Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 52 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XLVIII. | ||
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26 - 52 |
ZWEITER TEIL:
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46,1 - 51,64 |
XVI. WEISSAGUNGEN GEGEN FREMDE VÖLKER
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1 | 48,1-47 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[62b]
WIder Moab. So ſpricht der HERR Zebaoth / der Gott Iſrael / Weh der ſtad Nebo / Denn ſie iſt zerſtöret / vnd ligt elend / Kiriathaim iſt gewonnen / Die Feſte ſtehet elend vnd iſt zuriſſen. 2Der trotz Moab iſt aus / den ſie an Hesbon hatten / Denn man gedenckt böſes wider ſie / nemlich / Kompt / wir wollen ſie ausrotten / das ſie kein Volck mehr ſeien / Vnd du Madmen / muſt auch verderbt werden / das ſchwert wird hinder dich komen. 3Man höret ein geſchrey zu Horonaim / von verſtören vnd groſſem jamer. 4Moab iſt zuſchlagen / man höret jre Jungen ſchreien. 5Denn ſie gehen / mit weinen / den weg hinauff gen Luhith / vnd die Feinde hören ein Jamergeſchrey / den weg von Horonaim herab / nemlich / 6Hebt euch weg / vnd errettet ewer leben / Aber du wirſt ſein / wie die Heide in der wüſten.
Moab.
7DArumb das du dich auff deine Gebewe verleſſeſt / vnd auff deine Schetze
[62b | 63a]
Jeremiá. C. XLVIII․
LXIII.
ſoltu auch gewonnen werden / Vnd Camos mus hinaus gefangen wegzihen / ſampt ſeinen Prieſtern vnd Fürſten. 8Denn der Verſtörer wird vber alle Stedte komen / das nicht eine Stad entrinnen wird / Es ſollen beide die gründe verderbet / vnd die ebnen verſtöret werden / Denn der HERR hats geſagt.
Camos
heiſſt der Abgott der Moabiter.
9GEbt Moab feddern / er wird ausgehen / als flöge er / Vnd jre Stedte werden wüſte ligen / das niemand drinnen wonen wird. 10Verflucht ſey / der des HERRN werck leſſig thut / verflucht ſey / der ſein Schwert auff helt / das nicht blut vergieſſe.
11MOab iſt von ſeiner Jugent auff ſicher geweſt / vnd auff ſeinen Hefen ſtill gelegen / vnd iſt nie aus einem Fas ins ander gegoſſen / vnd nie ins gefengnis gezogen / Darumb iſt ſein geſchmack jm blieben / vnd ſein geruch nicht verendert worden. 12Darumb ſihe / ſpricht der HERR / Es kompt die zeit / das ich jnen wil Schröter ſchicken / die ſie ausſchroten ſollen / vnd jre Faſſe ausleren / vnd jre Legel zerſchmettern. 13Vnd Moab ſol vber dem Camos zuſchanden werden / gleich / wie das haus Iſrael vber Bethel zuſchanden worden iſt / darauff ſie ſich doch verlieſſen.
WIE thürt jr ſagen / wir ſind die Helden vnd die rechte Kriegsleute? 15So doch Moab mus verſtöret / vnd jre Stedte erſtiegen werden / vnd jre beſte Manſchafft zur Schlachtbanck her ab gehen müſſen / ſpricht der König / welcher heiſſt / der HERR Zebaoth. 16Denn der vnfal Moab wird ſchier komen / vnd jr vnglück eilet ſeer. 17Lieber / Habt doch mitleiden mit jnen / die jr vmb ſie her wonet / vnd jren Namen kennet / vnd ſprecht / Wie iſt die ſtarcke Rute / vnd der herrliche Stab ſo zubrochen?
18HErab von der Herrligkeit / du Tochter / die du zu Dibon woneſt / vnd ſitze in der dürre / Denn der Verſtörer Moab / wird zu dir hinauff komen / vnd deine Feſten zureiſſen. 19Trit auff die ſtraſſen vnd ſchaw / du Einwonerin Aroer / Frage die / ſo da fliehen vnd entrinnen / vnd ſprich / Wie gehets? 20Ah Moab iſt verwüſtet vnd verderbt / Heulet vnd ſchreiet / ſagts an zu Arnon / das Moab verſtöret ſey. 21Die ſtraffe iſt vber das ebne Land gangen / nemlich / vber Holon / Jahza / Mephaath / 22Dibon / Nebo / BethDiblathaim / 23Kiriathaim / BethGamul / BethMeon / 24Kirioth / Bazra / vnd vber alle Stedte im lande Moab / ſie liegen fern oder nahe. 25Das Horn Moab iſt abgehawen / vnd jr Arm iſt zubrochen / ſpricht der HERR.
