Wörterbuch zur Lutherbibel

VIII. Band, Buchstabe H

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Luther-Deutsch – Deutsch

VIII. Band

 

Buchstabe

H

 

Register

Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

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→ Luther-Deutsch – Deutsch

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Einträge: 116  

         

Luther-Deutsch

Deutsch

 

Luther-Deutsch

Deutsch

Archelaus

Herodes Archelaus (Herrscher)

 
HErr

Herr, der (Christus)

H, h

H, h (Buchstabe)

 
Herr

Herr, der (Mann)

Habel

Abel (Name)

 
HERR Zebaoth

HERR Zebaoth (Gottesbezeichnung)

Hadder

Hader, der

 
Hertzeleid

Herzeleid, das

hadderhafftig

haderhaftig (Adjektiv; veraltet)

 
Hertzleid

Herzeleid, das

haddern

hadern (Verb)

 
herumb

herum (Adverb)

Hadderwaſſer

Haderwasser, das (Name)

 
Heua

Hewa (Name)

Hadderwaſſer

Quelle von Meriba (Ortsname)

 
Heua

Eva (Name)

Hagariter

Hagariter, der

 
Heubt

Haupt, das

Halelu ia

Halleluja (Ausruf)

 
Heubtwaſſer

Hauptwasser, das

Haleluia

Halleluja (Ausruf)

 
Heucheley

Heuchelei, die

halffeſtu

halfest du (Verb)

 
heucheln

heucheln (Verb)

halten

halten (Verb)

 
heuchlen

heucheln (Verb)

Ham

Ham (Name)

 
Heuchler

Heuchler, der

Hand

Hand, die

 
Heuchley

Heuchelei, die

Har

Haar, das

 
Heufflin

Häuflein, das

Harniſch

Harnisch, der

 
Heuila

Hewila (Name eines Landes)

Harniſchhaus

Zeughaus, das (veraltet)

 
Heuila

Hawila (Name von Personen)

harren

harren (Verb, gehoben)

 
Heuſer

Häuser, die (Pl.)

Harſcheddel

Haarschädel, der (veraltet)

 
Hew

Heu, das

haſtu

hast du (Verb)

 
heweſt

hauen (Verb; 2.Pers.)

Haus

Haus, das

 
hewet

hauen (Verb; 3.Pers.)

Hausehre

Hausehre, die (veraltet)

 
Hewſchrecke

Heuschrecke, die (Tier)

Hausehre

Hausfrau, die

 
Hidekel

Hidekel (Name eines Flusses)

Hausehre

Ehefrau, die

 
Hidekel

Tigris, der (Fluss)

Hausknecht

Hausknecht, der (veraltet)

 
hie

hier (Adverb)

hawen

hauen (Verb)

 
hie nidden

hienieden (Adverb, veraltet)

Hecke

Hecke, die

 
Himelbrot

Himmelbrot, das

hecken

hecken (Verb, veraltet)

 
Hinde

Hinde, die (Tier; veraltet)

hecklin

Häkchen, das

 
Hinde

Hirschkuh, die (Tier)

hehr

hehr (Adjektiv)

 
Hindern

Hintern, der

Heide

Heide, die

 
hoch

hoch (Adjektiv)

Heide

Heide, der

 
Höhest

Höchste, der

Heiden

Heiden, die

 
Höheſte

Höchste, der

Heil

Heil, das

 
höhnen

H, h (Buchstabe)

Heiland

Heiland, der

 
höreſtu

hörst du (Verb)

heilig

heilig (Adjektiv)

 
höreteſtu

hörtest du (Verb)

Heilige

Heilige, der

 
Hoffart

Hoffart, die

Heilige

Heilige, das

 
hoffertig

hoffärtig (Adverb u. Adjektiv)

heilige Geiſt

heilige Geist, der

 
Hoffertige

Hoffärtige, der

heilige Name

heilige Name, der

 
hoffertiglich

hoffärtiglich (Adjektiv; veraltet)

heiligen

heiligen (Verb)

 
Hohenprieſter

Hohen Priester, die (Pl.)

heiliger Berg

Berg Zion, der

 
Hoheprieſter

Hohepriester, der

Heiligkeit

Heiligkeit, die

 
Hohmut

Hochmut, der

Heiligthum

Heiligtum, das

 
holdſelig

holdselig (Adjektiv, veraltet)

heiſch

heisch (Adjektiv; veraltet)

 
Homer

Homer (Maßeinheit)

heiſchen

heischen (Verb)

 
Homor

Homer (Maßeinheit)

heiſſchen

heischen (Verb)

 
Honigſeim

Honigseim, der (veraltet)

Helle

Hölle, die

 
Horn

Horn, das

Helle

Totenreich, das

 
Hoſea

Hosea (Name)

Helt

Held, der

 
Hoſee

Hosea (Name)

helteſtu

hieltest du (Verb)

 
Hüle

Höhle, die

Heman der Eſrahite

Heman der Esrahite (Name)

 
Hürten

Hurt, die (veraltet)

Hende

Hände, die (Pl.)

 
Hüter

Hüter, der

Hermonim

Hermon, der (Berg)

 
Huhu

Uhu, der (Tier)

Herodes

Herodes (Name)

 
Hure

Hure, die

Herodes

Herodes der Große (Herrscher)

 
huren

huren (Verb)

HERR

HERR, der (Gott)

 
raff hin

hinraffen (Verb)

         

Artikel aus
Band VIII | Buchstabe H

Namen, Wörter und Begriffe

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Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Archelaus

Herodes Archelaos (Name)

Herodes Archelaos (* um 23 v. Chr.; † um 18 n. Chr.) war der Sohn von Herodes dem Großen, der nach dessen Tod im Jahr 4 v. Chr. die Nachfolge als König über Israel antreten sollte.

 

Doch in der jüdischen Bevölkerung war der Widerstand gegen Archelaos groß. Kaiser Augustus vergab den Königstitel nicht, sondern bestimmte, dass Archelaos nur über Judäa (mit den Gebieten Judäa, Samaria und Idumäa) herrschen sollte. Galiläa und Peräa wurden seinem Bruder Herodes Antipas zugesprochen, Herodes Phillipos bekam die Gebiete östlich des Oberlaufs des Jordans.

 

Kaiser Augustus stellte dem Herodes Archelaos in Aussicht, den Königstitel über ganz Israel dann zu erhalten, wenn er sich als Herrscher und Führungspersönlichkeit ausgezeichnet habe, wobei sicher das innenpolitische Geschick und die Gunst der Bevölkerung wesentliche Rollen spielten.

 

Doch Herodes Archelaos regierte hart, ungerecht und brutal. Einflussreiche und angesehene jüdische Familien Judäas klagten beim Kaiser da­r­ü­ber. Der rief 6 n. Chr. Herodes Archelaos nach Rom und ließ ein ordentliches Ge­richt über die Anklagen urteilen. Das Urteil beendete die Karriere des Herodes Archelaos: Ihm wurde die Herrschaft über Judäa entzogen und er wurde nach Vienna in Gallien verbannt, wo er 18 n. Chr. starb, ohne weiter politisch in Erscheinung zu treten.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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H, h

H. h (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

H

h

Beschreibung

H h

reguläre Schrifttype für einfachen Text

H h

Schrifttype für Auszeichnungen

H h

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

  ĥ

mit Schmuckbögen, speziell in Ligaturen mit dem Buch­staben »c« (in »ch« oder »sch«)

H h

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

H

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

H

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

H

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

H

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

H

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

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Habel

Abel (Name)

Zweiter Sohn von Adam und Eva.

 

Heute ist in deutschen Bibeln der Name Abel ge­läu­fig.

 

Habel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 9 0 1

 

Anders als bei anderen hebräischen Namen ist der Bruder Kains der alleinige Namensträger. Keine weitere Person in der Bibel heißt Abel.

 

Somit kommt der Name im Alten Testament nur in 1Mos 4 vor (8 mal). Ein weiteres Mal referenziert ihn Luther in seiner Vorrede auf die Propheten.

 

Im Neuen Testament findet sich der Name nur ein­mal, in Hebr 12,24 (s. u.).

 

 

hebräisch:‏הבל (Hevel, Atem, Hauch)

lateinisch: Abel

griechisch: Αβελ (Abel)

 

Anmerkung zur Schreibweise Habel: Luther stützte sich auf die hebräische Schreibweise (jedoch mit andersartiger Punktation: »a« statt »e«). Dort erscheint der erste Buchstabe »H« als na­he­zu stimm­lo­ser An­laut für das »A«. Dafür gab es we­der in der la­tei­ni­schen noch in der deut­schen Spra­che eine pho­ne­ti­sche Ent­spre­chung. Das »H« wur­de da­her auch in spä­te­ren Luther­bi­beln weg­ge­las­sen.

 

 

 

→1Mos 4,2

 

Vnd Habel ward ein Schefer / Kain aber ward ein Ackerman.

 

Und Abel war ein Schäfer, Kain aber war Landwirt.

 

 

→Hebr 12,22-24

 

SOndern jr ſeid komen [...] zu dem Blut vnd der Beſprengunge / das da beſ­ſer redet / denn Habels.

 

Son­dern ihr seid gekommen [...] zu dem Blut und der Opferung des Blutes, das da besser [d. i. lauter, heftiger, wirkungsvoller] redet als Abels [Blut].

 

Hebr 12,24 nimmt Bezug auf den Vers →1Mos 4,10, in der Abels Blut schreit, also »redet«:

 

Er aber ſprach / Was haſtu ge­than? Die ſtim deineſ Bruders blut ſchreiet zu mir von der Erden /

 

Er aber sprach: »Was hast Du nur getan! Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde!«

 

 

 

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Hadder

Hader, der

Streit, Zwist, meist über lange Zeit erbittert aus­ge­tra­gen.

 

 

→Spr 3,30

 

Hadder nicht mit jemand on vr­ſa­che / ſo er dir kein leid ge­than hat.

 

Streite nicht mit jemanden ohne Ursache, wenn er dir kein Leid getan hat.

 

 

→Gal 5,19-20

 

19Offenbar ſind aber die werck des Fleiſches / als da ſind Ehebruch / Hu­re­rey / Vn­‌rei­nig­keit / Vnzucht / 20Abgötterey / Zeuberey / Feind­ſchafft / Hadder / Neid / Zorn / Zanck / Zwitracht / Rotten / Haſs / Mord / 21Sauffen / Freſſen / vnd der gleichen.

 

Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches*, als da sind: Ehebruch, Hurerei, Unreinheit, Unzucht, Göt­zen­ver­ehrung, Zauberei, Feindschaft, Streitsucht, Neid, Zorn, Zank, Zwietracht, Aufruhr, Hass, Mord, Saufen, Fressen und dergleichen.

 

*Anm.: Die »Werke des Fleisches« entspringen der na­tür­li­chen Trieb­haf­tig­keit des Menschen und zielen auf die Befriedigung körperlicher Be­dürf­nisse im weit­ge­hen­den Sinn. Sie unterliegen keinen ethischen oder mo­ra­lischen Werten und unterwerfen sich keinen ge­sell­schaft­li­chen Ord­nun­gen.

 

 

 

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haddehafftig

haderhaftig (Adjektiv; veraltet)

streitsüchtig

 

siehe: →haddern; →Hadder

 

Das Adjektiv kommt in der Lutherbibel von 1545 nur einmal vor, in 1Tim 3,3.

 

 

→1Tim 3,2-5

 

Es ſol aber ein Biſchoff vnſtrefflich ſein / Eines weibes Man / nüchtern / meſſig / ſittig / gaſtfrey / Lerhafftig / 3nicht ein Weinſeuffer / nicht bochen / nicht vnehrliche Hantierung treiben / Son­dern gelinde / nicht Hadderhafftig / nicht geitzig / 4Der ſei­nem eigen Hauſe wol furſtehe / Der gehorſame Kinder habe mit aller er­bar­keit 5(So aber jemand ſei­nem eigen Hauſe nicht weis furzuſtehen / wie wird er die gemeine Got­tes ver­ſor­gen?)

 

Es soll aber ein Bischof untadelig sein, einer Frau Mann, nüchtern, mäßig, aufgeschlossen, gastfrei, lehrhaft. [Er soll] kein Weinsäufer sein, nicht gewalttätig, und keine unerhrlichen Aktivitäten betreiben, sondern gütig, nicht streitsüchtig, nicht geizig. [Jemand], der seinem Haus gut vorsteht und gehorsame Kinder hat, in aller Ehrbarkeit. Denn wenn jemand seinem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er [dann] die Gemeinde Got­tes versorgen?

 

Anm.:

Eine Passage von Paulus mit Anweisungen, die Luthers Leben bestimmten: Luther setzte sich über das Zöllibat hinweg und heiratete 1525 Katharina von Bora. Beide hatten sechs Kinder, drei Söhne und drei Töchter, die eine stark von Luther selbst geprägte Erziehung erfuhren.

 

Für evangelische Priester, Pfarrer und Prediger galt fortan die Empfehlung zur Eheschließung (mit einer evangelischen Frau) und zur Gründung einer Familie, in der Kinder ger­ne gesehen wurden.

 

Die evangelischen Kirchen ken­nen daher das Zöllibat (die Ehelosigkeit der Priester) nicht.

 

 

 

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haddern

hadern (Verb)

a) streiten (im Streit mit Worten);

b) streiten, prügeln (im Streit mit Handgreiflichkeiten);

c) vor Ge­richt streiten, einen Prozess führen;

d) grollen, jemandem feindlich sein.

 

 

→2Mos 21,18

 

WEnn ſich Menner mit einander haddern / vnd einer ſchlegt den andern mit einem ſtein oder mit einer fauſt / [...]

 

Wenn sich Männer miteinander streiten, und einer schlägt den anderen mit einem Stein oder mit der Faust ...

 

 

→Ri 6,31

 

Joas aber ſprach zu allen die bey jm ſtun­den / Wolt jr vmb Baal haddern? wolt jr jm helf­fen? Wer vmb jn haddert der ſol die­ſes mor­gens ſterben /

 

Joas aber sprach zu allen, die bei ihm standen: »Wollt ihr um Baal streiten? Wollt ihr ihm helfen? Wer um ihn streitet, der soll heute Morgen sterben!«

 

 

 

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Hadderwaſſer

Haderwasser, das

 

Haderwasser (Ortsname)

 

Quelle von Mariba (Ortsname)

Luther übersetzt wörtlich.

 

Hader meint Streit, Zwist, meist über lange Zeit erbittert ausgetragen.

 

Das Haderwasser ist das »Wasser des Streits«.

 

Als Name: Tatsächlich ist eine Quelle oder Oase gemeint, die »Wasser von Meriba« hieß.

 

Hadderwaſſer
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
8 8 0 0

 

 

→5Mos 32,51

 

Da­r­umb / das jr euch an mir verſündigt habt vn­ter den kin­dern Iſrael / bey dem Hadderwaſſer zu Kades in der wü­ſten Zin /

 

Darum, dass ihr euch an mir versündigt habt unter den Kindern Israels bei dem Haderwasser zu Kadesch in der Wüste Zin

 

 

 

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Hagariter

Hagariter, der

 

Hagariter, die (Plural)

Der Volksstamm der Hagariter, der den Is­ma­e­li­ten zu­ge­zählt wird.

 

Der Name leitet sich her von Hagar, der Mutter Is­ma­els. Das Volk der Ha­ga­ri­ter leb­te in der Region östlich von Gilead, östlich des Jordans.

 

 

→Psalm 83,6-7

 

Denn ſie haben ſich mit einander vereiniget / Vnd einen Bund wi­der dich gemacht.

Die hütten der Edomiter vnd Iſ­ma­e­li­ter / Der Moabiter vnd Hagariter.

 

Denn sie haben sich vereint und einen Bund gegen dich geschlossen, die Städte der Edomiter und Ismaeliter, der Moabiter und der Hagariter.

 

 

 

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Halelu ia

 

Halelulia

Halleluja

 

Ausruf: Lobt Gott! oder: Preisset Jahwe!

