Der Prophet Jeremia

Kapitel IIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. IIII.

 

Jer 4,1-31

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel IIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel IIII.

 

 

1 - 25

 

ERSTER TEIL:
WEISSAGUNGEN ÜBER GOTTES AUSERWÄHLTES VOLK

 

 

 

2,1 - 6,30

 

II. Gottes Anklage gegen das Volk
Die Aufforderung zur Umkehr und die Ankündigung des Ge­richts

 

1

4,1-4

→Got­tes Antwort auf Israels Bußlied

2

4,5-18

→Die Vision des Feindeinfalls von Norden her

2

4,19-31

→Jeremias Leiden unter der Ge­richtsvision

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[37b]

 

 

IIII.

 

 

Got­tes Antwort auf Israels Bußlied

WIltu dich Iſ­ra­el be­ke­ren / ſpricht der HERR / So bekere dich zu mir. Vnd ſo du deine Grewel wegthuſt von meinem Angeſicht / So ſoltu nicht vertrieben wer­den. 2Als denn wir­ſtu on heucheley / recht vnd heiliglich ſchwe­ren (ſo war der HERR lebet) Vnd die Heiden wer­den in jm geſegenet wer­den / vnd ſich ſein rhümen. 3Denn ſo ſpricht der HERR / zu den in Juda vnd zu Je­ru­ſa­lem / Pflüget ein newes / vnd ſeet nicht vn­ter die Hecken. 4Beſchneitet euch dem HER­RN / vnd thut weg die Vorhaut ew­ers her­tzen / jr Men­ner vnd jr Leu­te zu Je­ru­ſa­lem. Auff das nicht mein grim ausfare / wie fewr / vnd brenne / das niemand leſſchen müge / vmb ewr bos­heit willen.

 

 

Die Vision des Feindeinfalls von Norden her

 

JA denn verkündigt in Juda / vnd ſchreiet laut zu Je­ru­ſa­lem / vnd ſprecht / Blaſet die Dro­me­ten im Lande / rufft mit voller ſtim / vnd ſprecht / Samlet euch / vnd la­ſſet vns in die feſte Stedte ziehen. 6Werfft zu Zion ein Panir auff / Heuffet euch vnd ſeumet nicht / Denn ich bringe ein vnglück herzu von Mit­ter­nacht / vnd ein gro­ſſen jamer. 7Es feret daher der Lewe aus ſei­ner hecke / vnd der Verſtörer der Heiden zeucht einher aus ſei­nem ort / Das er dein Land ver­wü­ſte / vnd deine Stedte ausbrenne / das niemand drinne wone. 8Dar­umb zihet Secke an / klagt vnd heulet / Denn der grimmige zorn des HER­RN wil nicht auffhören von vns.

(Ja denn)

Wenn das Fewer an­ge­hen wird / vnd jr euch nicht ge­be­ſſert habt / ſo wirds nicht hel­ff­en / das jr euch rü­ſtet.

 

9ZV der zeit / ſpricht der HERR / wird dem Könige vnd den Für­ſten das hertz entfallen / Die Prie­ſter wer­den verſtörtzt / vnd die Propheten erſchrocken ſein. 10Ich aber ſprach / Ah HErr HERR / du haſts die­ſem Volck vnd Je­ru­ſa­lem weit feilen la­ſſen / da ſie ſagten / Es wird friede bey euch ſein / So doch das ſchwert bis an die Seele reicht. 11Zur ſel­bi­gen zeit wird man die­ſem Volck vnd Je­ru­ſa­lem ſa­gen / Es kompt ein dürrer Wind vber dem Gebirge her / als aus der wü­ſten / des weges zu der Tochter meines volcks zu / nicht zu worffen noch zu ſchwingen / 12Ja ein wind kompt / der jnen zu ſtarck ſein wird / Da wil ich denn auch mit jnen rechten. 13Sihe / er feret daher / wie wolcken / vnd ſei­ne Wagen ſind / wie ein Sturmwind / ſei­ne Roſſe ſind ſchneller denn Adeler / Weh vns / wir müſſen ver­ſtö­ret wer­den.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Wind)

Der König zu Ba­bel.

