Das 1. Buch Mose (Genesis)

Kapitel XXXIIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Mose
Genesis

 

C. XXXIIII.

 

1Mos 34,1-31

 

Der Text in 50 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXXIIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXXIIII.

 

 

12 - 36

 

II. DIE VÄTERGESCHICHTEN

 

 

 

27 - 36

 

II.2 JAKOB UND ESAU

 

1

34,1-7

→Die Schandtat an Jakobs Tochter Dina

2

34,8-24

→Der Heiratsvertrag mit den Sichemiten

3

34,25-31

→Das Blutbad zu Sichem, eine heimtückische Rache der Brüder Dinas

 

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

 

 

 

[20b]

 

 

XXXIIII.

 

 

Die Schandtat an Jakobs Tochter Dina

DINA

Jacobs Tochter wird ge­ſchendet.

DIna aber Lea toch­ter / die ſie Ja­cob geborn hatte / gieng heraus / die Töch­ter des Lan­des zu ſe­hen. 2Da die ſa­he Si­chem He­mors ſon des He­ui­ters / der des lan­des Herr war / nam er ſie / vnd be­ſchlieff ſie / vnd ſchwe­chet ſie. 3Vnd ſein hertz hieng an jr / vnd hatte die

 

 

 

 

[20b | 21a]

 

 

Móẛe.     C․ XXXIIII.

Jácób.

XXI.

 

 

Dirne lieb / vnd redet freundlich mit jr. 4Vnd Sichem ſprach zu ſei­nem vater Hemor / Nim mir das Meidlin zum weibe.

 

5VNd Jacob erfur / das ſei­ne toch­ter Dina geſchendet war / Vnd ſei­ne Söne waren mit dem vieh auff dem felde / vnd Jacob ſchweig bis das ſie ka­men. 6Da gieng Hemor Sichems vater heraus zu Jacob / mit jm zu reden / 7In des ka­men die ſöne Jacob vom felde / vnd da ſie es hö­re­ten / verdros die Menner / vnd wurden ſeer zornig / das er ein narrheit an Iſ­ra­el begangen / vnd Jacobs toch­ter beſchlaffen hatte / denn ſo ſolts nicht ſein.

 

 

Der Heiratsvertrag mit den Sichemiten

 

DA redet Hemor mit jnen / vnd ſprach / Meines ſons Sichems hertz ſehnet ſich nach ew­er Tochter / Lieber / gebt ſie jm zum Weibe. 9Befreundet euch mit vns / Gebt vns ew­re Töchter / vnd ne­met jr vn­ſe­re Töchter / 10vnd wonet bey vns / das Land ſol euch offen ſein / wonet vnd werbet vnd gewinnet drinnen. 11Vnd Sichem ſprach zu jrem Va­ter vnd Brüdern / Laſſt mich gnade bey euch finden / Was jr mir ſagt / das wil ich geben / 12fordert nur getroſt von mir Morgengabe vnd Ge­ſchenck / ich wils geben / wie jr heiſſchet / Gebt mir nur die Dirne zum weibe.

 

DA antworten Jacobs ſöne dem Sichem vnd ſei­nem vater Hemor betrieglich / Dar­umb / das jre ſchwe­ſter Dina geſchendet war / 14vnd ſpra­chen zu jnen / Wir können das nicht thun / das wir vn­ſer Schweſter einem vnbeſchnitten Man geben / Denn das we­re vns eine ſchan­de. 15Doch denn wöl­len wir euch zu willen ſein / ſo jr vns gleich wer­det / vnd alles was menlich vn­ter euch iſt / beſchnitten wer­de / 16Denn wollen wir vn­ſer Töchter euch geben / vnd ew­er Töchter vns ne­men / vnd bey euch wonen vnd ein Volck ſein. 17Wo jr aber nicht willigen wollet euch zubeſchneiten / So wöl­len wir vn­ſe­re Töchter ne­men vnd davon ziehen.

 

18DIe Rede gefiel Hemor vnd ſei­nem Son wol / 19Vnd der Jüngling verzoch nicht ſolchs zu thun / denn er hatte luſt zu der toch­ter Jacob / Vnd er war herrlich gehalten vber allen in ſei­nes Vaters hau­ſe.

 

DA ka­men ſie nu / Hemor vnd ſein ſon Sichem vn­ter der Stadthor / vnd redten mit den Bürgern der ſtad / vnd ſpra­chen / 21Dieſe Leu­te ſind friedſam bey vns / vnd wöl­len im Lande wonen vnd werben / So iſt nu das Land weit gnug für ſie / wir wollen vns jre Töchter zu weiber ne­men / vnd jnen vn­ſer Töchter geben. 22Aber denn wöl­len ſie vns zu willen ſein / das ſie bey vns wonen / vnd ein Volck mit vns wer­den / wo wir alles was menlich vn­ter vns iſt / beſchneiten / gleich wie ſie beſchnitten ſind. 23Ir Vieh vnd Güter vnd alles was ſie haben / wird vn­ſer ſein / So wir nur jnen zu willen wer­den / das ſie bey vns wonen.

 

24VND ſie gehorchten dem Hemor vnd Sichem ſei­nem ſon / alle die zu ſei­ner Stadthor aus vnd eingien­gen / vnd beſchnitten alles was menlich war / das zu ſei­ner Stad aus vnd eingieng.

 

 

Das Blutbad zu Sichem, eine heimtückische Rache der Brüder Dinas

 

VND am dritten ta­ge / da ſie es ſchmertzet / namen die zween ſöne Jacob / Simeon vnd Leui / der Dina brüder / ein jg­li­cher ſein ſchwert / vnd gien­gen in die Stad thürſtiglich / vnd er­wür­ge­ten alles was menlich war / 26vnd er­wür­ge­ten auch Hemor vnd ſei­nen ſon Sichem mit der ſcherffe des ſchwerts. Vnd namen jre ſchwe­ſter Dina aus dem hau­ſe Sichem / vnd gien­gen dauon.

SIMEON

vnd Leui thürf­ti­ge That etc.

 

27DA ka­men die ſöne Jacob vber die Erſchlagene / vnd plünderten die Stad / Dar­umb / das ſie hatten jre Schweſter geſchendet. 28Vnd namen jre ſchafe / rinder / eſel vnd was in der Stad vnd auff dem Felde war / 29Vnd alle jre Habe / alle Kinder vnd Wei­ber namen ſie gefangen / vnd plünderten alles was in den Heuſern war.

 

30VNd Jacob ſprach zu Simeon vnd Leui / Ir habt mir vnglück zugericht / das ich ſtincke fur den Ein­wo­nern die­ſes Lands / den Cananitern vnd Phereſitern / vnd ich bin ein geringer Hauffe / Wenn ſie ſich nu ver­ſam­len vber mich / ſo wer­den ſie mich ſchlahen / Al­ſo wer­de ich vertilget ſampt meinem Hau­ſe. 31Sie

 

 

 

 

[21a | 21b]

 

 

I. Bucĥ    C. XXXV.

Jácób․

 

 

antworteten aber / Solten ſie denn mit vn­ſer Schweſter / als mit einer Hu­ren / handeln?

 

 

 

 

 
 

 

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
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Sabrina

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