Der Prophet Jeremia

Kapitel XLIX.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XLIX.

 

Jer 49,1-39

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLIX.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLIX.

 

 

26 - 52

 

ZWEITER TEIL:
GESCHICHTLICHE ERZÄHLUNGEN MIT PROPHETISCHEN WEISSAGUNGEN

 

 

 

46,1 - 51,64

 

XVI. WEISSAGUNGEN GEGEN FREMDE VÖLKER

 

1

49,1-6

→Über die Ammoniter

2

49,7-22

→Über Edom

3

49,23-27

→Über Damaskus

4

49,28-33

→Über die arabischen Stämme

5

49,34-39

→Über Elam

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Jer 49,23-27%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[63b]

 

 

XLIX.

 

 

Über die Ammoniter

WIder die kin­der Ammon / ſpricht der HERR al­ſo / Hat denn Iſ­ra­el nicht Kinder / oder hat er keinen Erben? Warumb beſitzt denn Malchom das land Gad / vnd ſein Volck wonet in jener Stedten? 2Dar­umb / ſi­he / Es kompt die zeit / ſpricht der HERR / das ich wil ein Kriegsgeſchrey erſchallen laſ­ſen / vber Rabbath der kin­der Ammon / das ſie ſol auff eim hauffen wüſt ligen / vnd jre Töchter mit fewr angeſteckt wer­den / Aber Iſ­ra­el ſol be­ſi­tzen die / von denen ſie beſeſſen waren / ſpricht der HERR.

Ammon.

 

 

 

 

Malchom

iſt ir Abgott.

 

3Heule / o Hesbon / Denn Ai iſt ver­ſtö­ret / Schreiet jr töchter Rabba / vnd zihet Secke an / klaget vnd laufft auff den mau­ren herumb / Denn Malchom wird gefangen weggefurt / ſampt ſei­nen Prieſtern vnd Für­ſten. 4Was trotzeſtu auff deine Awen? Deine awen ſind verſeufft / du vn­ge­hor­ſame Tochter / die du dich auff deine Schetze verleſſeſt / vnd ſprichſt in deinem her­tzen / Wer thar ſich an mich machen? 5Sihe / ſpricht der HErr HERR Ze­ba­oth / Ich wil furcht vber dich ko­men laſ­ſen / von allen die vmb dich her wonen / Das ein jg­li­cher ſei­nes wegs fur ſich hinaus verſtoſſen wer­de / vnd niemand ſey / der die Flüchtige ſamle. 6Aber dar­nach wil ich wi­der wenden das Gefengnis der kin­der Ammon / ſpricht der HERR.

 

 

 

Über Edom

 

Wider Edom.

 

SO ſpricht der HERR Ze­ba­oth / Iſt denn keine weis­heit mehr zu Theman? Iſt denn kein rat mehr bey den Klugen? Iſt jre weis­heit ſo loſe? 8Fliehet / wendet euch vnd verkriecht euch tieff jr Bürger zu Dedan / Denn ich laſſe ein vnfal vber Eſau ko­men / die zeit ſei­ner heimſuchung. 9Es ſollen Weinleſer vber dich ko­men / die dir kein nachleſen laſ­ſen / Vnd Diebe des nachts

 

 

 

 

[63b | 64a]

 

 

Jeremiá.     C. XLIX.

LXIIII.

 

 

ſollen vber dich ko­men / die ſollen jnen gnug verderben. 10Denn ich habe Eſau entblöſſet / vnd ſei­ne heimliche Ort geöffenet / das er ſich nicht verſtecken kan / Sein ſame / ſei­ne Brüder / vnd ſei­ne Nachbarn ſind ver­ſtö­ret / das jr keiner mehr da iſt. 11Doch was vbrig bleibt von deinen Waiſen / den wil ich das Leben gönnen / vnd deine Widwen wer­den auff mich hoffen.

 

12DEnn ſo ſpricht der HERR / Sihe / die jenigen / ſo es nicht verſchuldet hatten / den Kelch zu trin­cken / müſſen trin­cken / Vnd du ſolteſt vngeſtrafft bleiben? Du ſolt nicht vngeſtrafft bleiben / ſon­dern du muſt auch trin­cken. 13Denn ich hab bey mir ſelbs ge­ſchwo­ren / ſpricht der HERR / Das Bazra ſol ein wunder / ſchmach / wü­ſte vnd fluch wer­den / vnd alle jre Stedte ein ewige wü­ſte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Abdie. 1.