Die beiden Wörter Halelu und ia sind Luthers Trans­krip­tion des he­brä­i­schen Wor­tes הַלְּלוּיָה (hallelu-Jáh), das aus den Be­grif­fen für »prei­sen« und »Jah«, der Kurz­form des Got­tes­na­mens »JHWH« (Jah­we, Je­ho­va) zu­sam­men­ge­setzt ist. Wört­lich über­setzt hie­ße der Text: »Prei­set Jah«.

 

Luther lässt den Text unübersetzt und be­nutzt ihn als for­mel­haf­ten Be­stand­teil des Tex­tes.

 

Halelu ia
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
22 22 0 0

Haleluia
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7 2 1 4

 

 

Die Schreibweise Halelu ia

 

Die Schreibweise Halelu ia benutzt Luther aus­schließ­lich in den Psalmen, deren Übersetzung er sich bereits sehr früh zugewandt hatte. Dies erscheint wie eine Sprechhilfe für den Leser. Es ist eben nicht »Halelui-a« zu lesen, sondern »Halelu-ja«.

 

Das Vorkommen beschränkt sich auf die Psalmen 104 bis 106, 111 bis 112, 113 bis 117, 135, sowie 146 bis 150.

 

Die Psalmen 113 bis 118 wer­den mit diesem Aus­ruf in Psalm 113,1 eingeleitet. Sie bilden als Psal­men­grup­pe das sog. »ägyptische Hallel«, das den Lobpreis Got­tes im Gedenken an den Auszug der Hebräer aus Ägypten besingt.

 

Die Schreibweise Haleluia

 

Zusammengeschrieben erscheint das Wort nur einmal im Buch Tobit (→Tobit 13,21), in den Anmerkungen zum →Psalm 4 und zu →3Mos 11 sowie viermal im →19. Kapitel der Offenbarung des Johannes.

 

Heutige Übersetzung

 

Moderne Übersetzungen hal­ten meist daran fest, den Begriff nicht zu übersetzen. Sie schreiben das Wort zusammen, entsprechend der hebräischen Vorlage. Es finden sich dann die Wörter Halleluja oder Hallelujah.

 

Seit der Ausgabe von 1912 schreibt die Lutherbibel an allen Stellen »Halleluja!«, stets mit Ausrufezeichen.

 

 

→Offb 19,1

 

DARnach höret ich eine ſtim gro­ſſer Scharen im Hi­mel / die ſpra­chen / Haleluia. Heil vnd Preis / Ehre vnd Krafft ſey Gott vn­ſerm HERRN /

 

Danach hörte ich Stimmen großer Scharen im Himmel, die sprachen: Halleluja! Anrufung und Lobpreis, Ehrerbietung und Huldigung* gebüren Gott unserem HERRN.

 

Anm.: Der Vers Offb 19,1b ist eine Huldigungsformel, wie sie in der Anrede für Regenten Verwendung fand. Der Angesprochene erfuhr formelhaft besondere Ehrung.

 

»Heil« meint die Umkehrung weg vom Bösen, von Gefahren von Not, hin zum Guten, zur Errettung. Doch geht es hier nicht darum, dass Gott Rettung erfährt, sondern dass er derjenige ist, der aus Not rettet: Er ist es, der angerufen wird, rettet und Dank für die Rettung erfahren muss. Weiterhin soll nicht er »Kraft« erfahren, vielmehr ist seine Kraft in der Formel zu bezeugen, seiner Allmacht zu huldigen.

 

 

 

→Psalm 104,35

 

Lobe den HER­RN meine Seele / Halelu ia.

 

a) (lyrisch) Lobe den HERRN meine Seele, Halleluja!

 

b) Meine Seele lobe den HERRN! Halleluja!

 

 

 

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halffeſtu

halfest du (Verb)

halffeſtu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

2. Person Singular Indikativ Aktiv von helfen (Verb)

 

Präteritum:

halffeſtu: halfest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

halffeſtu: halfest du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 22,5

 

VNſer Veter hoffeten auff dich / Vnd da ſie hoffeten / halffeſtu jnen aus.

 

Unsere Va­ter hofften auf dich. Und während sie hofften, warst du es, der ihnen half!

 

 

 

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halten

halten (Verb)

halten

 

Das starke Verb besitzt im Präsens einen heu­te nicht ge­bräuch­li­chen Vokalwechsel.

 

Formen in der Luther-1545

 

ich halte →Psalm 18,22

1. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ

 

er helt (er hält) →Psalm 148,6

3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ: mit »e«

 

er hielte (er hielte) →Psalm 19,5

3. Person Singular Präterituum Aktiv Konjunktiv

 

 

Beispiel Präsens, 1. Person

 

→Psalm 18,22

 

Denn ich halte die Wege des HERRN

 

Denn ich halte die Wege des HERRN

 

 

 

Beispiel Präsens, 3. Person

 

→Psalm 148,6

 

Er helt ſie jmer vnd ewiglich

 

Er hält sie immer und ewiglich

 

 

 

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Ham

Ham (Name)

Ham war nach →1Mos 9,24 der jüngste der drei Söhne Noahs. Er gilt als der Stammvater der Hamiten, allerdings ist dieser Volksstamm nicht klar auszumachen, zumal zahlreiche Theorien dazu höchst spekulativ bzw. propagandistisch geprägt erscheinen.

 

In der Bibel umfasst der Begriff die Völker Nordafrikas ohne klare Abgrenzung, die sich zugleich feindlich gegen Israel stellen.

 

 

→Psalm 78,51

 

Da er alle Er­ſte­ge­burt in Egyp­ten ſchlug / Die erſten Erben in den hütten Ham.

 

Da er alle Erstgeburt schlug, die ersten Erben in den Hütten Ham.

 

In diesem Vers erscheinen die Ägypter als Nachkommen Hams.

 

 

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Hand

 

Hende

Hand, die

 

Hände, die

→Psalm 141,2

 

Mein Gebet müſſe fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.

 

Mein Gebet soll dir erscheinen wie ein Rauchopfer, das Er­he­ben meiner Hände wie ein Abendopfer.

 

Nimm mein Gebet als Rauchopfer und das Erheben mei­ner Hände als Abendopfer.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Har

Haar, das

Haare, die

Kopfhaare des Menschen

 

→Psalm 40,13

 

Jr iſt mehr denn har auff meinem Heubt

 

Es sind mehr, als ich Haare auf dem Kopf habe.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Harniſch

Harnisch, der

1) im weitesten Sinn: die kriegerische Ausrüstung des Mannes (Kleidung, Helm, Schilde, Waffen)

 

2) speziell: Schutzkleidung des Soldaten, Rüstung

 

Harniſch
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
41 18 20 3

 

 

→5Mos 1,41

 

Da jr euch nu rüſtet ein jglicher mit ſei­nem Har­niſch / [...]

 

Da ihr euch nun rüstet, ein jeder mit seiner Rüstung, [...]

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Harniſchhaus

Zeughaus, das (veraltet)

Gebäude zur Aufbewahrung aller Arten von Zeug, speziell Waffen und militärische Ausrüstung

 

Harniſchhaus
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Neh 3,19

 

gegen dem Har­niſchhaus.

 

in Richtung Zeughaus.

 

 

 

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→Register

harren

harren (Verb, gehoben)

ausdauern, warten

 

a) an einem Ort: verweilen, bleiben

b) in einem Zustand: bleiben, abwarten (ausharren)

c) mit Zurückhaltung: zögern, zaudern, et­was verzögern, et­was verschieben

d) mit bestimmter Erwartung: erwarten, warten (auf)

d) mit Hoffnung: hoffen, zutrauen, sich sehnen

f) als Schicksal: erwarten, unausbleiblich beschieden sein, bevorstehen, ertragen

 

heute gehoben für warten

 

 

→Psalm 4,5

 

Zürnet jr / ſo ſün­di­get nicht / Redet mit ewrem her­tzen auff ewrem Lager / vnd harret

 

Luther (zu »harret«): Seid ſtille.

 

Psalm 4,5 bezieht sich auf die Geschichte von Kain und Abel (→1Mos 4,7), in der sich der erzürnte Kain von der Sünde überwältigen lässt, anstatt abzuwarten, um sie in Ruhe zu beherrschen.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Harſcheddel

Haarschädel, der (veraltet)

a) behaarter Schädel

 

b) oberer, behaarter Teil des Kopfes, die behaarte Kopfhaut

 

Harſcheddel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Psalm 68,22

 

Aber Gott wird den Kopff ſei­ner Feinde zuſchmeiſſen ſampt jrem Harſcheddel.

 

Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern mitsamt ihrem Haarschopf.

 

Anm.: Das Köpfen bzw. das Schänden und Zer­stü­ckeln des Kopfes der Leiche eines Feindes war eine gängige Form des Triumphes. Einerseits symbolisierte und demonstrierte der abgeschlagene, zertrümmerte oder geschändete Kopf als Trophäe die absolute Macht über den Feind, andererseits raubte sie dem Feind die rituelle Totenehre und untersagte ihm ggf. (je nach Ritus) den Übergang ins Totenreich. Es be­deu­te­te in jedem Fall die vollständige (und nach­hal­ti­ge) Vernichtung des Getöteten.

 

 

 

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haſtu

hast du (Verb)

haſtu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
231 169 28 34

2. Person Singular Indikativ Aktiv von haben (Verb)

 

Präsens:

haſtu: hast du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

haſtu?: (antworte mir!) hast du?

haſtu: hast du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→1Mos 4,10

 

Er aber ſprach / Was haſtu ge­than?

 

Er aber sprach: Was hast Du getan!?

 

 

Der Text 1Mos 12,18-19 enthält eine ganze Reihe Verben mit der Endung -tu, die eindrücklich Vorwurf, Entrüstung und Befehlston des Pharaos ausdrücken:

 

→1Mos 12,18-19

 

18DA rieff Pharao Abram zu ſich / vnd ſprach zu jm / Warumb haſtu mir das ge­than? Warumb ſageſtu mirs nicht / das dein Weib we­re? 19Warumb ſprachſtu denn / ſie we­re deine Schweſter? Derhalben ich ſie mir zum Weibe ne­men wolt. Vnd nu ſi­he / Da haſtu dein weib / nim ſie vnd zeuch hin.

 

a) 18Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: »Warum <nur> hast du mir das angetan?! Warum <nur> sagtest du nicht, dass sie deine Frau sei?! 19Warum <nur> sprachst du denn, sie wäre deine Schwester?! Wegen all dem wollte ich sie mir zur Frau nehmen! Nun denn, hier hast du deine Frau! Nimm sie und verzieh dich!«

 

b) 18Da rief der Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: »Sag, warum nur hast du mir das angetan?! Wieso hast du mir verschwiegen, dass sie deine Frau ist?! 19Wie konnstest du nur behaupten, sie wäre deine Schwester?! Allein wegen dieser Behauptungen wollte ich sie doch zur Frau nehmen! Nun denn, hier hast du deine Frau zurück! Nimm sie und verzieh dich!«

 

 

 

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Haus

 

Heuſer

Haus, das

 

Häuser, die (Pl.)

Wohngebäude

 

Plural: heuſer; Häuser

 

 

→Jes 27,10

 

DEnn die feſte Stad mus einſam wer­den / die ſchöne heuſer verſtoſſen vnd ver­la­ſſen wer­den /

 

Denn die feste Stadt muss einsam wer­den, die schö­nen Häu­ser verstossen und verlassen.

 

 

 

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Hausehre

Hausehre, die (veraltet)

 

Hausfrau, die

 

Ehefrau, die

a) eigentlich: An­se­hen, Glanz, Eh­re des Haus­we­sens

 

b) das Ansehen eines Haus­we­sens, so­fern es durch die Frau wirt­schaft­lich und sitt­lich ge­stützt wird.

 

c) die Hausfrau, die Frau des Hau­ses, die Ehe­frau

 

Die Frau des Hauses, die das Haus wirt­schaft­lich und sitt­lich führt, wird u. a. ge­nannt: Haus­ehre, Haus­trew, Hausz­frewd, Haus­zierd (usw.).

 

Hausehre wird ab dem 16. Jahr­hun­dert ge­ra­de­zu als Ti­tel für die Gat­tin be­nutzt, wohl we­gen Lu­thers Ver­wen­dung in der Bi­bel.

 

 

Luther erklärt den Begriff im Scho­li­on zu →Psalm 68,13:

 

Luther: (Hausehre) Heiſſt auff Ebre­iſch ei­ne Haus­fraw.

 

»Das hebräische Wort für Haus­frau heißt wört­lich über­setzt: Haus­eh­re.«

 

 

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Hausknecht

Hausknecht, der (veraltet)

eigentlich: Knecht im einem Hauswesen

 

a) Bediensteter, Diener, Hausangestellter, Hauswitschafter

b) Bediensteter oder Angestellter in einem Gasthof.


Heute: Hauswirtschafter, Hotelfachmann, Fach­kraft Gast­ge­wer­be

 

 

→Apg 10,7

 

Vnd da der Engel / der mit Cornelio redet / hinweg gegangen war / rieff er zween ſei­ner Hauſknechte

 

Und nachdem der Engel, der mit Kornelius geredet hatte, weg­ge­gan­gen war, rief er zwei seiner Hauswirtschafter

 

 

 

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hawen

 

heweſt

 

hewet

hauen (Verb)

Mhd.: houwen

1) mähen und schneiden von Früchten

2) fällen von Holz

3) bearbeiten von Holz oder Stein (Bildhauerei)

4) abbauen von Erz

5) bearbeiten des Weinbergs

6) zerkleinern von geschlachtetem Fleisch

7) allgemein: schneidende Hiebe ausführen

8) mit dem Schwert kämpfend schlagen

9) jemanden schlagend verletzen

 

Sonderformen heweſt und hewet

 

Das starke Verb hauen besitzt zu Luthers Zeiten in der 2. und 3. Person Singular Präsens noch neben der Form ohne Umlaut (haweſt, hawet - haust, haut) auch eine mit Umlaut (heweſt, hewet - häust, häut), die heute ungebräulich und veraltet ist.

 

  Luther-Deutsch Deutsch
Infinitiv hawen hauen
Präsens ich hawe ich haue
  du haweſt / du heweſt du haust
  er hawet / er hewet er haut
  wir hawen wir hauen
  ihr hawet ihr haut
  ſie hawen sie hauen

 

 

 

→Dan 4,11

 

Hawet den Bawm vmb / vnd behawet jm die Eſte / vnd ſtreifft jm das Laub abe /

 

Fällt den Baum, behaut ihm die Äste und streift ihm das Laub ab!

 

 

→Psalm 29,7

 

Die ſtim des HERRN hewet / Wie fewr flammen.

 

Die Stimme des HERRN schlägt zu wie feurige Flammen

 

 

→Spr 23,13-14

 

Denn / wo du jn mit den Ruten heweſt / So darff man jn nicht tödten. 14Du heweſt jn mit der Ruten / Aber du erretteſt ſei­ne Seele von der Hellen.

 

Denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, darf man ihn nicht töten. Du schlägst ihn <zwar> mit der Rute, aber du rettest sein Leben vor dem Tod.

 

 

 

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Hecke

Hecke, die

dicht beieinander stehende Sträucher mit vielen Zweigen, Gebüsch, Gestrüpp

 

Die in der Bibel gedachte Hecke ist eine wilde, stark wuchernde, oft undruchdringbare und ggf. dornige Hecke. Zu denken ist nicht an kunstvoll gestaltete Pflanzungen, wie sie in unseren Gärten vorkommen.

 

Hecke
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
18 16 1 1

 

Häufig im direkten Zusammenhang mit Dornen oder Püssche (Büsche) gebraucht.

 

 

→Jes 7,23

 

Denn es wird zu der zeit ge­ſche­hen / das / wo jtzt tau­ſent Weinſtöcke ſtehen / tau­ſent ſil­ber­lin­ge werd / da wer­den dornen vnd hecken ſein /

 

Denn es wird zu jener Zeit geschehen, dass dort Dornen und Hecken sein wer­den, wo jetzt noch tausend Weinstöcke stehen, im Wert von tausend Silberlingen.

