Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 28 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel II. | ||
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1,1 - 2,23 |
I. ABSTAMMUNG, GEBURT UND KINDHEIT JESU
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1 | 2,1-8 | |
2 | 2,9-12 | |
3 | 2,13-15 | |
4 | 2,16-18 | |
5 | 2,19-23 |
[245b]
DA Jheſus geborn war zu Bethlehem / im Jüdiſchenlande zur zeit des königes Herodis / Sihe / da kamen die c Weiſen vom Morgenland gen Jeruſalem / vnd ſprachen / 2Wo iſt der newgeborne König der Jüden? Wir haben ſeinen Sternen geſehen im Morgenland / vnd ſind komen jn an zu beten.
c
(Weiſen)
Die S. Mattheus Magos nennet / ſind Naturkündige vnd Prieſter geweſen.
3DA das der könig Herodes hörete / erſchrack er / vnd mit jm das gantze Jeruſalem / 4Vnd lies verſamlen alle Hoheprieſter vnd Schrifftgelerten vnter dem Volck / vnd erforſchete von jnen / Wo Chriſtus ſolt geborn werden? 5Vnd ſie ſagten jm / Zu Bethlehem im Jüdiſchenlande / Denn alſo ſtehet geſchrieben durch den Propheten. 6Vnd du Bethlehem im Jüdiſchenlande / biſt mit d nichte die kleineſt vnter den Fürſten Juda. Denn aus dir ſol mir komen / der Hertzog / der vber mein volck Iſrael ein Herr ſey.
7Da berieff Herodes die Weiſen heimlich / vnd erlernet mit vleis von jnen / Wenn der Stern erſchienen were? 8Vnd weiſete ſie gen Bethlehem / vnd
d
(Mit nichte)
Bethlehem war klein an zu ſehen / Darumb auch Micheas ſie klein nennet. Aber der Euangeliſt hat (mit nichte) hinzu gethan / darumb / das ſie jtzund erhöhet war / da Chriſtus geborn ward.
[245b | 246a]
S. Mattheus. C. II.
CCLXLVI.
ſprach / Ziehet hin / vnd forſchet vleiſſig nach dem Kindlin / Vnd wenn jrs findet / ſaget mirs wider / Das ich auch kome / vnd es anbete.
9ALS ſie nu den König gehört hatten / zogen ſie hin. Vnd ſihe / der Stern den ſie im Morgenland geſehen hatten / gieng fur jnen hin / Bis das er kam / vnd ſtund oben vber / da das Kindlin war. 10Da ſie den Stern ſahen / wurden ſie hoch erfrewet / 11Vnd giengen in das Haus / vnd funden das Kindlin mit Maria ſeiner mutter / vnd fielen nider / vnd betten es an / Vnd theten jre Schetze auff / vnd ſchenckten jm Gold / Weyrauch vnd Myrrhen. 12Vnd Gott befalh jnen im trawm das ſie sich nicht ſolten wider zu Herodes lencken / Vnd zogen durch einen andern weg wider in jr Land.
DA ſie aber hin weg gezogen waren / Sihe / da erſchein der Engel des HERRN dem Joſeph im trawm / vnd ſprach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd ſeine Mutter zu dir / vnd fleuch in Egyptenland / vnd bleib alda / bis ich dir ſage. Denn es iſt fur handen / das Herodes das Kindlin ſüche / das ſelb vmb zu bringen. 14Vnd er ſtund auff / vnd nam das Kindlin vnd ſeine Mutter zu ſich / bey der nacht / vnd entweich in Egyptenland / 15vnd bleib alda / bis nach dem tod Herodis. Auff das erfüllet würde / das der HERR durch den Propheten geſagt hat / der da ſpricht / Aus Egypten hab ich meinen Son geruffen.
DA Herodes nu ſahe / Das er von den Weiſen betrogen war / ward er ſeer zornig / Vnd ſchicket aus / vnd lies alle Kinder zu Bethlehem tödten / vnd an jren gantzen Grentzen / die da zwey jerig vnd drunter waren / Nach der zeit / die er mit vleis von den Weiſen erlernet hatte. 17Da iſt erfüllet das geſagt iſt von dem Propheten Jeremia / der da ſpricht / 18Auff dem Gebirge hat man ein geſchrey gehöret / viel klagens / weinens vnd heulens. Rahel beweinet jre Kinder / vnd wolt ſich nicht tröſten laſſen / Denn es war a aus mit jnen.
DA aber Herodes geſtorben war / ſihe / da erſchein der Engel des HERRN Joſeph im trawm / in Egyptenland / 20vnd ſprach / Stehe auff / vnd nim das Kindlin vnd ſeine Mutter zu dir / vnd zeuch hin / in das land Iſrael / Sie ſind geſtorben / die dem Kinde nach dem leben ſtunden. 21Vnd er ſtund auff / vnd nam das Kindlin vnd ſeine Mutter zu ſich / vnd kam in das land Iſrael. 22Da er aber hörete / das Archelaus im Jüdiſchen lande König war / an ſtat ſeines vaters Herodis / furcht er ſich da hin zu komen / Vnd im Trawm empfieng er befelh von Gott / vnd zoch in die örter des Galileiſchen lands / 23vnd kam / vnd wonet in der Stad / die da heiſſt Nazareth. Auff das erfüllet würde / das da geſagt iſt durch die Propheten / Er ſol Nazarenus heiſſen.
a
(Aus mit jnen)
Dieſen Spruch hat S. Mattheus ſonderlich angezogen / Das er durch jn anzeige / wie es ſich alle zeit vmb die Chriſtenheit helt / Denn es leſſt ſich alle weg fur der Welt anſehen / als ſey es aus mit der Chriſtenheit. Doch werden ſie wider alle macht der Helle / wünderlich durch Gott erhalten. Vnd man ſihet hie in dieſen Kindern / wie ein recht Chriſtlich weſen im leiden ſtehe.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Matth. | Euangelium S. Mattheus.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Matthäus Matthäusevangelium | Mt Mt Mt |
Num. | Das vierte Buch Moſe. | Das vierte Buch Mose (Numeri) Numeri 4. Buch Mose | 4. Mose Num 4Mos |
Jud. | Das Buch der Richter. | Das Buch der Richter Das Buch der Richter | Ri Ri Ri |
Jeſa. | Der Prophet Jeſaja.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jesaja Das Buch Jesaja | Jes Jes Jes Is |
Jer. | Der Prophet Jeremia.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jeremia Das Buch Jeremia | Jer Jer Jer |
Oſee. | Der Prophet Hoſea.Biblia Vulgata: | Der Prophet Hosea Das Buch Hosea
| Hos Hos Hos |
Mich. | Der Prophet Micha.Biblia Vulgata: | Der Prophet Micha Das Buch Micha | Mi Mi Mi |
Joh. | Euangelium S. Johannis.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Johannes Johannesevangelium | Joh Joh Joh |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Kartenwerk zum Text | Beschreibung | ||
Karte Palästinas20 v. Chr. bis 4 v. Chr.
