Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch
Der Text in 66 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXXIIII. | ||
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1 - 39 |
ERSTER TEIL DES BUCHES JESAJA
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32,1 - 35,10 |
XII. JERUSALEMS NOT UND GOTTES HEIL
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1 | 34,1-17 |
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[19a]
[19a | 19b]
Der Próphet C․ XXXIIII.
KOmpt herzu jr heiden vnd höret / Ir Völcker merckt auff / die Erde höre zu / vnd was drinnen iſt / der Weltkreis / ſampt ſeinem gewechſe. 2Denn der HERR iſt zornig vber alle Heiden / vnd grimmig vber alle jre Heer / Er wird ſie verbannen vnd zum ſchlachten vberantworten. 3Vnd jre Erſchlagene werden hingeworffen werden / Das der ſtanck von jren Leichnamen auffgehen wird / vnd die Berge mit jrem Blut flieſſen. 4Vnd wird alles Heere des Himels verfaulen / vnd der Himel wird eingewickelt werden / wie ein Brieff / vnd alle ſein Heer wird verwelcken / wie ein Blat verwelcket am Weinſtock / vnd wie ein dürr blat am Feigenbaum. 5Denn mein Schwert iſt truncken im Himel / vnd ſihe / es wird hernider faren auff Edom / vnd vber das verbannet Volck / zur ſtraffe.
Heere des Himels heiſſet er hie das Jüdiſch volck mit jrem Gottesdienſt da mit ſie gegen ander Heiden / als ein himliſch Volck ſich hielten.
6DEs HERRN ſchwert iſt vol bluts / vnd dick von fettem / vom blut der Lemmer vnd Böcke / von der nieren fette aus den Widern / Denn der HERR helt ein ſchlachten zu Bozra / vnd ein groſſes würgen im lande Edom. 7Da werden die Einhörner ſampt jnen erunter müſſen / vnd die Farren ſampt den gemeſteten Ochſen / Denn jr Land wird truncken werden von blut vnd jr Erden dick werden von fettem. 8Denn es iſt der tag der rache des HERRN / vnd das jar der vergeltung / zu rechen Zion. 9Da werden jre Beche zu pech werden / vnd jre Erde zu ſchwebel / Ja jr Land wird zu brennendem Pech werden / 10das weder tag noch nacht verleſſchen wird / Sondern ewiglich wird Rauch von jr auffgehen. Vnd wird fur vnd fur wüſte ſein / das niemand dadurch gehen wird / in ewigkeit / 11Sondern Rhordomeln vnd Igel werdens inne haben / Nachteulen vnd Raben werden daſelbs wonen.
Sup. 13.
DEnn er wird eine Mesſchnur drüber zihen / das ſie wüſte werde / vnd ein Richtbley / das ſie öde ſey / 12Das jre Herrn heiſſen müſſen / Herrn on Land vnd alle jre Fürſten ein ende haben. 13Vnd werden dornen wachſen in jren Pallaſten / neſſeln vnd diſteln in jren Schlöſſern / vnd wird eine Behauſunge ſein der Drachen / vnd weide fur die Strauſſen. 14Da werden vnternander lauffen Marder vnd Geyre / vnd ein Feldteuffel wird dem andern begegnen / Der Kobold wird auch daſelbs herbergen / vnd ſeine ruge daſelbs finden. 15Der Igel wird auch daſelbs niſten vnd legen / brüten vnd ausheggen vnter jrem ſchatten / Auch werden die Weihen daſelbs zuſamen komen.
Deut. 28.
16SVchet nu in dem Buch des HERRN vnd leſet / Es wird nicht an einem der ſelbigen feilen / man vermiſſet auch nicht dieſes noch des / Denn er iſts der durch meinen Mund gebeut / vnd ſein Geiſt iſts / der es zuſamen bringet. 17Er gibt das Los vber ſie / vnd ſeine Hand teilet das Mas aus vnter ſie / Das ſie darinnen erben ewiglich / vnd drinnen bleiben fur vnd fur.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Jeſa. | Der Prophet Jeſaja.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jesaja Das Buch Jesaja | Jes Jes Jes Is |
Deut. | Das fünfte Buch Moſe. | Das fünfte Buch Moses (Deuteronomium) Deuteronomium 5. Buch Mose | 5. Mose Dtn 5Mos |
Sup. | Latein: [vide] supra Kapitelnummer | »[Siehe] [weiter] oben, Kapitelnummer«oder | |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Die folgenden Begriffe aus dem Text Jes 34 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
2: HERR | 2: Heiden | 5: Edom | |
7: Einhörner | 7: Farren | 8: Zion | |
11: Rhordomeln | 13: Drachen | 14: Feldteuffel | |
15: Weihen | 16: feilen | 16: gebeut | |
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||||||||||
HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||
Heiden | Heiden, die
Heide, der Heiden
Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.