 

 

 

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hecken

hecken (Verb, veraltet)

Zwei unterschiedliche Bedeutungen:

 

1) hacken, (beißend und stechend) hauen

 

2) Von Vögeln:

2a) in einer Hecke sitzen, nisten, hau­sen

2b) Jungvögel im Nest aus­brü­ten, aufziehen

 

hecken
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Das Verb »hecken« kommt nur in Psalm 84,4 vor im Sin­ne von ausbrüten bzw. aufziehen.

 

 

→Psalm 84,4

 

DEnn der Vogel hat ein haus funden / Vnd die Schwalbe jr neſt / da ſie Jungen hecken

 

Denn der Vogel hat ein Haus gefunden, und die Schwalbe ihr Nest, worin sie ihre Jungen aufzieht.

 

 

 

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hecklin

Häklein, das

 

Häkchen, das

Verkleinerungsform zu Haken, der

 

kleiner Haken

 

Häklein bzw. Häkchen

 

Im heutigen Sprachgebrauch scheint »Häkchen« geläufiger zu sein.

 

hecklin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4* 4 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Das Wort kommt nur im Zusammenhang mit der Fertigung der Stiftshütte in 2Mos 36 und 39 vor.

 

 

→2Mos 36,13

 

Vnd machet funff­zig gülden Hecklin / vnd füget die Teppich mit den Hecklin einen an den andern zu­ſa­men /

 

Und [er] machte fünfzig goldene Häkchen und füg­te die Tep­pi­che mit den Häkchen zu­sam­men, einen an den anderen.

 

 

→2Mos 36,18

 

vnd machet ja funff­zig ehrne Hecklin / da mit die Hütte zu­ſa­men in eins gefüget würde.

 

und [er] machte auch fünfzig bronzene Häkchen, wo­mit die Hüt­te zu einem Stück zusammenzufügen sei.

 

 

→2Mos 39,33

 

Vnd brachten die Wonung zu Moſe / die Hütten vnd alle jre Gerete / hecklin / bretter / riegel / ſeulen / füſſe.

 

Und [sie] brachten die Wohnung zu Mose, die Hüt­te mit all ihren Geräten, die Häkchen, die Bretter, die Riegel, die Säulen und die Füße.

 

 

 

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hehr

hehr (Adjektiv)

hehr
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

mhd: hêr

 

1) gehoben: stolz, freudig, erhaben, heilig

2) von profanen Dingen, die hervorstechen: hervorragend, beste, feinste, edelste, u. ä.

3) bezüglich gesellschaftlicher Stellung und Ansehens: hervorragend, bedeutsam, hoch angesehen, geschätzt

4) in der Literatur oft bezogen auf Gott, Christus, Heilige, usw.

 

→Psalm 111,10:

 

Heilig vnd hehr iſt ſein Name /

 

a) Heilig und hehr ist sein Name.

b) Heilig und verehrungswürdig ist sein Name.

c) Heilig und gefürchtet ist sein Name.

 

Anmerkung zu Psalm 111,10:

 

Luther übersetzt das hebräische Wort יָרֵא (jārēʾ), das »fürchten, Angst haben, Ehrfurcht empfinden« bedeutet, mit »hehr« (Variante a). Doch wäre die Bedeutung »hochangesehen, geschätzt, verehrungswürdig« (Variante b) zu schwach. Der Text erklärt vielmehr, dass der Name Got­tes Furcht auslöst oder Ehrfurcht empfinden lässt (Variante c). Denn: Gottesfürchtig zu sein bedeutet, Gott treu zu verehren.

 

 

 

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Heide

Heide, die

Heide
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7* 6 1 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

1. Vom Land:

a) im Gegensatz zum bebauten Land (Feld, Acker) eine natürliche Fläche mit Bewuchs: Boden, Fläche, Wiese, Steppe, Weide, Wald usw.

b) nicht urbar zu machendes Land, unfruchtbares Land

 

2) Von Pflanzen:

Der Begriff wird einerseits für das Land, andererseits für eine Vielzahl für typischer Pflanzen benutzt, die (nur) in der Heide wachsen und dort massenhaft erscheinen. Die Pflanzenart ist aus dem Begriff nicht näher bestimmbar.

 

Neue Übersetzungen

 

Der Begriff »Heide« ist in den betreffenden Bi­bel­stel­len in modernen Übersetzungen nicht mehr zu fin­den. Luther stützte seine Übersetzung auf die la­tei­ni­sche Bibel. Er übersetzte drei verschiedene la­tei­ni­sche Wörter mit dem deutschen Wort Heide:

 

Bibelstelle

Lutherbibel 1545

Lateinische Bibel

moderne Lutherbibel

1Sam 23,15

Heide

silva

Horescha

1Sam 23,16

Heide

silva

Horescha

1Sam 23,18

Heide

silva

Horescha

1Sam 23,19

Heide

silva

Horescha

Jer 17,6

Heide

myrice

Strauch

Jer 48,6

Heide

myrice

Strauch

Sir 13,23

Heide

heremus

Wüste

 

lateinisch:

a) silva, Wald, Forst

b) myrice, Strauch (Tamariske)

c) heremus, Ödland, Wüste

Horescha (in 1Sam 23 nach dem hebräischen Text korrigiert), ist eine unklare Ortsangabe. Es handelte sich wohl entweder a) um ein Gebiet, das die Wüste Sif umfasste, oder b) um einen Gebirgszug in der Wüste Sif, oder c) um eine Befestigung (die Stadt Sif?) im Gebirge der Wüste Sif.

 

Die Lage der Wüste Sif ist heute ebenso unklar. Vermutlich ist es eine Wüste, die eine Stadt namens Sif umgab. Sie wird heute entweder im südlichen Juda oder im Hochland Judas (wegen des Verweises auf ein Gebirge) angenommen.

 

 

Luthers Heide in der heutigen Bedeutung Horescha:

 

→1Sam 23,15

 

Aber Dauid war in der wü­ſten Siph / in der Heide.

 

Aber David war in der Wüste Sif, in Horescha.

 

→1Sam 23,16

 

DA macht ſich Jo­na­than auff / der ſon Saul / vnd gieng hin zu Dauid in die Heide /

 

Da machte sich Jonatan auf, der Sohn Sauls, und ging zu David nach Horescha.

 

→1Sam 23,18

 

Vnd Dauid bleib in der Heide /

 

Und David blieb in Horescha.

 

→1Sam 23,19

 

Iſt nicht Dauid bey vns verborgen in der Burg in der Heide auff dem hügel Hachila / der zur rechten ligt an der wü­ſten?

 

Ist nicht David bei uns verborgen in der Burg in Horescha auf dem Hügel Hachila, der rechts der Wüste liegt?

 

 

Luthers Heide in der heutigen Bedeutung Strauch:

 

→Jer 17,6

 

Der wird ſein / wie die Heide in der Wü­ſten /

 

Der wird sein wie ein Strauch in der Wüste.

 

→Jer 48,6

 

Aber du wirſt ſein / wie die Heide in der wü­ſten.

 

Aber du wirst sein wie ein Strauch in der Wüste.

 

 

Luthers Heide in der heutigen Bedeutung Wüste:

 

→Sir 13,23

 

Wie der Lew das wild friſſt in der heide / So freſſen die Reichen die Armen.

 

Wie der Löwe in der Wüste das Wild frisst, so fressen die Reichen die Armen.

 

 

 

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Heiden

Heiden, die

 

Heide, der

Heiden
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
684 412 120 152

Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.

 

(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.

 

Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.

 

 

→1Sam 8,5

 

vnd [ſie] ſpra­chen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt wor­den / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Hei­den haben.

 

... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt ge­wor­den und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«

 

 

Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.

 

Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.

 

→ Mt 18,17

 

Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.

 

Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.

 

 

→1Tim 5,8

 

So aber jemand die ſei­nen / ſon­der­lich ſei­ne Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.

 

Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

 

 

 

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Heil

Heil, das

im unterschiedlichen Sinn gebraucht umfasst es immer eine positive Wendung (beispielsweise Genesung von Krankheit). Es impliziert u. a. Wohlergehen, Wohlbefinden, Glück, Rettung aus irgendeiner Gefahr oder Not, usw.

 

Luther sieht hinter dem Wort Heil mehr als nur das Wort »Hilfe«, das sich im hebräischen Text befindet, und nutzt es stattdessen. Es impliziert den Sieg, die Kehrtwende zum Guten hin.

 

 

→Psalm 98,2

 

Der HERR leſſt ſein Heil verkündigen

 

Frei übersetzt: Jahwe lässt verkündigen, dass er die Hilfe zum Sieg ist (über Feinde, Gottlose, Ungerechtigkeit, Unrecht, usw.).

 

→Psalm 98,3

 

Aller welt ende ſe­hen das Heil vn­ſers Got­tes.

 

Frei übersetzt: Die ganze Welt sieht die Hilfe unseres Got­tes <bei der Wende zum Guten hin>.

 

 

 

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Heiland

 

Heilande

Heiland, der

 

Heilande, die

a) von Menschen allgemein: Erlöser, Retter, Helfer (auch im Plural möglich)

 

b) von Gott als Erlöser des Volks Israel

 

c) von der Person Jesus Christus als Erlöser der Men­schen

 

Heiland, Heilande
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
62 30 6 26

 

Im Plural kommt das Wort nur zweimal vor:
in →Neh 9,27 und →Obd 1,21.

 

 

Eine Person als Heiland: →Ri 3,9:

 

Vnd der HERR erwecket jnen einen Heiland / der ſie erlöſet / Athniel / den ſon Kenas /

 

Und der HERR erweckte ihnen einen Heiland, der sie er­lös­te, Otniel, den Sohn Kenas.

 

 

Mehrere Personen als Heilande: →Neh 9,27:

 

[...] durch deine gro­ſſe Barm­her­tzig­keit gabeſtu jnen Heilande / die jnen holffen aus jrer Feinde hand.

 

[...] durch deine große Barmherzigkeit warst du es, der ihnen Heilande gab, die ihnen aus der Hand ihrer Fein­de halfen!

 

 

GOTT als Heiland: →1Sam 14,39:

 

Denn ſo war der HERR lebt der Heiland Iſrael /

 

Denn so wahr der HERR lebt, der Heiland Israels,

 

 

Jesus als Heiland: → Joh 4,42:

 

Wir haben ſel­ber ge­hö­ret vnd erkennet / Das die­ſer iſt warlich Chriſtus / der welt Heiland.

 

Wir haben selbst gehört und erkannt, dass dieser wahr­lich Christus ist, der Heiland der Welt.

 

 

 

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heilig

heilig (Adjektiv)

(In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.

 

Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:

 

  • heiliger Altar
  • →heiliger Berg
  • heiliger Bund
  • heilige Engel
  • →heiliger Geist
  • heiliger Gott
  • heilige Götter
  • heiliges Haus
  • heiliger Himmel
  • heilige Hütte
  • heilige Kinder
  • heiliges Land
  • heilige Leu­te
  • heiliger Mann
  • →heiliger Name
  • heiliges Öl
  • heilige Propheten
  • heiliger Rock
  • heilige Schrift
  • heilige Stadt
  • heilige Stätte
  • heiliger Tempel
  • heilige Väter

u.a.

 

 

Ort, Boden: →2Mos 3,5:

 

Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.

 

Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«

 

 

Tätigkeiten: →2Mos 16,23:

 

Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sab­bath der heiligen ruge des HERRN /

 

Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN

 

Gegenstände: →2Mos 28,2:

 

Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.

 

Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.

 

 

Menschen: →2Mos 19,6:

 

Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.

 

Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.

 

 

GOTT: →Offb 4,8:

 

[...] vnd ſpra­chen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.

 

[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.

 

 

 

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Heilige

Heilige, der

jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.

 

 

Eine Person als Heiliger: →Dan 8,13:

 

ICH höret aber einen Heiligen reden / vnd der ſelbige Heilige ſprach zu einem der da redet / [...]

 

Ich hörte aber einen Heiligen reden, und der selbe Heilige sprach zu einem, der da redet [...]

 

 

GOTT als Heiliger: →Jes 30,15:

 

DEnn ſo ſpricht der HErr HERR / der Heilige in Iſrael / [...]

 

Denn so spricht GOTT der HERR, der Heilige in Israel [...]

 

 

 

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Heilige

Heilige, das

a) allgemein: et­was als heilig ausgewiesenes

 

b) speziell: in der Stiftshütte bzw. im Tempel der Vor­raum zum Aller­heiligsten

 

In diesem Vorraum befanden sich der Leuch­ter (die Me­no­ra) und der Tisch mit dem →Schaubrot. Er ist vom Allerheiligsten durch einen Vorhang getrennt.

 

c) auch für das Allerheiligste (lat.: Sanctuarium)

 

 

→Hebr 9,2:

 

2Denn es war da auff gericht das forder teil der Hütten / darinnen war der Leuchter / vnd der Tiſch / vnd die Schawbrot / Vnd die­ſe hei­ſſet die Heilige.

 

Denn es war da aufgerichtet das Vorzelt. Darin waren der Leuch­ter, der Tisch und das Schaubrot. Und dies heißt das Heilige.*

 

Anm.: Luther passt in diesem Vers den Genus an »Hütte« an. Feniminum: Vnd die­ſe [Hütte] hei­ſſet die Heilige. Im weiteren Textverlauf wechselt er zu Neutrum. So z. B:

 

→Hebr 9,24:

 

Denn Chriſtus iſt nicht eingegangen in das Heilige / ſo mit henden gemacht iſt [...] Son­dern in den Hi­mel ſelbs /

 

Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, das mit Händen gemacht ist, [...] sondern in den Himmel selbst.

 

→Hebr 9,25:

 

[...] wie der Ho­he­prie­ſter ge­het alle jar in das Heilige / mit frembdem Blut / [...]

 

[...] wie der Hohepriester jedes Jahr in das Heilige geht mit fremden Blut [...]

 

→Hebr 13,11:

 

Denn welcher Thie­rer blut getragen wird / durch den Hohenprieſter in das Heilige fur die ſünde / der­ſel­bi­gen Leichnam wer­den verbrand auſſer dem Lager.

 

Denn die toten Körper der Tiere, deren Blut vom Hohepriester in das Heilige zur Vergebung der Sünden getragen wird, wer­den außerhalb des Lagers verbrannt.

 

 

 

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heilige Geiſt

heilige Geist, der

griechisch: πνεῦμα ἅγιον (pneuma hagion)

lateinisch: Spiritus Sanctus

 

Der Geist Gottes als göttliche Kraft.

 

 

Heiliger Geist im Christentum

 

Der Begriff Heiliger Geist ist heute vorbesetzt:

 

Der Heilige Geist wird als die dritte »Person« in der Trinität, in der Dreieinigkeit Gottes, verstanden. Danach ist Gott ein Wesen, das drei Personen in einer darstellt: Gott-Vater (den Schöpfer), Gott-Sohn (Jesus Christus) und Gott-Geist (Heiliger Geist). Obwohl als Person betitelt, stellt der Heilige Geist aber keine eigenständige, losgelöst von Gott existierende Gottheit dar. Vielmehr ist seine Gegenwart immer zugleich als Ge­gen­wart Got­tes (und als Gegenwart Jesu Christi; Dreieinigkeit) zu verstehen.

 

Das Gottesbild, das die Trinitätslehre zeichnet, ist ein künst­li­ches, hochgradig komplexes Konstrukt der Kir­chen­vä­ter des 4. und 5. Jahrhunderts nach Chris­tus. Es versucht, die ver­schie­de­nen Wesenheiten Got­tes in einer Person zu bündeln, wirft aber gleich­zei­tig viele neue Fra­gen auf, die jedoch dog­ma­tisch aus­ge­blen­det wer­den.