 

14SO waſche nu Je­ru­ſa­lem dein hertz von der bos­heit / Auff das dir geholffen wer­de / Wie lange wollen bey dir bleiben die leidigen Lere? 15Denn es kompt ein geſchrey von Dan her / vnd ein bö­ſe Botſchafft vom gebirge Ephraim her / 16wie die Heiden rhümen. Vnd es iſt bis gen Je­ru­ſa­lem erſchollen / Das Hüter komen aus fernen Landen / vnd wer­den ſchrei­en wi­der die ſtedte Juda. 17Sie wer­den ſie rings vmbher belegern / wie die Hüter auff dem felde / Denn ſie haben Mich erzürnet / ſpricht der HERR. 18Das haſtu zu Lohn fur dein we­ſen vnd dein thun / Denn wird dein hertz fülen / wie deine bos­heit ſo gros iſt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Hüter)

Widerſinniſch / die Ver­ſtö­rer heiſt er Hüter.

 

 

Jeremias Leiden unter der Ge­richtsvision

 

WIe iſt mir ſo hertzlich weh / Mein hertz pucht mir im Leibe / vnd habe kein Ruge / Denn meine ſeele höret der Po­ſau­nen hall / vnd eine Feldſchlacht / 20vnd einen Mordgeſchrey vber den andern / Denn das gantze Land wird verheret / plötzlich wer­den meine Hütten vnd meine Gezellt ver­ſtö­ret. 21Wie lange ſol ich doch das Panir ſe­hen / vnd der Po­ſau­nen hall hören?

 

 

 

 

[37b | 38a]

 

 

Jeremiá.     C. IIII. V.

XXXVIII.

 

 

22Aber mein Volck iſt toll / vnd gleuben mir nicht / Töricht ſind ſie / vnd achtens nicht / Weiſe ſind ſie gnug vbels zuthun / Aber wol thun wollen ſie nicht lernen.

 

c

Ebr. Nicht liecht.

23Ich ſchaw­et das Land an / Sihe / das war wüſt vnd öde / vnd den Hi­mel / vnd er war c fin­ſter. 24Ich ſa­he die Berge an / vnd ſi­he / die bebeten / vnd alle Hügel zitterten. 25Ich ſa­he / vnd ſi­he / da war kein Menſch / vnd alles Geuogel vn­ter dem Hi­mel war weggeflogen. 26Ich ſa­he / vnd ſi­he / das Bawfeld war eine wü­ſte / vnd alle Stedte drinnen / waren zu­bro­chen fur dem HER­RN / vnd fur ſei­nem grimmigen zorn.

 

27DEnn ſo ſpricht der HERR / Das gantze Land ſol wü­ſte wer­den / Vnd wils doch nicht gar aus machen. 28Dar­umb wird das Land betrübt / vnd der Hi­mel droben trawrig ſein / denn ich habs ge­redt / Ich habs beſchloſſen / vnd ſol mich nicht rewen / wil auch nicht dauon abla­ſſen. 29Alle Stedte wer­den fur dem geſchrey der Reuter vnd Schützen fliehen / vnd in die dicken Welde lauf­fen vnd in die Felſen kriechen / Alle Stedte wer­den ver­la­ſſen ſtehen / das niemand drinnen wonet.

 

(Gar aus)

Das iſt / Ich wil et­li­che la­ſſen vber­blei­ben. Das ha­ben ſie zu der zeit als eine ge­wön­li­che re­de wol ver­ſtan­den / das es ſol­te gar aus ſein / Bis auff et­li­che die nicht ſol­len das vor­ige Reich ha­ben.

 

30WAs wil­tu als denn thun / du Verſtörete? Wenn du dich ſchon mit Purpur kleiden / vnd mit gülden Kleinoten ſchmücken / vnd dein angeſicht ſchmincken würdeſt / So ſchmückeſtu dich doch vergeblich / Denn die dir jtzt hofieren / wer­den dich verachten / ſie wer­den dir nach dem Leben trachten. 31Denn ich höre ein geſchrey / als einer Gebererin / Eine angſt / als einer die in den erſten Kindsnöten iſt / Ein geſchrey der toch­ter Zion / die da klagt / vnd die hende auswirfft / Ah weh mir / Ich mus ſchier vergehen / fur dem würgen.

 

 

 

 

 
 

 

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Hos

Hos

Hos

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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