Das 4. Buch Mose (Numeri)

Kapitel XXIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 4. Buch Mose
Numeri

 

C. XXIII.

 

4Mos 22,41; 23,1-30

 

Der Text in 36 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXIII.

 

 

22,2 - 32,42

 

V. DIE EREIGNISSE IN DEN EBENEN MOABS

 

 

 

22,2 - 24,25

 

V.1 BALAK UND BILEAM

 

1

22,41 - 23,30

→Bileams Spruchredenn

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

4Mos 23,22

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

Biblia

 

 

 

Das Vierde Bucĥ
Moſe.

 

 

 

 

[87b]

 

 

XXIII.

 

 

Bileams Spruchreden

 

2241

 

Der heutige Vers 22,41 bil­det in die­ser Aus­ga­be den Be­ginn des Ka­pi­tels XXIII. (23).

 

 

 

a

Kirchen Baal.

VND des morgens nam Balak den Bi­le­am / vnd füret jn hin auff die a höhe Baal / das er von dan­nen ſe­hen kund­te / bis zu ende des Volcks.

Balak.

 

 

231

 

 

 

Beginn des Ka­pi­tels 23 nach heu­ti­ger Zähl­wei­se!

 

1Vnd Bi­le­am ſprach zu Balak / Bawe mir hie ſieben Al­tar / vnd ſchaff mir her ſieben farren vnd ſieben farren vnd ſieben widder. 2Balak thet wie jm Bi­le­am ſagt / Vnd beide Balak vnd Bi­le­am op­f­fer­ten / ja auff ein Al­tar einen farren vnd einen widder. 3Vnd Bi­le­am ſprach zu Ba­lak / Tritt bey dein Brand­op­f­fer / Ich wil hin ge­hen / ob vie­leicht mir der b HERR be­ge­ge­ne / Das ich dir an­ſa­ge / was er mir zei­get / Vnd gieng hin eilend.

b

(HERR)

Hie leu­get Bi­le­am / das er wil zum HER­RN ge­hen / wel­cher jm be­reit ge­ſagt hat­te / das er nicht ſolt flu­chen / Son­dern er ge­het zu ſei­nen Zeu­be­rern vn­ter des HER­RN Na­men.

 

 

 

 

[87b | 88a]

 

 

Moſe.     C. XXIII.

LXXXVIII.

Bi­le­ams

ſegen vnd Weiſſagung.

 

 

4VND Gott begegnet Bileam / Er aber ſprach zu jm / Sieben Altar hab ich zu­ge­richt / vnd ja auff einen Al­tar einen farren vnd einen widder ge­op­f­fert. 5Der HERR aber gab das wort dem Bi­le­am in den mund / vnd ſprach / Gehe wi­der zu Balak vnd rede al­ſo. 6Vnd da er wi­der zu jm kam / Sihe / da ſtund er bey ſei­nem Brand­op­f­fer / ſampt allen Für­ſten der Mo­a­bi­ter.

 

Bile­

ams ſe­gen vnd Wei­ſſa­gung.

7DA hub er an ſei­nen Spruch / vnd ſprach / Aus Syrien hat mich Balak der Mo­a­bi­ter könig holen la­ſſen / von dem Gebirge gegen dem auffgang / Kom / verfluche mir Jacob / kom / ſchilt Iſ­ra­el. 8Wie ſol ich fluchen dem Gott nicht fluchet? Wie ſol ich ſchelten den der HERR nicht ſchilt? 9Denn von der höhe der Felſen ſe­he ich jn wol / vnd von den Hügeln ſchaw­e ich jn. Sihe / das Volck wird be­ſon­ders wonen / vnd nicht vn­ter die Heiden gerechnet wer­den. 10Wer kan zelen den ſtaub Jacob / vnd die zal des vierden teils Iſ­ra­el? Meine Seele müſſe ſterben des tods der Gerechten / vnd mein Ende wer­de wie die­ſer ende.

(Spruch)

Heiſſt hie oracula das iſt / ſolche wort die er nicht von jm ſelbs redet. Son­dern die jm Gott in den mund gab. Als wenn ein Gott­lo­ſer / den text des worts Got­tes ſpricht / das wi­der jn ſelbs vnd die ſei­nen iſt.

 

DA ſprach Ba­lak zu Bi­le­am / Was thuſtu an mir? Ich hab dich holen la­ſſen zu fluchen mei­nen Feinden / vnd ſi­he / du ſegeneſt. 12Er ant­wor­tet vnd ſprach / Mus ich nicht das hal­ten vnd reden / das mir der HERR in den mund gibt? 13Ba­lak ſprach zu jm / Kom doch mit mir an einen andern Ort / von dannen du ſein ende ſe­heſt / vnd doch nicht gantz ſe­heſt / vnd fluche mir jm daſelbs.