(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.
Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.
vnd [ſie] ſprachen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt worden / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Heiden haben.
... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt geworden und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«
Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.
Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.
Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.
Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.
So aber jemand die ſeinen / ſonderlich ſeine Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.
Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Edom | Edom (Name) Edom
hebräisch: אֱדוֹם (εdowm) hebräisch: אֱדֹם (εdom)
Die Wurtzel אדם umfasst die Bedeutung »rot, rot sein«. Edom
1. Zweiter Name desEsau, Sohn des Isaak, Bruder des Jakob 2. Bezeichnung für das Land Edom, das Land der Edomiter, der Nachkommen Edoms (Esaus)
1. Edom, der als Esau geboren wurde
Esau und Jakob waren Zwillinge, die Söhne Isaaks. Bei der Geburt kam zunächst Esau zu Welt, es folgte ihm sozusagen auf dem Fuß zur Überraschung aller ein zweiter Junge, der dann den Namen Jakob erhielt (»der Nachfolgende«, oft: »der Fersenhalter«).
Nach der biblischen Erzählung ist Edom der zweite name Esau, den er als junger Mann erhielt. Der Name Edom wird in 1Mos 25,30 erklärt: Esau, der hungrig und müde von der Feldarbeit kommt, bittet seinen Bruder um einen Teller rote Linsen, die aus dem Kochtopf Jakobs heraus seine Begierde wecken. Doch Jakob nutzt die Schwäche seines Bruders und handelt ihm für die roten Linsen das Erstgeburtsrecht ab. Diese Begebenheit trug Esau den Beinamen Edom (»der Rote«) ein.
29VND Jacob kocht ein gerichte / Da kam Eſau vom feld / vnd war müde / 30vnd ſprach zu Jacob / Las mich koſten das rote gericht / denn ich bin müde / Daher heiſſt er Edom.
2. Das Land Edom
Edom war ein Königreich südwestlich des Toten Meeres, das seine größte Ausdehnung bis zum Roten Meer erlebte.
Nach der biblischen Erzählung ließ sich Edom (Esau) mit seiner Sippe im Gebirge Seir nieder, gelegen im südlichen Palästina.
Alſo wonet Eſau auff dem gebirge Seir / Vnd Eſau ist der Edom.
Edom (Esau) gilt als der Stammvater der Edomiter und der Amelekiter.
Vnd Eſau iſt der Vater der Edomiter.
Meinen ſchuch ſtrecke ich vber Edom /
Meinen Schuh strecke ich über Edom.
Jch wil meinen ſchuch vber Edom ſtrecken /
Ich will meinen Schuh über Edom strecken.
HERR gedencke der kinder Edom am tage Jeruſalem / Die da ſagen / Rein abe / rein abe / bis auff jren boden.
HERR, erinnere dich <auch> an die Kinder Edoms, die am Tage Jerusalems schrien: Reißt <sie> nieder! Reißt <sie> nieder bis auf die Grundmauern!
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Einhorn | Einhorn, das (veraltet)
junger Stier
(arabische) Oryx-Antilope Einhorn
mhd.: einhürne, m. hebräisch רְאֵם (rəʼem), Plural: רְאֵמִים (rəʼemiym) griechisch (Septuaginta) μονόχερως (monocheros) lateinisch unicornis
Das hebräische Wort bezeichnet allgemein ein wildes, unzähmbares Tier mit kräftigen Hörnern. Es ist bisher nicht gelungen, den Begriff eindeutig einer Tierart zuzuweisen.
Gemeint ist womöglich die (arabische) Oryx-Antilope in der Annahme, dass das hebräische Wort mit dem arabischen Wort für diese Antilope verwandt ist.
Allerdings lässt Hiob 39,9-12 eher ein Wildrind, einen Wildochsen, o. ä. erwarten und verweist somit indirekt auf die assyrische Abstammung des hebräischen Begriffs. Das bezeichnete Tier wäre dann der in Vorderasien bekannte Ur oder Auerochse.
