Der Prophet Jeremia

Kapitel XV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XV.

 

Jer 15,1-21

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XV.

 

 

1 - 25

 

ERSTER TEIL:
WEISSAGUNGEN ÜBER GOTTES AUSERWÄHLTES VOLK

 

 

 

14,1 - 21,10

 

VI. JEREMIAS PROPHETENAMT UND GOTTES HANDELN IM GERICHT

 

1

15,1-4

→Die große Dürre (2)

2

15,5-9

→Kein Mitleid mit Jerusalem

3

15,10-21

→Jeremias zweite Klage: Die Last des Prophetenamtes

 

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[44a]

 

 

XV.

 

 

Die große Dürre

(Fortsetzung von 14,1-27)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vierley

plagen.

 

 

 

 

 

Ma-

naſſe.

→4. Reg. 21.

2. Par. 33.

VND der HERR ſprach zu mir / Vnd wenn gleich Mo­ſe vnd Sa­mu­el fur mir ſtün­den / ſo hab ich doch kein Hertz zu die­ſem Volck / Trei­be ſie weg von mir / vnd las ſie hin fa­ren. 2Vnd wenn ſie zu dir ſa­gen / Wo ſol­len wir hin? So ſprich zu jnen / ſo ſpricht der HERR / Wen der Tod trifft / den tref­fe er / Wen das Schwert trifft / den treffs / Wen der Hun­ger trifft / den treff er / Wen das Ge­feng­nis trifft / den tref­fe es. 3Denn ich wil ſie heim­ſu­chen mit vier­ley a Pla­gen / ſpricht der HERR / mit dem Schwert / das ſie er­wür­get wer­den / mit Hun­den / die ſie ſchlei­ffen ſol­len / mit den vo­geln des Hi­mels / vnd mit Thie­ren auff Er­den / das ſie ge­freſ­ſen vnd ver­we­ſet wer­den ſol­len. 4Vnd ich wil ſie in al­len Kö­nig­rei­chen auff Erden / hin vnd her trei­ben laſ­ſen / vmb Ma­naſ­ſe wil­len / des ſons Je­his­kia des Kö­ni­ges Ju­da / Des hal­ben / das er zu Je­ru­ſa­lem be­gan­gen hat.

Moſe.

Samuel

 

 

 

 

 

 

a

Im Ebre­iſchen nen­net er die­ſe vier Pla­gen / vier Fami­li­as oder Ge­ſchlech­te. Viel­leicht an­zu­zei­gen / Das ein Teuf­fel vn­ter ſich hat / vnd ei­ne Pla­ge man­cher­ley art vnd wei­ſe hat zu ver­der­ben / Wie die Er­tzte teg­lich wol er­fa­ren.

 

 

Kein Mitleid mit Jerusalem

 

WEr wil denn ſich dein erbarmen Je­ru­ſa­lem? Wer wird denn mitleiden mit dir haben? Wer wird denn hingehen / vnd dir Frieden erwerben? 6Du haſt mich ver­laſ­ſen / ſpricht der HERR / vnd biſt mir abgefallen / Dar­umb hab ich meine Hand ausgeſtreckt wi­der dich / das ich dich verderben wil / Ich bin des erbarmens müde. 7Ich wil ſie mit der Worffſchauffel zum Land hinaus worffeln / vnd wil mein Volck / ſo von ſei­nem we­ſen ſich nicht be­ke­ren wil / zu eitel Waiſen machen vnd vmbbringen. 8Es ſollen mir mehr Widwen vn­ter jnen wer­den / denn des ſands am Meer iſt / Ich wil vber die Mutter der jungen Man­ſchafft ko­men laſ­ſen / einen offenberlichen Verderber / vnd die Stad damit plötzlich vnd vn­uer­ſe­hens vberfallen laſ­ſen / 9Das die / ſo ſieben Kinder hat / ſol elend ſein / vnd von her­tzen ſeufftzen. Denn jre Sonne ſol bey hohem ta­ge vn­ter­ge­hen / das beide jr rhum vnd freude ein ende haben ſol / Vnd die vbrigen wil ich ins Schwert geben fur jren Feinden / ſpricht der der HERR.

