Der Prophet Jeremia

Kapitel XXXI.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XXXI.

 

Jer 31,1-40

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXI.

 

 

26 - 52

 

ZWEITER TEIL:
GESCHICHTLICHE ERZÄHLUNGEN MIT PROPHETISCHEN WEISSAGUNGEN

 

 

 

30,1 - 34,22

 

X. HOFFNUNG MIT BLICK AUF DIE ZUKUNFT

 

1

31,1-14

→Die Heimkehr

2

31,15-26

→Die Klage hat ein Ende

3

31,27-30

→Die neue Saat

4

31,31-34

→Der neue Bund

5

31,35-40

→Das unverbrüchliche Heil

 

 

Jer 31,15%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[52b]

 

 

XXXI.

 

 

Die Heimkehr

 

ZVR ſel­bi­gen zeit / ſpricht der HERR / wil ich aller ge­ſchlech­ten Iſ­ra­el Gott ſein / vnd ſie ſollen mein volck ſein. 2So ſpricht der HERR / Das Volck ſo vber­blie­ben iſt vom Schwert / hat gnade funden in der wü­ſten / Iſ­ra­el zeucht hin zu ſei­ner Ruge. 3Der

 

 

 

 

 

[52b | 53a]

 

 

Jeremiá.     C. XXXI

LIII.

 

 

HERR iſt mir erſchienen von fernen / Ich hab dich je vnd je ge­lie­bet / da­r­umb hab ich dich zu mir gezogen / aus lauter güte. 4Wolan / Ich wil dich wi­der­umb bawen / das du ſolt gebawet heiſ­ſen / du Jung­fraw Iſ­ra­el / Du ſolt noch frö­lich paucken vnd eraus gehen an den Tantz. 5Du ſolt wi­der­umb Wein­ber­ge pflantzen an den bergen Samarie / pflantzen wird man / vnd dazu pfeiffen / 6Denn es wird die zeit noch ko­men / das die Hüter an dem gebirge Ephraim wer­den ruffen / Wolauff vnd laſſt vns hinauff gehen gen Zion / zu dem HER­RN vn­ſerm Gotte.

 

7DEnn al­ſo ſpricht der HERR / Rufft vber Jacob mit freuden / vnd jauchtzet vber das Heubt vn­ter den Heiden / rufft laut / rhümet vnd ſprecht / HERr hilff deinem Volck / den vbrigen in Iſ­ra­el. 8Sihe / Ich wil ſie aus dem Lande der Mit­ter­nacht bringen / vnd wil ſie ſamlen aus den enden der Erden / beide Blinde / Lame / Schwangere / vnd Kindbetterin / das ſie mit groſ­ſen hauffen wi­der hie her ko­men ſollen. 9Sie wer­den weinend ko­men / vnd betend / So wil ich ſie leiten / Ich wil ſie leiten an den Waſ­ſer­be­chen auff ſchlechtem wege / das ſie ſich nicht ſtoſſen / Denn ich bin Iſ­ra­els Va­ter / ſo iſt Ephraim mein erſtgeborner Son.

 

10HOret jr Heiden des HER­RN wort / vnd verkündigts ferne in die Inſulen / vnd ſprecht / Der Iſ­ra­el zer­ſtrew­et hat / der wirds auch wi­der ſamlen / vnd wird jr hüten / wie ein Hirte ſei­ner herd. 11Denn der HERR wird Jacob erlöſen / vnd von der hand des Mechtigen erretten. 12Vnd ſie wer­den ko­men vnd auff der höhe zu Zion jauchtzen / vnd wer­den ſich zu den Gaben des HER­RN heuffen / nem­lich / zum getreide / moſt / öle / vnd junge ſchafe vnd ochſen / Das jre Seele wird ſein / wie ein waſ­ſerreicher Garte / vnd nicht mehr bekümmert ſein ſollen. 13Als denn wer­den die Jung­fraw­en frö­lich am Reigen ſein / dazu die junge Man­ſchafft / vnd die Alten mit einander / Denn ich wil jr Trawren in Freude verkeren vnd ſie tröſten / vnd ſie erfrewen nach jrem betrübnis. 14Vnd ich wil der Prie­ſter hertz voller freude machen / vnd mein Volck ſol meiner Gaben die fülle haben / ſpricht der HERR.

 

 

Die Klage hat ein Ende

 

 

 

 

→Math. 2.

