Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 52 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel X. | ||
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1 - 25 |
ERSTER TEIL:
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7,1 - 10,25 |
III. FALSCHE VORSTELLUNGEN VON DER SICHERHEIT DURCH DEN TEMPEL
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1 | 10,1-16 | |
2 | 10,17-25 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
[41a]
HOret / was der HERr zu euch vom hauſe Iſrael redet.2So ſpricht der HERR / Ir ſolt nicht der Heiden Weiſe lernen / vnd ſolt euch nicht fürchten fur den Zeichen des Himels / wie die Heiden ſich furchten / 3Denn der Heiden Götter ſind lauter nichts. Sie hawen im walde einen Bawm / vnd der Werckmeiſter macht ſie mit dem Beil / 4vnd ſchmückt ſie mit Silber vnd Gold / vnd hefftet ſie mit Negeln vnd Hemmern / das ſie nicht vmbfallen. 5Es ſind ja nichts / denn Seulen vberzogen / Sie können nicht reden / So mus man ſie auch tragen / denn ſie können nicht gehen. Darumb ſolt jr euch nicht fur jnen fürchten / Denn ſie können weder helffen noch ſchaden thun.
ABer dir HERR iſt niemand gleich / Du biſt gros / vnd dein Name iſt gros vnd kanſts mit der That beweiſen. 7Wer ſolt dich nicht fürchten / du
[41a | 41b]
Der Próphet C․ X. XI.
König der Heiden? Dir ſolt man ja gehorchen. Denn es iſt vnter allen Weiſen der Heiden / vnd in allen Königreichen dein gleiche nicht. 8Sie ſind all zumal Narren vnd Thoren / Denn ein Holtz mus ja ein nichtiger Gottesdienſt ſein / 9Silbern blech bringet man auff dem Meer her / gold aus Vphas / durch den Meiſter vnd Goldſchmid zugericht / gele Seiden vnd Purpur zeucht man jm an / Vnd iſt alles der Weiſen werck.
10ABer der HERR iſt ein rechter Gott / ein lebendiger Gott / ein ewiger König. Fur ſeinem zorn bebet die Erde / vnd die Heiden können ſein drewen nicht ertragen. 11So ſprecht nu zu jnen alſo / Die Götter / ſo den Himel vnd Erden nicht gemacht haben / müſſen vertilget werden von der Erden / vnd vnter dem Himel. 12Er aber hat die Erden durch ſeine Krafft gemacht / vnd der Weltkreis bereitet / durch ſeine Weisheit / vnd den Himel ausgebreitet / durch ſeinen Verſtand. 13Wenn er donnert / ſo iſt des Waſſers die menge vnter dem Himel / vnd zeucht die nebel auff / vom ende der erden / Er macht die Blitzen im Regen / vnd leſſt den Wind komen / aus heimlichen orten.
14ALle Menſchen ſind Narren mit jrer kunſt / vnd alle Goldſchmit ſtehen mit ſchanden mit jren Bilden / Denn jre Götzen ſind Triegerey / vnd haben kein Leben.
15ES iſt eitel nichts vnd ein verfüriſch werck / Sie müſſen vmbkomen / wenn ſie heim geſucht werden.
16ABer alſo iſt der nicht / der Jacobs ſchatz iſt / Sondern er iſts / der alles geſchaffen hat / vnd Iſrael iſt ſein Erbteil / Er heiſſt HERR Zebaoth.
THu dein Gewerbe weg aus dem Lande / die du woneſt in der feſten (ſtad) 18Denn ſo ſpricht der HERR / Sihe / Ich wil die Einwoner des Landes / auff dis mal verſchleudern / vnd wil ſie engſten / das ſie es fülen ſollen.
19AH meines jamers vnd hertzenleids / Ich dencke aber / Es iſt mein Plage / ich mus ſie leiden. 20Meine Hütten iſt zerſtöret / vnd alle meine ſeile ſind zuriſſen / Meine Kinder ſind weg / vnd nicht mehr furhanden. Niemand richtet meine Hütte wider auff / vnd meine Gezelt ſchlegt niemand wider auff. 21Denn die Hirten ſind zu Narren worden / vnd fragen nach dem HERRN nicht / Darumb können ſie auch nichts rechts leren / ſondern alle Herde ſind zerſtrewet. 22Sihe / Es kompt ein geſchrey daher / vnd ein gros beben aus dem Lande von Mitternacht / Das die ſtedte Juda verwüſtet / vnd zu Drachen wonung werden ſollen.
ICH weis HERR / das des Menſchen thun ſtehet nicht in ſeiner gewalt / vnd ſtehet in niemands macht / wie er wandele oder ſeinen gang richte. 24Züchtige mich HERR / Doch mit maſſe / vnd nicht in deinem grim / Auff das du mich nicht auffreibeſt. 25Schütte aber deinen zorn vber die Heiden / ſo dich nicht kennen / Vnd vber die Geſchlecht / ſo deinen Namen nicht anruffen. Denn ſie haben Jacob auffgefreſſen vnd verſchlungen / ſie haben jn auffgereumet / vnd ſeine Wonung verwüſtet.
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Luther widmet den Prophetenbüchern eine umfangreiche Vorrede. Diese Bücher seien reich an Predigten und Beispielen für christliches Leben, und sie weissagen die Ankunft Christi.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.