Die Karte zeigt das Herrschaftsgebiet von Herodes dem Großen zur Zeit seiner größten Ausdehnung nach 20 v. Chr. bis zum Tod von Herodes dem Großem im Jahr 4 v. Chr.
Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de Grafik: ©Sabrina | www.stilkunst.de
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Kartenwerk zum Text | Beschreibung | ||
Karte Palästinas4 v. Chr. bis 6 n. Chr.
Die Karte zeigt die Herrschaftsgebiete des Herodes Archelaos, des Herodes Antipas und des Herodes Phillipos in der Zeit nach dem Tod von Herodes dem Großen (4 v. Chr.) bis zum Ende der Herrschaft des Archelaos in Samaria, Judäa und Idumäa (6 n. Chr.)
Grafik: © Sabrina | Reiner | www.stilkunst.de Grafik: ©Sabrina | www.stilkunst.de
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Die folgenden Begriffe aus dem Text Mt 2 werden hier erläutert.
Versnummer: Luthers Wort | |||
1: Bethlehem | 1: Jüdiſcheland | ||
4: Hoheprieſter | |||
4: Chriſtus | 11: Maria | 11: Myrrhen | |
13: Engel | 13: HERR | 13: Joseph | |
22: Archelaus | 23: Nazareth | ||
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Luther-Deutsch | Deutsch | Erläuterungen | ||||||||||||||||
Bethlehem | Bethlehem (Ortsname) hebräisch: בית לחם (Beth Lechem) griechisch: βηϑλέεμ (Bethleem) lateinisch: Bethleem
Biblischer Ort in Judäa, südlich von Jerusalem.
Heute befindet sich Bethlehem im Westjordanland, im palästinensischen Autonomiegebiet.
Geburtsort Jesu
Bethlehem, das in der frühen Zeit Efrata hieß (1Mos 35,16-20), ist nach Mt 2,1 und Lk 2,4-11 der Ort, in dem Jesus geboren wurde. Dies ist heute jedoch in der Leben-Jesu-Forschung umstritten.
Für die Evangelisten erfüllt sich mit Bethlehem als Geburtsort eine alttestamentliche Prophezeiung, auf die sie mit der Geburtsgeschichte verweisen.
Betlehem war nach 1Sam 16,1 der Herkunftsort, die Stadt König Davids (um 1000 v. Chr.):
16 1VND der HERR ſprach zu Samuel / Wie lange tregeſtu leide vmb Saul / den ich verworffen habe / das er nicht König ſey vber Jſrael? Fülle dein Horn mit öle / vnd gehe hin / Jch wil dich ſenden zu dem Bethlemiter Jſai / Denn vnter ſeinen Sönen hab ich mir einen König erſehen.
In Bethlehem sollte nach Mi 5,1-3 der erwartete Messias als Nachkomme Davids geboren werden:
5 1VND du Bethlehem Ephrata / die du klein biſt / vnter den tauſenten in Juda / Aus dir ſol mir der komen / der in Jſrael Herr ſey / welchs Ausgang von anfang vnd von ewig her geweſt iſt. 2Jn des leſſt er ſie plagen / Bis auff die zeit / das die / ſo geberen ſol / geboren habe / Da werden denn die vbrigen ſeiner Brüder widerkomen zu den kindern Jſrael. 3Er aber wird aufftretten vnd weiden in krafft des HERRN / vnd im Sieg des Namens ſeines Gottes / Vnd ſie werden wonen / Denn er wird zur ſelbigen zeit herrlich werden / ſo weit die Welt iſt.
Nach dem Evangelisten Lukas lebten Maria und Josef in Nazareth. Die Geburt Jesu in Bethlehem wird in Lk 2 damit begründet, dass sich Josef in seiner Geburtsstadt einzufinden hatte wegen der Volkszählung, die von Publius Sulpicius Quirinius, Legat von Syrien, angeordnet worden war. Historisch ist diese Volkszählung für das Jahr 6 n. Chr. belegt.
Der Evangelist Matthäus geht dagegen davon aus, dass Maria und Josef zunächst in Bethlehem lebten. Nach seiner Darstellung (Mt 1-2) wurde Jesus zur Regierungszeit von Herodes dem Großen geboren, der 4 v. Chr. starb. Dessen »Kindermord von Bethlehem« ( Mt 2,16-18) ist außerbiblisch nicht bezeugt, wohl aber seine Grausamkeit, wenn es darum ging, seine Macht zu bewahren oder auszubauen. Die Brutalität des Herodes dient Matthäus dazu, zu begründen, warum Maria und Josef mit dem Säugling nach Ägypten auswanderten. Dadurch hätte sich eine weitere messianische Weissagung erfüllt (Hos 11,1: DA Jſrael jung war / hatte ich jn lieb / vnd rieff jm / meinem Son / aus Egypten. )
In Ägypten blieben sie, bis Herodes der Große gestorben war (4. v. Chr.). Danach kehrten sie nach Palästina zurück, vermieden es aber, in ihre Heimatstadt Bethlehem zu ziehen, weil in Judäa nun Herodes Archelaos herrschte (Regierungszeit 4 v. Chr. bis 6 n. Chr.), der wohl seinem Vater als Despot in nichts nachstand. Maria und Josef zogen deshalb nach Galiläa, wo Herodes Antipas mit dem Wohlwollen der jüdischen Bürgerschaft regierte, und richteten in dem kleinen Dorf Nazareth ihr neues Heim ein. Der historische Wahrheitsgehalt
Die Geburtsgeschichten werfen viele Fragen auf. Beide Versionen wirken über weite Stellen hinweg konstruiert. Außerbiblische Belege gibt es nicht.
Es ist daher anzunehmen, dass sich um die Geburt Jesu schon früh »Wahrheiten« entwickelt hatten, die insbesondere den christlich-jüdischen Gemeinden der Urchristen das messianische Zeugnis anhand alttestamentlicher Überlieferungen belegen wollten.
Anstelle einer historischen Genauigkeit, die womöglich bereits für die Evangelisten längst nicht mehr rekonstruierbar war, wurden markante geschichtliche Ereignisse und Gegebenheiten als hinreichende Zeitzeugnisse benannt, wie die Volkszählung oder die brutalen Regime des Herodes und seines Sohnes Archelaos. Insofern ist der historische Wahrheitsgehalt – nicht der religiöse! – umstritten. Folglich ist nicht nur umstritten, wann Jesus geboren wurde, es ist auch fraglich, ob Jesus überhaupt in Bethlehem geboren wurde.
Doch weder sein Geburtsjahr noch sein Geburtsort spielen heute für die religiöse Bedeutung des Jesus von Nazareth und für sein Wirken in der Geschichte eine Rolle.