14ICH hab gehort vom HER­RN / das eine Botſchafft vn­ter die Hei­den ge­ſand ſey / Samlet euch vnd kompt her / wi­der ſie / macht euch auff zum ſtreit. 15 Denn ſi­he / ich hab dich geringe gemacht / vn­ter den Hei­den / vnd verachtet vn­ter den Men­ſchen. 16Dein trotz vnd deines her­tzen hoh­mut hat dich betrogen / weil du in Felſenklüfften woneſt / vnd hohe Gebirge innen haſt / Wenn du denn gleich dein Neſt ſo hoch machteſt / als der Adeler / Dennoch wil ich dich von dannen herunter ſtürtzen / ſpricht der HERR.

ALſo ſol Edom wüſt wer­den / das alle die / ſo fur vbergehen / ſich wundern / vnd pfeiffen wer­den vber alle jre Plage. 18Gleich wie Sodom vnd Gomora / ſampt jren Nachbarn vmb­ge­ke­ret iſt / ſpricht der HERR / das niemand da­ſelbs wonen / noch kein Menſch drinnen hau­ſen ſol. 19Denn ſi­he / Er kompt erauff / wie ein Lew / vom voltzen Jordan her / wi­der die feſten Hürten / Denn ich wil jn da­ſelbs her eilends lauf­fen laſ­ſen. Vnd wer weis / wer der Jüngling iſt / den ich wi­der dich rüſten wer­de? Denn wer iſt mir gleich? Wer wil mich meiſtern vnd wer iſt der Hirte / der mir wi­der­ſte­hen kan?

 

 

 

 

 

 

 

→*1)

 

(Jüngling)

Der groſ­ſe Alex­an­der / der alle Land ſol­te ge­win­nen.

 

20SO höret nu den ratſchlag des HER­RN / den er vber Edom hat / vnd ſei­ne gedancken / die er vber die Ein­wo­ner in Theman hat. Was gilts ob nicht die Hirtenknaben ſie ſchleiffen wer­den / vnd jre Wonung zerſtören? 21Das die Erde beben wird / wens in einander fellet / vnd jr geſchrey wird man am Schilffmeer hören. 22Sihe / Er fleuget herauff / wie ein Adeler / vnd wird ſei­ne flügel ausbreiten vber Bazra. Zur ſel­bi­gen zeit / wird das hertz der Helden in Edom ſein / wie das hertz einer Frawen in Kindsnöten.

 

 

 

 

 

(Hirtenknaben)

Der Heubtleut vnd Für­ſten volck / Denn Hir­ten heiſ­ſ­en hie al­lent­hal­ben / Fü­rſt­en / die da wei­den ſol­len die Fru­men / vnd ſtraf­f­en die bö­ſen.

 

 

Über Damaskus

 

Wider Da­maſ­con.

 

HEmath vnd Arpad ſtehen jemerlich / ſie ſind verzagt / Denn ſie hören ein bö­ſe geſchrey / Die am Meer wonen / ſind ſo erſchrocken / das ſie nicht ruge haben können. 24Damaſcus iſt verzagt / vnd gibt die flucht / ſie zappelt / vnd iſt in engſten vnd ſchmer­tzen / wie ein fraw in Kindsnöten. 25Wie? Iſt ſie nu nicht ver­laſ­ſen / die berümbte vnd frö­liche Stad? 26Dar­umb wer­den jre junge Man­ſchafft auff jrer gaſſen darnider ligen / vnd alle jre Kriegs­leu­te vn­ter­ge­hen / zur ſel­bi­gen zeit / ſpricht der HERR Ze­ba­oth. 27Vnd ich wil die mau­ren zu Da­maſ­co mit fewr anſtecken / das es die Pallaſt BenHadad verzeren ſol.


 

 

Über die arabischen Stämme

 

Wider Kedar vnd die Königreiche Nazor / welche

Ne­bu­cad­Ne­zar der könig zu Babel ſchlug.

