Das 1. Buch Mose (Genesis)

Kapitel XLII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Mose
Genesis

 

C. XLII.

 

1Mos 42,1-38

 

Der Text in 50 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLII.

 

 

37 - 50

 

III. DIE JOSEFSGESCHICHTE

 

1

42,1-5

→Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

2

42,6-24

→Erste Begegnung zwischen Josef und seinen Brüdern

3

42,25-28

→Die Rückreise nach Kanaan

4

42,29-35

→Die Brüder Josefs berichten Jakob von der Reise

5

42,36-38

→Jakob untersagt den Brüdern, Benjamin nach Ägypten zu bringen

 

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

 

 

 

[26a]

 

 

XLII.

 

 

Erste Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

 

DA aber Jacob ſa­he / das Ge­trei­de in Egyp­ten veil war / ſprach er zu ſei­nen Sönen / Was ſe­het jr euch lang vmb? 2Sihe / Ich höre / es ſey in Egyp­ten getreide veil / Zihet hinab / vnd keufft vns getreid / das wir leben vnd nicht ſterben. 3Al­ſo zogen hinab zehen Brüder Joſeph / das ſie in Egyp­ten getreide keufften. 4Aber BenJamin Joſephs bruder lies Jacob nicht mit ſei­nen Brüdern ziehen / Denn er ſprach / Es möchte jm ein vnfal begegnen.

Jacobs

jo. Söne ziehen in Egyp­ten getreide zu keuffen. →Act.7.

 

5Al­ſo ka­men die kin­der Iſ­ra­el getreide zu keuffen / ſampt andern / die mit jnen zogen / Denn es war im lande Ca­na­an auch thewr.

 

 

Erste Begegnung zwischen Josef und seinen Brüdern

 

ABer Joſeph war der Regent im Lande / vnd verkeufft getreide allem Volck im Lande. Da nu ſei­ne Brüder zu jm ka­men / fielen ſie fur jm nider zur Erden auff jr andlitz. 7Vnd er ſa­he ſie an / vnd kandte ſie / vnd ſtellet ſich frembd gegen ſie / vnd redet hart mit jnen / vnd ſprach zu jnen / Woher kompt jr? Sie ſpra­chen / Aus dem lande Ca­na­an / ſpeiſe zu keuffen. 8Aber wiewol er ſie kennet / kandten ſie jn doch nicht.

9VND Joſeph gedacht an die Treume / die jm von jnen getreumet hatten / vnd ſprach zu jnen / Ir ſeid Kundſchaffer / vnd ſeid komen zu ſe­hen / wo das Land offen iſt. 10Sie antworten jm / Nein / mein Herr / Deine knechte ſind komen Speiſe zu keuffen. 11Wir ſind alle eins Mans ſöne / wir ſind redlich / vnd deine knechte ſind nie Kundſchaffer ge­we­ſen. 12Er ſprach zu jnen / Nein / Son­dern jr ſeid komen zu beſehen / wo das Land offen iſt. 13Sie antworten jm / Wir deine knechte ſind zwelff Brüder eins mans Söne im lande Ca­na­an / vnd der Jüngſte iſt noch bey vn­ſerm Va­ter / Aber der eine iſt nicht mehr furhanden.

 

14JOſeph ſprach zu jnen / Das iſts / das ich euch geſagt habe / Kundſchaffer ſeid jr. 15Daran wil ich euch prüfen / bey dem leben Pharaonis / Ir ſolt nicht von dannen komen / es kome denn her ew­er jüngſter Bruder. 16Sendet einen vn­ter euch hin / der ewrn Bruder hole / Ir aber ſolt gefangen ſein. Al­ſo wil ich prüfen ew­er rede / ob jr mit war­heit vmbgehet oder nicht / Denn wo nicht / ſo ſeid jr / bey dem leben Pharaonis / Kundſchaffer. 17Vnd lies ſie bey ſamen verwaren drey ta­ge lang.

 

18AM dritten ta­ge aber ſprach er zu jnen / Wolt jr leben / ſo thut al­ſo / denn ich fürchte Gott. 19Seid jr redlich / ſo laſſt ew­er Brüder einen gebunden liegen in ewrem Gefengnis / Ir aber ziehet hin / vnd bringet heim was jr gekaufft habt fur den Hunger / 20Vnd bringet ew­ren jüng­ſten Bruder zu mir / So wil ich ew­ren wor­ten gleuben / das jr nicht ſterben müſſet / Vnd ſie the­ten al­ſo.