Die Geburtsgeschichten hatten ihren Sinn in einer Zeit, als es notwendig war, einem einfachen Zimmermannssohn im allgemeinen Ansehen ein Profil zu geben, das dem Anspruch, Messias zu sein, genügt. Sie sind als Antworten, als Reaktion auf die Hinterfragung der alttestamentlichen Prophezeiungen in die Form entwickelt worden, in der sie uns heute vorliegen. Die Geburtskirche in Bethlehem
In Bethlehem wird die eigentliche Stätte der Geburt in einer Höhle (die wohl als Stall genutzt wurde) schon ab dem 2. Jahrhundert verehrt. Dies ist ein Beleg dafür, wie populär die »Weihnachtsgeschichte« bereits in der jungen Urkirche war, welchen Stellenwert die messianischen Zeugnisse für die frühen Christen hatten, und wie sehr man am Leben des Jesus von Nazareth, dem man als Christ nachfolgte, interessiert war.
Für die gesamte Christenheit hat daher Bethlehem bis heute einen ganz besonderen Stellenwert in der biblisch-religiösen Suche nach den Wurzeln unseres Glaubens.
Schon seit dem Jahr 333 steht an dieser Stelle, im Osten der Stadt, die Geburtskirche. Am 29. Juni 2012 wurde die Geburtskirche in die Weltkulturerbe-Liste der UNESCO aufgenommen.
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Abbildungen: Bild 1: Der Glockenturm des armenischen Klosters ist das Erste, was der Besucher sieht, wenn er in die Straße einbiegt, die zum Platz vor der Geburtskirche führt.
Bild 2: Der Eingangsbereich der Geburtskirche zeigt sich überraschend nüchtern. Das Kreuz über der Basilika wirkt nahezu unscheinbar. Zum Zeitpunkt der Aufnahme waren umfangreiche Restaurierungsarbeiten im Gange, die das Schild links neben dem Eingang erläutert.
Bild 3: Die Geburtsgrotte mit dem vierzehnzackigen Stern. Die Zacken sollen die vierzehn Geschlechter in Jesu Stammbaum symbolisieren. Das Loch im Stern ist umrahmt von der lateinischen Inschrift:
1717 HIC DE VIRGINE MARIA IESUS CHRISTUS NATUS EST ,
Die Jahreszahl bedeutet: Der Stern wurde im Jahr 1717 erstmals angebracht. Hier, unterhalb der Abdeckung, befindet sich laut der (außerbiblischen) Überlieferung die Stelle auf dem felsigen Grund, an der Maria Jesus geboren haben soll.
Bild 4: Die Krippen- oder Magiergrotte befindet sich rechts von der Geburtsgrotte. Hier soll die Krippe gestanden haben, hier sollen die Magier (die Weisen aus dem Morgenland) das Kind vorgefunden und angebetet haben. Die Fläche ist altarartig überbaut. Kirchliche Würdenträger bis hin zum Papst besuchen diese kleine Grotte zum stillen Gebet.
Bild 5: Der Stall, in dem Jesus geboren wurde, kann durchaus eine Höhle gewesen sein. Das Bild zeigt eine solche Höhle, eingemeißelt in Kalksandstein, in der Felsenstadt Petra (Jordanien). Solche Höhlen sind in vielen Gebieten bekannt. Sie dienten den Menschen als Wohnungen, Ställe und Gräber.
Fotos: ©by Sabrina, 2015, CC BY-SA
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Jüdiſcheland
Jüdiſchenland | jüdische Land, das jüdisches Land (Judäa).
Jüdiſcheland, Jüdiſchenland
Die Bezeichnung »jüdisches Land« meint Judäa in Abgrenzung zu anderen Landesteilen Palästinas (das nördliche Galiläa und das Ostjordanland).
Insbesondere zur Zeit Jesu standen diese Gebiete unter verschiedenen Herrschern und waren rechtlich voneinander getrennt. Entsprechend häufig kommt der Begriff im Neuen Testament und dort in den Evangelien vor (dreizehnmal).
Mehr zu Judäa im Artikel Juda.
DA Jheſus geborn war zu Bethlehem / im Jüdiſchenlande zur zeit des königes Herodis / [...]
Als Jesus geboren war in Betlehem, im jüdischen Land, zur Zeit des Königs Herodes [...]
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Herodes
König Herodes | Herodes der Große (Herrscher) Herodes (* um 73 v. Chr.; † im März 4 v. Chr.) stammte aus einer wohlhabenden idumäischen Familie, die jedoch dem Judentum angehörte. Seine Mutter war Nabatäerin. Seine Abstammung erregte den Zorn der Juden, die nur einen König aus einem der Stämme Israels akzeptieren konnten, wozu die Idumäer und Nabatäer nicht gehörten.
Trotz vieler herausragender Leistungen, die Herodes für Israel erbrachte, kämpfte er zeitlebens um den Bestand seiner Macht und um die Akzeptanz im Volk. Dabei ging er oft gnadenlos und unbarmherzig selbst gegen Familienangehörige vor.
Während er sich einerseits als Mäzen, Gönner und Gestalter eines Landes erwies, das im römischen Reich nicht zuletzt wegen seiner Leistungen große Aufmerksamkeit erfuhr, war er anderseits äußerst unbeliebt. Er war der ungeliebte König, der um die Gunst des römischen Kaisers buhlte, der hart, brutal und oft ungerecht regierte, der mehrfach verheiratet war und unmittelbar in das priesterliche Geschehen (und damit in das religiöse Leben der Juden) eingriff, in dem er den Hohepriester nach seinem Gutdünken berief.
Bereits 47 v. Chr. wurde Herodes von seinem Vater Antipatros als Statthalter in Galiläa eingesetzt, wo er sich auf sein Erbe vorbereiten und das Regieren üben konnte. 39 v. Chr. ernannten ihn die Römer zum König von Jerusalem und damit von Judäa. Sein Machtgebiet konnte er stabilisieren, gegen Feinde verteidigen und ausbauen. Nach 22 v. Chr bekam er vom römischen Kaiser die Landschaften östlich des Oberlaufs des Jordan, Trachonitis, Batanäa und Auranitis zugesprochen. Sein Reich erfuhr nun die größte Ausdehnung.
Herodes gestaltete Israel an vielen Stellen neu und mit großem Aufwand. So baute er die Stadt Samaria aus, die er nun Sebaste nannte. Er gründete Caesarea Maritima, das später Sitz der römischen Präfekten wurde. Er errichtet die Palastfestung Herodeion südlich von Jerusalem auf einem teilweise künstlich aufgeschütteten Hügel. Er konzipierte und baute die Felsenfestung Masada am Toten Meer und einen Königspalast in Jerusalem. Er modernisierte in Jerusalem die Wasserversorgung und ließ neue Wasserleitungen verlegen. Er gestaltete den Tempel in Jerusalem neu, erweiterte ihn erheblich und ließ ihn prächtig ausstatten. Insbesondere der Ausbau des Tempels steigerte das Ansehen Jerusalems erheblich: Es gab zu dieser Zeit im gesamten römischen Reich kein vergleichbar großes und prächtiges Bauwerk.