26MAcht ſie truncken (Denn ſie hat ſich wider den HERRN erhaben) das ſie ſpeien / vnd die Hende ringen müſſe / Auff das ſie auch zum geſpött werde. 27Denn Iſrael hat dein geſpött ſein müſſen / als were er vnter den Dieben gefunden / Vnd weil du ſolchs wider ſie redeſt / ſoltu auch weg müſſen 28O jr Einwoner in Moab / verlaſſt die Stedte / vnd wonet in den Felſen / vnd thut / wie die Tauben / ſo da niſten in den holen Löchern.
MAN hat jmer geſagt / von dem ſtoltzen Moab / das er ſeer ſtoltz ſey / hoffertig / hohmütig / trotzig / vnd vbermütig. 30Aber der HERR ſpricht / Ich erkenne ſeinen zorn wol / das er nicht ſo viel vermag / vnd vnterſtehet ſich mehr zu thun / denn ſein vermügen iſt. 31Darumb mus ich vber Moab heulen / vnd vber das gantze Moab ſchreien / vnd vber die Leute zu KirHeres klagen 32Ich mus vber dich Jaeſer / du weinſtock zu Sibma weinen / Denn deine Reben ſind vber das meer gefaren / vnd bis ans meer Jaeſer komen / Der Verſtörer iſt in deine Erndte vnd Weinleſen gefallen. 33Freude vnd wonne iſt aus dem felde weg / vnd aus dem lande Moab / vnd man wird keinen wein mehr keltern / der Weintretter wird nicht mehr ſein Lied ſingen. 34Von des Geſchreies wegen zu Hesbon bis gen Eleale / welchs bis gen Jahza erſchallet / von Zoar an / der b dreyjerigen Kue / bis gen Horonaim / Denn auch die waſſer Nimrim ſollen verſiegen.
b
(Ddreyjerige kue)
Das Reich Moab iſt / wie ein dreyjerige Kue / ſtarck / reich / trichtig vol Güter vnd Leute. Jeſa. 16.
35VND ich wil (ſpricht der HERR) in Moab damit ein ende machen / das
[63a | 63b]
Der Próphet C․ XLIX.
ſie nicht mehr auff den Höhen opffern / vnd jren Göttern reuchern ſollen. 36Darumb brummet mein hertz vber Moab / wie eine Dromete / vnd vber die Leute zu KirHeres brummet mein hertz / wie eine Dromete / Denn ſie habens vbermacht / darumb müſſen ſie zu boden gehen. 37Alle Köpffe werden kalh ſein / vnd alle Berte abgeſchoren / aller Hende zuritzt / vnd jederman wird Secke anzihen. 38Auff allen dechern vnd gaſſen / allenthalben in Moab / wird man klagen / Denn ich hab Moab zubrochen / wie ein vnwerdes Gefeſs / ſpricht der HERR. 39O wie iſt ſie verderbt / wie heulen ſie / wie ſchendlich hengen ſie die Köpffe / Vnd Moab iſt zum ſpot vnd zum ſchrecken worden / allen ſo vmb ſie her wonen.
DEnn ſo ſpricht der HERR / Sihe / Er fleugt daher / wie ein Adeler / vnd breitet ſeine flügel aus vber Moab. 41Kiriath iſt gewonnen / vnd die feſten Stedte ſind eingenomen / Vnd das hertz der Helden in Moab / wird zurſelbigen zeit ſein / wie einer Frawen hertz in Kindsnöten. 42Denn Moab mus vertilget werden / das ſie kein Volck mehr ſeien / Darumb / das es ſich wider den HERRN erhaben hat. 43Furcht / grube / vnd ſtrick kompt vber dich / du Einwoner in Moab / ſpricht der HERR. 44Wer der furcht entfleucht / der wird in die Gruben fallen / vnd wer aus der Gruben kompt / der wird im Strick gefangen werden / Denn ich wil vber Moab komen laſſen / ein jar jrer heimſuchung / ſpricht der HERR.
45DIE aus der Schlacht entrinnen / werden zuflucht ſuchen zu Hesbon / Aber es wird ein fewr aus Hesbon / vnd ein flamme aus Sihon gehen / welche die örter in Moab vnd die kriegiſche Leute verzeren wird. 46Weh dir Moab / Verlorn iſt das volck Camos / Denn man hat deine Söne vnd Töchter genomen vnd gefangen weggefurt. 47Aber in der zukünfftigen zeit wil ich die gefengnis Moab wenden / ſpricht der HERR. Das ſey geſagt von der ſtraffe vber Moab.
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Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.