Das 1. Buch Mose (Genesis)

Kapitel VII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Mose
Genesis

 

C. VII.

 

1Mos 7,1-24

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 50 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VII.

 

 

1 - 11

 

I. DIE URGESCHICHTE

 

 

 

6,9 - 9,17

 

I.6 DIE GROSSE WASSERFLUT UND DER BUND MIT NOAH

 

1

7,1-24

→Die Sintflut

B4

→ABBILDUNG:

 

Die Sintflut

 

 

1Mos 7,13%2C

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

 

 

 

[4a]

 

 

VII.

 

 

Die Sintflut

 

VND der HERR ſprach zu Noah / Gehe in den Kaſten / du vnd dein gantz Haus / Denn dich hab ich Gerecht erſehen fur mir zu die­ſer zeit. 2Aus al­ler­ley reinem Vieh nim zu dir / ja ſieben vnd ſieben / das Menlin vnd ſein Frewlin. Von dem vnreinen Vieh aber je ein Par / das Menlin vnd ſein Frewlin. 3Des ſelben gleichen von den Vogeln vn­ter dem Hi­mel / ja ſieben vnd ſieben / das Menlin vnd ſein Frewlin / Auff das ſame lebendig bleibe auff dem gan­tzen Erdboden. 4Denn noch vber ſieben ta­ge wil ich regen laſ­ſen auff Erden / vierzig tag vnd vierzig nacht /

 

 

 

 

[4a | 4b]

 

 

I․ Bucĥ    C․ VII.

Nóáh․

 

 

vnd vertilgen von dem Erdboden alles was das we­ſen hat / das ich gemacht habe.

VND Noah thet alles was jm der HERR gebot. 6Er war aber ſechshundert jar alt / da das waſ­ſer der Sindflut auff Erden kam. 7Vnd er gieng in den Kaſten mit ſei­nen Sönen / Weibe / vnd ſei­ner Söne Wei­bern / für dem geweſſer der Sindflut. 8Von dem reinen Vieh vnd von dem vnreinen / von den Vogeln / vnd von allem Ge­würm auff erden / 9gien­gen zu jm in den Kaſten bey paren / ja ein Menlin vnd Frewlin / wie jm der HERR geboten hatte. 10Vnd da die ſieben ta­ge vergangen waren / kam das geweſſer der Sindflut auff Erden.

Noah ge

het in den Kaſten etc.

IN dem ſechshunderten jar des alters Noah / am ſiebenze­hen­den tag des andern Monden / das iſt der tag / da auffbrachen alle Brünne der groſ­ſen Tieffen / vnd the­ten ſich auff die Fenſter des Hi­mels / 12vnd kam ein Regen auff Erden vierzig tag vnd vierzig nacht.

 

13EBen am ſelben ta­ge gieng Noah in den Kaſten mit Sem / Ham vnd Japheth ſei­nen Sönen / vnd mit ſei­nem Weibe vnd ſei­ner Söne dreien Wei­bern. 14Da zu al­ler­ley Thier nach ſei­ner art / al­ler­ley Vieh nach ſei­ner art / al­ler­ley Ge­würm das auff Erden kreucht / nach ſei­ner art / vnd al­ler­ley Vogel nach jrer art / Alles was fliegen kund / vnd alles was fittich hatte / 15das gieng alles zu Noah in den Kaſten bey Paren / von allem Fleiſch / da ein lebendiger Geiſt innen war / 16vnd das waren Menlin vnd Frewlin von al­ler­ley Fleiſch / vnd gien­gen hin ein / wie denn Gott jm geboten hatte. Vnd der HERR ſchlos hinder jm zu.

 

 

DA kam die Sindflut vierzig ta­ge auff Erden / vnd die Waſ­ſer wuchſen / vnd huben den Kaſten auff / vnd trugen jn empor vber der Erden. 18Al­ſo nam das Geweſſer vberhand / vnd wuchs ſeer auff Erden / das der Kaſte auff dem geweſſer fuhr. 19Vnd das geweſſer nam vberhand vnd wuchs ſo ſeer auff Erden / das alle hohe Berge vn­ter dem gan­tzen Hi­mel bedeckt wurden / 20funff­ze­hen Ellen hoch gieng das geweſſer vber die Berge / die bedeckt wurden.

→Mat. 24.

2.Par. 2.

21DA gieng alles Fleiſch vnter / das auff Erden kreucht / an Vogeln / an Vieh / an Thieren / vnd an allem das ſich reget auff Erden / vnd an allen Men­ſchen / 22Alles was einen lebendigen Odem hatte im Trocken / das ſtarb. 23Al­ſo

 

 

 

 

[4b | 5a]

 

 

Moẛe․     C․ VIII.