Vgl. dazu unsere KartePalästina zwischen 20 v. Chr. und 4 v. Chr.
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die Weiſen vom Morgenland | die Weisen aus dem Morgenland der Weise: Mensch, der klug und gebildet ist.
das Morgenland: Land im Osten Israels (in der Richtung, in der die morgens die Sonne aufgeht), der Orient
Sihe / da kamen die Weiſen vom Morgenland gen Jeruſalem
Siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland nach Jerusalem
Luther erklärt in seinem Scholion zu Mt 2,1, dass das griechische Wort Μάγοσ (Magos, wörtlich »Magier«) ein Titel für Wissenschaftler (Astrologen, Astronomen, Naturkundler) und Priester (theologisch gebildete Personen) sei:
Die S. Mattheus Magos nennet / ſind Naturkündige vnd Prieſter geweſen.
Tatsächlich ist nach dem Stand der heutigen Forschung der Begriff Μάγοσ ein persischer und babylonischer Titel, der Gelehrte und Priester bezeichnet, die sich auf Stern- und Traumdeutung sowie anderer »geheimer« Künste verstanden. Die Magier im Matthäus-Evangelium
Wir wissen nicht viel über sie, doch festzuhalten ist, dass es sich bei den »Magiern« im Matthäus-Evangelium um Personen handelt, die einer fremden Kultur angehörten, die in fremden Sprachen redeten, die fremde Religionen ausübten und die mit Sicherheit (als Priester) fremden Göttern dienten bzw. theologisch gebildet waren.
Aus jüdischer Sicht waren die Magier also »Heiden« (angehörige fremder Völker mit fremden Religionen). Aus politischer Sicht waren es Ausländer, aus gesellschaftspolitischer Sicht waren es Vertreter der gebildeten Oberklasse, nicht jedoch Könige.
Festzuhalten ist, dass sie »vom Morgenland« anreisten, einem (nicht näher bestimmten) Land östlich von Israel, in der Richtung gelegen, in der morgens die Sonne aufgeht: aus dem Orient.
Festzuhalten ist zudem, dass Matthäus keine Zahl nennt: Es ist unbekannt, wie viele es waren. Aus dem Plural ergibt sich nur: Es waren mindestens zwei. Allerdings dürfen wir davon ausgehen, dass es sich um mehrere Personen handelte, die von weiteren Personen begleitet wurden, was bei langen beschwerlichen Reisen selbstverständlich war.
In der katholischen Tradition avancierten die Weisen aus dem Morgenland zu den »Heiligen Drei Königen«. Doch ist weder die Dreizahl belegt, noch handelte es sich um Könige, noch stehen sie in irgendeiner definierten Beziehung zum Judentum oder zum Christentum.
Die Beziehungen, die sich aus der Erzählung des Matthäus ergeben, sind einerseits die Suche nach dem neuen König der Juden ( Mt 2,2), der sich aus ihrer Motivation ergibt, zu sehen, wohin sie ihre Sterndeutung führen wird, und anderseits das Traumerlebnis, in dem nun der jüdische Gott eingriff und ihnen befahl, nicht zu Herodes zurück zu kehren ( Mt 2,12). Wie dieses Traumerlebnis (ein für die Weisen fremder Gott gibt Anweisungen) konkret verlaufen ist, und wie es bekannt werden konnte, bleibt rätselhaft. Weihnachten, ein interkulturelles Fest
Das Missverständnis, das sich im Glauben an die Heiligen Drei Könige ausdrückt, findet seine Höhepunkte immer dann, wenn die Weisen aus dem Morgenland als drei christliche (heilige) Könige interpretiert werden, und dabei geflissentlich die Nachkommen der Völker, denen sie angehörten, von »unserem« Weihnachtsfest und von unserem christlichen Verständnis ausgrenzt werden.
Das erste Weihnachtsfest, die Geburt Christi, war nach Matthäus ein interkulturelles Fest, bei dem sich die angehörigen fremder Völker nach mühsamer, kostspieliger Reise einfanden, um zu gratulieren. Sie brachten Geschenke mit, die dem Kind gegenüber ihre hohe Wertschätzung unterstrichen. Die Bedeutung der Magier bei Matthäus
Dem Autor des Matthäus-Evangeliums war der Titel Μάγοι wichtig: Auf diese Weise bezeugen angesehene Wissenschaftler und Priester, in allen Dingen gebildete und kompetente Menschen, den Königsanspruch Jesu, und gerade. nicht irgendwelche Könige, deren Kompetenz fraglich erscheinen könnte (siehe die Akzeptanz des Herodes im Volk, siehe die Akzeptanz des römischen Kaisers als Besatzungsmacht in Israel).
Was die Frage angeht, warum nicht jüdische Schriftgelehrte und die Pharisäer zur Geburtsstätte geeilt waren, deren Tempel unweit des Geburtsorts stand, die ohne Aufwand hätten kommen können, und die sehr wohl wussten, was der Stern bedeutete (Mt,2,7), so finden wir die Antwort wohl im Jesus-Wort beim selben Autor: »Ein Prophet gilt nirgends weniger denn in seinem Vaterland und in seinem Hause« (Mt 13,57).
So bezeugen die Bürger und Priester fremder Länder an Stelle der jüdischen Gelehrten Jesus als den König Israels.
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Hoheprieſter
Hohenprieſter | Hohepriester, der
Plural: Hohen Priester, die In Israel war der Große Priester oder Hohepriester der oberste Priester. Er war zuständig für alle Fragen der Religion, der Priesterschaft und des Gottesdienstes. Er führte die oberste Aufsicht und war gegenüber den Priestern weisungsbefugt.
hebräisch: כהן גדול (Kohen Gadol),
Zur Zeit des Mose
Unter Mose wurde in der Zeit vor der Landnahme das Priesteramt eingeführt. Aaron, der Bruder des Mose, wurde zum Hohepriester erwählt, seine vier Söhne zu Priestern. In 2Mos werden dem Priesteramt des Aaron und seiner Söhne ab Kapitel 28 viele Seiten gewidmet, die detaillierte Vorschriften für das Amt enthalten. Siehe auch: Aaron.
Zur Zeit Jesu Geburt
Vnd lies verſamlen alle Hoheprieſter vnd Schrifftgelerten
Und ließ versammeln alle Hohen Priester und Schriftgelehrten.
Der Hohepriester, der in Mt 2,4 im Zusammenhang mit dem Stern von Bethlehem erwähnt wird, war wohl Simon ben Boethos (Hohepriester von 23. v. Chr. bis 5 v. Chr.).
Der Plural erklärt sich daraus, dass nicht nur der offiziell amtierende Hohepriester als solcher benannt wurde, sondern auch seine Amtsvorgänger (sofern sie noch lebten) und ggf. weitere Personen aus dem engsten Kreis der Familie des Hohepriesters oder wichtiger Vertreter der obersten Priesterklassen.