 

Mehr über die Trinitätslehre findet sich in den Ge­dan­ken­pau­sen unseres Artikels →Trinitatis

 

Luther sah die Gemeinschaftlichkeit von Gott, Jesus und Heiligem Geist, und bejahte insofern die Drei­ei­nig­keit, konnte allerdings der Dreieinigkeit in einer Person nicht zustimmen.

 

Der Ausdruck »heiliger Geist« in der Lutherbibel

 

In den Texten der Lutherbibel wird der Begriff hei­li­ger Geist ohne das gedankliche Übergebäude der Tri­ni­täts­leh­re verwendet. Hier kommt schlicht die Über­set­zung aus den grie­chi­schen und la­tei­ni­schen Quellen zum Tragen.

 

Der heilige Geist der Lutherbibel meint also nicht den Heiligen Geist der Trinitätslehre und sollte mit ihm nicht verwechselt wer­den.

 

Heiliger Geist und Geist Got­tes im Alten Testament

 

Hebräische Formen:

 

  • ŸŸŸŸŸ—œGeist: רוח (ruach, Atem, Geist, Leben, Lebenskraft)
  • Der Geist des HERRN (JHWH): יְהוָֹה  רוּחֵ (ruache jehowa)
  • Der Geist Gottes: אֶלֹהימ  רוּחֵ (ruache elohim) , das von Gott gegebene Lebensprinzip, die von Gott gegebene Lebenskraft
  • sein (Gottes) heiliger Geist: קָדְשׁוֹ   רוּחֵ (ruache qadesho)
  • Heiliger Geist: הַקֹּדֶשׁ  רוּחֵ (ruache ha-qodesh)

 

Bemerkenswert ist, dass Geist im Verbindung mit Gott immer mit Atem und Leben bzw. einer Lebenskraft gedacht ist, die die Existenz der Schöpfung (aller Lebewesen) und somit des Menschen bedingt.

 

Beipiel für Geist als Lebenskraft, die Neues erschafft, und aus der Höhe (aus dem Lebensraum Gottes) ausgegossen wird:


→Jes 32,15

 

Bis ſo lange / das vber vns ausgegoſſen wer­de der geiſt aus der Höhe. So wird denn die Wü­ſten zum Acker wer­den / vnd der Acker fur einen Wald gerechnet wer­den.

 

Der heilige Geist (Gottes) ist weder ein göttliches »Wesen« (Wesen sind körperlich existent!), noch Gott selbst. Er ist als Geist Got­tes eine göttliche Kraft, die Lebewesen brauchen, um zu leben (Grund­funk­tion der Lebenskraft), und die da­r­ü­ber hinaus in unterschiedlichen Qualitäten Natur und Menschen beleben kann.

 

Solche unterschiedlichen Qualitäten des heiligen Geistes, in denen sich diese Kraft individuell aus­drü­cken kann, sind beispielsweise in »Gaben-Listen« vermerkt (wie auch →1Kor 12,8-10), die jedoch (im Gegensatz zu kirchlichen Lehren) keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können! Vielmehr ist der heilige Geist völlig frei. Er wirkt immer ohne unser Zutun und kann sich vom menschlichen Denken nicht bändigen lassen. Die Gegenwart des heiligen Geistes übberrascht stets neu und kann weder von Menschen allgemein noch von Kirchen formal de­fi­niert wer­den.

 

Das Attribut heilig (wenn vorhanden) macht klar, dass die her­aus­ge­stellte Qualität neben dem Le­bens­not­wen­di­gen das göttlich Vollkommene umfasst: Wer vom heiligen Geist erfüllt ist (übermäßig damit versorgt ist), besitzt eine be­son­de­re Lebenskraft; eine, die (in Abgrenzung zum Irdischen) von im religiösen Sinn göttlicher Kraft, vom Glauben, inspiriert und getragen wird.

 

 

Heiliger Geist im Neuen Testament

 

Jesus stützt sich auf die Vorstellung des heiligen Geistes aus dem Alten Testament. Er lebte im Umfeld der jüdischen Religion, nicht in dem der späteren Kir­chen­vä­ter. Die Trinitätslehre war ihm unbekannt.

 

Das Neue Testament kennt den Heiligen Geist daher in gleicher Weise wie das Alte Testament nur als Kraft Gottes.

 

Das Verständnis der neutestamentlichen Texte, die den heiligen Geist nennen, hängt davon ab, mit wel­chem Hintergrund, mit welcher Idee vom heiligen Geist die Texte gelesen und interpretiert wer­den.

 

Nach Paulus (→Rom 1,4) ist es der Geist, der heilig macht:

 

nach dem Geiſt / der da heiliget

 

Luther erläutert den Begriff Geiſt im Scholion zu Rom 1,4 so:

 

Der geiſt Got­tes iſt gegeben nach Chriſtus auf­fahrt / von da an hei­li­get er die Chri­ſten vnd ver­kle­ret Chri­ſtum in al­ler welt das er Got­tes ſon ſey mit al­ler macht / in wor­ten / wun­dern / vnd zei­chen.

 

Luthers Ausführungen an dieser Stelle sollen das neu­tes­ta­ment­li­che Verständnis stützen. Der heilige Geist nimmt im Un­ter­schied zum Alten Tes­ta­ment nun eine schwer­wie­gen­de Rolle ein. Er wird zum Mys­te­ri­um und zur Stütze in der Glau­bens­ge­mein­schaft der frü­hen Chris­ten.

 

Doch anders als Luther es hier scheinbar beschreibt, ist der Geist Gottes nicht erst mit Jesu Him­mel­fahrt in die Welt ge­kom­men. Luther wußte es sehr wohl bes­ser: Der heilige Geist war von An­fang an da­bei: →1Mos 1,2: Vnd der Geiſt Got­tes ſchwebet auff dem Waſſer (siehe Luthers Anmerkung zu diesem Vers: Geiſt [... ] dar­umb mus es den hei­li­gen Geiſt deu­ten).

 

Der »Geist« Got­tes er­mög­lich­te die Er­schaf­fung des le­ben­di­gen Men­schen: →1Mos 2,7: vnd er blies jm ein den lebendigen Odem in ſei­ne Naſen / Vnd al­ſo ward der Menſch eine lebendige Seele (Siehe oben: ŸŸŸŸŸ—œGeist: רוח (ruach, Atem, Geist, Leben, Lebenskraft). Der »Geist« Gottes, dem ersten Menschen in die Nase geblasen, erweckte den Körper aus Lehm und Ton zum Leben.

 

 

 

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heiliger Name

heilige Name, der (Ausdruck)

fester Begriff für den nicht aus­ge­spro­che­nen Na­men Got­tes.

 

Dabei meint heilig in Abgrenzung zum Ir­di­schen: gött­lich und ver­eh­rungs­wür­dig.

 

Besipiele:

 

dein heiliger Name: dein gött­li­cher und ver­eh­rungs­wür­di­ger Name

 

der heilige Name Gottes: der ver­eh­rungs­wür­di­ge Na­me Gottes

 

 

→3Mos 22,2:

 

Sage Aaron vnd ſei­nen Sönen / das ſie ſich enthalten von dem Heiligen den kin­der Iſ­ra­el / welchs ſie mir heiligen / vnd mei­nen heiligen Namen nicht entheiligen / Denn ich bin der HERR.

 

Sage Aaron und seinen Söhnen, dass sie sich enthalten vom Heiligen der Kinder Israels, welches sie mir heiligen, und mei­nen heiligen Namen nicht entheiligen. Denn ich bin der HERR.

 

Anm.: Das »Heilige der Kinder Israels« sind Opfergaben, die von Israeliten Gott geweiht wurden (welchs ſie mir heiligen). Der unachtsame Umgang mit den Opfergaben durch die Priester wäre eine Mißachtung der Göttlichkeit des Opfers und somit eine Entheiligung der Heiligkeit Gottes, die sich in seinem heiligen Namen spiegelt.

 

Siehe auch:

 

→heilig

 

→heiligen

 

→entheiligen

 

 

 

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heiligen

heiligen (Verb)

1) allgemein:

1a) als göttlich vollkommen verehren

1b) et­was von Sünde reinigen, befreien

1c) et­was außergewöhlich göttliches würdigen oder für einen außergewöhlich göttlichen Zweck erheben

 

2) weihen

2a) et­was als Opfer für Gott unwideruflich de­kla­rie­ren

2b) jemanden zum Dienst für Gott be­ru­fen (in un­ter­schied­lichen Ausprägungen)

2c) et­was für eine göttliche Bestimmung er­wäh­len

 

3) Gott heiligt

3a) jemanden oder et­was aus dem Zu­stand der Sünd­haftig­keit befreien

 

Ableitung aus dem Adjektiv →heilig:

(In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungs­würdig.

 

 

GOTT heiligt den Sabbat: →1Mos 2,3:

 

Vnd ſegnete den ſie­ben­den Tag vnd heiliget jn /

 

Und [GOTT] segnete den siebenten Tag und heiligte ihn.

 

Anm: Hier ist segnen mit heiligen gekoppelt.

 

 

GOTT heiligt Menschen: →Hes 20,12:

 

[Gott spricht:] Jch gab jnen auch meine Sab­bath / zum zei­chen zwiſſchen mir vnd jnen / Damit ſie lerneten / das ich der HERR ſey / der ſie heiliget.

 

Ich gab ihnen auch mei­nen Sabbat zum Zei­chen zwischen mir und ihnen, damit sie lernen mögen, dass ich der HERR bin, der sie heiligt.

 

 

Menschen heiligen: →3Mos 11,44:

 

DEnn ich bin der HERR ewr Gott / Da­r­umb ſolt jr euch heiligen / das jr heilig ſeid / denn ich bin Heilig.

 

Denn ich bin der HERR, euer GOTT. Darum solt ihr euch heiligen, damit ihr heilig seid, denn ich bin heilig.

 

 

 

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Zion

 

berg Zion

 

berg Gottes

 

des HERRN Berg

 

der heilige Berg

Zion, der

Berg Zion, der

Der in der Bibel genannte Berg Zion ist der Tem­pel­berg in Je­ru­sa­lem. Er steht als Sy­no­nym für den Wohn­sitz des Got­tes JHWH.

 

König David eroberte Je­ru­sa­lem so­wie den Berg Zi­on süd­lich der Stadt (Süd­ost­hü­gel) mit der Burg Zi­on und mach­te Je­ru­sa­lem zu sei­nem Kö­nigs­sitz. Sa­lo­mo hat­te das Stadt­ge­biet auf den an­gren­zen­den Nord­ost­hü­gel aus­ge­wei­tet, in dem er dort (wo sich heu­te der Fel­sen­dom be­fin­det) ei­nen Tem­pel er­rich­te­te. Der Na­me Zi­on be­zeich­net nun die­sen Hü­gel, den Tem­pel­berg.

 

Die Bezeichnung »Zion« ist al­ler­dings in der Bibel un­ter­schied­lich ver­wen­det: In der am engs­ten ge­fass­ten Vor­stel­lung be­zeich­net Zi­on den Tem­pel­berg. Das Wort kann aber auch für ganz Je­ru­sa­lem, die hei­li­ge Stadt Jah­wes, ste­hen. An ei­ni­gen Stel­len in den bi­bli­schen Tex­ten kön­nen da­mit auch die Be­woh­ner Je­ru­sa­lems, bzw. das ge­sam­te Volk oder al­le Städ­te Ju­dä­as ge­meint sein.

 

Der in Jerusalem heute so genannte »Mount Zion«, süd­west­lich der al­ten Stadt­mau­er ge­le­gen, er­hielt die­sem Na­men, nach­dem der klei­ne Berg im Mit­tel­al­ter irr­tüm­lich als Berg Zion iden­ti­fi­ziert wor­den war. Neue­re For­schun­gen be­stä­tig­ten je­doch: Er ist nicht mit dem bi­bli­schen Berg Zion iden­tisch. Der Berg be­hielt aber die­sen of­fi­zi­el­len Namen.

 

Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion
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Abbildung:

Jerusalem, der Tempelberg und der Berg Zion

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Heiligkeit

Heiligkeit, die

Heiligkeit
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
42 20 4 18

das Heiligsein, Zustand des Heiligen

 

Die verehrungswürdige, göttliche Vollkommenheit, die sich im Leben und Handeln nach religiösen Tugenden ausdrückt.

 

 

→Sach 8,3

 

Das Je­ru­ſa­lem ſol eine Stad der War­heit hei­ſſen / vnd der Berg des HERRN Ze­ba­oth / ein Berg der heiligkeit.

 

Dass Jerusalem soll eine Stadt der Wahrheit heißen, und der Berg des HERRN Zebaot ein Berg der Heiligkeit.

 

 

 

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Hei­lig­thum

 

Heiligthüme

Heiligtum, das

 

Heiligtümer, die

gewöhnlich bedeutet Hei­lig­thum einen heiligen Ort oder ein heiliges Ding. Dabei meint heilig in Abgrenzung zum Irdischen »göttlich vollkommen und verehrungswürdig«.


In der Bibelsprache ist das Heiligtum das Gotteshaus, der Tempel (lat: : sanctuarium dei).

 

Hei­lig­thum, Heiligthüme
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
227 172 53 2

 

Der Plural kommt nur dreimal im Buch des Propheten Hesekiel und einmal im Buch des Propheten Amos vor.

 

Besonders häufig erscheint das Wort im Buch des Propheten Hesekiel (sechundreißigmal) und im 1. Buch der Makkabäer (einundvierzigmal)

 

 

→2Mos 25,8

 

GOTT spricht: VND ſie ſollen mir ein Hei­lig­thum machen / Das ich vn­ter jnen wone.

 

Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, damit ich unter ihnen wohne.

 

 

→Hes 22,26

 

GOTT spricht: Ire Prieſter verkeren mein Ge­ſetz freuelich / vnd entheiligen mein Hei­lig­thum / Sie hal­ten vn­ter dem Heiligen vnd vnheiligen kein vn­ter­ſcheid / vnd leren nicht / was rein oder vnrein ſey / Vnd warten meiner Sab­ba­then nicht / vnd ich wer­de vn­ter jnen entheiliget.

 

Ihre Priester verdrehen auf frevelhafte Weise mein Ge­setz und ent­hei­li­gen mein Hei­lig­tum. Sie un­ter­schei­den nicht zwi­schen Hei­li­gem und Un­hei­li­gem. Sie leh­ren nicht, was rein, und was un­rein sei. Und sie pfle­gen mei­ne Sab­ba­te nicht. Und ich wer­de un­ter ih­nen ent­hei­ligt.

 

Anm.: Der Text ist nahezu zeitlos, wenn er auch nicht ver­all­ge­mei­nert und nur auf Pries­ter (oder Pfarrer) be­zo­gen wer­den kann. Heute ist es wohl die Chris­ten­heit an sich, die sich mehr und mehr selbst ent­hei­ligt (in dem sie nicht mehr zwi­schen »Hei­li­gem« und »Un­hei­li­gem« un­ter­schei­det) und da­mit Gott in­fra­ge stellt.

 

 

 

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heiſch

heisch (Adjektiv; veraltet)

heiſch
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

von der Stimme: rau, heiser

 

 

→Psalm 69,4

 

Jch habe mich müde geſchrien / mein Halſs iſt heiſch /

 

Ich habe mich müde geschrieen, mein hals ist rauh, meine Stimme ist heiser.

 

 

 

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heiſſchen

 

heiſchen

heischen (Verb)

mit Nachdruck verlangen, fordern

 

hei­ſſen, heiſchen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→1Mos 34,12

 

fordert nur getroſt von mir Morgengabe vnd Ge­ſchenck / ich wils geben / wie jr heiſſchet /

 

fordert nur getrost von mir Morgengaben und Geschenke. Ich will es geben, wie ihr es verlangt.

 

 

→Psalm 2,8

 

Heiſſche von mir / So wil ich dir die Heiden zum Erbe geben /

 

Verlange es von mi, dann will dir die fremden Völker zum Erbe geben..

