Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 50 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXXVII. | ||
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37 - 50 |
III. DIE JOSEFSGESCHICHTE
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1 | 40,1-4 | |
2 | 40,17-21 | |
3 | 40,20-23 |
[24a | 24b]
I. Bucĥ C. XL. XLI․
Jóẛeph.
VND es begab ſich darnach / das ſich der Schenck des Königes in Egypten vnd der Becker verſündigten an jrem Herrn / dem könige in Egypten. 2Vnd Pharao ward zornig vber ſeine beide Kemerer / vber den Amptman vber die Schencken / vnd vber den Amptman vber die Becker / 3vnd lies ſie ſetzen in des Hofemeiſters haus ins Gefengnis / da Joſeph gefangen lag. 4Vnd der Hofemeiſter ſetzet Joſeph vber ſie / das er jnen dienete / Vnd ſaſſen etliche tage im Gefengnis.
VND es treumet jnen beiden / dem Schencken vnd Becker des königs zu Egypten / in einer nacht / einem jglichen ein eigen Traum / vnd eines jglichen Traum hatte ſeine bedeutung. 6Da nu des morgens Joſeph zu jnen hinein kam / vnd ſahe / das ſie traurig waren / 7Fraget er ſie / vnd ſprach / Warumb ſeid jr heute ſo traurig? 8Sie antworten / Es hat vns getreumet / vnd haben niemand / der es vns auslege. Joſeph ſprach / Auslegen gehöret Gott zu / doch erzelet mirs.
9DA erzelet der öberſt Schenck ſeinen traum Joſeph / vnd ſprach zu jm / Mir hat getreumet / Das ein Weinſtock fur mir were / 10der hatte drey Reben / vnd er grünete / wuchs vnd blüete / vnd ſeine Drauben worden reiff / 11Vnd ich hatte den becher Pharao in meiner hand / vnd nam die Beer vnd zudruckt ſie in den Becher / vnd gab den becher Pharao in die hand.
Joſeph
deutet dem öberſten Schencken vnd Becker des Pharaos jre Treume.
12JOſeph ſprach zu jm / Das iſt ſeine deutung. Drey Reben / ſind drey tage / 13Vber drey tage wird Pharao dein Heubt erheben / vnd dich wider an dein Ampt ſtellen / das du jm den Becher in die hand gebeſt / nach der vorigen weiſe / da du ſein Schenck wareſt. 14Aber gedenck meiner / wenn dirs wol gehet / vnd thu Barmhertzigkeit an mir / das du Pharao erinnerſt / das er mich aus dieſem hauſe füre / 15Denn ich bin aus dem Lande der Ebreer heimlich geſtolen / Dazu hab ich auch allhie nichts gethan / das ſie mich eingeſetzt haben.
DA der öberſt Becker ſahe / das die deutung gut war / ſprach er zu Joſeph / Mir hat auch getreumet / Ich trüge drey weiſſe Körbe auff meinem Heubt / 17vnd im öberſten korbe allerley gebacken Speiſe dem Pharao / Vnd die Vogel aſſen aus dem korbe auff meinem Heubt. 18Joſeph antwortet / vnd ſprach / Das iſt ſeine deutung. Drey Körbe / ſind drey tage / 19Vnd nach dreien tagen wird dir Pharao dein Heubt erheben / vnd dich an Galgen hengen / vnd die Vogel werden dein Fleiſch von dir eſſen.
20VND es geſchach des dritten tages / da begieng Pharao ſeinen Jartag / vnd er macht eine Malzeit allen ſeinen Knechten. Vnd erhub das Heubt des öberſten Schencken / vnd das Heubt des öberſten Beckers vnter ſeinen Knechten / 21Vnd ſetzet den öberſten Schencken wider zu ſeinem Schenckampt / das er den Becher reichet in Pharao hand / 22Aber den öberſten Becker lies er hencken / wie jnen Joſeph gedeutet hatte. 23Aber der öberſte Schenck gedacht nicht an Joſeph / ſondern vergas ſein.
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Gen. | Das erste Buch Moſe. | Das erste Buch Mose (Genesis) Genesis 1. Buch Mose | 1. Mose Gen 1Mos |
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.