Zur Zeit Jesu Passion
da kamen etliche von den Hütern in die Stad / vnd verkündigeten den Hohenprieſtern / alles was geſchehen war.
da kamen etliche von der Wache ind die Stadt und verkündigten den Hohen Priestern alles was geschehen war.
Kajafas (Joseph Qajjafa) war Hohepriester von 18 n. Chr. bis 36 n. Chr., eingesetzt von den Römern. Sein Vorgänger und Schwiegervater Hannas (als Hohepriester von 6 n. Chr. bis etwa 15 n. Chr. im Amt) lebte zu dieser Zeit noch, war beim Volk angesehen und nahm weiterhin Aufgaben war, die dem Amt des Hohepriesters zukamen. So führte Hannas nach Joh 18,12-24 das erste Verhör als Hohepriester, bevor er ihn zum offiziellen Hohepriester Kajafas abführen ließ.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Schrifftgelerten
ſchrifftgelerten | Schriftgelehrten ,die griechisch: Γραμματείϛ (grammateis)
Luther gebraucht das Wort für die jüdischen Schriftforscher, also den theologisch-religiös gebildeten Forschern, die sich mit der literarischen Tradition, mit der Textgestalt, mit dem Verständnis und mit der Auslegung der jüdischen Schriften beschäftigen.
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Chriſtus | Christus [, der] griechisch: Χριστός (Christos), der Gesalbte
gemeint ist: Jesus Christus
griechisch: Ἰησοῦς Χριστός (Iēsous Christos), Jesus, der Gesalbte
SK Version 25.09.2024 ● | ||||||||||||||||
Maria
Mariam | Maria (Name)
hebräischer Frauenname
hebräisch: מרים, Mirjam oder Miriam griechisch: Μαριάμ, Mariam lateinisch: Maria Die Schreibweise des Namens in den altgriechischen Texten lässt vermuten, dass auch der hebräische Name ursprünglich in der Aussprache mit »a« vokalisiert wurde: Marjam statt Mirjam. Die lateinische Sprache verkürzte den Namen auf Maria. Diese Form fand Einzug in die deutschen Bibeln.
Luthers Schreibweise Mariam ist der damals übliche Akkusitiv zu Maria, entsprechend der lateinischen Deklination.
In der Bibel tragen mehrere Frauen diesen Namen. Gerade in neutestamentlicher Zeit scheint der Name sehr beliebt zu sein, wie zahlreiche außerbiblische Zeugnisse belegen.
Im Alten Testament
Mirjam, die Schwester des Mose (siehe dort)
Im Neuen Testament vor allem
1. Maria, die Mutter Jesu (siehe unten) 2. Maria Magdalena (siehe dort) 3. Maria Kleophae (siehe unten)
sowie weitere Frauen im Umkreis der Jünger Jesu.
Maria, die Mutter Jesu.
Maria war mit Josef, einem Handwerker aus Nazareth in Galiläa (nach Lukas) oder aus Bethlehem (nach Matthäus) verlobt, als sie mit Jesus schwanger wurde. Später heiratete Maria ihren Verlobten. Sie lebten schließlich in Nazareth, wo Jesus aufwuchs.
Maria, die Mutter mehrerer Kinder
Lk 2,7: Vnd ſie gebar jren erſten Son
Trotz dieser Angabe ist es in Theologenkreisen und in den Konfessionen umstritten, ob Jesus Geschwister hatte.
Die katholische Kirche (wie auch die orthodoxen Kirchen) vertreten die Ansicht, dass Maria zeitlebens Jungfrau geblieben sei und demnach keine weiteren Kinder gebären konnte.
Dagegen sprechen mehrere Bibelstellen von Geschwistern Jesu. Außer Jesus hatte Maria noch mindestens sechs weitere Kinder. Mk 6,3 listet die Namen von vier Brüdern auf und benutzt den Begriff Schwestern (Plural), was mindestens zwei Schwestern meint, ggf. mehr:
Jſt er nicht der Zimmerman / Marie ſon / vnd der bruder Jacobi vnd Joſes vnd Jude vnd Simonis? Sind nicht auch ſeine Schweſtern alhie bey vns?
Ist er nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder von Jakob, Josche, Judas und Simon? Sind nicht auch seine Schwestern hier bei uns?
Maria war also nicht nur die Mutter Jesu, sondern auch die Mutter Jakobs und weiterer Kinder.
Hier entfalten sich in der Kirchengeschichte bis heute z. T. waghalsige Mutmaßungen und Thesen, die erklären möchten, warum es sich dabei nicht um leibliche Geschwister Jesu, speziell um Kinder Marias, der Mutter Jesu, handeln könne. Doch die dogmatische Behauptung, sie stammten aus einer früheren Ehe des Josef, ist unhaltbar.
Wir halten es da doch eher mit der Vorstellung von einer sehr normalen Lebenspraxis, wie sie in einem Dorf bzw. in einer kleinen Stadt wie Nazareth ganz sicher gegeben war. Dazu gehörte es in einer Ehe, dass Kinder gezeugt und geboren wurden. Oftmals mehrere. Alles andere wäre nicht normal und bestenfalls medizinisch begründbar (Unfruchtbarkeit), nicht jedoch gesellschaftlich (Geburtenregelung), erst recht nicht religiös (Enthaltsamkeit). Religiös begründete Enthaltsamkeit in der Ehe von Maria und Josef oder in Ehen allgemein ist der Bibel nicht belegt und aus der religiösen Praxis jener Zeit nicht erklärbar. Sie ist ein spätes Konstrukt der Kirchenväter.
Wir gehen deshalb davon aus, dass Maria ganz selbstverständlich viele Kinder hatte, mindestens sieben, wie uns Mk 6,3 erklärt. Uns ist klar, dass Lk 2,7 (siehe oben) nicht ausreichend geeignet ist, das zu untermauern. Denn auch ein Einzelkind wäre ein Erstgeborener, allerdings ist der Text LK 2,7 so formuliert, dass eine Zählung vorliegt und mindestens ein zweiter Sohn mitzudenken ist.
Die Anmerkung in Lk 2,7 erklärt zugleich den besonderen Status Jesu als »Erstling«, als Erstgeborener, der sowohl rechtlich, vor allem aber in der religiösen Anschauung eine wichtige Rolle spielte. Doch erst sehr viel später, im Opfertod Jesu, entfaltete er seine wahre Bedeutung.
In den Evangelien des Matthäus (Mt 12,46-50), des Markus (Mk 3,31-35) und des Lukas (Lk 8,19-21) gibt es die Erzählung von den wahren Verwandten Jesu. Hier der jeweils erste Vers aus den Textabschnitten:
DA er noch alſo zu dem volck redet / Sihe / da ſtunden ſeine Mutter und ſeine Brüder drauſſen / die wolten mit jm reden.