 

 

→Klgl 4,4

 

Die jungen Kinder heiſchen Brot / vnd iſt niemand / ders jnen breche.

 

Die kleinen Kinder verlangen nach Brot, und da ist niemand, der es ihnen breche.

 

 

 

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Helle

Hölle, die

 

Totenreich, das

Helle
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
139 85 38 16

hebräisch: שאול (Scheol),
das Totenreich, die Unterwelt, in Abgrenzung zur Welt der Lebenden

lateinisch: infernum,

auch: abyssus, baratrum, loca inferna, loca infernorum

griechisch: Ἅδης (Hades).

das Totenreich

 

Gedacht als konkreter Ort unter der Erdoberfläche (im Gegensatz zum Himmel über der Erdoberfläche), zu dem die Toten hinabsteigen.

 

Ort der Toten, Totenreich, in Abgrenzung zum Ort (zur Welt) der Lebenden.

 

 

Bedeutung

 

Der Begriff Hölle ist schwierig und zwischenzeitlich längst mystisch verklärt als Ort der Qual für die nach dem Tode Verdammten, als Ort des Feuers, wo Pech und Schwefel brennen, als Ort der Sünder, die aufgrund ihrer irdischen Verfehlungen Höllenpein zu erleiden haben, usw. Derartige Inhalte sind mit dem hebräischen Begriff Scheol nicht verbunden!

 

Moderne Übersetzungen vermeiden daher meist das Wort Hölle, um nicht einem nichtbiblischen und unchristlichen Glauben an einen verklärten Ort der Qualen, der Dämonen und Teufel Vorschub zu leisten.

 

Herrscher über den Scheol ist der Gott JHWH (s. →Psalm 139,8), nicht der →Teufel (griechisch: διάβολος, als Gegenspieler des Got­tes JHWH).

 

Auch Jesus ist nach seinem Tod zunächst in den Hades hinabgestiegen (Glaubensbekenntnis).

 

Häufig wer­den daher heute statt Hölle Begriffe wie Totenreich oder Ort der Toten o. ä. verwendet.

 

 

Das Wort Helle im Psalter der Lutherbibel

 

→Vorrede zum Psalter: Da ſi­he­ſtu aber mal allen Heiligen ins hertze / wie in den Tod / ja wie in die Helle. Wie fin­ſter vnd tunckel iſts da

 

→Psalm 6,6: Denn im Tode gedenckt man dein nicht / Wer wil dir in der Helle dancken?
meint: Tote sind handlungsunfähig

 

→Psalm 9,18: Ah das die Gott­lo­ſen müſten zur Helle gekeret wer­den

meint: Die Gottlosen sollten sterben

 

→Psalm 16,10: DEnn du wirſt meine Seele nicht in der Helle la­ſſen
meint: Du wirst mich nicht sterben lassen

 

→Psalm 18,6: Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods ſtrick vberweldiget mich.
meint: ich war dem Tod nahe

 

→Psalm 28,1: Auff das nicht / wo du ſchweigeſt / ich gleich wer­de denen / die in die Helle faren.
meint: auch wenn du schweigst, deshalb wer­de ich nicht gleich sterben

 

→Psalm 30,4: HERR du haſt meine Seele aus der Helle ge­fü­ret
meint: du hast mich vor dem Tod bewahrt

 

→Psalm 30,4: Du haſt mich lebend behalten / da die in die Helle furen.
meint: mich hast du am Leben gelassen, während die anderen starben

 

→Psalm 31,18: Die Gott­lo­ſen müſſen zu ſchanden vnd geſchweigt wer­den in der Helle.

meint: die Gottlosen müssen zum Schweigen gebracht wer­den durch einen schändlichen Tod

 

→Psalm 49,15: Sie ligen in der Helle wie ſchafe / der Tod naget ſie

meint: sie liegen in ihren Gräbern wie Schafe und der Tod nagt an ihnen

 

→Psalm 49,15: Jn der Helle müſſen ſie bleiben.

meint: sie müssen in ihren Gräbern bleiben

 

→Psalm 49,16: ABer Gott wird meine Seele erlöſen aus der Hellen gewalt

meint: Gott wird meine Seele vor der Macht des Todes retten

 

→Psalm 55,16: Der Tod vbereile ſie / vnd müſſen lebendig in die Helle faren

meint: Der Tod mag sie einholen und mitten aus dem Leben reißen

 

→Psalm 86,13: Vnd haſt meine Seele errettet aus der tieffen Helle.

meint: bewahre mein Leben vor dem Tod

 

→Psalm 88,4: Vnd mein Leben iſt nahe bey der Helle.

meint: ich sieche dahin und bin dem Tode nahe, oder: ich fühle mich, als würde ich sterben

 

→Psalm 88,5: Jch bin geacht gleich denen / die zur Helle fahren

meint: ich wer­de genauso wenig geachtet wie Verstorbene

 

→Psalm 89,49: Der ſei­ne Seele errette aus der Hellen hand?

meint: der sein Leben bewahrt

 

→Scholion zu Psalm 94,17: (Stille) Das iſt / in der Helle da es ſtille iſt vnd alles aus.

meint: im Grab ist es still und alles ist aus.

 

→Psalm 116,3: STricke des Todes hatten mich vmbfangen / Vnd angſt der Hellen hatten mich troffen

meint: Der Tod umklammert mich und Todesangst hat mich überwältigt

 

→Psalm 139,8: Füre ich gen Hi­mel / ſo biſtu da / Bettet ich mir in die Helle / Sihe / ſo biſtu auch da.

meint: führe ich in den Himmel: du bist da! Begäbe ich mich ins Totenreich: Da bist du auch!

 

→Psalm 141,7: VNſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle

meint: Die Leiber und Knochen unserer Verwundeten und Toten sind <über das ganze Feld> verstreut

 

 

 

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Helt

Held, der

a) der durch Tapferkeit und Kampfgewandtheit hervorragende Krieger

b) im geistlichen Sinne

c) jemand, der auf einem bestimmten Gebiet et­was Hervorragendes leistet

d) jemand, der den Mittelpunkt einer Begebenheit oder einer Handlung bildet

 

→Psalm 89,20

 

Jch habe einen Helt erweckt der helf­fen ſol

 

Ich habe einen Helden erweckt, der helfen soll.

 

 

→Psalm 45,4

 

GVrte dein Schwert an deine ſeiten du Helt / Vnd ſchmücke dich ſchön.

 

Gürte dein Schwert an deine Seite, du Held, und schmücke dich schön!

 

 

→Psalm 19,6

 

Vnd frewet ſich / wie ein Helt zu lauf­fen den weg.

 

Und freut sich, den Weg zu laufen wie ein Held.

 

 

 

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helteſtu

hieltest du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von halten (Verb)

 

Präsens:

helteſtu: hältst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Rom 2,25

 

Helteſtu aber das Ge­ſetz nicht / ſo iſt deine Beſchneitung ſchon ein Vorhaut wor­den.

 

<Erkenne es:> Hältst du das Gesetz nicht, dann ist deine Beschneidung bereits längst zur Vorhaut ge­wor­den.

 

 

 

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Heman der Eſrahite

Heman der Esrahite (Name)

Heman der Esrahite wird in →Psalm 88,1 als der Autor einer Unterweisung mit dem Titel Von der Schwachheit der Elenden genannt, die offensichtlich von den Sängern der Kinder Korahs in einen Psalm, in ein Lied, überführt wurde.

 

Es ist nicht geklärt, wer dieser Heman ist. In der Diskussion befinden sich Heman der Weise (→1Kön 5,11) und Heman der Sänger, der neben vielen weiteren unter David diente (1Chr 15,16ff).

 

 

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Hermonim

Hermon, der (Berg)

 

Hermongebirge, das

Hermonim
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

hebräisch: חֶרמוֹנִ֫ים  (ḥεrəmowniym) Hermongebirge,

Plural von חֶרְמוֹן (ḥεrəmowm), (Berg) Hermon

griechisch: Ερμωνιιμ

lateinisch: Hermoniim

Luthers Hermonim ist wie die das griechische Wort der Septuaginta und wie der lateinische Ausdruck die transkribierte Form des hebräischen Wortes.

 

Die Hermonhöhen sind ein Gebirgszug im Grenzgebiet der heutigen Staaten Libanon, Israel und Syrien. Der Berg Hermon besitzt eine Höhe von 2814 Metern. Er wird oft mit dem relativ gleichmäßig aufragenden Gebirgszug gleichgesetzt.

 

An anderen Bibelstellen wurde der Berg Hermon auch Sirijon genannt.

 

 

→Psalm 42,7

 

Da­r­umb gedencke ich an dich im Lande am Jordan vnd Hermonim / auff dem kleinen Berg.

 

a) Darum denke ich an dich im Land am Jordan und in Hermonim, auf dem kleinen Berg.

b) Darum denke ich an dich von dem Land des Jordans und von den Hermonhöhen, vom Berg Mizar.

 

Luthers Scholion zu Psalm 42,7

 

Luther: Das iſt / im Jü­di­ſchen­lan­de welches er ſo nennet / weil der Jordan drinnen fleuſſet / als das Landwaſſer. Vnd Hermonim die gro­ſſen Berge drumb ſind / Gegen welche der berg Zion klein iſt.

 

a) Luther: Das meint: In Judäa. Das nennt er so, weil der Jordan dort der bedeutende Fluss ist. Um Hermonim befinden sich große Berge, gegen die der Berg Zion klein ist.

 

Anmerkung zu Psalm 42,7

 

Der Berg Mizar (auch Berg Misar, hebräisch: הר מצער  »der unbedeutende, kleine Berg«) ist ein kleinerer Berg in der Nähe des deutlich größeren Hermon. In der Septuaginta und in den lateinischen Vulgata Ausgaben steht anstelle eines Namens die Übersetzung »der kleine Berg« (griechisch: ορους μικρου, lateinisch: monte modico bzw. monte minimo). Luther verfuhr gleichermaßen.

 

Heute wird der hebräische Ausdruck als Name verstanden und wird daher nicht übersetzt. So ist es ausgeschlossen, einen beliebigen kleinen Berg anzunehmen, oder gar denn Berg Zion (was wohl auch geschah, wie es Luthers Scholion vermuten lässt).

 

 

 

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Herodes

 

König Herodes

Herodes der Große (Herrscher)

Herodes (* um 73 v. Chr.; † im März 4 v. Chr.) stammte aus einer wohlhabenden idumäischen Familie, die jedoch dem Judentum angehörte. Seine Mutter war Nabatäerin. Seine Abstammung erregte den Zorn der Juden, die nur einen König aus einem der Stämme Israels akzeptieren konnten, wozu die Idumäer und Nabatäer nicht gehörten.

 

Trotz vieler herausragender Leistungen, die Herodes für Israel erbrachte, kämpfte er zeitlebens um den Bestand seiner Macht und um die Akzeptanz im Volk. Dabei ging er oft gnadenlos und unbarmherzig selbst gegen Familien­angehörige vor.

 

Während er sich einerseits als Mäzen, Gönner und Gestalter eines Landes erwies, das im römischen Reich nicht zuletzt wegen seiner Leistungen große Aufmerksamkeit erfuhr, war er anderseits äußerst unbeliebt. Er war der ungeliebte König, der um die Gunst des römischen Kaisers buhlte, der hart, brutal und oft ungerecht regierte, der mehrfach verheiratet war und unmittelbar in das priesterliche Geschehen (und damit in das religiöse Leben der Juden) eingriff, in dem er den Hohepriester nach seinem Gutdünken berief.

 

Bereits 47 v. Chr. wurde Herodes von seinem Va­ter Antipatros als Statthalter in Galiläa eingesetzt, wo er sich auf sein Erbe vorbereiten und das Regieren üben konnte. 39 v. Chr. ernannten ihn die Römer zum König von Jerusalem und damit von Judäa. Sein Machtgebiet konnte er stabilisieren, gegen Feinde verteidigen und ausbauen. Nach 22 v. Chr bekam er vom römischen Kaiser die Landschaften östlich des Oberlaufs des Jordan, Trachonitis, Batanäa und Auranitis zugesprochen. Sein Reich erfuhr nun die größte Ausdehnung.

 

Herodes gestaltete Israel an vielen Stellen neu und mit großem Aufwand. So baute er die Stadt Samaria aus, die er nun Sebaste nannte. Er gründete Caesarea Maritima, das später Sitz der römischen Präfekten wurde. Er errichtet die Palastfestung Herodeion südlich von Jerusalem auf einem teilweise künstlich aufgeschütteten Hügel. Er konzipierte und baute die Felsenfestung Masada am Toten Meer und einen Königspalast in Jerusalem. Er modernisierte in Jerusalem die Wasserversorgung und ließ neue Wasserleitungen verlegen. Er gestaltete den Tempel in Jerusalem neu, erweiterte ihn erheblich und ließ ihn prächtig ausstatten. Insbesondere der Ausbau des Tempels steigerte das Ansehen Jerusalems erheblich: Es gab zu dieser Zeit im gesamten römischen Reich kein vergleichbar großes und prächtiges Bauwerk.

 

Vgl. dazu unsere Karte→Palästina zwischen 20 v. Chr. und 4 v. Chr.

 

 

 

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HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder la­ſſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

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HErr

HErr, Adonaj

 

HErr, Kyrios

Aussehen in unseren Frakturschriften: HErr oder HErr

 

Feststehende, besondere Schreibweise Luthers (zwei Großbuchstaben, gefolgt von zwei Kleinbuchstaben), um anzuzeigen, dass sich dahinter eine Bezeichnung Got­tes (im Alten Testament) oder Jesu (im Neuen Testament) befindet.

 

 

HErr im Alten Testament

 

Luther verwendet im Alten Testament die Schreibweise HErr, wenn im hebräischen Text das Wort Adonaj (hebr. ‏אֲדֹנָי‎, pl. von Adon, Herr) anstelle des Gottesnamens steht.

 

HErr im Neuen Testament

 

Im Neuen Testament steht HErr dort, wo in den griechischen Quellen mit dem Wort kyrios (Herr, Besitzer, Gebieter) Jesus Christus als Sohn Got­tes gemeint ist.

 

 

Wichtig:

 

Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen →»HERR« (in Groß­buch­staben) und →»Herr« (in Kleinbuchstaben bzw. mit Großbuchstaben »H« am Anfang.

 

 

 

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Herr

Herr, der

Herr oder herr

 

In der Lutherbibel bezeichnet diese Schreibweise einen Menschen, einen Mann, meist in gehobener oder angesehener Position.

 

 

Wichtig:

 

Davon zu unterscheiden sind die Schreibweisen →»HERR« (in Groß­buch­staben) und →»HErr« (zwei Groß­buch­staben, gefolgt von zwei Klein­buch­staben)

 

 

→Psalm 4,3

 

Lieben Herrn / wie lang ſol meine Ehre geſchendet wer­den?

 

Liebe Herren, wie lange soll meine Ehre [noch] geschändet wer­den?

 

Luther erklärt im Scholion, wen er hier mit »Herrn« meint. Nun ist verständlich, warum der erste Buchstabe, das große »H«, in Antiquaschrift gesetzt ist (siehe unsere →Erläuterungen zur Typografie).

 

Luther: (Herrn) Das iſt / Jr gro­ſſen Hanſen vnd was et­was gelten wil.

 

 

 

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Ze­ba­oth

 

HERR Ze­ba­oth

Zebaot

 

HERR Zebaot

Das hebräische Wort Zebaot (צבאות) meint »Heere« oder »Heerscharen« und ist ein Attribut zum Gottesnamen JHWH (יהוה). Es beschreibt Gott entweder als denjenigen, der über der Armee seines Volkes steht, oder als Anführer einer Armee der Engel, als denjenigen, »der über den Cherubim thront« (2Sam 6,2; Jes 37,16).

 

HERR Zebaot

 

Martin Luther übersetzt JHWH Zebaot mit »HERR Ze­ba­oth«, wobei die in Versalien gesetzte, deutsche Bezeichnung »HERR« angibt, dass sich dahinter das Tetragrammaton (das Vierfachzeichen) »JHWH«, der unaussprechliche Name Gottes, verbirgt.

