Der Prophet Jeremia

Kapitel XXIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XXIII.

 

Jer 23,1-40

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXIII.

 

 

1 - 25

 

ERSTER TEIL:
WEISSAGUNGEN ÜBER GOTTES AUSERWÄHLTES VOLK

 

 

 

21,11 - 25,38

 

VII. FALSCHE HIRTEN UND PROPHETEN: DIE VISION VOM ENDE

 

1

23,1-8

→Gegen die bösen Hirten

Verheissung eines gerechten Königs

2

23,9-40

→Worte über die falschen Propheten

 

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[48a]

 

 

XXIII.

 

 

Gegen die bösen Hirten
Verheissung eines gerechten Königs

WEh euch Hirten / die jr die Herd mei­ner weide vmbbringet vnd zer­ſtrew­et / ſpricht der HERR. 2Dar­umb ſpricht der HERR / der Gott Iſ­ra­el von den Hirten / die mein Volck weiden / Ir habt mein Herd zer­ſtrew­et / vnd verſtoſſen vnd nicht beſucht / Sihe / Ich wil euch heim­ſu­chen vmb ew­ers bö­ſen we­ſens willen / ſpricht der HERR. 3Vnd Ich wil die vbrigen meiner Herd ſamlen aus allen Lendern / dahin ich ſie verſtoſſen habe / vnd wil ſie widerbringen zu jren Hürten / das ſie ſollen wachſen vnd viel wer­den. 4Vnd ich wil Hirten vber ſie ſetzen / die ſie weiden ſollen / das ſie ſich nicht mehr ſollen fürchten noch erſchrecken / noch heimgeſucht wer­den / ſpricht der HERR.

SIhe / es kompt die zeit / ſpricht der HERR / das ich dem Dauid ein gerecht Ge­wechs erwecken wil / vnd ſol ein König ſein / der wol regieren wird / vnd Recht vnd Gerechtigkeit auff Erden anrichten. 6Zu deſſelbigen zeit / ſol Juda geholffen wer­den / vnd Iſ­ra­el ſicher wonen / Vnd dis wird ſein Name ſein / das man jn nennen wird / HERR / der vn­ſer Gerechtigkeit iſt.

 

 

 

 

→Jere. 16.

7DARumb ſi­he / Es wird die zeit ko­men ſpricht der HERR / das man nicht mehr ſa­gen wird / ſo war der HERR lebt / der die kin­der Iſ­ra­el aus Egyp­ten­land ge­fü­ret hat / 8Son­dern / ſo war der HERR lebt / der den Samen des hau­ſes Iſ­ra­el hat eraus ge­fü­ret / vnd bracht / aus dem Lande der Mit­ter­nacht / vnd aus allen Landen / dahin ich ſie verſtoſſen hatte / das ſie in jrem Lande wonen ſollen.

 

 

Worte über die falschen Propheten

Vgl. Hes 13,2-16; 34

 

 

Wider die Propheten.

 

 

MEin hertz wil mir in meinem Leibe brechen / alle meine Gebeine zittern / Mir iſt wie einem truncken Man / vnd wie einem / der vom Wein daumelt / fur dem HER­RN / vnd fur ſei­nen heiligen wor­ten. 10Das das Land ſo vol Ehebrecher iſt / das das Land ſo jemerlich ſtehet / das ſo verflucht iſt / vnd die Awen in der wü­ſten verdorren / Vnd jr Leben iſt bö­ſe / vnd jr Regiment taug nicht. 11Denn beide Propheten vnd Prie­ſter ſind Schelcke / Vnd finde auch in meinem Hau­ſe jre bos­heit / ſpricht der HERR. 12Dar­umb iſt jr weg / wie ein glater weg im fin­ſtern / darauff ſie gleiten vnd fallen / Denn ich wil vnglück vber ſie ko­men laſ­ſen / das jar jrer heimſuchung / ſpricht der HERR.