VND es kam ſeine Mutter / vnd ſeine Brüder / vnd ſtunden hauſſen / ſchickten zu jm / vnd lieſſen jm ruffen
ES giengen aber hin zu ſeine Mutter vnd Brüdere / vnd kundten fur dem Volck nicht zu jm komen.
Gleich drei Evangelien bezeugen nahezu gleichlautend, dass Jesus Brüder hatte. Die Annahme, dass es sich um »Brüder im Glauben« handele, ist sicher nicht haltbar. Der jeweils folgende Text belegt eindeutig, dass seine Glaubensbrüder (wenn man sie so verstehen möchte), seine Jünger des engeren Kreises, derzeit bei ihm waren, als ihn seine Familie aufsuchte. Doch auch die Idee der »Brüder in Christo« ist erst lange nach den Evangelien entstanden. Die Gemeinschaft der Jünger wird nirgends als Bruderschaft bezeichnet. Wiederum findet sich auch kein Indiz, dass es sich um Halbbrüder oder Cousins von Jesus gehandelt haben könne.
Das gesamte biblische Motiv der »Jungfrauengeburt« zielt im Kern darauf ab, unanfechtbar zu belegen, dass Maria »eine junge Frau« war und vor Jesus keine anderen Kinder zur Welt gebracht hatte. Dabei spielt die religiös begründete Bedeutung Jesu als Erstgeborener zusätzlich eine gewichtige Rolle.
Der Begriff »Jungfrau« bezog sich zur Zeit Jesu keineswegs ausschließlich auf die »Unbefleckheit«, schon gar nicht auf eine religiös bedingte zeitlebens dauernde Enthaltsamkeit (siehe dazu auch den Artikel Jungfrau).
Es geht den Evangelisten in den Geburtsgeschichten nur darum, den Bezug herzustellen von den alttestamentlichen Prophezeiungen und den jüdischen Lehren, die den Messias (hebräisch: משיח, Maschiach) ankündigen und beschreiben, zu Jesus, der aus ihrer Sicht der erwartete Messias (lateinisch: Christus) ist. Die Geburtsgeschichten sind in jüdisch-christlichen Gemeinden für jüdische Zeitgenossen entstanden.
So stützen sich die Geburtsgeschichten beispielsweise auf die Prophezeihungen im Buch des Propheten Jesaja, die wohl den meisten Juden geläufig waren:
Darumb ſo wird euch der HErr ſelbs ein Zeichen geben / Sihe / Eine Jungfraw iſt ſchwanger / vnd wird einen Son geberen / den wird ſie heiſſen Immanuel /
Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph, übersetzt aus den hebräischen Quellen in seiner Bibelausgabe den Vers so:
»Darum
Maria Kleophae
Maria Kleophae (Maria des Kleophas; Joh 19,25) war die Schwester der Mutter Jesu, die oft als Maria, Mutter des Jakobus ( Mt 27,56; Lk 24,10) identifiziert wird. Allerdings ist Mk 6,3 beachtenswert, wonach Maria, die Mutter Jesu, zugleich die Mutter des Jakobus und des Jose ist, so dass Mt 27,56f, 28,1 und LK 24,10 die Mutter Jesu meinen könnte.
Aus dieser verwirrenden Konstellation gleicher Namen und unpräziser Zuordnungen hatte sich später die These entwickelt, dass die Brüder Jesu aus Mk 6,3 in Wahrheit die Kinder von Jesu Tante, also seine Cousins seien, um die These der lebenslangen Enthaltsamkeit Marias zu stützen. Doch geben die Texte dafür keinen hinreichenden Anlass.
So befanden sich unter dem Kreuz nach Johannes drei Frauen Namens Maria (Joh 19,25): Maria, die Mutter Jesu, Maria von Magdala und Maria Kleophae. Die »Frohe Botschaft« (Evangelium) von der Auferstehung Jesu verkündeten als erste zwei Frauen namens Maria ( Mt 28,1), die das Grab bewachten und es leer vorfanden.
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Myrrhen
Myrren | Myrrhe, die ahd: myrra; mhd: mirre
Das Harz bestimmter Arten der Gattung Commiphora (Familie der Balsambaumgewächse).
Myrrhe wird wie Weihrauch als Räucherwerk verbrannt.
Es diente bereits den Ägyptern bei der Einbalsamierung und gehörte in Israel zusammen mit Aloen (Öle des Aloeholzbaums) zu einer ordentlichen Bestattung.
Auch war es Bestandteil der Salben für rituelle Salbungen, wobei immer an sehr wertvolle Salben aus hochwertigen Ölen und Bestandteilen wie Myrrhe zu denken ist.
Seine Wirkung als Heilpräparat gegen Entzündungen und, innerlich angewandt, gegen Bauchschmerzen und Durchfälle, war schon in früher Zeit bekannt.
Das Harz wurde in unterschiedlichen Qualitäten geerntet und gehandelt. Dabei war Myrrhe aus den Harztropfen, die selbsttätig aus natürlich gerissener Rinde der Bäume austreten, am wertvollsten (Stacte; »Tropfen« [des Harzsaftes]; s. 2Mos 30,34). Billiger und von geringerer Qualität wurden Harzstücke gehandelt, die durch Ritzen der Rinde gewonnen und in Stücke gebrochen angeboten wurden.
Myrrhen
Myrre
Die Schreibweise »Myrrhe« (ohne »n« am Ende) kommt in der Lutherbibel 1545 nicht vor.
Myrrhen: Mt 2,11
Vnd theten jre Schetze auff / vnd ſchenckten jm Gold / Weyrauch vnd Myrrhen.
Und sie öffneten ihre Schatullen und schenckten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.
Myrren: Spr 7,17
Ich habe mein Lager mit Myrren / Aloes / vnd Cinnamen beſprengt.
Ich habe mein Lager mit Myrrhe, Aloe und Zimt besprengt.
Stacten als Myrrhe: 2Mos 30,34-35
VND der HERR ſprach zu Moſe / Nim zu dir Specerey / Balſam / Stacten / Galben vnd reinen Weyrauch / eins ſo viel als des andern / 35vnd mache Reuchwerg draus / nach Apoteker kunſt / gemengt / das es rein vnd heilig ſey.
Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir Spezerei: Balsam, Stakte, Galbanum und reinen Weihrauch, von einem so viel wie vom anderen, und mache Räucherwerk daraus, nach der Kunst des Salbenbereiters zubereitet, damit es rein und heilig sei.
Anm.: Luthers Wort Stacten meint in der deutschen Sprache tatsächlich das Myrrheharz. Ob in diesem Abschnitt Myrrhe (vom Balsamstrauch) zu verstehen ist, ist aber unklar, wenn auch naheliegend. Das zugrunde liegende hebräische Wort scheint ein Fachbegriff zu sein, aus dem sich die Harzart nicht ableiten lässt, und der ggf. andere tropfenförmige Harze meinen könnte (vom Amberbaum, Styraxbaum oder Mastixstrauch).