Luther waren derartige Tiere unbekannt. Obwohl er selbst nie ein Einhorn gesehen hatte und das Tier als Fabelwesen kannte, stützte er sich bei seiner Übersetzung auf die gängigen Begriffe der griechischen Septuaginta und der lateinischen Bibeln.
Denn tatsächlich ist es auch möglich, dass alle Textpassagen in der Bibel, in denen das Wort vorkommt, als Stilmittel ein Fabelwesen meinen, kein reales Tier, um den jeweils angestellten Vergleich ebenso beeindruckend wie unanfechtbar zu überspitzen. Dann würde der hebräische Begriff etwa »gehörntes, wildes, unzähmbares Fabelwesen namens R'am« bedeuten. Dafür fehlen jedoch außerbiblische Belege.
Abbildung: Arabische Oryx-Antilope (Oryx leucoryx) Credits (original file): MathKnight @ wikimedia.org
Die fast pfeilgeraden, dünnen und im Verhältnis zur Körpergröße sehr langen Hörner sind auffällig. Sie können aus der Ferne betrachtet, oder wenn das Tier nahezu im Profil zu sehen ist, wie ein einziges Horn wirken. Die Gestalt erinnert an Ziegen, doch dieses Tier ist anders als Ziegen unzähmbar.
Das Einhorn ist heute ein Fabelwesen, dessen Gestalt oft mit der einer Ziege oder eines Pferdes gleichgesetzt wird. Es trägt mittig auf der Stirn nur ein einziges Horn. Es taucht erstmals schon in der Antike auf und wird u. a. von Aristoteles erwähnt.
Es wird allerdings angenommen, dass in den biblischen Texten sehr wahrscheinlich kein abstraktes Fabelwesen gemeint ist, sondern ein (uns unbekanntes), reales Tier.
Welches Tier der Begriff tatsächlich meint, ist umstritten. Heute wird allgemein angenommen, dass es sich um eine (Oryx-) Antilope (s. o.) oder um einen Wildstier (Auerochse) handelt.
An den Wildstier ist aufgrund Hiob 39,9-12 zu denken. Es wurde versucht, den Grund für den Begriff »Monocheros« der griechischen Quellen in antiken Abbildungen zu finden, die (speziell in Griechenland) den Stier oft im Profil zeigen. Dabei ist dann nur ein Horn im Bild zu sehen. Das hintere Horn ist vom vorderen Horn verdeckt. Doch scheinen solche Überlegungen kaum haltbar. Es wäre wohl niemand in der damals bekannten antiken Welt auf die Idee gekommen, in den für Stiere typischen und allseits bekannten griechischen Abbildungen eine unbekannte Tierart, Einhörner, zu erkennen.
Abbildung: Wilder Stier, Relief in Knossos, Kreta, Griechenland Credits (original file): © 2015 Sabrina | www.stilkunst.de
Der wilde, unzähmbare Stier besaß in der Antike besonderes Ansehen, das in Riten, Fabeln, und Götterkult mündete.
Dieses Relief in Knossos (Kreta) zeigt einen ungestüm springenden Stier. Die Hörner, die am Kopf austreten, wirken zunächst wie ein einziges Horn. Erst an ihren Enden wird sichtbar, dass es sich um zwei Hörner handelt. Oder ist es nur ein Horn, das sich am Ende gabelt?
Wir sind uns sicher, dass solche und ähnliche Abbildungen spätestens seit Alexander dem Großen im gesamten Mittelmeerraum bekannt waren, eindeutig verstanden wurden und keinen Anlaß boten, darin den »Monocheros«, das Einhorn, zu erkennen.
Die griechische Septuaginta hatte das Wort »Monocheros« für die Übersetzung des hebräischen Begriffs eingeführt. Wahrscheinlich war dem Übersetzer kein passendes Tier bekannt, wohl aber dank griechischer Fabeln das Einhorn, das sich auf der Suche nach einem gehörnten, wilden, unzähmbaren Tier anbot. Im Vordergrund standen für den Übersetzer wahrscheinlich die verhaltensbedingten Eigenschaften des Tieres, die sich aus den spärlichen Textpassagen in der Bibel ableiten ließen, weniger seine Psysiognomie. Möglich ist auch, dass der griechische Übersetzer dem hebräischen Wort ein nicht existentes Tier, ein »Fabelwesen« unterstellte und eine Entsprechung aus der griechischen Sprachwelt im »Monocheros« fand.