 

 

→Jere. 9.

13ZWar bey den Propheten zu Samaria / ſa­he ich torheit / das ſie weiſſagten durch Baal / vnd ver­fü­reten mein volck Iſ­ra­el. 14Aber bey den Propheten zu Je­ru­ſa­lem / ſe­he ich Grewel / wie ſie ehebrechen / vnd gehen mit Lügen vmb /

 

 

 

 

[48a | 48b]

 

 

Der Prophet    C. XXIII.

 

 

vnd ſtercken die Boshafftigen / auff das ſich ja niemand bekere von ſei­ner bos­heit / Sie ſind alle fur mir / gleich wie Sodoma / vnd jre Bürger / wie Gomorra. 15Dar­umb ſpricht der HERR Ze­ba­oth / von den Propheten al­ſo / Sihe / Ich wil ſie mit wermut ſpeiſen / vnd mit gallen trencken / Denn von den Propheten zu Je­ru­ſa­lem kompt Heucheley aus ins gantze Land.

 

 

 

 

 

 

(Heucheley)

Falſch geiſtlich le­ben vnd mis­glau­ben.

 

SO ſpricht der HERR Ze­ba­oth / Gehorcht nicht den wor­ten der Pro­phe­ten / ſo euch weiſ­ſa­gen / Sie betriegen euch / Denn ſie predigen jrs her­tzen Geſicht / vnd nicht aus des HER­RN Munde. 17Sie ſa­gen denen die mich leſtern / Der HERR hats geſagt / Es wird euch wol gehen / Vnd allen / die nach jrs her­tzen tunckel wandeln / ſa­gen ſie / Es wird kein Vnglück vber euch ko­men. 18Denn wer iſt im Rat des HER­RN geſtanden / der ſein wort geſehen vnd gehört habe? Wer hat ſein wort vernomen vnd ge­hö­ret.

19SIhe / Es wird ein wetter des HER­RN mit grim ko­men / vnd ein ſchrecklich vngewitter den Gott­lo­ſen auff den Kopff fallen. 20Vnd des HER­RN zorn wird nicht nachlaſ­ſen / Bis er thu vnd ausrichte was er im ſinn hat / Hernach wer­det jrs wol erfaren. 21Ich ſand­te die Propheten nicht / Noch lieffen ſie / Ich redet nicht zu jnen / Noch weiſſagten ſie. 22Denn wo ſie bey meinem Rat blieben / vnd het­ten meine wort meinem volck gepredigt / So het­te ſie daſſelb von jrem bö­ſen we­ſen / vnd von jrem bö­ſen leben be­ke­ret.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Daſſelb)

Got­tes wort be­ke­ret / Al­le an­der Le­re ver­fü­ret.

 

23BIn ich nicht ein Gott / der nahe iſt / ſpricht der HERR / vnd nicht ein Gott / der ferne ſey? 24Meinſtu / das ſich jemand ſo heimlich verbergen könne / das ich jn nicht ſe­he? ſpricht der HERR. Bin ichs nicht / der Hi­mel vnd Erden füllet / ſpricht der HERR?

(Nahe iſt)

Sie ſind ſo ſicher vnd frech / als ſe­he ich ir fal­ſches le­ren nicht.

 

ICH höre es wol / Das die Pro­phe­ten predigen vnd falſch weiſ­ſa­gen in meinem Namen / vnd ſprechen / Mir hat getreumet / mir hat getreumet. 26Wenn wollen doch die Propheten auffhören? die falſch weiſ­ſa­gen / vnd jres Hertzen triegerey weiſ­ſa­gen / 27vnd wollen / Das mein Volck meines Namens vergeſſe / vber jren Treumen / die einer dem andern pre­di­get / Gleich wie jre Ve­ter meines namens vergaſſen / vber dem Baal. 28Ein Prophet / der Treume hat / der predige treume / Wer aber mein wort hat / der predige mein wort recht. Wie reimen ſich Stro vnd Weitzen zu­ſa­men / ſpricht der HERR? 29Ist mein wort nicht wie ein Fewer / ſpricht der HERR / vnd wie ein Hamer der Felſen zuſchmeiſt?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Predige treume)

Er laſſe mei­nen Namen mit frie­den / vnd ſa­ge nicht / das mein wort ſey / was jm treu­met / Son­dern es ſey ſein wort / vnd hab ſei­nen na­men.