 

 

 

 

 

 

 

 

→Gen. 37.

SIE aber ſpra­chen vn­ter­nan­der / Das haben wir an vn­ſerm Bruder verſchuldet / das wir ſa­hen die angſt ſei­ner Seelen / da er vns flehet / vnd wir wolten jn nicht erhören / Dar­umb kompt nu die­ſe trübſal vber vns. 22Ruben ant­wor­tet jnen / vnd ſprach / Sagt ich euchs nicht / da ich ſprach / Verſündiget euch nicht an dem Knaben / vnd jr wol­tet nicht hören? Nu wird ſein Blut ge­fod­dert. 23Sie wuſten aber nicht das Joſeph verſtund / Denn er redet mit jnen durch einen Dolmetſcher / 24Vnd er wand ſich von jnen / vnd weinet. Da er nu ſich wi­der zu jnen wand / vnd mit jnen redet / Nam er aus jnen Simeon / vnd band jn fur jren augen.

 

 

 

 

[26a | 26b]

 

 

I․ Bucĥ    C. XLII. XLIII.

Jóẛeph․

 

 

 

Die Rückreise nach Kanaan

 

VND Joſeph thet befelh / das man jre Secke mit getreide füllet / vnd jr Geld widergebe / einem jg­li­chen in ſei­nen ſack / Dazu auch Zerung auff den weg / Vnd man thet jnen al­ſo. 26Vnd ſie luden jre Wahr auff jre Eſel / vnd zogen von dannen. 27Da aber einer ſei­nen Sack auffthet / das er ſei­nem Eſel futter gebe in der Herberge / ward er gewar ſei­nes Gelds / das oben im ſack lag / 28vnd ſprach zu ſei­nen Brüdern / Mein geld iſt mir wi­der wor­den / ſi­he / in meinem ſack iſt es. Da entfiel jnen jr hertz / vnd erſchrocken vn­ter­nan­der / vnd ſpra­chen / Warumb hat vns Gott das ge­than?

 

 

Die Brüder Josefs berichten Jakob von der Reise

 

DA ſie nu heim ka­men zu jrem Va­ter Ja­cob ins land Ca­na­an / ſagten ſie jm alles / was jnen begegnet war / vnd ſpra­chen / 30Der Man / der im lande Herr iſt / redet hart mit vns / vnd hielt vns fur Kundſchaffer des Lands. 31Vnd da wir jm antworten / Wir ſind redlich / vnd nie Kundſchaffer ge­we­ſen / 32ſon­dern zwelff Brüder vn­ſers Vaters ſöne / Einer iſt nicht mehr fur handen / vnd der Jüngſt iſt noch bey vn­ſerm Va­ter im lande Ca­na­an / 33Sprach der Herr im Lande zu vns / Daran wil ich mercken ob jr redlich ſeid / Einen ew­er Brüder la­ſſet bey mir / vnd ne­met die Notdurfft fur ew­er Haus / vnd ziehet hin / 34vnd bringet ew­ern jüng­ſten Bruder zu mir / So mercke ich / das jr nicht Kundſchaffer / ſon­dern redlich ſeid / So wil ich euch auch ew­ren Bruder geben / vnd mügt im Lande werben.

Jacob.

 

35VND da ſie die Secke ausſchutten / fand ein jg­li­cher ſein Bündlin gelds in ſei­nem ſack. Vnd da ſie ſa­hen / das es Bündlin jres gelds waren / ſampt jrem Va­ter erſchracken ſie.

 

 

Jakob untersagt den Brüdern, Benjamin nach Ägypten zu bringen

 

DA ſprach Jacob jr Va­ter zu jnen / Ir beraubt mich meiner Kinder. Joſeph iſt nicht mehr fur handen / Simeon iſt nicht mehr fur handen / BenJamin wolt jr hin ne­men / Es ge­het alles vber mich. 37Ruben ant­wor­tet ſei­nem Va­ter / vnd ſprach / Wenn ich dir jn nicht wi­der bringe / ſo erwürge meine zween Söne / Gib jn nur in meine Hand / ich wil jn dir wi­der bringen. Er ſprach / 38Mein Son ſol nicht mit euch hinabziehen / denn ſein Bruder iſt tod / vnd er iſt allein vberblieben / Wenn jm ein vnfal auff dem wege begegnete / da jr auff reiſet / würdet jr meine grawe Har mit hertzeleide in die Gru­ben bringen.

 

 

 

 

 
 

 

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Sabrina

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