Das lateinische unicornis ist nichts anderes als die wortgetreue Übertragung des griechischen Worts »Monocheros« in die lateinische Sprache. Dies trug maßgeblich zur Verbreitung des Begriffs im (römisch-katholischen) Abendland über die Bibel bei.
In gleicher Weise ist Luther vorgegangen. Er übertrug mangels genauerem Wissen wortgetreu aus der lateinischen Bibel: Einhorn. Es war ihm nicht möglich, das im hebräischen Text bezeichnete Tier genauer zu bestimmen.
Heute sind für Übersetzungen die Wörter Antilope, Oryx-Antilope, Stier oder Wildstier, je nach Kontext, statt Einhorn zu empfehlen.
MEinſtu das Einhorn werde dir dienen / vnd werde bleiben an deiner krippen?
a) Meinst du, das Einhorn werde dir dienen und an deiner Krippe bleiben? b) Meinst du <etwa>, der wilde Stier wird dir dienen wollen und in deinem Stall bleiben?!
Anm.: In diesem Abschnitt (Hiob 39,9-12) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit das Hausrind mit dem Wildstier verglichen. Eine wilde Rinderart (Auerochse), die ungestüm und nicht zähmbar ist, nicht im Stall gehalten werden kann, nicht im Joch für die Bewirtschaftung des Ackers läuft und sich nicht davon abhalten ließe, im Ernteeinsatz einfach das Getreide zu fressen, anstatt es zur Scheune zu transportieren.
Vnd errette mich von den Einhörnern.
a) Und rette mich vor den Einhörnern. b) Und rette mich vor den wilden Antilopen (bzw. Stieren).
Vnd machet ſie lecken wie ein Kalb / Libanon vnd Sirion / wie ein junges Einhorn.
a) Und lässt sie lecken wie ein Kalb, Libanon und Sirjon, wie ein junges Einhorn. b) Er lässt sie hüpfen wie ein Kalb, den Libanon und den Sirjon, wie eine junge, wilde Antilope (bzw. wie ein junger, wilder Stier).
ABer mein Horn wird erhöhet werden / wie eines Einhorns /
a) Mein Horn wird erhöht werden, wie das eines Einhorns. b) Mein Horn wird erhöht werden, wie das einer Oryx-Antilope.
Anm.: Dieser Text erinnert an eine Oryx-Antilope mit ihren sehr langen, gerade nach oben gerichteten Hörnern, weniger an die relativ kurzen und krummen Hörner von Wildstieren.
Da werden die Einhörner ſampt jnen erunter müſſen / vnd die Farren ſampt den gemeſteten Ochſen /
a) Da werden die Einhörner gemeinsam mit ihnen herunter müssen, und die Stiere gemeinsam mit den gemästeten Ochsen. b) Da werden die wilden Auerochsen mit ihnen niedersinken und die jungen Zuchtbullen samt den Mastochsen.
Anm.: Hier lässt die Nebeneinanderstellung von Einhorn und Mastochse eher einen wilden Stier als eine Antilope erwarten.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Farr
Farren | Farre, der
Farren, die junges männliches Hausrind; Stier, Bulle
In der Lutherbibel 1545 ist im Singular der Nominativ noch Farr (ohne »e« am Ende). Genitiv, Dativ und Akkusativ lauten Farren.
Farr
Farren
Das wird dem HERRN bas gefallen / denn ein Farr / Der hörner vnd klawen hat.
Das wird dem HERRN mehr gefallen als ein junger Stier, der Hörner und Hufe hat.
So gebt vns nu zween Farren / vnd laſſt ſie erwelen einen Farren /
So gebt uns nun zwei Stiere und lasst sie einen Stier auswählen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Zion
berg Zion
berg Gottes
des HERRN Berg
der heilige Berg | Zion, der Berg Zion, der Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tempelberg in Jerusalem. Er steht als Synonym für den Wohnsitz des Gottes JHWH.