SO ſpricht der HERR / Man höret eine klegliche ſtim­me vnd bitters weinen auff der höhe / Rachel weinet vber jre Kinder / vnd wil ſich nicht tröſten laſ­ſen / vber jre Kinder / denn es iſt aus mit jnen. 16Aber der HERr ſpricht al­ſo / Las dein ſchrei­en vnd weinen / vnd die threnen deiner augen / Denn deine Erbeit wird wol belohnet wer­den / ſpricht der HERR. Sie ſollen widerko­men aus dem Lande des Feindes. 17Vnd deine Nach­ko­men haben viel Gutes zu gewarten / ſpricht der HERR / Denn deine Kinder ſollen wi­der in jre Grentze ko­men.

18ICh hab wol gehort / wie Ephraim klagt / Du haſt mich gezüchtigt / vnd ich bin auch gezüchtigt / wie ein geil Kalb / Bekere mich du / ſo wer­de ich be­ke­ret / Denn du HERR / biſt mein Gott. 19Da ich be­ke­ret ward / thet ich buſ­ſe / Denn nach dem ich gewitzigt bin / ſchlahe ich mich auf die a Hüffte / Denn ich bin zu ſchan­den wor­den / vnd ſtehe ſchamrot / Denn ich mus leiden den hohn / meiner Jugent. 20Iſt nicht Ephraim mein thewrer ſon / vnd mein trautes Kind? Denn ich dencke noch wol dran / was ich jm ge­redt habe / Da­r­umb bricht mir mein Hertz gegen jm / das ich mich ſein erbarmen mus / ſpricht der HERR.

21RIchte dir auff Grabezeichen / ſetze dir Trawrmal / vnd richte dein hertz auff die gebenete ſtraſſe / darauff ich gewandelt habe / Kere wi­der Jung­fraw Iſ­ra­el / kere dich wi­der zu die­ſen deinen Stedten. 22Wie lang wil­tu in der jrre gehen / du abtrünnige Tochter? Denn der HERR wird ein newes im Lande erſchaffen / Das b Weib wird den Man vmbgeben.

23SO ſpricht der HERr Ze­ba­oth der Gott Iſ­ra­el / Man wird noch dis wort

a

(Hüffte)

Auff die hüffte ſchla­hen iſt ein zei­chen des ſchmer­tzen. Wie die wei­ber thun in Kinds nö­ten.

b

Ich werff den ver­ſtand nicht weg / da die Al­ten ſa­gen / Chri­ſtus ſey der Man von Ma­ria vmb­ge­ben / das iſt / em­pfan­gen vnd ge­born. Ligt nichts dran / was die blin­den Jü­den hie vnd an­der­ſwo mehr gau­ckeln. Denn weil es ſol ein New­es ſein / mus es ein gros wün­der­lich ding ſein vber alle das Al­te. Vnd ſum­ma / es ſol das newe Te­ſta­ment ſein / da ein Weibs­bil­de ein newe ſel­tzam Mut­ter iſt / Denn der gan­tze Text hie vom new­en Te­ſta­ment re­det / vnd heiſſt ſie trau­ren vmb den al­ten Mo­ſe be­gra­ben / vnd ſich auff des HErrn weg rich­ten. Es kan auch wol die deu­tung S. Pauli Rom. 7. ha­ben / Da der alt Man No­mos (das Ge­ſetz) die Fraw durch den tod le­dig leſſt. Denn das Ge­ſetz iſt nu nicht vber / ſon­dern vn­ter vns / vnd vmb­gibt vns nicht mehr / etc. wel­ches auch nichts iſt denn das newe Te­ſta­ment.

 

 

 

 

 

 

[53a | 53b]

 

 

Der Próphet    C․ XXXI.

 

 

wi­der reden im lande Juda / vnd in ſei­nen Stedten / wenn ich jr Gefengnis wenden wer­de / Der HERR ſegene dich / du Wonung der Gerechtigkeit / du heiliger Berg. 24Vnd Juda ſampt allen ſei­nen Stedten ſollen drinnen wonen / dazu Ackerleute / vnd die mit Herden vmbher zihen. 25Denn ich wil die müden Seelen erquicken / vnd die bekümerten ſeelen ſet­ti­gen / 26Da­r­umb bin ich auffgewacht / vnd ſa­he auff / vnd habe ſo ſanfft geſchlaffen.

