Der Prophet Jesaja

Kapitel V.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jesaja

 

C. V.

 

Jes 5,1-30

 

Der Text in 66 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel V.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel V.

 

 

1 - 39

 

ERSTER TEIL DES BUCHES JESAJA

 

 

 

5,1-30

 

III. DER UNFRUCHTBARE WEINBERG

 

1

5,1-7

→Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg

2

5,8-24

→Weherufe über die Sünden der Großen

3

5,25-30

→Gott ruft die Feinde ins Land

 

 

Jes 5,20%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Prophet Jeſáiá.

 

 

 

 

[7a]

 

 

V.

 

 

III.

DER UNFRUCHTBARE WEINBERG

 

5,1-30

 

 

Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg

WOlan / Ich wil meinem Lieben ein Lied meines Vettern ſingen / von ſei­nem Wein­ber­ge.

MEin Lieber hat einen Weinberg / an einem fetten Ort. 2Vnd er hat jn verzeunet / vnd mit Steinhauffen verwaret / vnd edle Reben drein geſenckt. Er baw­e­te auch einen Thurm drinnen / vnd grub eine Kelter drein. Vnd wartet das er Drauben brechte / Aber er brachte Heerlinge. 3Nu richtet jr bürger zu Je­ru­ſa­lem / vnd jr menner Juda / zwi­ſchen mir vnd meinem Wein­ber­ge. 4Was ſolt man doch mehr thun / an meinem Wein­ber­ge / das ich nicht ge­than habe an jm? Warumb hat er denn Heerlinge gebracht / da ich wartet das er Drauben brechte.

 

5WOlan / ich wil euch zeigen / was ich meinem Wein­ber­ge thun wil. Seine Wand ſol weggenomen wer­den / das er ver­wü­ſtet wer­de / vnd ſein Zaun ſol zuriſſen wer­den / das er zutretten wer­de. 6Ich wil jn wü­ſte ligen laſ­ſen / das er nicht geſchnitten noch gehackt wer­de / Son­dern Diſteln vnd Dornen drauff wachſen / Vnd wil den Wol­cken gebieten / das ſie nicht drauff regenen. 7Des

 

 

 

 

[7a | 7b]

 

 

Der Próphet    C․ V.

 

 

HER­RN Ze­ba­oth Weinberg aber iſt das haus Iſ­ra­el / vnd die menner Juda ſei­ne zarte Feſer. Er wartet auff Recht / Sihe / ſo iſts ſchinderey / Auff Gerechtigkeit / Sihe / ſo iſts Klage.

 

 

Weherufe über die Sünden der Großen

 

Hie deu­tet der Pro­phet was die Heer­lin­ge ſind ſchier bis ans en­de des Cap.

WEh denen die ein Haus an das ander zihen / vnd einen Acker zum andern bringen / bis das kein Raum mehr da ſey / das ſie alleine das Land be­ſi­tzen. 9Es iſt fur den Ohren des HER­RN Ze­ba­oth / Was gilts / wo nicht die viel Heuſer ſollen wü­ſte wer­den / vnd die groſ­ſen vnd feinen öde ſtehen? 10Denn zehen acker Wein­ber­ges ſollen nur einen Eimer geben / vnd ein Malder ſamens ſol nur einen Schef­fel geben.

 

11WEh denen die des mor­gens früe auff ſind / des Sauffens ſich zu vleiſſigen / vnd ſi­tzen bis in die nacht / das ſie der Wein erhitzt. 12Vnd haben Harffen / Pſalter / Paucken / Pfeiffen vnd wein in jrem Wolleben / Vnd ſe­hen nicht auff das werck des HER­RN / vnd ſchaw­en nicht auff das ge­ſchefft ſei­ner Hende. 13Dar­umb wird mein Volck müſſen weggefürt wer­den vn­uer­ſe­hens / vnd wer­den ſei­ne Herrlichen hunger leiden / vnd ſein Pöbel durſt leiden. 14Daher hat die Helle die Seele weit auffgeſperret / vnd den Rachen auff­ge­than on alle maſſe. Das hin vn­ter faren beide jre Herrlichen vnd Pöbel / beide jre reichen vnd frö­lichen / 15Das jederman ſich bücken müſſe / vnd jederman gedemütiget wer­de / vnd die augen der Hoffertigen gedemütiget wer­den. 16Aber der HERR Ze­ba­oth erhöhet wer­de im recht / vnd Gott der Heilige geheiliget wer­de in gerechtigkeit. 17Da wer­den denn die Lem­mer ſich weiden an jener ſtat / vnd Frembdlinge wer­den ſich neeren in der wü­ſten der * fetten.