König David eroberte Jerusalem sowie den Berg Zion südlich der Stadt (Südosthügel) mit der Burg Zion und machte Jerusalem zu seinem Königssitz. Salomo hatte das Stadtgebiet auf den angrenzenden Nordosthügel ausgeweitet, in dem er dort (wo sich heute der Felsendom befindet) einen Tempel errichtete. Der Name Zion bezeichnet nun diesen Hügel, den Tempelberg. Die Bezeichnung »Zion« ist allerdings in der Bibel unterschiedlich verwendet: In der am engsten gefassten Vorstellung bezeichnet Zion den Tempelberg. Das Wort kann aber auch für ganz Jerusalem, die heilige Stadt Jahwes, stehen. An einigen Stellen in den biblischen Texten können damit auch die Bewohner Jerusalems, bzw. das gesamte Volk oder alle Städte Judäas gemeint sein. Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, südwestlich der alten Stadtmauer gelegen, erhielt diesem Namen, nachdem der kleine Berg im Mittelalter irrtümlich als Berg Zion identifiziert worden war. Neuere Forschungen bestätigten jedoch: Er ist nicht mit dem biblischen Berg Zion identisch. Der Berg behielt aber diesen offiziellen Namen.
Abbildung: Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion Foto: 2015, © Sabrina | Reiner
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Rhordomel | Rohrdommel, die ein Vogel aus der Familie der Reiher (Ardeidae). Hinweis: Man beachte die Stellung des Buchstabens »h«: In Luthers Schreibweise steht er vor dem »o«. Jch bin gleich wie ein Rhordomel in der wüſten / Jch bin gleich wie ein Kützlin in den verſtöreten Stedten.
Luther übersetzt das hebräische קָאָת (kaaht), das einen Wasservogel bezeichnet, der auch wüste Gegenden bevölkert, mit Rohrdommel, einer ihm bekannten Reiherart.
Um welches Tier es sich genau handelt, scheint unklar zu sein. Manche Sprachwissenschaftler bevorzugten Kropfgans oder Pelikan.
In vielen Übersetzungen, so auch in der Lutherbibel 1964 und in der Elberfelder Bibel, steht nun Eule.
Im hebräischen קָאָת steckt das Wort קֵא (keh), das »das Ausgespieene, das Erbrochene« bedeutet. Der Vogel, der die Reste seiner Mahlzeiten wieder ausspeit, ist die Eule. Zudem passt dieser Vogel besser neben das Käuzchen (Kützlin) in diese Metapher.
Doch je nachdem, wie man dieses Bild interpretiert, das der Autor des Psalms 102 vermitteln möchte, mag man frei darin sein, ob man eher einen Wasservogel in der Wüste sieht (was auf Entbehrung abzielt), oder eine Eule.
Die Eule jagt nachts, wenn in heißen Wüstengebieten manche Tiere aktiv werden. Wie das Käuzchen in der zerstörten Stadt jagt sie einsam und muss gerade nachts hell wach sein. Diesen bedauernswerten Zustand erleidet wohl der Autor des Psalm und beklagt ihn im Vers 8.
Luther bietet hier eine sprachlich formvollendete, geradezu lyrische Übersetzung, wozu das kleine »e« am Ende des Worts »Dach« wie auch die Positionierung der Satztrennzeichen entscheidend beitragen:
Jch wache / Vnd bin / wie ein einſamer Vogel auff dem dache.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Drache | Drache, der mystische Tiergestalt, Ungeheuer 1) In Psalm 44,20: Schakal
zu 1) hebräisch: תָּן (tan), Schakal
Die Bedeutungen des Wortes im Einzelnen:
2) In Psalm 91,13: Schlange
zu 2) hebräisch: תַּנִּין (tannin): Schlange
Die Bedeutungen des Wortes im Einzelnen:
Beide Wörter gehen in der hebräischen Sprache auf den selben Wortstamm ( תנן) zurück, was erklären mag, warum Luther sie identisch übersetzte. Dabei entschied er sich gegen die konkrete Bezeichnung eines Tieres, die ihm wohl zu schwach erschien, und für das mystische Bild des »Drachens«.
Der Drache ist ein Ungeheuer, das die Gestaltmerkmale und Wesenzüge unterschiedlicher Tiere besitzt, aber vielfach mächtiger als jedes dieser Tiere selbst ist.
Das du vns ſo zurſchlegeſt vnter den Drachen / Vnd bedeckeſt vns mit finſternis.
a) Dass du uns so zerschlägst unter den Schakal und bedeckst uns mit Finsternis b) Dass du uns so zerschlägst unter die Herrschaft des Tyrannen und bedeckst uns mit Finsternis. c) Dass du uns so zerschlägst unter die Völker der Wüste und bedeckst uns mit Finsternis.
