöne / denn ſie war ſchön. 12Aber die königin Vaſthi wolt nicht komen nach dem wort des Königes durch ſei­ne Kemerer / Da warb der König ſeer zornig / vnd ſein grim erbrand in jm.

Vaſthi.

 

VND der König ſprach zu den Weiſen / die ſich auff Landes ſitten verſtun­den (Denn des Königes ſa­chen muſten ge­ſche­hen fur allen ver­ſten­di­gen auff recht vnd hendel) 14Die neheſten aber bey im waren / Charſena / Sethar / Admatha / Tharſis / Meres / Marſena / vnd Memuchan / die ſieben Für­ſten der Perſer vnd Meder / die das angeſicht des Königes ſa­hen / vnd ſaſſen oben an im Königreich / 15Was fur ein Recht man an der königin Vaſthi thun ſolt / Dar­umb das ſie nicht ge­than hatte nach dem wort des Königes durch ſei­ne Kemerer.

 

DA ſprach Memuchan fur dem Könige vnd Für­ſten. Die königin Vaſthi hat nicht allein an dem Könige vbel ge­than / ſon­dern auch an allen Für­ſten vnd an allen Völ­ck­ern in allen Landen des kö­ni­ges Ahaſueros. 17Denn es wird ſolche that der Königin auskomen zu allen Wei­bern / das ſie jre Men­ner verachten fur jren augen / vnd wer­den ſa­gen / Der könig Ahaſueros hies die königin Vaſthi fur ſich komen / Aber ſie wolt nicht. 18So wer­den nu die Fürſtinnen in Perſen vnd Meden auch ſo ſa­gen zu allen Für­ſten des Königes / wenn ſie ſolche that der Königin hören / So wird ſich verachtens vnd zorns gnug heben.

 

19GEfellet es dem Könige / ſo las man ein kö­nig­lich Gebot von jm ausgehen / vnd ſchreiben nach der Perſer vnd Meder geſetz / welchs man nicht thar

 

 

 

 

[269b | 270a]

 

 

Esther.     C. I. II.

Aháſuerós.

CCLXX.

 

 

vbertreten / Das Vaſthi nicht mehr fur den könig Ahaſueros kome / vnd der König gebe jr Königreich jrer Ne­he­ſten / die be­ſſer iſt denn ſie. 20Vnd das die­ſer brieff des kö­ni­ges der gemacht wird / in ſein gantz Reich (welchs gros iſt) erſchalle / Das alle Wei­ber jre Menner in ehren hal­ten / beide vn­ter gro­ſſen vnd kleinen. 21Das gefiel dem könige vnd den Für­ſten / vnd der König thet nach dem wort Memuchan. 22Da wurden Brieue aus­ge­ſand in alle Lender des Königes / in ein jglich Land nach ſei­ner ſchrifft / vnd zu jglichem Volck nach ſei­ner ſprach / Das ein jglich Man der Oberherr in ſei­nem hau­ſe ſey / vnd lies reden nach der ſprach ſeins Volcks.

 

 

 

 

1) Die Schreibweise Eſther (mit langem »s«) kommt nur einmal im Buchtitel vor. Im Fließtext sowie in den Seitenüberschriften findet sich der Name stets mit dem kurzen »s«: Esther.

Es ist daher anzunehmen, dass der Buchtitel auf Seite 269b falsch gesetzt und der Satzfehler vom Lektor übersehen wurde.

 

 

 
 

 

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Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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