 

 

Jeremias zweite Klage: Die Last des Prophetenamts

 

AH meine Mutter / das du mich geboren haſt / wi­der den jederman haddert vnd zanckt im gan­tzen Lande / Hab ich doch weder auff Wucher gelihen noch genomen / Noch flucht mir jederman. 11Der HERR ſprach / Wolan / Ich wil ew­er etliche vberig behalten / den es ſol wi­der wol gehen / vnd wil euch zu hülff ko­men in der not vnd angſt / vn­ter den Feinden. 12Meinſtu nicht das etwa ein Eiſen ſey / welchs künde das eiſen vnd ertz von Mit­ter­nacht zuſchlahen? 13Ich wil aber zu­uor ew­er gut vnd ſchetze in die Rappuſe geben / das jr nichts dafur kriegen ſollet / Vnd das vmb aller ew­er ſun­de willen / die jr in allen ew­ren Grentzen begangen habt. 14Vnd wil euch zu ew­ern Feinden bringen / in ein Land das jr nicht kennet / Denn es iſt das fewr in meinem zorn vber euch angangen.

 

 

 

 

 

 

 

(Eiſen)

Ein bö­ſer vber den an­dern. Die Per­ſer vber die Chal­deer.

 

Ah HERR / du weiſt es / gedencke an vns / vnd nim dich vn­ſer an / vnd reche vns an vn­ſern Verfolgern. Nim vns auff vnd ver­zeuch nicht deinen zorn vber ſie / Denn du weiſſeſt / das wir vmb deinen willen geſchmecht wer­den. 16In des enthalt vns dein Wort / wenn wirs kriegen vnd dasſelb dein wort iſt vn­ſers her­tzen freud vnd troſt / Denn wir ſind ja nach deinem Namen genennet / HERR Gott Ze­ba­oth. 17Wir geſellen vns nicht zu den Spöttern / noch frewen vns mit jnen / Son­dern bleiben alleine fur deiner hand denn du zürneſt ſeer mit vns. 18Warumb we­ret doch vn­ſer Schmertzen ſo lange / vnd vn­ſer Wunden ſind ſo gar bö­ſe / das ſie niemand heilen kan? Du biſt vns wor­den wie ein Born / der nicht mehr quellen wil.

Jeremie

Gebet.

 

 

 

 

[44a | 44b]

 

 

Der Prophet    C. XV. XVI.

 

 

 

 

 

→Jere. 1.

DARumb ſpricht der HERR al­ſo / Wo du dich zu mir helteſt / So wil Ich mich zu dir hal­ten / vnd ſolt mein Prediger bleiben / a Vnd wo du die Fromen lereſt / ſich ſon­dern von den bö­ſen Leu­ten / So ſoltu mein Lerer ſein / Vnd ehe du ſolteſt zu jnen fallen / So müſſen ſie ehe zu dir fallen. 20Denn ich habe dich wi­der dis Volck / zur feſten ehern Mauren gemacht / Ob ſie wi­der dich ſtreiten / Sollen ſie dir doch nichts anhaben / Denn Ich bin bey dir / das ich dir helffe vnd dich errette / ſpricht der HERR. 21Vnd wil dich auch erretten aus der hand der Bö­ſen / vnd erlöſen aus der hand der Tyrannen.

 

 

a

Ebra. Kan­ſtu das köſt­li­che vom ſchnö­den ſchei­den / ſol­tu wie mein Mund ſein.

→*1)

 

 

 

 

1) lat.: Ebra.

dt.: (Abkürzung für:) »Hebraica«, die Bibel in Hebräisch.

Luther merkt an, dass die wörtliche Übersetzung dieser Textstelle aus dem Hebräischen heißen müsste: »[Dann,] wenn Du das Köstliche vom Schnöden trennen kannst, dann sollst Du [ganz gewiss] mein Mund sein!«

Luther übersetzte aber: »Wo Du die Frommen unterweist, sich von den bösen Leu­ten zu distanzieren, da sollst Du [ganz gewiss] mein [= in meinem Auftrag] Lehrer sein!«

 

 

 
 

 

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Jer

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4. Reg.
4. Re.
2. Buch von den Königen.
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Malachim seu Regum,
IV Regum

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Das 2. Buch der Könige

2. Kön

2 Kön

2Kon

2.Par.
2. Buch der Chronica.
Paralipomenon ij.

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Verba dierum seu paralipomenon,
II Paralipomenon

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Fünfter Sonntag der Passionszeit

→Jer 15,(10.15)16-20

M

 
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Sabrina

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