Luthers Scholion in Psalm 44 belegt, dass er den Drachen als Metapher für tyrannische Völker verstanden wissen will: (Drachen) Das iſt / Den gifftigen Tyrannen.
Erläuterung zum Bild des Schakals:
Der Schakal ist ein typischer Bewohner der Wüste, dessen Geheul an die Klagelieder Trauernder erinnert. Er steht als Metapher für kriegerische Wüstenvölker bzw. fremde Heere, die über die Wüste kommend in das Land einfielen. Wo sie raubten und plünderten, hörte man noch lange die Klagelieder der Bewohner von weit her.
Auff dem Lewen vnd Ottern wirſtu gehen / Vnd tretten auff den Jungenlewen vnd Drachen.
Du gehst auf Löwen und Vipern, Junglöwen und Schlangen wirst Du niedertreten.
Das Bild, das der Autor des Psalms zeichnet, stellt paarweise Löwe und Viper (die erwachsenen, zeugungsfähigen Tiere), sowie Junglöwe und Schlange bzw. Schlangenbrut (die Nachkommen) nebeneinander.
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||
Feldteufel
Feldteuffel | Feldteufel, der Was mit einem Feldteufel genau gemeint ist, bleibt unklar.
Hier wird deutlich, dass auch im vorchristlichen vorderen Orient die Vorstellung von Dämonen, Geistern und Kobolden wie im frühen Europa verbreitet war.
Feldteufel
hebräisch: שָׂעִיר (śͻ˙ir) lateinisch: daemon ruralis
Feldteufel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. Feldteuffel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Das hebräische Wort שָׂעִיר (śͻ˙ir) bedeutet »langhaarig, zottig«. Ein davon abgeleitetes Substantiv meint »Ziegenbock«.
Doch aus dem Zusammenhang ergibt sich jeweils, dass es sich um ein geisterhaftes, dämonenhaftes Wesen handeln muss, das demnach zumindest langhaarig und zottig wie eine Ziege sei.
Moderne Übersetzungen schreiben daher:
Bocksgeist (Lutherbibel 2017) Bocksgeist (Jerusalemer 1968) Bocksgeist / Böcke (Einheitsübersetzung) Bocksdämon (Elberfelder)
Die Lutherbibel schreibt in den älteren Ausgaben:
Feldteufel (1912) Feldgeist (1964)
Vorstellbar ist auch, dass die Bezeichnung dieser Dämonen ihre Herkunft anzeigt. Bei ihrer Verehrung könnte es sich um einen Kult handeln, der ursprünglich aus der Gegend südlich von Palästina stammt, dem Gebiet der Horiter. Hier lebten laut der Überlieferung die Nachkommen Esaus, des »Behaarten« (Vgl. 1Mos 25,24-25). Das hebräische Wort für die Horiter und für das Gebirge südlich Palästinas lautet שֵׂעִיר (śē˙ir, Haariger), worin etymologisch die selbe Wurzel wie in שָׂעִיר (śͻ˙ir, langhaarig) steckt. Dann wäre die Bezeichnung dieser Dämonen als Name aufzufassen.
Luthers Konstruktion Feldteufel tendiert in diese Richtung: Sie besitzt keine Verbindung zu einem realen Lebewesen. Sie erlaubt keine konkrete Vorstellung von einer äußeren Gestalt, anders als der neue Begriff Bocksgeist. Sollen das Wort »Teufel« und ein fremd wirkender Name wie beispielsweise »Sair« vermieden werden, wären gute optionale Begriffe auch Felddämon oder Gebirgsdämon.
Feldteufel in 5Mos 32,17
hebräisch: שֵׁד (šēd), Dämon lateinisch: daemon
Auch in 5Mos 32,17 benutzt Luther Feldteufel, allerdings für das hebräische Wort שֵׁד (šēd), Dämon. Spätestens hier wird klar, dass die Wesen, die im Text genannt sind, keine Tiere, sondern eine Art Mittelwesen zwischen Mensch und Gott sind, weshalb es einen Opferkult gab.
Feldgeister
Luther übersetzt 1545 das selbe hebräische Wort in Jes 13,21 einmal nicht mit »Feldteufel«, sondern mit »Feldgeister«.
