Matthäus 2,13-18

Das Hörbuch-Video zur Lutherbibel von 1545

Hörbuch-Video
zur Lutherbibel von 1545

 

 

Hörbuch-Video

Aus den Kindheitsgeschichten Jesu

Die Flucht nach Ägypten und der Kindermord des Herodes

Evangelium nach Matthäus
2,13-18

vorgelesen von Reiner Makohl

 

 

 

Hintergründig

Hintergründig

Symbol Evangelisch

 

Der evangelische

Tag der unschuldigen Kinder

 

Einleitung

Der Tag der unschuldigen Kinder, der am 28. Dezember begangen wird, wird auch in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) als ein Tag des Gedenkens an die im Matthäusevangelium (Mt 2,16-18) berichtete Tötung der Kinder in Bethlehem verstanden. Dabei steht das historische Ereignis nicht im Vordergrund, sondern seine theologische und ethische Bedeutung.

Bedeutung des Tages im evangelischen Verständnis

Die unschuldigen Kinder als Opfer von Macht und Gewalt

  • Der Tag erinnert an das Lei­den unschuldiger Kinder, die Opfer menschlicher Grausamkeit wurden, und rückt die Verantwortung der Gesellschaft für die Schwächsten in den Fokus.
  • Die Tötung der Kinder durch Herodes wird als ein Symbol für Machtmissbrauch und Gewalt gegen Unschuldige verstanden, wie sie auch heute noch in Form von Krieg, Armut oder Missbrauch geschieht.

Die Kinder als Märtyrer für Christus

  • Auch in evangelischer Auslegung wird die Verbindung zu Christus betont. Die Kinder gelten als erste, die für Christus gestorben sind, obwohl sie ihn nicht kannten. Sie zeugen davon, dass das Kommen Gottes in die Welt nicht nur Freude, sondern auch Widerstand und Leid mit sich bringt.

Ethik und Verantwortung

  • Die evangelischen Kirchen nutzen diesen Gedenktag als Anlass, um Themen wie den Schutz von Kindern, die Rechte der Schwächsten und die Bekämpfung von Gewalt in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Der Tag regt zur Reflexion darüber an, wie sich christlicher Glaube in Verantwortung für Kinder und hilflose Menschen konkretisieren lässt, z. B. in Engagement für soziale Gerechtigkeit, Bildung und Schutz vor Gewalt.

Die Botschaft des Evangeliums im Leid

  • Die Geschichte der unschuldigen Kinder zeigt, dass Gott auch in einer von Leid und Grausamkeit geprägten Welt präsent ist. Sie verweist auf das Erlösungswerk Jesu, der selbst Opfer von Gewalt wurde, um das Leben zu bringen.

Christliche Praxis

In Gottesdiensten wird an diesem Tag oft für Kinder und Opfer von Gewalt gebetet. Häufig wird die Verbindung zu aktuellen Herausforderungen wie Kinderarmut, Gewalt gegen Kinder und der Notwendigkeit von Kinderrechten hergestellt.

Die evangelischen Kirchen verstehen den Tag der unschuldigen Kinder nicht nur als ein historisches Gedenken, sondern auch als einen ethischen Auftrag, sich für die Schwächsten der Gesellschaft einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.

 

 

Gedanken zum Text

 

Evangelium nach Matthäus
Kapitel 2, Verse 13-18

Aus den Kindheitsgeschichten Jesu

Die Flucht nach Ägypten und der Kindermord des Herodes

 

 

Abbildung:Pieter Brueghel d. J., Der Bethlehemitische Kindermord, Öl auf Holz, 116 x 160 cm, Kunsthistorisches Museum Wien
Foto und Abbildung: ©Public Domain| aufbereitet für www.stilkunst.de
Copyright-Notiz siehe follow link Wikimedia

 

Einleitung

Der Text Matthäus 2,13-18 be­schreibt die Flucht von Jo­seph, Ma­ria und de­ren neu­ge­bo­re­nen Sohn Je­sus nach Ägyp­ten, denn Kö­nig He­ro­des sucht das Kind und lässt schließ­lich al­le Kin­der im Al­ter un­ter zwei Jah­ren in Beth­le­hem und Um­ge­bung tö­ten.