Pisga.

→*1)

14VND er füret jn auff einen freien Platz auff der höhe Piſga / vnd baw­e­te ſieben Altar / vnd opfferte ja auff einem Altar einen Farren vnd einen widder. 15Vnd ſprach zu Ba­lak / Tritt al­ſo bey dein Brand­op­f­fer / ich wil dort warten. 16Vnd der HERR begegnet Bi­le­am / vnd gab jm das wort in ſei­nen mund / vnd ſprach / Gehe wi­der zu Ba­lak vnd rede al­ſo. 17Vnd da er wi­der zu jm kam / Sihe / da ſtund er bey ſei­nem Brandopffer / ſampt den Für­ſten der Mo­a­bi­ter / Vnd Ba­lak ſprach zu jm / Was hat der HERR geſagt.

 

18VND er hub an ſei­nen Spruch / vnd ſprach / Ste­he auff Ba­lak vnd höre nim zu ohren was ich ſa­ge du ſon Zipor. 19Gott iſt nicht ein a Menſch das er liege / noch ein men­ſchen Kind / das jn et­was ge­rewe. Solt er et­was ſa­gen vnd nicht thun? Solt er et­was reden vnd nicht hal­ten? 20Sihe / zu ſegenen bin ich her bracht / Ich ſegene vnd kans nicht wenden. 21Man ſi­het keine b Mühe in Jacob / vnd keine Erbeit in Iſ­ra­el / Der HERR ſein Gott iſt bey jm / vnd das c dro­me­ten des Kö­nigs vn­ter jm. 22Gott hat ſie aus Egyp­ten ge­fü­ret / ſei­ne frei­dig­keit iſt wie eins Ein­horns. 23Denn es iſt kein Zeu­be­rer in Ja­cob / vnd kein War­ſa­ger in Iſ­ra­el. Zu ſei­ner zeit wird man von Jacob ſa­gen vnd von Iſ­ra­el / welche wunder Gott thut. 24Sihe / das Volck wird auff­ſte­hen wie ein jun­ger Lewe / vnd wird ſich er­he­ben wie ein Lewe / Es wird ſich nicht legen / bis es den Raub freſſe / vnd das blut der Er­ſchla­ge­nen ſauffe.

DA ſprach Ba­lak zu Bi­le­am / Du ſolt jm we­der flu­chen noch ſe­ge­nen. 26Bi­le­am ant­wor­tet / vnd ſprach zu Ba­lak / Hab ich dir nicht ge­ſagt / Alles was der HERR reden wür­de / das würde ich thun? 27Ba­lak ſprach zu jm / Kom doch ich wil dich an einen andern Ort fü­ren / obs vie­leicht Gott ge­fal­le / das du da­ſelbs mir ſie ver­flu­cheſt. 28Vnd er fü­ret jn auff die höhe des ber­ges Peor / wel­cher gegen die wü­ſten ſi­het. 29Vnd Bi­le­am ſprach zu Ba­lak / Bawe mir hie ſie­ben Al­tar / vnd ſchaffe mir ſie­ben farren vnd ſie­ben widder. 30Ba­lak thet wie Bi­le­am ſagt / vnd op­f­fert ja auff einen Al­tar einen farren vnd einen widder.

a

Men­ſchen lie­gen / vnd mü­ſſen auch zu wei­len fei­len / das ſie nicht hal­ten kön­nen / denn ſie ſind ſelbs jrs le­bens vn­ge­wis.

 

b

Mühe vnd Er­beit heiſſt die Schrifft Ab­göt­te­rey oder fal­ſchen Got­tes­dienſt / vnd was on glau­ben ge­ſchicht. →Pſal. 10. Vn­ter ſei­ner Zun­gen iſt Mü­he vnd Er­beit.

 

c

Dro­me­ten des Kö­ni­ges / das iſt / Die leib­li­chen dra­me­ten Got­tes jres Kö­nigs / der ſie zu ma­chen be­fol­hen hat­te / dar­umb ſie vn­über­wind­lich wa­ren im ſtreit. Mag auch wol hei­ſſen / das wort Got­tes / ſo in die­ſem Volck lau­ter vnd öf­fent­lich ge­le­ret ward.

→*2)

 

 

 

 

1) Die Schreibweisen: Pisga / Piſga

Das Wort ist eine Transkription des hebräischen Namens. Dabei wer­den solche Namen oft als Zusammensetzungen erfasst.

Luther verwendet an anderen Stellen Pisga (siehe →4Mos 21,20).

Die Schreibweise Piſga im Text kann daher nur als Versehen des Schriftsetzers gewertet wer­den.

 

 

2) Druckfehler in der Marginalspalte: drameten Gottes

Korrektur: drometen Gottes

 

 

 
 

 

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