Siehe Feld geist
3Mos 17,7
6Vnd der Prieſter ſol das blut auff den Altar des HERRN ſprengen /... 7Vnd mit nicht jre Opffer hinfort den Feldteufeln opffern / mit den ſie huren /
Und der Priester soll das Blut auf den Altar des Herrn sprengen ... und keinesfalls ihre Opfer weiterhin den Felddämonen opfern, mit denen sie huren.
Sie haben den Feldteufeln geopffert / vnd nicht jrem Gott /
Sie haben den Felddämonen geopfert und nicht ihrem Gott.
2Chr 11,15
Er ſtifftet jm aber Prieſter zu den Höhen vnd zu den Feldteufeln vnd Kelbern / die er machen lies.
Er stiftete ihm aber Priester für die Höhen und für die Feldteufel und Kälber, die er machen lies.
Da werden vnternander lauffen Marder vnd Geyre / vnd ein Feldteuffel wird dem andern begegnen / Der Kobold wird auch daſelbs herbergen / vnd ſeine ruge daſelbs finden.
Da werden untereinander laufen Marder und Geier, und ein Felddämon wird dem anderen begegnen. Der Kobold wird auch am selben Ort wohnen und dort seine Ruhe finden.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Weihe, der | Weihe, die (Tier) Greifvogel (Circus)
Eine Weihe ist ein habichtartiger, schlanker und mittelgroßer Greifvogel, der seine Beute im Flug erjagt.
Zu Luthers Zeit war die Weihe maskulin: der Weihe, auch: der Weih.
Weihe (Vogel)
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
VND dis ſolt jr ſchewen vnter den Vogeln / das jrs nicht eſſet / Den Adeler / den Habicht / den Fiſchar / den Geyer / den Weihe / vnd was ſeiner art iſt.
Und diese solt ihr scheuen unter den Vögeln, dass ihr sie nicht esset: Den Adler, den Habicht, den Fischadler, den Geyer, die Weihe, und alle dieser Art.
Das ſind ſie aber die jr nicht eſſen ſolt / Der Adler / der Habicht / der Fiſſchar / der Teucher / der Weihe / der Geier mit ſeiner art.
Das sind aber die, die ihr nicht essen sollt: Der Adler, der Habicht, der Fischadler, der Taucher, der Weihe, der Geier und alle seiner Art.
Der Igel wird auch daſelbs niſten vnd legen / brüten vnd ausheggen vnter jrem ſchatten / Auch werden die Weihen daſelbs zuſamen komen.
Der Igel wird dort nisten und legen / brüten und ausbrüten unter ihren Schatten. Auch werden dort die Weihen zusammenkommen.
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||
feilen | fehlen (Verb) im Sinne von: irren, fehlschlagen, nicht treffen, nicht gelingen, versagen
Vnd die den HERRN haſſen / Müſten an jm feilen
Und die den HEERN hassen, müssten an ihm zerbrechen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
gebieten
gebeut
gebot | gebieten (Verb) einen Auftrag geben
Das starke Verb besitzt im Präsens einen heute nicht gebräuchlichen Vokalwechsel.
Formen in der Luther-1545
ich gebiete, 1. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ: immer mit »ie«
er gebeut (er gebietet), 3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ: mit »eu«
gebeut! (gebiete!), 2. Person Singular Imperativ: mit »eu«
er gebot (er gebot), 3. Person Singular Präteritum Aktiv Indikativ
Präsens, 1. Person: 2Mos 4,23
Vnd ich gebiete dir / das du meinen Son ziehen lassest
Und ich gebiete dir, dass du meinen Sohn ziehen lässt
Präsens, 3. Person: Psalm 148,5
Die ſollen loben den Namen des HERRN / Denn er gebeut / ſo wirds geſchaffen.
Die sollen den Namen des HERRN loben, denn er gebietet und so wird es erschaffen.
Präteritum, 3. Person: Psalm 78,23
Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die thüre des Himels.
Und er gebot den Wolken oben und öffnete die Tür des Himmels.
Imperativ: 3Mos 6,8-9
8VND der HERR redet mit Moſe / vnd ſprach / 9Gebeut Aaron vnd ſeinen Sönen / vnd ſprich / Dis iſt das Geſetz des Brandopffers.
Und der HERR redete mit Mose und sprach: »Gebiete Aaron und seinen Söhnen und sprich: Dies ist das Gesetz des Brandofers«.
SK Version 21.11.2024 ● | ||||||||||||||||
Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.
Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.