Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 50 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XX. | ||
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12 - 36 |
II. DIE VÄTERGESCHICHTEN
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12 - 26 |
II.1 ABRAHAM UND ISAAK
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1 | 20,1-18 |
[11a]
GERAR.
ABraham aber zoch von dannen ins Land gegen Mittag / vnd wonete zwiſchen Kades vnd Sur / vnd ward ein Frembdling zu Gerar. 2Vnd ſprach von ſeinem weibe Sara / Es iſt meine Schweſter. Da ſandte Abimelech der König zu Gerar nach jr / vnd lies ſie holen.
Abra-
ham ein Frembdling zu Gerar.
3ABer Gott kam zu Abimelech des nachts im Trawm / vnd ſprach zu jm / Sihe da / du biſt des tods / vmb des Weibs willen / das du genomen haſt / Denn ſie iſt eines Mannes eheweib. 4Abimelech aber hatte ſie nicht berüret / vnd ſprach / HErr / Wiltu denn auch ein gerecht Volck erwürgen? 5Hat er nicht zu mir geſagt / ſie iſt meine Schweſter? Vnd ſie hat auch geſagt / er iſt mein Bruder? Hab ich doch das gethan mit einfeltigem hertzen vnd vnſchüldigen henden.
6VND Gott ſprach zu jm im traum / Ich weis auch / das du mit einfeltigem hertzen das gethan haſt / Darumb hab ich dich auch behut / das du nicht wider mich ſündigeteſt / vnd habs dir nicht zugegeben / das du ſie berüreſt. 7So gib nu dem Man ſein Weib wider / denn er iſt ein Prophet / Vnd las jn fur dich bitten / ſo wirſtu lebendig bleiben. Wo du aber ſie nicht wider gibſt / ſo wiſſe / Das du des tods ſterben muſt / vnd alles was dein iſt.
DA ſtund Abimelech des morgens früe auff / vnd rieff allen ſeinen Knechten / vnd ſaget jnen dieſes alles fur jren ohren / Vnd die Leute furchten ſich ſeer. 9Vnd Abimelech rieff Abraham auch / vnd ſprach zu jm / Warumb haſtu vns das gethan? Vnd was habe ich an dir geſundiget / das du ſo eine groſſe ſunde wolteſt auff mich vnd mein Reich bringen? Du haſt mit mir gehandelt / nicht wie man handeln ſol. 10Vnd Abimelech ſprach weiter zu Abraham / Was haſtu a geſehen / das du ſolchs gethan haſt?
a
(Geſehen)
Weil du ein Prophet biſt / magſtu was geſehen haben / das ichs verdienet habe / mit meinen ſunden.
[11a | 11b]
I․ Bucĥ C․ XX. XXI.
Abrahám․
11ABraham ſprach / Ich dacht / Vieleicht iſt kein Gottes furcht an dieſen Orten / vnd werden mich vmb meines Weibs willen erwürgen. 12Auch iſt ſie warhafftig meine Schweſter / denn ſie iſt meines Vaters tochter / aber nicht meiner Mutter tochter / vnd iſt mein Weib worden. 13Da mich aber Gott auſſer meines Vaters hauſe wandern hies / ſprach ich zu jr / Die barmhertzigkeit thu an mir / das / wo wir hin komen / du von mir ſageſt / Ich ſey dein Bruder.
(Wandern)
Gott hieſſen mich in die jrre ziehen / als werens viel / vnd doch ein Gott.
14DA nam Abimelech ſchafe vnd rinder / Knecht vnd Megde / vnd gab ſie Abraham / vnd gab jm wider ſein weib Sara / 15Vnd ſprach / Sihe da / mein Land ſtehet dir offen / wone wo dirs wolgefellet. 16Vnd ſprach zu Sara / Sihe da / Ich habe deinem Bruder tauſent ſilberlinge gegeben / Sihe / das ſol dir eine Decke der augen ſein / fur allen die bey dir ſind / vnd allenthalben / Vnd das war * jre ſtraffe.
*
(Ire ſtraffe)
Die Heiligen werden ſeuberlich vnd mit gewinſt geſtrafft. Als hie Sara wird geſtrafft / das ſie Abraham hatte Bruder genennet / vnd kriegt groſſe wolthat.
17ABraham aber betet zu Gott / Da heilete Gott Abimelech vnd ſein Weib vnd ſeine megde / das ſie Kinder gebaren / 18Denn der HERR hatte zuuor hart verſchloſſen alle Mütter des hauſes Abimelech / vmb Sara Abrahams weibs willen.
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.