Inhalte

Die göttliche Führung

Josef erhält im Traum An­wei­sun­gen von ei­nem En­gel, was die Sou­ve­rä­ni­tät Got­tes über die Er­eig­nis­se zeigt.

Die Erfüllung alttestamentlicher Prophetie

Die Flucht nach Ägypten und die Rückkehr erfüllen die Pro­phe­zei­ung in → Hosea 11,1, was Je­sus als den wah­ren »Sohn Got­tes« be­stä­tigt.

Auch der Kindermord in Beth­le­hem wird als Er­fül­lung ei­ner Pro­phe­zei­ung an­ge­se­hen (→ Buch des Pro­phe­ten Je­re­mia 31,15 ).

Die Parallelen zu Mose

Die Rettung Jesu vor He­ro­des er­in­nert an die Ret­tung des Mo­ses vor dem Pha­rao, was Je­sus als neu­en Be­frei­er dar­stellt.

Der Kontrast zwischen Gewalt und Rettung

Die Geschichte zeigt so­wohl mensch­li­che Grau­sam­keit (die Ta­ten des He­ro­des) als auch gött­li­che Be­wah­rung da­vor (die Ret­tung Je­su).

Die christologische Bedeutung

Die Bedrohung Jesu als Kind wird oft als Ver­weis auf sei­nen spä­te­ren Lei­dens­weg in­ter­pre­tiert.

Zusammenfassung

Der Text betont, dass Gott trotz mensch­li­cher Ge­walt und und trotz des Leids vie­ler sei­nen Heils­plan ver­wirk­licht.

 

 

 

 

Kleiner Entwurf für eine Predigt

 

 

Evangelium nach Matthäus
2,13-18

Aus den Kindheitsgeschichten Jesu

Die Flucht nach Ägypten und der Kindermord des Herodes

Gottes Licht in dunklen Zeiten

 

An Dich

In der Weihnachtszeit feiern wir die Ge­burt Chris­ti als das Licht, das in die Dun­kel­heit der Welt ge­kom­men ist. Doch der heu­ti­ge Text er­in­nert uns da­ran, dass die­se Dun­kel­heit real ist.

Die Flucht von Jo­sef, Ma­ria und Je­sus und das grau­sa­me Han­deln von Kö­nig He­ro­des zei­gen uns die tie­fen Ab­grün­de der Mensch­heit.

Wie passen diese tra­gi­schen Er­eig­nis­se in die fro­he Bot­schaft? Was kann uns die­se Ge­schich­te über Gott und un­ser Le­ben auf­zei­gen?

Die Flucht: Gott handelt im Verborgenen

Josef wird im Traum vor He­ro­des ge­warnt. Er wird auf­ge­for­dert, Ma­ria und Je­sus zu neh­men und nach Ägyp­ten zu flie­hen.

Hier zeigt sich ein zen­tra­ler Ge­dan­ke der Bi­bel: Gott be­schützt sein Volk oft auf un­er­war­te­te und ver­bor­ge­ne Wei­se.

Gott sendet keinen En­gel mit ei­nem Schwert, um die Be­dro­hung durch He­ro­des ab­zu­wen­den, son­dern gibt Jo­sef die Ver­ant­wor­tung, sei­ne Fa­mi­lie in Si­cher­heit zu brin­gen.

Das zeigt, wie Gott uns Men­schen in sei­nen Plan ein­be­zieht. Auch wir wer­den ge­ru­fen, in schwie­ri­gen Si­tu­a­ti­o­nen auf Got­tes Füh­rung zu ver­trau­en und mu­tig und ver­ant­wor­tungs­voll zu han­deln.

Herodes und das Leid der Welt

Die grausame Tat von He­ro­des, der die Kin­der von Beth­le­hem tö­ten lässt, er­in­nert uns da­ran, wie tief das Bö­se in der Welt seit ewi­gen Zei­ten ver­wur­zelt ist. Al­les nicht neu, was uns die Nach­rich­ten da täg­lich über die Ge­scheh­nis­se in der Welt be­rich­ten.

Dieses Lei­den kann uns fra­gen las­sen: Wa­rum greift Gott nicht ein? Doch ge­ra­de im Leid zeigt sich die Span­nung zwi­schen Got­tes Ge­gen­wart und der Re­a­li­tät der mensch­li­chen Frei­heit.