 

Martin Luther belässt Zebaot unübersetzt und gibt dem Wort damit die Bedeutung eines Namensteils, ohne seinen Sinn aufzulösen oder zu werten. Hier steht Ze­ba­oth wie ein Beiname, wie ein Ehrentitel und als Insigne seiner Macht. Diese Wiedergabe wurde in der Lutherbibel bis in die heutige Zeit beibehalten.

 

Andere moderne Übersetzungen schreiben beispielsweise »Herr der Heere« (Einheitsübersetzung), »Jehova der Heerscharen« (Neue-Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas), »Herr der Heerscharen« (Elberfelder Bibel) oder »Jahwe Zebaot «(Herder-Bibel, 1968).

 

 

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Hertzeleid

 

Hertzleid

Herzeleid, das

emotionales Leid, Kummer des Herzens, tiefes Leid

 

 

→Psalm 5,10: hertzeleid

 

→Psalm 35,12: hertzleid

 

 

 

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herumb

herum (Adverb)

herumb
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
26 24 2 0

mhd: her umbe, her umb

a) örtlich: kreisförmig um et­was oder jemanden sein, et­was gerichtet kreisförmig um et­was oder jemanden bewegend

b) zeitlich: einen Zeitpunkt oder eine Zeiteinheit umfassend

 

→Psalm 128,3

 

Dein Weib wird ſein wie ein fruchtbar Weinſtock vmb dein haus herumb /

 

a) Deine Frau wird wie ein fruchtbarer Weinstock sein um dein Haus herum.

b) In deinem Haus wird deine Frau wie ein fruchtbarer Weinstock sein.

 

 

 

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Heua

Hewa (Name)

 

Eva (Name)

hebräisch:  ‏חַוָּה (ḥawwāh oder cḥawwah, die Belebte)

griechisch: Εὕα

lateinisch: Hewa

 

Heua ist ist Luthers folgerichtige Transkription der hebräischen, griechischen und lateinischen Schreibweisen. Dabei ist das »u« das zu jener Zeit übliche Zei­chen für das Klangbild unseres heutigen »v«.

 

Auszusprechen ist das Wort als He-wá (Betonung auf dem Buchstaben a) bzw. [H]E-va, nicht als Heu-a!

 

Heutige Schreib- und Sprechweise:

 

Eva (Name)

 

 

Der Name und seine Bedeutung

 

Der Name taucht in der Lutherbibel erstmals in →1Mos 3,20 auf:


VND Adam hies ſein Weib Heua / da­r­umb / das ſie eine Mutter iſt aller Lebendigen.

 

Luther erklärt den Namen in seinem Scholion zu diesem Vers:

 

Hai / heiſſt Leben / Da her kompt Heua oder Haua / leben oder lebendige.

 

Hai (Ha-i) heißt »Leben«. Daher kommt Heva (He-va) oder Hava (Ha-va), »Leben« oder »Lebendige«.

 

Eva ist Zoë

 

Der Text in der griechischen Septuaginta schreibt, dass Adam sein Weib Ζωή (Zoë, »Leben«) nannte, denn sie sei die Mutter aller Lebendigen (ὅτι αὕτη μήτηρ πάντων των ζὡντων).

In 1Mos 4,1 heißt sie dann auch in der Septuaginta Εὕα (Heva, Eva).

 

 

 

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Heubt

Haupt, das

a) (gehobener Ausdruck für:) Kopf

 

b) von Menschen: die vorstehende Person (einer Grup­pe)

 

c) von Dingen: das wichtigste, das he­r­aus­ra­gen­de Ele­ment

 

 

Das Wort kommt in zahlreichen Zu­sam­men­set­zun­gen vor. So in der Luther­bi­bel von 1545 bei­spiels­wei­se:

 

Heuptborn (Hauptquelle)

Heubtbücher (Hauptbücher)

Heupthar (Kopfhaar)

Heuptkrafft (Hauptkraft)

Heubt­leu­te (Hauptmänner; Vorsteher)

Heubtman (Hauptmann)

Heubtmenner (Hauptmänner)

Heuptquelle (Hauptquelle)

Heubtſa­chen (Hauptsachen)

Heubtſchmuck (Kopfschmuck)

Heuptſchrifft (Hauptschrift)

Heubtſpruch (Haubtspruch)

Heuptſprüch (Hauptspruch)

Heubtſtad (Hauptstadt)

Heubtſtück (Hauptstück)

Heubt­ſum­ma (Gesamtsumme)

→Heubtwaſſer (Hauptstrom)

 

 

Der menschliche Kopf: →Rom 12,20

 

Wenn du das thuſt / ſo wir­ſtu few­ri­geKolen auff ſein Heubt ſamlen.

 

Wenn du das tust, dann wirst du glühende Kohlen auf seinem Kopf sammeln.

 

 

Übertragen: →Eph 1,22

 

Vnd hat alle ding vn­ter ſei­ne Füſſe ge­than / vnd hat In geſetzt zum Heubt der Gemeine

 

Und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat Ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde

 

 

Von Dingen: →2Mos 26,23-24

 

23dazu zwey bret hinden an die zwo ecken der Wonung / 24das ein jglichs der beider ſich mit ſei­nem ortbret von vnten auff geſelle / vnd oben am heubt gleich zu­ſa­men kome mit einem klammer /

 

Dazu [mache] zwei Bretter hinten an die beiden Ecken des Zeltes, dass ein jedes der beiden sich mit seinem Eckbrett von unten zusammenfüge und oben am Kopfende zusammengeahlten wer­de mit einer Klammer.

 

 

 

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Heubtwaſſer

Hauptwasser, das

Hauptwasser oder Hauptgewässer

 

Fluss, Strom, Hauptarm eines Flusses mit vie­len Ne­ben­flüs­sen

 

 

→1Mos 2,10-14

 

VND es gieng aus von Eden ein Strom zu weſſern den Garten / vnd teilet ſich da ſelbs in vier Heubtwaſſer ...

 

Das Bild in 1Mos 2,10-14 (Die Paradies-Flüsse), geht davon aus, dass es eine Quelle gibt, die einen ungeheuer großen Strom speist, der sich in vier Hauptarme teilt, um die große Fläche des Garten Eden zu bewässern.

 

Die Identifikation dieser Quelle, des Stromes, sowie der vier Hauptflüsse, die in diesem Text genannt wer­den, ist jedoch umstritten, wenn auch Luther in seinem Scholion den Erkenntnisstand der Gelehrten seiner Zeit niederschrieb.

 

Das Bild, das die Autoren zeichnen, umfasst im Prinzip die damals gesamte bekannte Welt. Es meint womöglich nur, dass der »Garten Eden« das gesamte fruchtbare Land dieser Welt umfasste. Hier finden sich Pflanzen und Tiere im Überfluss. Das Land, das jenseits von Eden lag (→1Mos 4,16), war hingegen karge Steppe und Wüste, wo Disteln und Dornen wuchsen, wo es schwer war, zu jagen, Ackerbau zu betreiben und eine Viehherde zu ernähren. Die Vertreibung aus dem Paradies ist also nicht die Vertreibung aus der damals bekannten Welt, sondern vielmehr die Metapher für den Schritt, der Menschen veranlasste, die fruchtbaren Flussauen zu verlassen und die Steppenlandschaften und Wüsten als Lebensräume zu erobern.

 

 

 

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Heucheley

 

Heuchley

Heuchelei, die

Heucheley
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
23 5 5 13

Heuchley
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

das ständige Heucheln, et­was Besonderes vorgeben (Aufschneiderei, Verstellung), so tun, als läge ein bestimmter Zustand vor (Vortäuschung).

 

 

→ Mt 23,28

 

von aussen scheinet jr fur den Menschen from / Aber in­wen­dig seid jr voller heucheley vnd vntugent.

 

Von außen erscheint ihr vor den Menschen fromm, aber innerlich seid ihr voller Heuchelei und Untugend.

 

 

→Psalm 12,4

 

Der HERR wolte ausrotten alle Heuchley

 

Der HERR wollte ausrotten alle Heuchelei.

 

 

 

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heucheln
 
heuchlen

heucheln (Verb)

et­was Besonderes vorgeben (blenden, aufschneiden), so tun, als läge ein bestimmter Zustand vor (si­mu­lie­ren).

 

 

Schreibweise heucheln: →Psalm 12,3

 

Einer redet mit dem andern vnnütze ding vnd heucheln / Vnd leren aus vneinigem her­tzen.

 

Einer redet mit dem andern unnütze Sachen, und [sie] heucheln. Und [sie] lehren aus uneinigem Herzen.

 

 

Schreibweise heuchlen: →Psalm 5,10

 

Mit jren zungen heuchlen ſie.

 

Mit ihren Zungen heucheln sie.

 

 

 

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Heuchler

Heuchler, der

von →heucheln, heucheln (Verb)

 

Jemand, der ständig heuchelt, der et­was Besonderes vorgibt (Blender, Aufschneider), der so tut, als läge ein bestimmter Zustand vor (Simulant).

 

Heuchler
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
47 20 3 24

 

Auffälig häufig kommt das Wort im Buch Hiob vor (neunmal) und im Evangelium nach Matthäus (sechzehnmal).

 

 

→ Mt 6,2

 

Wenn du nu Al­mo­ſen gibſt / ſoltu nicht la­ſſen fur dir poſaunen / wie die Heuch­ler thun / in den Schu­len vnd auff den gaſſen / Auff das ſie von den Leu­ten gepreiſet wer­den /

 

Wenn du nun Almosen gibst, dann sollst Du es keinesfalls vor dir her Posaunen lassen, wie es die Heuchler tun, in den Schulen und auf den Straßen, damit sie von den Leu­ten gepriesen wer­den.

 

 

 

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Heufflin

Häuflein, das

mhd: hûfelîn

kleiner Haufen

 

a) von Gegenständen

b) von Menschen: kleine Gruppe, Minderheit, u.ä.

 

Heufflin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
8 5 3 0

 

 

 

→Psalm 125,3

 

Denn der Gott­lo­ſen Scepter wird nicht bleiben vber dem Heufflin der gerechten /

 

a) Denn das Zepter der Gottlosen wird nicht bleiben über dem Häuflein der Gerechten

 

b) Denn die Gottlosen wer­den die kleine Gruppe der Ge­rech­ten nicht <länger> beherrschen.

 

b) Denn die Gottlosen wer­den die Minderheit der Ge­rech­ten nicht <länger> beherrschen.

 

 

 

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Heuila

Hewila (Name eines Landes)

das Land Hewila

 

Heuila
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Ein Land namens Hewila wird genannt in →1Mos 2,11, in →1Mos 25,18 und in →1Sam 15,7.

 

 

Aus dem Scholion zu →1Mos 2,11:

 

Luther: (Piſon) Jſt das gro­ſſe waſſer in Jndia / das man Ganges hei­ſſet / denn Heuila iſt Jndienland.

 

Flavius Josephus, römisch-jüdischer Historiker des 1. Jahr­hun­derts, setzt den Fluss Pischon mit dem Gan­ges und das Land Hawila (Hewila) mit Indien gleich. Daher stammt wohl auch Luthers In­ter­pre­ta­tion.

 

Jedoch sind andere Erklärungen bekannt. Das Land Ha­wi­la kön­nte Sa­ba im heu­ti­gen Je­men mei­nen (we­gen der im Text ge­nann­ten Gold­vor­kom­men), Ara­bi­en (we­gen der Har­ze wie →Bed­el­li­on), Sy­ri­en oder Äthi­o­pi­en.

 

 

 

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Heuila

Hawila (Name von Personen)

Der Luthers Wort in der Schreibweise Heuila ist Na­me für zwei unterschiedliche Per­so­nen im al­ten Tes­ta­ment.

 

 

Heuila als Name einer Person
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4* 4 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

Hawila, Sohn des Kusch: →1Mos 10,7 (und →1Chr 1,9)

 

Aber die kinder von Chus / ſind die­ſe / Seba / Heuila / Sabtha / Raema / vnd Sabtecha.

 

 

Hawila, Sohn des Joktan: →1Mos 10,26-28 (und →1Chr 1,23)

 

26Vnd Jaketan zeuget Almodad / Saleph / Hazarmaueth / Jarah / 27Hadoram / Vſal / Dikela / 28Obal / Abimael / Seba / 29Ophir / Heuila / vnd Jobab /

 

 

 

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Hew

Heu, das

abgemähter, geernteter und zum Trocknen gelagerter Wie­sen­be­wuchs aus Gras, Kräu­tern und wei­te­ren Wei­de­pflan­zen

 

 

→Hiob 8,12

 

Sonſt wens noch in der blüt iſt / ehe es abgehawen wird verdorret es / ehe man denn hew macht.

 

Sonst, wenn es noch in der Blüte ist, bevor es gemäht wird und bevor man es zu Heu machen kann, verdorrt es.

 

 

 

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Hewſchrecke

Heuschrecke, die (Tier)

pflanzenfressendes Insekt

 

Heuschrecken, insbesondere die gefürchtete Wanderheuschrecke, können in ungeheuren Mengen auftreten. Als Schwarm fallen sie in Felder ein und fressen innerhalb kurzer Zeit alle für sie nutzbaren Pflanzenteile. Die Ernte ist nicht mehr möglich. Erstreckt sich die Plage über weite Landstriche, führt das i.d.R. zu so heftigen Ernteverlusten, dass landesweit mindestens erhebliche Teuerungen eintreten oder gar Hungersnöte ausbrechen.

 

In biblischen Zeiten und in Gegenden, in denen frucht­ba­res Land rar und der Ge­trei­de­an­bau müh­sam war, wa­ren Heu­schre­cken­pla­gen ge­fürch­tet. Bis heute ist es trotz dem Ein­satz mo­der­ner Tech­nik nicht mög­lich, prä­ven­tiv oder nach­hal­tig Heu­schre­cken­pla­gen wirk­sam zu ver­hin­dern oder zu be­kämpfen.

 

Die Heuschreckenplage war die 8. Plage, die Gott über die Ägypter her­ein­brechen ließ (→2Mos 10,12).

 

 

 

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Hidekel

Hidekel (Name eines Flusses)

 

Tigris, der (Fluss)

ein Fluss, nach Luther der Tigris

 

Hidekel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→1Mos 2,14

 

Das dritte waſſer heiſſt Hidekel / das fleuſſt fur Aſ­ſy­ri­en.

 

Das dritte Wasser heißt Hidekel, das fließt vor Assyrien.

 

 

Aus dem Scholion zu →1Mos 2,14:

 

Luther: (Hi­de­kel) Iſt das wa­ſſer in Aſ­ſy­ria / das man Ty­g­ris heiſſt.

 

Tat­säch­lich ist nicht klar, wel­cher heu­ti­ge Fluss ge­meint sein könn­te.

 

 

→Dan 10,4

 

AM vier vnd zwen­zig­ſten ta­ge des er­ſten mon­den / war ich bey dem gro­ſſen wa­ſſer Hi­de­kel.

 

Am vier­und­zwan­zigs­ten Tag des ers­ten Mo­nats war ich am gro­ßen Fluss Hi­de­kel.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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hie

hier (Adverb)

hie
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
551 371 31 147

Ahd.: hia, hiar; Mhd.: hie, hier

hie ist die verkürzte Form von hier und ist heute veraltet.

 

1) hie, an diesem Ort

2) als Gegenüberstellung (Gegensatz) zu da und dort

3) hie kann bezogen sein auf diese Erde, in der wir jetzt weilen

4) hie kann auf Umstände und Verhältnisse bezogen sein

5) hie kann auf Zeit und Stunde bezogen sein

 

 

 

→Rom 10,12:

 

Es iſt hie kein vn­ter­ſcheid vn­ter Jü­den vnd Griechen

 

Es gibt hier [in dieser Sache] keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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hie nidden

hienieden (Adverb, veraltet)

hier unten

 

 

→Psalm 61,3

 

Hie nidden auff Erden ruffe ich zu dir

 

Hier unten auf der Erde rufe ich zu dir.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Hi­mel­brot

Himmelbrot, das

 

Himmelsbrot, das

Lateinisch: panis caeli

wörtlich: Brot des Himmels,
aber auch: Brot des Got­tes JHWH

 

Siehe auch: →Man

Siehe auch: →Engelbrot

 

 

→Psalm 105,40:

 

Vnd er ſettiget ſie mit Hi­mel­brot.

