Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 52 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel IIII. | ||
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1 - 25 |
ERSTER TEIL:
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2,1 - 6,30 |
II. Gottes Anklage gegen das Volk
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1 | 4,1-4 | |
2 | 4,5-18 | |
2 | 4,19-31 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[37b]
WIltu dich Iſrael bekeren / ſpricht der HERR / So bekere dich zu mir. Vnd ſo du deine Grewel wegthuſt von meinem Angeſicht / So ſoltu nicht vertrieben werden. 2Als denn wirſtu on heucheley / recht vnd heiliglich ſchweren (ſo war der HERR lebet) Vnd die Heiden werden in jm geſegenet werden / vnd ſich ſein rhümen. 3Denn ſo ſpricht der HERR / zu den in Juda vnd zu Jeruſalem / Pflüget ein newes / vnd ſeet nicht vnter die Hecken. 4Beſchneitet euch dem HERRN / vnd thut weg die Vorhaut ewers hertzen / jr Menner vnd jr Leute zu Jeruſalem. Auff das nicht mein grim ausfare / wie fewr / vnd brenne / das niemand leſſchen müge / vmb ewr bosheit willen.
JA denn verkündigt in Juda / vnd ſchreiet laut zu Jeruſalem / vnd ſprecht / Blaſet die Drometen im Lande / rufft mit voller ſtim / vnd ſprecht / Samlet euch / vnd laſſet vns in die feſte Stedte ziehen. 6Werfft zu Zion ein Panir auff / Heuffet euch vnd ſeumet nicht / Denn ich bringe ein vnglück herzu von Mitternacht / vnd ein groſſen jamer. 7Es feret daher der Lewe aus ſeiner hecke / vnd der Verſtörer der Heiden zeucht einher aus ſeinem ort / Das er dein Land verwüſte / vnd deine Stedte ausbrenne / das niemand drinne wone. 8Darumb zihet Secke an / klagt vnd heulet / Denn der grimmige zorn des HERRN wil nicht auffhören von vns.
(Ja denn)
Wenn das Fewer angehen wird / vnd jr euch nicht gebeſſert habt / ſo wirds nicht helffen / das jr euch rüſtet.
9ZV der zeit / ſpricht der HERR / wird dem Könige vnd den Fürſten das hertz entfallen / Die Prieſter werden verſtörtzt / vnd die Propheten erſchrocken ſein. 10Ich aber ſprach / Ah HErr HERR / du haſts dieſem Volck vnd Jeruſalem weit feilen laſſen / da ſie ſagten / Es wird friede bey euch ſein / So doch das ſchwert bis an die Seele reicht. 11Zur ſelbigen zeit wird man dieſem Volck vnd Jeruſalem ſagen / Es kompt ein dürrer Wind vber dem Gebirge her / als aus der wüſten / des weges zu der Tochter meines volcks zu / nicht zu worffen noch zu ſchwingen / 12Ja ein wind kompt / der jnen zu ſtarck ſein wird / Da wil ich denn auch mit jnen rechten. 13Sihe / er feret daher / wie wolcken / vnd ſeine Wagen ſind / wie ein Sturmwind / ſeine Roſſe ſind ſchneller denn Adeler / Weh vns / wir müſſen verſtöret werden.
(Wind)
Der König zu Babel.
14SO waſche nu Jeruſalem dein hertz von der bosheit / Auff das dir geholffen werde / Wie lange wollen bey dir bleiben die leidigen Lere? 15Denn es kompt ein geſchrey von Dan her / vnd ein böſe Botſchafft vom gebirge Ephraim her / 16wie die Heiden rhümen. Vnd es iſt bis gen Jeruſalem erſchollen / Das Hüter komen aus fernen Landen / vnd werden ſchreien wider die ſtedte Juda. 17Sie werden ſie rings vmbher belegern / wie die Hüter auff dem felde / Denn ſie haben Mich erzürnet / ſpricht der HERR. 18Das haſtu zu Lohn fur dein weſen vnd dein thun / Denn wird dein hertz fülen / wie deine bosheit ſo gros iſt.
(Hüter)
Widerſinniſch / die Verſtörer heiſt er Hüter.
WIe iſt mir ſo hertzlich weh / Mein hertz pucht mir im Leibe / vnd habe kein Ruge / Denn meine ſeele höret der Poſaunen hall / vnd eine Feldſchlacht / 20vnd einen Mordgeſchrey vber den andern / Denn das gantze Land wird verheret / plötzlich werden meine Hütten vnd meine Gezellt verſtöret. 21Wie lange ſol ich doch das Panir ſehen / vnd der Poſaunen hall hören?
[37b | 38a]
Jeremiá. C. IIII. V.
XXXVIII.
22Aber mein Volck iſt toll / vnd gleuben mir nicht / Töricht ſind ſie / vnd achtens nicht / Weiſe ſind ſie gnug vbels zuthun / Aber wol thun wollen ſie nicht lernen.
c
Ebr. Nicht liecht.
23Ich ſchawet das Land an / Sihe / das war wüſt vnd öde / vnd den Himel / vnd er war c finſter. 24Ich ſahe die Berge an / vnd ſihe / die bebeten / vnd alle Hügel zitterten. 25Ich ſahe / vnd ſihe / da war kein Menſch / vnd alles Geuogel vnter dem Himel war weggeflogen. 26Ich ſahe / vnd ſihe / das Bawfeld war eine wüſte / vnd alle Stedte drinnen / waren zubrochen fur dem HERRN / vnd fur ſeinem grimmigen zorn.
27DEnn ſo ſpricht der HERR / Das gantze Land ſol wüſte werden / Vnd wils doch nicht gar aus machen. 28Darumb wird das Land betrübt / vnd der Himel droben trawrig ſein / denn ich habs geredt / Ich habs beſchloſſen / vnd ſol mich nicht rewen / wil auch nicht dauon ablaſſen. 29Alle Stedte werden fur dem geſchrey der Reuter vnd Schützen fliehen / vnd in die dicken Welde lauffen vnd in die Felſen kriechen / Alle Stedte werden verlaſſen ſtehen / das niemand drinnen wonet.
(Gar aus)
Das iſt / Ich wil etliche laſſen vberbleiben. Das haben ſie zu der zeit als eine gewönliche rede wol verſtanden / das es ſolte gar aus ſein / Bis auff etliche die nicht ſollen das vorige Reich haben.
30WAs wiltu als denn thun / du Verſtörete? Wenn du dich ſchon mit Purpur kleiden / vnd mit gülden Kleinoten ſchmücken / vnd dein angeſicht ſchmincken würdeſt / So ſchmückeſtu dich doch vergeblich / Denn die dir jtzt hofieren / werden dich verachten / ſie werden dir nach dem Leben trachten. 31Denn ich höre ein geſchrey / als einer Gebererin / Eine angſt / als einer die in den erſten Kindsnöten iſt / Ein geſchrey der tochter Zion / die da klagt / vnd die hende auswirfft / Ah weh mir / Ich mus ſchier vergehen / fur dem würgen.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Jer. | Der Prophet Jeremia.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jeremia Das Buch Jeremia | Jer Jer Jer |
Oſee. | Der Prophet Hoſea.Biblia Vulgata: | Der Prophet Hosea Das Buch Hosea
| Hos Hos Hos |
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Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.