 

 

SO ſpricht der HERR / Wolauff / ziehet herauff in Kedar / vnd ver­ſtö­ret die Kinder gegen morgen. 29Man wird jnen jre Hütten vnd Herde ne­men / jre Gezelte / alle Gerete / vnd Camelen wer­den ſie wegfüren / vnd man wird ſchrecklich vber ſie ruffen vmb vnd vmb.

 

30FLiehet / hebt euch eilends dauon / verkriecht euch tieff / jr Ein­wo­ner in Hazor / ſpricht der HERR / Denn Ne­bu­cad­Ne­zar der König zu Babel / hat et­was im ſinn wi­der euch / vnd mei­net euch. 31Wolauff / ziehet herauff wi­der ein

 

 

 

 

[64a | 64b]

 

 

Der Prophet    C. XLIX.

 

 

Volck / das gnug hat / vnd ſicher wonet / ſpricht der HERR / Sie haben weder Thür noch Rigel / vnd wonen alleine. 32Ire Camelen ſollen geraubt / vnd die menge jres Viehes genomen wer­den. Vnd ich wil ſie zerſtrewen in alle Winde / die in den winckeln wonen / vnd von allen Orten her / wil ich jr vnglück vber ſie ko­men laſ­ſen / ſpricht der HERR / 33Das Hazor ſol ein Drachenwonung / vnd ein ewige Wü­ſte wer­den / das niemand da­ſelbs wone / vnd kein Menſch drinnen hau­ſe.

 

 

Über Elam

 

DIS iſt das wort des HER­RN / welchs ge­ſchach zu Jeremia dem Propheten / wi­der Elam / im anfang des Königreichs Zedekia des kö­ni­ges Juda / vnd ſprach / 35So ſpricht der HERR Ze­ba­oth / Sihe / Ich wil den bogen Elam zu­bre­chen / jre fur­ne­me­ſte gewalt / 36vnd wil die vier Winde aus den vier örtern des Hi­mels / vber ſie ko­men laſ­ſen / vnd wil ſie in alle die­ſel­bi­gen winde zerſtrewen / Das kein Volck ſein ſol / dahin nicht vertriebene aus Elam ko­men wer­den. 37Vnd ich wil Elam verzagt machen fur jren Feinden / vnd denen / die jnen nach jrem Leben ſtehen / vnd Vnglück vber ſie ko­men laſ­ſen mit meinem grimmigen zorn / ſpricht der HERR / Vnd wil das Schwert hinder jnen her ſchicken / bis ich ſie auffreibe. 38Meinen Stuel wil ich in Elam ſetzen / vnd wil beide den König vnd die Für­ſten da­ſelbs vmbbringen / ſpricht der HERR. 39Aber in zukünfftiger zeit / wil ich das ge­feng­nis Elam wi­der wenden ſpricht der HERR.

(Elam)

Die Perſer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Stuel)

Das iſt / der groſ­ſe Alex­an­der der Elam ge­wan.

 

 

 

 

1) voltzen: Druckfehler. Vermutlich: stoltzen.

 

 

 
 

 

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Namen und Abkürzungen biblischer Bücher

Luthers Verweise auf biblische Bücher

 Kürzel

 Bezeichnung in Luthers Biblia 1545

 Moderne Bibel

 Kürzel

Jer.
Jere.
Der Prophet Jeremia.

Biblia Vulgata:
Hieremias

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Der Prophet Jeremia

Das Buch Jeremia

Jer

Jer

Jer

Gen.
Ge.
Gene.
Geneſi.
Das erste Buch Moſe.
Geneſis.

Biblia Vulgata:
Genesis

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Das erste Buch Mose (Genesis)

Genesis

1. Buch Mose

1. Mose

Gen

1Mos

Jeſa.
Jeſai.
Jſa.
Iſai.
Eſa.

 

Der Prophet Jeſaja.

Biblia Vulgata:
Isaias

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Der Prophet Jesaja

Das Buch Jesaja

Jes

Jes

Jes

Is

Ezech.
Heſek.
Der Prophet Heſekiel.

Biblia Vulgata:
Hiezechiel

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Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Das Buch Ezechiel

Hes

Ez

Hes

Obad.
Abdie.
Der Prophet ObadIa.

Biblia Vulgata:
Adbias

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Der Prophet Obadja

Das Buch Obadja

 

Obd

Obd

Obd

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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