 

Psalm 105 nimmt Bezug auf 2Mos 16, wo das »Brot des Himmels« als Naturphänomen in der Wüste auftrat und den Hebräern als Nahrung diente. Dort wird es als Man (Manna) bezeichnet:

 

→2Mos 16,13b-15

 

13b Vbnd am morgen lag der taw vmb das Heer her / 14 vnd als der taw weg war / Sihe / da lags in der wüsten rund vnd klein / wie der Reiffe auff dem lande. 15 Vnd da es die kinder Jsrael sahen / sprachen sie vn­ter­nan­der / Das ist Man / Denn sie wusten nicht was es war. Mose aber sprach zu jnen / Es ist das Brot / das euch der HERR zu essen gegeben hat.

 

 

→Psalm 78,24.25:

 

24 Vnd lies das Man auff ſie regenen / zu eſſen / Vnd gab jnen Hi­mel­brot. 25 Sie aſſen Engelbrot / Er ſand­te jnen Speiſe die fülle.

 

Hier stehen die Begriffe »Man« (lat: manna, Manna), »Himmelbrot« (lat: panis caeli) und »Engelbrot« (lat: panis angelorum) für vermutlich die selbe Speise.

 

 

 

SK Version 12.10.2024  

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Hinde

Hinde, die (veraltet)

 

Hirschkuh, die

Mhd.:hinde, f.

hebräisch: איָּלָה (ʼayyͻlͻh), die Hirschkuh
Plural: אֵיָּלוֹת (ʼayyͻlowto)

lateinisch: cervos, der Hirsch

griechisch: ἔλαφος (élaphos), der Hirsch

Das hebräische Wort bezeichnet das Weibchen, das weibliche Tier von Hirsch oder Reh, also Hirschkuh oder Ricke.

 

 

→Psalm 22,1

 

Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen / Von der Hinden / die früe geiagt wird.

 

a) Ein Psalm Davids. Vorzusingen. Von der Hirschkuh, die in der Frühe gejagt wird.

b) Ein Psalm Davids. Vorzusingen. Nach der Melodie »Die Hirschkuh der Morgenröte«.

 

Anmerkung zu Psalm 22,1:

 

Die Überschriften der Psalmen sind oft An­ein­an­der­rei­hun­gen von Kopfdaten, die den Autor nennen, die Vortrags- oder Spiel­wei­se be­zeich­nen und manch­mal auch die zugrunde gelegte Melodie an­ge­ben.

 

In diesem Fall soll nach einer (wohl damals be­kann­ten) Me­lo­die vorgetragen wer­den. Luthers Über­set­zung ist missverständlich und insofern falsch. Es soll weder die Hirschkuh selbst vortragen, noch handelt der Psalm von ihr.

 

 

→Psalm 29,9

 

Die ſtim des HERRN erreget die Hinden / vnd entblöſet die Welde

 

a) Die Stimme des HERRN macht Hirschkühe kreißen. Sie entlaubt die Wälder.

 

Anmerkung zu Psalm 29,9:

 

Luther übersetzt gemäß des hebräischen Textes, ge­mäß der lateinischen Biblia Sacra Vulgata und ge­mäß der griechischen Septuaginta in das zu sei­ner Zeit gängige Hinden (Plural).

 

kreißen meint: hevorbringen, Wehen haben, gebären (eine »kreißende Frau« liegt in den Geburtswehen). Luthers erregen trifft die besondere Bedeutung des hebräischen יְחוֹלֵל, in Wehen versetzen (ִvon חיל, sich winden, kreißen, beben) jedoch nicht genau genug.

 

Diese Übersetzung zeichnet das Bild der gewaltigen Stimme Gottes, die wie ein Sturmwind sowohl die Lebewesen im Wald wie auch den Wald selbst heftig schütteln kann: trächtige Hirschkühe gebären vorzeitig, ganze Wälder wer­den entlaubt.

 

 

Luther 1984

 

Doch das hebräische איל hat mehrere Be­deu­tun­gen. So meint אֵיָּל Hirsch oder Reh, und איָּלָה  das weib­li­che Tier, also die Hirschkuh, doch אֵיִל (iden­ti­sche Kon­so­nan­ten, jedoch anders vo­ka­li­siert und ge­le­sen) meint großer Baum, wie z. B. Palme oder Eiche. Allerdings weicht dessen Plural ab ( אֵילִים ) und kann im hebräischen Quelltext nicht erkannt wer­den, was gegen diese Lesart spricht.

 

Die Lutherbibel von 1984 verweist in der Fuß­no­te zu Psalm 29,9 auf Luthers ursprüngliche Lesart, über­setzt den Vers aber nun mit:

 

Die Stimme des HERRN lässt Eichen wirbeln und reißt Wälder kahl.

 

(besser erscheint uns dann aber: Die Stimme des HERRN lässt <selbst> große Bäume wirbeln und reißt <sogar ganze> Wälder kahl.)

 

Inspiriert vom zweiten Satzteil, erscheint diese Übersetzung auf den ersten Blick inhaltlich rund und ausgewogen, weil sie in einem Zug den Blick vom einzelnen Baum zum ganzen Wald führt.

 

 

Elberfelder

 

Eine weitere Variante bietet die Elberfelder Bibel, die be­kannt dafür ist, dicht entlang der Quellen zu über­set­zen:

 

Die Stimme des Herrn macht Hirschkühe kreißen und lässt Zicklein vorzeitig gebären.

 

Hier wird nur der erste Satzteil mit einer er­klä­ren­den Beifügung wie­der­ge­ge­ben: Die ge­wal­ti­ge Stim­me Got­tes löst bei Hirschkühen vorzeitige Wehen aus (was dazu führt, dass ihre Zicklein zu früh geboren wer­den). Der Teil, in dem die entlaubten Wälder angesprochen wer­den, bleibt in dieser Über­set­zung aus­ge­blen­det, da hier in den Quel­len ei­ne spä­te Text­über­ar­bei­tung bzw. Text­er­wei­te­rung ver­mu­tet wird.

 

 

Fazit

 

Für uns liefert eine an die heutige Sprache angepasste Fassung der Luther 1545 den besten Text. Zu übersetzen wäre nach unserem Vorschlag:

 

Die Stimme des HERRN löst bei <trächtigen> Hirschkühen Wehen aus, und sie entlaubt <ganze> Wälder.

 

 

Nachtrag: Luther 2017

 

Mit der Ausgabe von 2017 kehrt die Lutherbibel an ihre Ursprünge zurück. Der Vers lautet nun:

 

Die Stimme des Herrn lässt Hirschkühe kreißen / und reißt Wälder kahl.

 

Leider ist das Wort kreißen heute aber eher un­ge­bräuch­lich, wenn nicht gar ver­al­tet. Zwar hat es sich im Wort Kreiß­saal (Ge­bähr­raum; Ent­bin­dungs­raum) bis heute er­hal­ten, doch ein wer­den­der Va­ter wird wohl kaum eu­pho­risch ru­fen: »Mei­ne Frau kreißt!,« um den An­ge­hö­ri­gen mit­zu­tei­len, dass bei ihr die We­hen ein­ge­setzt ha­ben.

 

 

 

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Hindern

Hintern, der

Substantivierung des Adjektivs hinter

 

hinter: nach hinten befindlich, zurückliegend

Hintern: der hinten befindliche Teil, der zurückliegende Teil

 

Das Wort Hindern beschrieb zu Luthers Zeiten anders als heute nicht ausschließlich das (menschliche) Gesäß, sondern alles, was den rückwärtigen Teil eines (beliebigen) Körpers oder Gegenstandes oder einer Fläche bedeutete.

 

 

→Psalm 78,66

 

Vnd ſchlug ſei­ne Feinde im Hindern

 

a) Und schlug seine Feinde im hinteren Teil.

b) Und schlug seine Feinde <von> hinten.

 

Das meint: Er fiel ihnen in den Rücken (dort, wo sie zu ihrer Schande diesen überraschenden Angriff weder erwarteten noch bemerkten).

 

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hoch

hoch (Adjektiv)

Das ist mir zu hoch!

 

Die Redensart »Das ist mir zu hoch!« geht zurück auf Luther. In Psalm 139 erklärt er zugleich, was es bedeutet:

 

→Psalm 139,6

 

Solchs er­kent­nis iſt mir zu wünderlich vnd zu hoch / Jch kans nicht begreiffen.

 

 

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Höheſte

 

Höhest

Höchste, der

Substantivierung von: höchst (weit oben, sehr hoch)

 

Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.

 

hebräisch: עליון (ʿäljôn), Oberer, Höchster

abgeleitet von עָלָה (ʿalāh), hinaufgehen, aufsteigen

 

→Psalm 18,14

 

Vnd der HERR donnerte im Hi­mel / Vnd der Höheſt lies ſei­nen donner aus

 

Und der HERR donnnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen

 

 

 

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hoehnen

höhnen (Verb)

mhd: hœnen

a) gering, niedrig, verächtlich machen

b) »es höhn mich«: es kränkt mich

c) erhöhnen: verderben, zu Grunde richten, in Schaden bringen, zum Untergang führen

d) übermütig und mit Verachtung spotten

e) eine Sache nicht achten, über sie hinweg sehen, ihr trotzen

 

 

→Psalm 35,4

 

Es müſſen ſich ſchemen vnd gehönet wer­den / die nach meiner Seelen ſtehen /

 

Es müssen sich schemen und verächtlich verspottet wer­den, die mir nach dem Leben trachten.

 

 

 

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höreſtu

hörst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von hören (Verb)

 

Präsens:

höreſtu: hörst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

höreſtu: hörst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 10,17

 

Das verlangen der Elenden höreſtu HERR / Jr hertz iſt gewis / das dein Ohre drauff mercket.

 

Den Wunsch der Elenden hast du gehört, HERR! Ihr Herz ist sich sicher, dass dein Ohr es vernommen hat.

 

Hier wird im zweiten Satzteil mit »iſt gewis« die Absolutheit des »höreſtu« noch betont.

 

 

 

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höreteſtu

hörtest du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von hören (Verb)

 

Präteritum:

höreteſtu: hörtest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

höreteſtu: hörtest du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 31,23

 

Dennoch höreteſtu meines flehens ſtim / da ich zu dir ſchrey.

 

a) Dennoch hörtest du (ganz sicher) das Flehen in meiner Stimme, als ich zu dir schrie!

b) Dennoch hast du Flehen in meiner Stimme bemerkt, als ich zu dir schrie!

 

 

 

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Hoffart

Hoffart, die

Substantivierung zu: →hoffertig, hoffärtig (Adjektiv)

 

Jeweils abwertend gemeint:

 

a) anmaßender Stolz, verletzend überhebliches Betragen, Überheblichkeit, Dünkel,

b) aufgeblasenes, hochnäsiges, selbstherrliches, selbst­ge­fäl­liges, snobistisches, arrogantes, blasiertes Ver­hal­ten oder Betragen

c) Über­heblichkeit, Selbstherrlichkeit, Hochnäsigkeit, Arro­ganz, usw.

 

→Jes 13,11

 

Vnd wil des hohmuts der Stoltzen ein ende machen / vnd die hoffart der Gewaltigen demütigen.

 

a) Und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen, und die Hoffart der Gewaltigen demütigen.

b) Und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen, und die Überheblichkeit der Gewaltigen demütigen.

 

 

 

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hoffertig

hoffärtig (Adverb u. Adjektiv)

(abwertend) anmaßend stolz, verletzend überheblich, dünkelhaft, aufgeblasen, hochnäsig, selbstherrlich, selbstgefällig, snobistisch, arrogant, blasiert

 

hoffertig
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
19 9 4 6

 

 

→Psalm 131,1

 

HERR / mein hertz iſt nicht hoffertig / vnd meine augen ſind nicht ſtoltz /

 

HERR, mein Herz ich nicht hoffertig, und meine Augen sind nicht stolz.

 

 

Substantiviert: →Jes 2,12

 

Denn der tag des HERRN Ze­ba­oth wird gehen vber alles hoffertiges vnd hohes / vnd vber alles erhabens / das es genidriget wer­de.

 

Denn der Tag des HERRN Zebaot wird gehen über alles Hoffärtige und Hohe, und über alles Erhabene, dass es erniedrigt wer­de.

 

 

 

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Hoffertige

Hoffärtige, der

Substantivierung zu: →hoffertig, hoffärtig (Adjektiv)

 

(abwertend) anmaßend stolz, verletzend überheblich, dünkelhaft, aufgeblasen, hochnäsig, selbstherrlich, selbstgefällig, snobistisch, arrogant, blasiert

 

die Hoffertigen: die Hochnäsigen, die Selbstgefälligen, die Überheblichen

 

Hoffertige
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
16 9 6 1

 

 

→Psalm 94,2

 

Erhebe dich du Richter der Welt / Vergilt den Hoffertigen was ſie verdienen.

 

Erhebe dich, du Richter der Welt! Vergelte den Hoffärtigen, was sie verdienen.

 

 

→1Petr 5,5

 

Denn Gott widerſtehet den Hoffertigen / Aber den Demütigen gibt er gnade.

 

Denn Gott widersteht den Hoffärtigen, aber den Demütigen schenkt er Gnade.

 

 

 

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hoffertiglich

hoffärtiglich (Adjektiv; veraltet)

(abwertend von einem Menschen) arrogant

 

hoffertiglich
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 1 1 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Das Adjektiv kommt nur in den beiden Vorreden zum Buch Daniel und zum Buch Tobie vor.

 

 

→Aus der Vorrede zum Buch Tobie

 

Denn gleich wie das Buch Judith anzeigt / wie es Land vnd Leu­ten offt elendiglich ge­het / vnd wie die Tyrannen erſtlich hoffertiglich toben / vnd zu letzt ſchendlich zu boden gehen.

 

Denn gleich wie das Buch Judit anzeigt, wie es Land und Leu­ten oft elendiglich geht, und wie die Tyrannen zuerst hoffärtiglich [d. i.: arrogant] toben und zuletzt schändlich zugrunde gehen.

 

 

→Aus der Vorrede zum Buch Daniel (im unserem Teil 7)

 

Aus dem Abschnitt: Über die Missachtung Got­tes durch den Papst

 

Luther schreibt über den Papst, der sich über Gott erhebt und wahre Verkünder des Evangeliums hinrichten lässt:

 

Wenn man jm gleich ſagt von ſei­ner Veter Gott / das iſt / von Chriſto / den die Apoſtel ſei­ne Vorfaren / gepredigt haben / So iſt er nu ſo feſt geſeſſen / vber den Gott aller Götter / das ers nicht achten / noch dauon et­was wi­ſſen wil / Son­dern hoffertiglich / ſtoltziglich / halsſtarrig vnd verſtockt / alle die töd­tet / die von Chriſto reden.

 

Wenn man ihm [ d. i.: dem Papst] auch erzählt von seiner Väter Gott – das ist: von Christus! –, den die Apostel, seine Vorfahren, gepredigt haben, dann ist er nun so fest gesessen über den Gott aller Götter, dass er es weder achten, noch et­was davon wissen will. Son­dern hoffärtiglich [d. i.: arrogant], auf stolze Art und Weise, halsstarrig und verstockt tötet er all jene, die von Christus reden!

 

 

 

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Hoheprieſter

 

Hohenprieſter

Hohepriester, der

 

Plural: Hohen Priester, die

In Israel war der Große Priester oder Hohepriester der oberste Priester. Er war zuständig für alle Fra­gen der Religion, der Priesterschaft und des Gottesdienstes. Er führte die oberste Aufsicht und war gegenüber den Priestern weisungsbefugt.