 

 

 

 

 

 

(Werck)

Das iſt / was Gott ge­beut vnd ha­ben wil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*

(Fetten)

Das iſt / Der groſ­ſen vnd rei­chen / die ver­trie­ben ſind / vnd jr Gut müſ­ſen hin­der­ſich wü­ſte laſ­ſen.

 

18WEh denen die ſich zu­ſa­men koppeln mit loſen Stricken / vnrecht zu thun / vnd mit Wagenſeilen / zu ſün­di­gen / 19vnd ſprechen / Las eilend vnd bald ko­men ſein werck / das wirs ſe­hen / Las her faren vnd ko­men den anſchlag des Heiligen in Iſ­ra­el / das wirs inne wer­den.

 

20WEh denen / die Bö­ſes gut / vnd Gutes bö­ſe heiſ­ſen. Die aus Finſternis liecht / vnd aus Liecht fin­ſter­nis machen. Die aus Sawr ſüſſe / vnd aus Süſſe ſawr machen.

21WEh denen / die bey ſich ſelbs Weiſe ſind / vnd hal­ten ſich ſelbs fur Klug.

 

22WEh denen / ſo Helden ſind wein zu ſauffen / vnd Krieger in fullerey. 23Die den Gott­lo­ſen recht ſprechen / vmb Geſchenck willen / vnd das Recht der Gerechten von jnen wenden.

 

DArumb wie des fewrs flamme ſtroh ver­ze­ret / vnd die lohe ſtoppeln hin nimpt / Al­ſo wird jre Wurtzel verfaulen / vnd jre Sproſſen auffaren wie ſtaub. Denn ſie verachten das geſetz des HER­RN Ze­ba­oth / vnd leſtern die rede des Heiligen in Iſ­ra­el.

 

 

Gott ruft die Feinde ins Land

 

25Dar­umb iſt der Zorn des HER­RN ergrimmet vber ſein Volck / vnd recket ſei­ne Hand vber ſie / vnd ſchlegt ſie / das die Berge beben / vnd jr Leichnam iſt wie Kot auff den gaſſen / Vnd in dem allen leſſet ſein zorn nicht abe / ſon­dern ſei­ne Hand iſt noch ausgerecket.

 

DEnn er wird ein Panir auffwerffen ferne vn­ter den Hei­den / vnd die ſel­bi­gen locken vom ende der Erden. Vnd ſi­he / eilend vnd ſchnell ko­men ſie daher / 27vnd iſt keiner vn­ter jnen müde oder ſchwach / keiner ſchlummert noch ſchlefft / keinem ge­het der gürtel auff von ſei­nen Lenden / vnd keinem zureiſſet ein ſchuchrime. 28Ire Pfei­le ſind ſcharff / vnd alle jre Bogen geſpannen. Seiner Roſſen hüffe ſind wie felſen geacht / vnd jre Wagenrad / wie ein ſturmwind. 29Sie brüllen wie Lewen / vnd brüllen wie Jungelewen / Sie wer­den brauſen vnd den Raub erhaſchen vnd dauon bringen / das niemand erretten wird / 30Vnd wird vber ſie brauſen zu der zeit / wie das Meer. Wenn man denn das Land anſehen wird / Sihe / ſo iſts fin­ſter fur angſt / vnd das Liecht ſcheinet nicht mehr oben vber jnen.

 

 

 

Das ſind die Chal­deer.

 

 

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

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LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

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Sabrina

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