Aus Luthers Anmerkung zu Sir 24,20
Die besten Myrrhen iſt der erſte ſafft / der von jm ſelber aus dem Myrrhenbaum fleuſſt / vnd heiſſt / Stacte / tropffen. Die ander heiſſt ſchlecht Myrrhen / die aus dem ſchnit vom baum fleuſſt.
Die beste Myrrhe ist der erste Saft, der von ihm selber aus dem Myrrhebaum fließt, und heißt Stacte, »Tropfen«. Andere Myrrhe heißt »schlechte Myrrhe«. Sie fließt aus dem Schnitt des [geritzten] Baums.
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Engel | Engel, der griechisch: ἄνγελος (ángelos) lateinisch: angelus Übersetzung vom Hebräischen: מלאך (mal'ach)
(göttlicher) Bote, der
Engel sind Geistwesen, die im religiösen Verständnis von Gott erschaffen wurden und ihm unterstellt sind. Sie sind Teil der himmlischen Heerscharen und treten oft als Boten Gottes auf.
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HERR | HERR, JHWH, Jahwe Aussehen in unseren Frakturschriften: HERR oder HERR
HERR im Alten Testament
hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH) lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr
Luthers Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) folgt einer festen Regel. Sie weist darauf hin, dass im hebräischen Text an dieser Stelle das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der unaussprechliche Name Gottes.
Satztechnisch bedingte Varianten
Um beim Satz der Lettern Platz in einer Zeile zu sparen, wodurch übermäßiger Sperrdruck oder ungünstige Wortumbrüche vermieden werden, sind in der Lutherbibel von 1545 häufig auch die Varianten HERr oder HERRn oder HERrn zu finden. Dabei sind mindestens die ersten drei Zeichen in Versalien gesetzt, womit sie hinreichend von HErr unterscheidbar sind.
An wenigen Stellen im Text wurde eine für uns unübliche Trennung im Wort vorgenommen, um einen Zeilenumbruch zu realisieren, hier beispielhaft gezeigt:
[ ...] fur den HER- RN bringen [...]
HERR HErr
Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im hebräischen Text »JHWH Adonaj« zu lesen ist. (Siehe dazu auch den Artikel HErr.)
Auch die umgekehrte Reihenfolge HErr HERR ist möglich (»Adonaj JHWH«).
4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſſens /
Die neuen Lutherbibeln übersetzen diesen Ausdruck stets mit »Gott der HERR«.
Die Aussprache des Namens Gottes
Das Wissen um die Aussprache der vier Zeichen, die den Gottesnamen ausmachen, ist schon früh in der Geschichte verloren gegangen. Sie werden heute oft mit »Jahwe« (vokalisiert geschrieben יְהוָה nach der Aussprache des hebräischen Adonaj, Herr) oder »Jehova« (יְהוָֹה ebenfalls nach dem hebräischen Adonaj, Herr, jedoch unter Berücksichtigung aller Vokale) transkribiert, aber auch mit »Jewah« (ebenfalls יְהוָה aber nach dem hebräischen Schema, der Name, zu lesen) oder »Jehowih« (יְהוִה nach dem hebräischen Elohim, Gott / Götter).
Luthers Namensersatz
Luther kannte die vokalisierten Varianten und die transkribierten Formen und war wohl besonders dem Wort »Jehova« zugeneigt. Es bezieht alle drei Vokale aus dem Wort Adonaj, das »Herr« bedeutet. Dennoch hatte er es vermieden, in seiner Übersetzung »Jehova« zu verwenden. Stattdessen nutzte er wie die lateinischen Bibeln einen Wortersatz. Er setzte das deutsche Wort ein, das gemäß der jüdischen Tradition zu lesen sei, wenn im Text das Vierfachzeichen erscheint, machte es aber durch die besondere Satzweise in Großbuchstaben kenntlich: HERR.
Luthers Schreibweise hat sich bis heute in etlichen Bibelausgaben gehalten.
HERR im Neuen Testament
Im neuen Testament verwendet Luther die Schreibweise HERR in Versalien (Großbuchstaben) für Gott, den Vater, an Stellen, wo sich Zitate aus dem Alten Testament auf »JHWH« beziehen.
Wichtig: Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen
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Joſeph | Josef (Name)
Josef, Ehemann der Maria, Mutter Jesu hebräischer Männername
hebräisch: יוֹסֵף griechisch: Ἰωσήφ lateinisch: Ioseph
Der hebräische Name Josef bedeutet »Gott möge hinzufügen« (nämlich noch weitere Kinder) und war beliebt als Name für den erstgeborenen Sohn einer Familie.
Josef, Ehemann der Maria, Mutter Jesu
Josef, ein Handwerker aus Nazaret, war nach Lk 2,4 ein Nachkomme König Davids (lebte um 1000 v. Chr.). Er war mit Maria zum Zeitpunkt, da sie mit Jesus schwanger war, verlobt. Zumindest war die Ehe nicht vollzogen. Erst später, wohl nach der Geburt Jesu, heiratet er sie.
Den Grund der vorehelichen Schwangerschaft beschreiben Mt 1,18 und Lk 1,35 darin, dass Josef nicht der leibliche Vater Jesu war. Allerdings war es aus der Sicht des Gesetzes und aus der Sicht der Bevölkerung ( Joh 1,45).
Josef: Ehemann, Vater und Ernährer der Familie
Aus dem Dogma der Unbeflecktheit Marias ergibt sich, dass Josef auch nach der Geburt Jesu nie Geschlechtsverkehr mit Maria ausgeübt habe. Der Evangelist Markus beschreibt aber, dass Jesus vier Brüder und mindestens zwei, ggf. mehr Schwestern hatte ( Mk 6,3), doch sollen sie nach kirchlichen Auffassungen angeblich entweder aus einer früheren Ehe des Josef mit einer anderen, unbekannten Frau stammen (wofür es keinerlei Quellen gibt), oder es handle sich angeblich um adoptierte Kinder. Manchmal wird der Begriff »Brüder« so verstanden, dass er die Kinder von nahen Verwandten Jesu, wie Tanten und Onkels, mit einschließt (Großfamilie).
Wir können derartigen, künstlichen Konstrukten nicht folgen. Für uns war Josef der Mann der Maria, mit der er mehrere Kinder zeugte und groß zog.
Josef war ein einfacher Handwerker in dem kleinen Dorf Nazaret und verdiente den Lebensunterhalt für seine kinderreiche Familie. Er war religiös, soweit es die Gemeinschaft und die Öffentlichkeit erforderte, und er folgte den üblichen Sitten und Gebräuchen seiner Zeit. Er lebte seinen Kindern das vor, was er als ihnen als Mitglied einer jüdischen Gemeinde vorzuleben hatte und vorleben konnte. Er war keineswegs theologisch gebildet oder religiös besonders engagiert, sondern ganz sicher ein sehr normaler Ehemann, Vater und Ernährer der Familie.