Matthäus ver­bin­det die­ses Er­eig­nis mit den Wor­ten Je­re­mi­as: »Ei­ne Stim­me in Rama wird ge­hört …« (Vers 18). Das zeigt uns: Gott sieht und hört das Leid. Er ist kein fer­ner Gott, son­dern ein Gott, der mit­lei­det.

Jesus als Hoffnung für die Leidenden

Der Überlebende dieses un­er­hört grau­sa­men und bes­ti­a­li­schen An­griffs, das klei­ne Kind Je­sus, ist der, der spä­ter als er­wach­se­ner Mann doch noch Op­fer von Ge­walt wird. Aber durch ihn wird das Lei­den ver­wan­delt: Er bringt Trost und Hoff­nung.

Jesus er­in­nert uns da­ran, dass die Dun­kel­heit nicht das letz­te Wort hat. Das Licht leuch­tet wei­ter, auch in den dun­kels­ten Mo­men­ten.

Josefs kleine Familie kehrt später aus Ägyp­ten zu­rück – ein Bild für den Exo­dus, wie er von Mo­ses be­rich­tet wird, und die Hoff­nung auf Be­frei­ung. Gott bleibt sei­nem Volk treu.

Gottes Führung in dunklen Zeiten

Josef erhält im Traum eine War­nung und An­weisung von Gott. In Zei­ten der Not und Ge­fahr ist Gott nicht fern. Er spricht zu uns, führt uns, be­schützt uns. Auch wenn wir den Weg nicht im­mer ver­ste­hen, dür­fen wir da­rauf ver­trau­en, dass Gott ei­nen Plan hat.

Schluss: Gottes Licht im Hier und Jetzt

Die Geschichte von der Flucht nach Ägyp­ten zeigt uns, dass Gott in­mit­ten von Cha­os und Dun­kel­heit da ist. Er han­delt auf lei­sen We­gen, ruft uns zum Han­deln und trägt die Hoff­nung in die Welt.

Wir können in dieser Hoff­nung le­ben – und da­bei auch für an­de­re zum Licht wer­den, ge­ra­de dort, wo die Dun­kel­heit noch spür­bar ist. Denn Je­sus ist ge­kom­men, und mit ihm sei­ne Leh­ren von Nächs­ten­lie­be und Wert­schät­zung, um die­se Dun­kel­heit zu über­win­den.

 

 

Perikopen: Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 2,13-23

Evangelium

→ Sonntag nach Neujahr

1899 - 1978  

Mt 2,13-23

Evangelium

→ Sonntag nach Neujahr

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 2,13-18

Evangelium +
Reihen I / III / V

→ Tag der unschuldigen Kindlein (28. Dezember)

Mt 2,13-18

Reihe III

→ 1. Sonntag nach dem Christfest

Mt 2,[13-18.]19-23

Evangelium +
Reihe I

→ 2. Sonntag nach dem Christfest

1979 - 2018  

Mt 2,13-18

Evangelium

→ Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember)

Mt 2,13-18[.19-23]

Reihe III

→ 1. Sonntag nach dem Christfest

seit 2019  

Mt 2,13-18

Evangelium +
Reihen I / IV

→ Tag der unschuldigen Kinder (28. Dezember)

Mt 2,13-18[.19-23]

Reihe I

→ 1. Sonntag nach dem Christfest

 

 

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Titelbild
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Frakturschrift ist nicht leicht zu le­sen. Die Vi­de­os zei­gen aus­ge­wähl­te Tex­te aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

Zum Gebrauch

Die Lutherbibel von 1545 ist mit ihrem Frak­tur­zei­chen­satz nicht leicht zu le­sen. Wir bie­ten Vi­de­os, in de­nen aus­ge­wähl­te Pe­ri­ko­pen aus den Sonn- und Fei­er­tags­rei­hen vor­ge­le­sen wer­den.

Wir empfehlen, die Vi­de­os im Voll­bild­mo­dus zu ge­nie­ßen.

 

 

Credits zum Video:

©2024 by Reiner D. Makohl | www.stilkunst.de

Bibeltexte: Dr. Martin Luther, Biblia, Wittenberg 1545
Zeichensätze der Frakturschriften, Typografie & Layout,
Video: Reiner D. Makohl

Sprecher: Reiner D. Makohl
Musik: ©Bluevalley, J.S.Bach, Präludium in C-Dur, Gitarre

 

 

Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

SK Version 27.12.2024