Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 52 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXXIII. | ||
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26 - 52 |
ZWEITER TEIL:
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30,1 - 34,22 |
X. HOFFNUNG MIT BLICK AUF DIE ZUKUNFT
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1 | 33,1-13 | |
2 | 33,14-26 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[54b]
VND des HERRN wort geſchach zu Jeremia zum andern mal / da er noch im Vorhof des gefengnis verſchloſſen war / vnd ſprach / 2So ſpricht der HERR / der ſolchs machet / thut vnd ausrichtet / HERR iſt ſein Name. 3Ruffe mir / ſo wil ich dir antworten / vnd wil dir anzeigen groſſe vnd gewaltige ding / die du nicht weiſt. 4Denn ſo ſpricht der HERR der Gott Iſrael / von den heuſern dieſer Stad / vnd von den heuſern der Könige Juda / welche abgebrochen ſind / Bolwerck zu machen zur Wehre / 5vnd von denen / ſo herein komen ſind / das ſie wider die Chaldeer ſtreiten mügen / das ſie die ſelbigen füllen müſſen mit todten Leichnam / welche ich in meinem zorn vnd grim erſchlagen wil / Denn ich habe mein Angeſicht von dieſer Stad verborgen / vmb alle jre bosheit willen.
[54b | 55a]
Jeremiá. C. XXXIII.
LV.
SIhe / Ich wil ſie heilen vnd geſund machen / vnd wil ſie des Gebets vmb Fried vnd Trew geweren. 7Denn ich wil das gefengnis Juda vnd das gefengnis Iſrael wenden / vnd wil ſie bawen / wie von anfang. 8Vnd wil ſie reinigen von aller miſſethat / damit ſie wider mich geſündigt haben / vnd wil jnen vergeben alle miſſethat / damit ſie wider mich geſundigt vnd vbertretten haben. 9Vnd das ſol mir ein frölicher Name / rhum vnd preis ſein / vnter allen Heiden auff Erden / wenn ſie hören werden alle das Gute / das ich jnen thu / Vnd werden ſich verwundern vnd entſetzen / vber alle dem Gute / vnd vber alle dem Friede / den ich jnen geben wil.
10SO ſpricht der HERR / An dieſem Ort / dauon jr ſagt / Er iſt wüſt / weil weder Leute noch Vieh / in den ſtedten Juda / vnd auff den gaſſen zu Jeruſalem bleibt (Die ſo verwüſt ſind / das weder Leute / noch Bürger / noch Vieh drinnen iſt) 11wird man dennoch widerumb hören geſchrey von freuden vnd wonnen / die ſtimme des Breutigams vnd der Braut / vnd die ſtimme dere / ſo da ſagen / Dancket dem HERRN Zebaoth / das er ſo gnedig iſt / vnd thut jmerdar guts / Vnd dere / ſo da Danckopffer bringen zum Hauſe des HERRN / Denn ich wil des Landes gefengnis wenden / wie von anfang / ſpricht der HERR.
12SO ſpricht der HERR Zebaoth / An dieſem Ort / der ſo wüſt iſt / das weder Leute noch Vieh drinnen ſind / vnd in allen ſeinen Stedten / werden dennoch widerumb Hirtenheuſer ſein / die da Herde weiden / 13beide in Stedten auff den Gebirgen / vnd in ſtedten in Gründen / vnd in ſtedten gegen Mittage / im lande BenJamin / vnd vmb Jeruſalem her / vnd in ſtedten Juda / Es ſollen dennoch widerumb die Herde gezelet aus vnd ein gehen / ſpricht der HERR.
SIHE / es kompt die zeit / ſpricht der HERR / Das ich das gnedige wort erwecken wil / welchs ich dem hauſe Iſrael vnd dem hauſe Juda geredt habe. 15In denſelbigen tagen vnd zur ſelbigen zeit / wil ich dem Dauid ein gerecht Gewechs auffgehen laſſen (Vnd ſol ein König ſein der wol regieren wird) vnd ſol Recht vnd Gerechtigkeit anrichten auff Erden. 16Zur ſelbigen zeit / ſol Juda geholffen werden / vnd Jeruſalem ſicher wonen / Vnd man wird jn nennen / Der HERR / der vnſer Gerechtigkeit iſt.17Denn ſo ſpricht der HERR / Es ſol nimer mehr feilen / Es ſol einer von Dauid ſitzen auff dem Stuel des hauſes Iſrael. 18Des gleichen / ſols nimer mehr feilen / Es ſollen Priſter vnd Leuiten ſein fur mir / die da Brandopffer thun / Speisopffer anzünden / vnd Opffer ſchlachten ewiglich.
19VND des HERRN wort geſchach zu Jeremia / vnd ſprach / 20ſo ſpricht der HERR / Wenn mein Bund auffhören wird mit dem tage vnd nacht / das nicht tag vnd nacht ſey zu ſeiner zeit / 21So wird auch mein Bund auffhören mit meinem knecht Dauid / das er nicht einen Son habe / zum Könige auff ſeinem Stuel / vnd mit den Leuiten vnd Prieſtern meinen Dienern. 22Wie man des Himels heer nicht zelen / noch den ſand am Meer nicht meſſen kan / Alſo wil ich mehren den ſamen Dauids meines Knechts / vnd die Leuiten / die mir dienen.
23VND des HERRN wort geſchach zu Jeremia / vnd ſprach / 24Haſtu nicht geſehen / was dis Volck redet / vnd ſpricht? Hat doch der HERR auch die zwey Geſchlecht verworffen / welche er auſſerwelet hatte / Vnd leſtern mein Volck / als ſolten ſie nicht mehr mein Volck ſein. 25So ſpricht der HERR / Halt ich meinen Bund nicht mit tag vnd nacht / noch die ordnung des Himels vnd der Erden / 26So wil ich auch verwerffen den ſamen Jacob vnd Dauid meines knechts / das ich nicht aus jrem Samen neme / die da herrſchen / vber den ſamen Abraham / Iſaac vnd Jacob / Denn ich wil jr Gefengnis wenden / vnd mich vber ſie erbarmen.
(Leſtern)
Das iſt / ſie bewegen das Volck zum vnglauben vnd verzweiueln.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Jer. | Der Prophet Jeremia.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jeremia Das Buch Jeremia | Jer Jer Jer |
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