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Archelaus | Herodes Archelaos (Name) Herodes Archelaos (* um 23 v. Chr.; † um 18 n. Chr.) war der Sohn von Herodes dem Großen, der nach dessen Tod im Jahr 4 v. Chr. die Nachfolge als König über Israel antreten sollte.
Doch in der jüdischen Bevölkerung war der Widerstand gegen Archelaos groß. Kaiser Augustus vergab den Königstitel nicht, sondern bestimmte, dass Archelaos nur über Judäa (mit den Gebieten Judäa, Samaria und Idumäa) herrschen sollte. Galiläa und Peräa wurden seinem Bruder Herodes Antipas zugesprochen, Herodes Phillipos bekam die Gebiete östlich des Oberlaufs des Jordans.
Kaiser Augustus stellte dem Herodes Archelaos in Aussicht, den Königstitel über ganz Israel dann zu erhalten, wenn er sich als Herrscher und Führungspersönlichkeit ausgezeichnet habe, wobei sicher das innenpolitische Geschick und die Gunst der Bevölkerung wesentliche Rollen spielten.
Doch Herodes Archelaos regierte hart, ungerecht und brutal. Einflussreiche und angesehene jüdische Familien Judäas klagten beim Kaiser darüber. Der rief 6 n. Chr. Herodes Archelaos nach Rom und ließ ein ordentliches Gericht über die Anklagen urteilen. Das Urteil beendete die Karriere des Herodes Archelaos: Ihm wurde die Herrschaft über Judäa entzogen und er wurde nach Vienna in Gallien verbannt, wo er 18 n. Chr. starb, ohne weiter politisch in Erscheinung zu treten.
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Galilea
Galileiſches land | Galiläa (Name) hebräisch: הגליל (haGalil) griechisch: Γαλιλαία (Galilaia) lateinisch: Galilaea
Nördlicher Teil Palästinas mit einer wechselhaften Geschichte, in der dort verschiedene, nicht-jüdische Bevölkerungsgruppen sesshaft waren. Herodes der Große konnte Galiläa schließlich in sein Reich einverleiben. Nach seinem Tod im Jahr 4 v. Chr. wurde von Kaiser Augustus Herodes Antipas, ein Sohn von Herodes dem Großen, als Gebietsfürst (Vierfürst; Tetrach) eingesetzt, der über Galiläa und Peräa bis zu seiner Absetzung im Jahr 39 n. Chr. herrschte. Das Gebiet, in dem Jesus lebte und wirkte
Galiläa ist das Gebiet, in dem sich die meisten Jesus-Geschichten von Jesu Kindheit bis zu seiner Reise nach Jerusalem abspielten. Dort befinden sich die aus den Geschichten bekannten Orte, wie die Städte Nazaret und Kapernaum sowie der See Genezareth.
Herodes Antipas war kein Despot und er war längst nicht so machtgierig wie sein Vater oder wie sein Bruder Herodes Archelaos, der über Samaria und Judäa von 4 v. Chr. bis 6 n. Chr. herrschte. Dies gab dem erwachsenen Jesus den nötigen Freiraum für sein öffentliches Auftreten und war wohl einer der Gründe, warum er das Herrschaftsgebiet des Herodes Antipas nicht verließ, bestenfalls noch die westlichen Gebiete des Herodes Phillipos östlich des Jordans bereiste (Caesarea Phillipi, Dekapolis).
Judäa, mit den Gebieten Samaria, Judäa und Idumäa, war ab 6 n. Chr. direkte römische Provinz und unterstand dem römischen Präfekten. Dort herrschten die Hohepriester (wie Hannas und Kajafas), die für alle jüdischen Angelegenheiten mit der Duldung Roms zuständig waren. Sie waren für Jesus, seine religiösen Ansichten und sein Wirken in der Bevölkerung gefährliche Gegenspieler.
Vgl. dazu unsere Karten a) Palästina zwischen 20 v. Chr. und 4 v. Chr. b) Palästina zwischen 4 v. Chr. und 6 n. Chr.
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Nazareth | Nazaret (Name)
oder: Nazareth hebräisch: נצרת griechisch: Ναζαρὲθ lateinisch: Nazareth
Siedlung in Galiläa.
Nazareth ist der Ort, in dem Jesus aufwuchs. Dabei ist an eine kleine, dörfliche Gemeinschaft zu denken. Der Ort besaß nur wenige Gebäude und wahrscheinlich lebten weniger als 200 Menschen dort.
Nazareth lag abgelegen zwischen Hügelketten, fern von größeren Siedlungen, in der Landschaft Galiläas.
Heute ist Nazareth eine größere Stadt, die zusammen mit ihrer Schwesterstadt Nazaret-Iliit die Fläche aller Hügel rings um die alte Stadt besiedelt und gut 120.000 Einwohner zählt.
Nach Matthäus lebten Maria und Josef zunächst in Bethlehem, wo Jesus geboren wurde. Sie flohen vor der Bedrohung durch Herodes dem Großen nach Ägypten und kehrten erst nach seinem Tod (4. v. Chr.) nach Israel zurück. Weil aber Herodes Archelaos nun in Judäa regierte, der die grausame Herrschaft seines Vaters fortsetzte, zogen sie nach Galiläa, wo Herodes Antipas, ein Bruder des Herodes Archelaos, sein Amt weniger hart und brutal ausübte. So kamen sie in das kleine, abgelegene Dorf Nazareth. Josef fand in dieser Siedlung Arbeit als Handwerker und die Familie lebte von nun an dort.
Nach Lukas lebte Josef bereits in Nazareth, wo er als Handwerker arbeitete, als er Maria kennenlernte. Wegen der Volkszählung, die von den Römern für die Steuererhebung durchgeführt wurde, musste er in seine Geburtsstadt Bethlehem reisen. Die hochschwangere Maria begleitete ihn und gebar ihren ersten Sohn noch in Bethlehem, der kleinen Stadt nahe Jerusalem. Nachdem die vorgeschriebenen Rituale im Tempel von Jerusalem vollzogen waren, kehrten Maria, Josef und Jesus zurück in ihr Haus nach Nazareth. Nach Lukas kam in Nazareth der Engel Gabriel zu Maria, um ihr die Geburt Jesu anzukündigen (Lk 1,26-38).
Die Stelle, an der angeblich (nach einer römisch-katholischen Überlieferung) das Haus der Maria gestanden haben soll, in dem sie vom Engel besucht wurde, ist inzwischen überbaut. Hier befindet sich im Altstadtbereich die römisch-katholische Verkündigungsbasilika (Basilica of the Annunciation), die 1969 geweiht wurde.
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Erläuterungen siehe Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545 | |||||||||||||||||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
III
LESUNG AUS DEN EVANGELIEN UND PREDIGTTEXT
FEST DER ERSCHEINUNG DES HERRN
6. Januar
EV
I
EV
Die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland ist der Kniefall vor dem Frieden aller Völker und aller Religionen untereinander.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.