 

 

Die neue Saat

 

27SIhe / Es kompt die zeit / ſpricht der HERR / Das ich das haus Iſ­ra­el vnd das haus Juda / beſamen wil / beide mit Men­ſchen vnd Vieh. 28Vnd gleich wie ich vber ſie gewacht habe / aus­zu­reu­ten / zureiſſen / abzu­bre­chen / zu ver­der­ben vnd zu plagen / Al­ſo wil ich vber ſie wachen / zu bawen vnd zu pflantzen / ſpricht der HERR. 29Zur ſel­bi­gen zeit / wird man nicht mehr ſa­gen / Die Ve­ter haben Heerlinge geſſen / vnd der Kinder zeene ſind ſtumpff wor­den / 30Son­dern ein jg­li­cher wird vmb ſei­ner miſ­ſe­that willen ſterben / Vnd welcher Menſch heerlinge iſſet / dem ſollen ſei­ne Zeene ſtumpff wer­den.

 

 

Der neue Bund

 

 

 

 

→Ebre. 8.

 

 

 

 

 

 

→Ebre. 10.

SIhe / es kompt die zeit ſpricht der HERR / da wil ich mit dem hau­ſe Iſ­ra­el / vnd mit dem hau­ſe Juda einen newen Bund machen / 32Nicht wie der Bund ge­we­ſen iſt / den ich mit jren Ve­tern machte / da ich ſie bey der hand nam / das ich ſie aus Egyp­ten­land fürete / welchen Bund ſie nicht gehalten haben / vnd ich ſie zwingen mu­ſte / ſpricht der HERR. 33Son­dern / das ſol der Bund ſein / den ich mit dem hau­ſe Iſ­ra­el machen wil / nach die­ſer zeit / ſpricht der HERR / Ich wil mein Ge­ſetz in jr Hertz geben / vnd in jren Sinn ſchreiben / Vnd ſie ſollen mein Volck ſein / ſo wil ich jr Gott ſein. 34Vnd wird keiner den andern / noch ein Bruder den andern / leren vnd ſa­gen / Erkenne den HER­RN / ſon­dern ſie ſollen mich alle ken­nen / beide Klein vnd Gros / ſpricht der HERR / Denn ich wil jnen jre Miſ­ſe­that vergeben / vnd jrer Sünde nimer mehr ge­den­cken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Zwingen)

Durchs Ge­ſet­ze re­gie­ren die vn­wil­ligen.

 

 

Das unverbrüchliche Heil

 

35SO ſpricht der HERR / der die Sonne dem ta­ge zum liecht gibt / vnd den Mond vnd die Sternen / nach jrem Lauff / der nacht zum liecht / Der das Meer bewegt / das ſei­ne wellen brauſen / HERR Ze­ba­oth iſt ſein Name. 36Wenn ſolche Ordnunge abgehen fur mir / ſpricht der HERR / So ſol auch auff hören der ſame Iſ­ra­el / das er nicht mehr ein Volck fur mir ſey ewiglich. 37So ſpricht der HERR / Wenn man den Hi­mel oben kan meſſen / vnd den grund der Erden erforſchen / So wil ich auch verwerffen den gan­tzen ſamen Iſ­ra­el / vmb alles das ſie thun / ſpricht der HERR.

 

38SIhe / Es kompt die zeit / ſpricht der HERR / Das die ſtad des HER­RN ſol gebawet wer­den / vom thurm Hananeel an bis ans Eckthor / 39vnd die Richtſchnur wird neben dem ſelben weiter eraus gehen / bis an den hügel Gareb / vnd ſich gen Gaath wenden. 40Vnd das gantze tal der Leichen vnd der Aſſchen / ſampt dem gan­tzen Acker / bis an den bach Kidron / bis zu der ecken am Rosthor / gegen morgen / wird dem HER­RN heilig ſein / das es nimer mehr zuriſſen noch abgebrochen ſol wer­den.

 

 

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Matt.
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Mt

Mt

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Ro.
Epiſtel S. Paul an die Römer.

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Röm

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Hebr

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Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT UND PREDIGTTEXT

→Sonntag Exaudi

Sechster Sonntag nach Ostern

→Jer 31,31-34

AT
IV

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT

→Tag der unschuldigen Kinder

28. Dezember

→Jer 31,15-17

AT

 
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Luther er­klärt die Be­deu­tung des Al­ten Tes­ta­ments und der Ge­set­ze Mo­se. Die­se Schrif­ten sei­en für Chris­ten sehr nütz­lich zu le­sen, nicht zu­letzt des­halb, weil Je­sus, Pe­trus und Pau­lus mehr­fach da­raus zi­tie­ren.

 

Sabrina

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