Nóáh․

V

 

 

 

 

 

 

→1. Pet. 3.

 

 

Geweſſer iſt geſtandten. 150. ta­ge.

ward vertilget alles was auff dem Erdboden war / vom Men­ſchen an bis auff das Vieh / vnd auff das Ge­würm / vnd auff die Vogel vn­ter dem Hi­mel / das ward alles von der Erden vertilget / Allein Noah bleib vber / vnd was mit jm in dem Kaſten war. 24Vnd das Geweſſer ſtund auff Erden hundert vnd funff­zig ta­ge.

 

 

 

 

 

 

Holzschnitte der Bibel

Die Holzschnitte der Bibel

Holzschnitt in 1Mos VII.

»Die Sintflut«

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Bild zu 1Mos 7
Die Holzschnitte der Bibel

→»Die Sintflut« (1Mos 7)

Die Sintflut war eine Katastrophe un­ge­heu­ren Aus­ma­ßes. Das Bild zeigt Angst, Ver­zweif­lung, Hilf­lo­sig­keit, den Kampf um das Über­le­ben und das gro­ße Ster­ben. Doch es zeigt auch die Hoff­nung und den Neu­be­ginn.

 

 

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Gen.
Ge.
Gene.
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Das erste Buch Mose (Genesis)

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1. Mose

Gen

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Gene.
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1. Mose

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Matt.
Mat.
Math.
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Mt

Mt

Mt

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Luc.
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Lk

Lk

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Die j. Epiſtel S. Peters.

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1. Petrusbrief

1. Petr

1 Petr

1Petr

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text 1Mos 7 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: HERR

2: Menlin

2: Frewlin

3: Same

  

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
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Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text 1Mos 7

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder laſ­ſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

SK Version 21.11.2024  

→Register

Menlin

Männlein, das

Männlicher Mensch, Mann.

 

Das Wort Impliziert meist »klein«, manchmal auch »schwach« oder »jung«, oder auch »alt und gebeugt«, oder (übertragen:) »unbedeutend« , »gering«. Dies immer in Abgrenzung zu einem erwachsenen, gestandenen Mann in seinen besten Jahren.

 

 

→1Mos 1,27

 

VND Gott ſchuff den Men­ſchen jm zum Bilde / zum Bilde Got­tes ſchuff er jn / Vnd ſchuff ſie ein Menlin vnd Frewlin.

 

In 1Mos 1,27 kommen das Geschlecht und die Jugendlichkeit zum Tragen. Gemeint ist (junger, noch nicht erwachsener) Mann.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Frewlin

Fräulein, das

Frewlin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 8 1 1

mhd: freuwelîn, fröuwelîn

 

Weiblicher Mensch.

 

Das Wort »Fräulein« impliziert ein vornehmes, edles und junges Mädchen.

 

→1Mos 1,27

 

VND Gott ſchuff den Men­ſchen jm zum Bilde / zum Bilde Got­tes ſchuff er jn / Vnd ſchuff ſie ein Menlin vnd Frewlin.

 

In 1Mos 1,27 kommen das Geschlecht und das Alter zum Tragen. Gemeint ist junge Frau.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Samen

 

ſamen

Samen, der

 

Nachkommen, die

Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.

 

Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen.

 

→Psalm 105,6 (u.a.)

 

der ſamen Ab­ra­hams

 

die Nachkommen Ab­ra­hams

 

 

→Psalm 22,24

 

Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.

 

Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken

 

 

→Psalm 18,51

 

Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

David und allen seinen Nachkommen.

 

 

→Röm 1,3

 

der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch

 

der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Osternacht

1Mos 6 - 8 (in Auswahl):
→1Mos 6,5.6.7a.7c.8.13a.14a.18b.19.22
→1Mos 7,17.21.23b.24
→1Mos 8,1(10b-12)14a.18.19.20a.20c.21.22

AT

MARGINALTEXT

→6. Sonntag nach Trinitatis

1Mos 7 und 8 (in Auswahl)

M

 
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Luther er­klärt die Be­deu­tung des Al­ten Tes­ta­ments und der Ge­set­ze Mo­se. Die­se Schrif­ten sei­en für Chris­ten sehr nütz­lich zu le­sen, nicht zu­letzt des­halb, weil Je­sus, Pe­trus und Pau­lus mehr­fach da­raus zi­tie­ren.

 

Sabrina

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1545
1Mos
7