 

30DArumb ſi­he / Ich wil an die Propheten / ſpricht der HERR / die mein wort a ſtelen / einer dem andern. 31Sihe / Ich wil an die Propheten / ſpricht der HERR / die jr eigen wort füren / vnd ſprechen / Er hats geſagt. 32Sihe / Ich wil an die / ſo falſche Treume weiſ­ſa­gen / ſpricht der HERR / vnd predigen die ſelben / vnd verfüren mein Volck mit jren Lügen vnd loſen Teidingen / So ich ſie doch nicht ge­ſand / vnd jnen nichts be­fol­hen habe / vnd ſie auch die­ſem Volck nichts nütze ſind / ſpricht der HERR.

 

a

(Stelen)

Felſchlich deuten vnd damit den Leu­ten das recht wort ſte­len.

 

WEnn dich dis Volck / oder ein Prophet / oder ein Prie­ſter fragen wird vnd ſa­gen / Welchs iſt die Laſt des HER­RN? Soltu zu jnen ſa­gen / was die Laſt ſey / Ich wil euch hin werffen / ſpricht der HERR. 34Vnd wo ein Prophet / oder Prie­ſter / oder Volck wird ſa­gen / Das iſt die Laſt des HER­RN / den­ſel­bi­gen wil ich heim­ſu­chen / vnd ſein Haus dazu. 35Al­ſo ſol aber einer mit dem andern reden / vnd vn­ter­nan­der ſa­gen / Was antwort der HERR / vnd was ſagt der HERR? 36Vnd nennets nicht mehr / Laſt des HER­RN / Denn einem jg­li­chen wird ſein eigen wort / eine Laſt ſein / weil jr al­ſo die wort des b lebendigen Got­tes / des HER­RN Ze­ba­oth vn­ſers Got­tes verkeret. 37Da­r­umb ſolt jr zum Propheten al­ſo ſa­gen / Was ant­wor­tet dir der HERR / vnd was ſagt der HERR.

 

 

(Laſt)

Sie haben ſpöt­tiſch des Pro­phe­ten wort eine Laſt ge­nen­net / vnd Je­re­miam da­mit fur ei­nen Nar­ren ge­hal­ten.

 

 

 

b

In Ebreo ſte­het / Der le­ben­di­gen Göt­ter / als vie­ler vnd doch ei­ner HERR Ze­ba­oth / An­zu­zei­gen die drey per­ſonen in der ei­ni­gen Gott­heit.

 

38WEil jr aber ſprecht / Laſt des HER­RN / Dar­umb ſpricht der HERR al­ſo / Nu jr dis wort eine Laſt des HER­RN nennet / vnd ich zu euch ge­ſand habe / vnd ſa­gen laſ­ſen / jr ſollets nicht nennen / Laſt des HER­RN / 39Sihe / ſo

 

 

 

 

[48b | 49a]

 

 

Jeremiá.     C. XXIIII.

XLIX.

 

 

wil ich euch hin wegnemen / vnd euch ſampt der ſtad / die ich euch vnd ew­ren Ve­tern gegeben habe / von meinem Angeſicht weg werffen / 40vnd wil euch ewige Schande vnd ewige Schmache zufügen / der nimer vergeſſen ſol wer­den.

 

 

 

 

 
 

 

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Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUING AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

→1. Sonntag im Advent

→Adventszeit

→Jer 23,5-8

AT
III

 
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Sabrina

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