 

hebräisch: כהן גדול (Kohen Gadol),
Großer Priester, Hohepriester

 

 

Zur Zeit des Mose

 

Unter Mose wurde in der Zeit vor der Landnahme das Priesteramt eingeführt. Aaron, der Bruder des Mose, wurde zum Hohepriester erwählt, seine vier Söhne zu Priestern. In 2Mos wer­den dem Priesteramt des Aaron und seiner Söhne ab Kapitel 28 viele Seiten gewidmet, die detaillierte Vorschriften für das Amt enthalten. Siehe auch: →Aaron.

 

 

Zur Zeit Jesu Geburt

 

→ Mt 2,4

 

Vnd lies ver­ſam­len alle Ho­he­prie­ſter vnd Schrifft­ge­ler­ten

 

Und ließ versammeln alle Hohen Priester und Schriftgelehrten.

 

Der Hohepriester, der in Mt 2,4 im Zusammenhang mit dem Stern von Beth­le­hem erwähnt wird, war wohl Simon ben Boethos (Hohepriester von 23. v. Chr. bis 5 v. Chr.).

 

Der Plural erklärt sich daraus, dass nicht nur der offiziell amtierende Hohepriester als solcher benannt wurde, sondern auch seine Amtsvorgänger (sofern sie noch lebten) und ggf. weitere Personen aus dem engsten Kreis der Familie des Hohepriesters oder wichtiger Vertreter der obersten Priesterklassen.

 

 

Zur Zeit Jesu Passion

 

→ Mt 28,11

 

da ka­men etliche von den Hütern in die Stad / vnd ver­kün­di­ge­ten den Ho­hen­prie­ſtern / alles was ge­ſche­hen war.

 

da ka­men etliche von der Wache ind die Stadt und verkündigten den Hohen Priestern alles was geschehen war.

 

Kajafas (Joseph Qajjafa) war Hohepriester von 18 n. Chr. bis 36 n. Chr., eingesetzt von den Römern. Sein Vorgänger und Schwiegervater Hannas (als Hohepriester von 6 n. Chr. bis etwa 15 n. Chr. im Amt) lebte zu dieser Zeit noch, war beim Volk angesehen und nahm weiterhin Aufgaben war, die dem Amt des Hohepriesters zukamen. So führte Hannas nach Joh 18,12-24 das erste Verhör als Hohepriester, bevor er ihn zum offiziellen Hohepriester Kajafas abführen ließ.

 

 

 

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Hohmut

Hochmut, der

gehobener Mut, Stolz, Selbstvertrauen

 

(aber auch abwertend:) Übermut, Überhebung, falscher, überzogener Stolz.

 

 

→Psalm 31,24

 

Die Gleubigen behüt der HERR / Vnd vergilt reichlich dem / der hohmut vbet.

 

Die Gläubigen behütet der HERR und vergilt es reichlich dem, der Hochmut übt.

 

 

 

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holdſelig

holdselig (Adjektiv, veraltet)

verstärktes hold (Adjektiv, veraltet)

 

a) freundlich gesinnt, geneigt, gewogen

b) freundlich in der Erscheinung

 

 

→Psalm 45,3

 

DV biſt der ſchöneſt vn­ter den Men­ſchen kin­dern / hold­ſe­lig ſind dei­ne Lip­pen /

 

Du bist der schönste unter den Men­schen­kin­dern. Über­aus freund­lich sind dei­ne Lip­pen.

 

 

 

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Homer

 

Homor

Homer (Maßeinheit)

alte israelische Maßeinheit für trockenes Schüttgut

 

Homer, Homor
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
10 10 0 0

 

Das Wort »Homer« kommt nur in den Büchern der Propheten Hesekiel (siebenmal) und Hosea (einmal) vor.

 

Das Wort »Homor« kommt nur je einmal im dritten und vierten Buch Mose vor.

 

 

Das Maß

 

  • Die Lutherbibel von 1912 merkt an, das Maß entspräche 364,4 Liter.
  • Die Lutherbibel von 2017 ändert auf 200 bis 210 Liter
  • Die Elberfelder Bibel nimmt ca. 220 Liter an.

Es sollte bedacht wer­den, dass die tatsächliche Menge (wie bei anderen Maßen und Gewichten auch) zeitliche und regionale Unterschiede aufweisen kann. Es ist kaum davon auszugehen, dass das Maß über viele Jahrhunderte hinweg konstant »geeicht« blieb. Die Angabe der Lutherbibel 2017 erscheint uns daher hinreichend genau, um eine Vorstellung vom Maß zu erhalten.

 

Nach →Hes 45,11 ist ein Homer das Zehnfache der Maße Bat und Efa, wobei ein Bat mit etwa 21 Litern angenommen wird.

 

Interessant ist, dass Luther 1545 das Wort und somit das Maß un­kom­men­tiert lies. Eben­so ver­zich­te­te er auf die Über­tra­gung auf ein deut­sches Hohl­maß. Wo­mög­lich setz­te er vor­aus, dass das Wort zur da­ma­li­gen Zeit bei sei­nen Le­sern be­kannt war.

 

Für Trockenschüttungen (wie Getreide) oder kleine Stück­gü­ter emp­feh­len sich für uns heu­te An­ga­ben wie »Sack«, »Korb« oder »Kiste«, weil sie im Sprach­ge­brauch be­kannt sind und ein ge­wis­ses, grö­ße­res Vo­lu­men er­war­ten lassen. Für Flüs­sig­kei­ten bie­tet sich »Fass« an. Vom Vo­lu­men her an­nä­hernd rich­tig wäre viel­leicht auch eine grö­ße­re »Bade­wanne«, doch im Sach­be­zug un­pas­send.

 

 

→Hes 45,11

 

Epha vnd Bath ſollen gleich ſein / das ein Bath das zehende teil vom Homer habe / vnd das Epha / auch das zehende teil vom Homer / Denn nach dem Homer ſol man ſie beide meſſen.

 

Efa und Bat sollen gleich sein. So, dass sowohl ein Bat der zehnte Teil vom Homer, als auch Efa der zehnte Teil vom Homer ist. Denn nach dem Homer soll man sie beide messen.

 

Anm.: Efa war das Maß für trockenes Schüttgut (Mehl, Getriede, usw.), Bat das Maß für Flüssiges (Wein, Öl. usw.). Beide Maße sind heute in der Einheit Liter bemessen.

 

 

 

Die Schreibweise »Homor«

 

Luthers Schreibweise Homor in 3Mos 27,16 und 4Mos 11,32 scheinen Fehler im Drucksatz zu sein. Vermutlich aber weisen sie einen anderen Sprach­ge­brauch zu einem anderen Zeitpunkt der Übersetzung nach (beide in den Büchern Mose, hingegen »Ho­mer« in den Propheten Hesekiel und Hosea).

 

→3Mos 27,16

 

[der Acker:] Tregt er ein Homor gerſten / ſo ſol er funff­zig ſekel ſilbers gelten.

 

Ist der Ertrag [des Ackers] ein Sack Gerste, so soll er [der Acker] mit fünfzig Schekel Silber berechnet wer­den.

 

 

→4Mos 11,32

 

Da macht ſich das Volck auff / denſelben gan­tzen tag vnd die gantze nacht / vnd den andern gan­tzen tag / vnd ſamleten Wachteln / vnd welcher am we­nig­ſten ſamlet der ſamlet zehen Homor /

 

Da machte sich das Volk auf und sammelte Wachteln den ganzen Tag, die ganze Nacht und noch am folgenden Tag. Und wer am wenigstens sammelte, der sammelte zehn Sack voll.

 

 

 

 

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Honigſeim

Honigseim, der (veraltet)

1. der ungeläuterte, ungereinigte Honig, wie er aus der Wabe läuft,

2. auch die Wabe bzw. ein Wabenstück mit Honig

 

 

→Psalm 19,11

 

Sie ſind ſüſſer denn Honig vnd honigſeim.

 

Sie [die Rechte des HERRN] sind süßer als Honig und Honigseim.

 

meint: Sie sind sehr angenehm und verlockend.

 

 

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Horn

Horn, das

1) Auswuchs am Kopf von Tieren

 

Das Horn ist die Spitze, der höchste Punkt am Kopf, der dadurch Größe erhält. Es ist Ausdruck von gesundem Wachstum, von Agilität, von Kraft und Stärke und von beeindruckender Imposanz.

 

2) Die Bibelsprache benutzt das Wort Horn im Zu­sam­men­hang mit Menschen als Symbol der Macht, der Stärke und des Ansehens.

 

 

→Psalm 18,3

 

Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.

 

a) Mein Schild, mein Horn meines Heils und mein Schutz.

b) Mein Schild, meine Quelle der Macht für mein Wohlergehen und mein Schutz.

 

 

→Psalm 89,18

 

durch deine Gnade wir­ſtu vn­ſer Horn erhöhen.

 

a) durch deine Gnade wirst Du ganz sicher unser Horn erhöhen.

b) durch deine Gnade wirst du ganz sicher unsere Macht und unser Ansehen stärken.

 

 

 

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Hoſea

 

Oſee

 

Hoſee

Hosea (Name)

hebräisch: הוֹשֵׁעַ (Hoschea; von ישׁע, helfen, befreien)

lateinisch: Osee

griechisch: Ωσηε

 

 

Hosea, der Sohn des Beeri, war ein Prophet, der etwa zwischen 750 und 725 v. Chr. im Nordreich Israel gewirkt hatte.

 

Nach Hos 1,1 trat Hosea auf während der Regierungszeiten der judäischen Könige Usija (ca. 783 - 742 v. Chr. ), Jotam (742-735 v. Chr.), Ahas (735–725 v. Chr.), His­kia (ca. 725 bis 698 v. Chr.) und des israelitischen Königs Je­ro­be­am II. (ca. 787 - 747 v. Chr.)

 

→Hos 1,1

 

DJS iſt das wort des Herrn / das ge­ſche­hen iſt zu Hoſea / dem ſon Beheri / Zur zeit Vſia Jotham / Ahas vnd Hiſkia der könige Juda / Vnd zur zeit Je­ro­be­am / des ſons Joas des kö­ni­ges Jſrael.

 

Das Buch Hosea

 

Hosea gilt als der Verfasser des Buchs Hosea, dem ersten Buch der so genannten Zwölf kleine Propheten. Allerdings scheint sicher, dass das Buch bis ins Babylonische Exil (586–539 v. Chr.) hinein mehrere Ergänzungen erfahren hat.

 

Die Zeit der Propheten

 

Die Propheten Jesaja, Joel, Amos, Micha und Jona gelten als Zeitgenossen Hoseas.

 

Aus →Luthers Vorrede zum Propheten Hosea:

 

Hoſea hat gelebt vnd gepredigt (wie er ſelbs im Titel anzeigt) zur zeit des andern vnd letzten Je­ro­be­am / des kö­ni­ges Jſrael. Zu welcher zeit auch Jſaias in Juda / auch Amos vnd Micha gelebt haben / Aber doch iſt Hoſea der elteſt vn­ter jnen geweſt.

 

 

 

Die Form Oſee kommt im Bibeltext nur einmal vor, in

 

→Rom 9,25

 

Wie er denn auch durch Oſee ſpricht / Ich wil das mein Volck hei­ſſen / das nicht mein Volck war / Vnd meine Liebe / die nicht die lie­be war.

 

Daneben erscheinen die Formen Oſee und Hoſee nur in den Marginalspalten als Abkürzungen für die Verweise auf das Buch des Propheten Hosea.

 

 

 

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Hüle

Höhle, die

natürlicher Raum in Böden und an den Hängen von Hügeln und Bergen;

 

Schutz und Lebensraum, für Tiere, aber auch für Menschen.

 

 

→Psalm 10,9

 

Er lauret im verborgen / wie ein Lew in der hüle

 

Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe in der Höhle.

 

 

→Psalm 17,12

 

Wie ein junger Lewe der in der hüle ſitzt.

 

Wie ein junger Löwe, der in einer Höhle sitzt.

 

 

→Psalm 142,1

 

Ein Vnterweiſunge Dauids zu beten / Da er in der Hülen war.

 

Eine Unterweisung Davids, <niedergeschrieben> als er in der Höhle war. Ein Gebet.

 

 

 

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Hürten

 

Hurten

Hurt, die (veraltet)

 

plural: Hürte, die

auch: Horde, die

 

heutige Form: Hürde, z. B. (das Flechtwerk) als Hindernis bei Pferderennen

 

Flechtwerk von Reisig oder Stäben, meist zum Schutz vor et­was errichtet. Oft ist zugleich der damit umschlossene Raum gemeint.

 

Bei Vieh daher: Pferch, Viehpferch, eingezäunte Weide.

 

Für Menschen auf dem Feld: umzäuntes Nachtlager. Usw.

 

Hürten
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
16 15 0 1

 

 

→Hes 34,14

 

Ich wil ſie auff die beſte Weide füren / vnd jre Hürten wer­den auff den hohen Bergen in Iſrael ſtehen / Daſelbs wer­den ſie in ſanfften Hürten ligen / vnd fette Weide haben / auff den bergen Iſrael.

 

Ich will sie auf die beste Weide führen, und ihre Weideflächen wer­den sich auf den hohen Bergen in Israel befinden. Genau da wer­den sie in angenehmer Umzäunung liegen und fettes Weidegras haben auf den Bergen Israels.

 

 

→ Lk 2,8

 

VND es waren Hirten in der ſel­bi­gen gegend auff dem felde / bey den Hürten / die hüteten des nachts jrer Herde.

 

Und es waren Hirten in der selben Gegend auf dem Feld bei den Weideflächen. Sie hüteten nachts ihre Herde.

 

 

 

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Hüter

 

Hüterin

Hüter, der

jemand, hütet, wacht und Aufsicht führt.

 

Hüter, Hüterin
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
33 26 0 7

 

Das Wort kommt nur einmal in der femininen Form vor (in →Hld 1,6).

 

 

→1Mos 4,9

 

Da ſprach der HERR zu Kain / Wo iſt dein bruder Habel? Er aber ſprach / Ich weis nicht / Sol ich meines bruders Hüter ſein?

 

Da sprach der HERR zu Kain: »Wo ist dein Bruder?« Er aber sprach: »Ich weiß nicht! Soll ich meines Bruder Hüter sein?«

 

 

→ Mt 28,4

 

Die Hüter aber erſchracken fur furcht / vnd wurden als we­ren ſie tod.

 

Die Hüter aber erschraken vor Furcht und wurden als wären sie tot.

 

Gemeint sind die römischen Soldaten, die von Pontius Pilatus den jüdischen Hohen Priestern und Pharisäern auf deren Bitte hin zur Verfügung gestellt wurden, um das Grab zu bewachen (→ Mt 27,62-66).

 

 

Hüterin: →Hld 1,6

 

Man hat mich zur Hüterin der Wein­ber­ge geſetzt / Aber mei­nen Weinberg den ich hatte / habe ich nicht behütet.

 

Man hat mich zur Hüterin der Wein­ber­ge ernannt, aber mei­nen Weinberg, den ich hatte, habe ich nicht behütet.

 

 

 

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Huhu

 

Vhu

Uhu, der (Tier)

Vogelart aus der Gattung der Uhus (Bubo).

 

Huhu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Vhu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→3Mos 11,17

 

Das Kützlin / den Schwan / den Huhu /

 

Das Käuzchen, den Schwan, den Uhu,

 

 

→5Mos 14,16

 

Das Kützlin / der Vhu / die Fledermaus

 

Das Käuzchen, der Uhu, die Fledermaus

 

 

 

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Hure

Hure, die

Substantiv zu →huren

 

1. im Zusammenhang mit Jungfräulichkeit:

1.a Mädchen, das (vorehelich) seine Jungfräulichkeit bzw. Unschuld verloren hat

1.b entsprechend bedeutet »zur Hure machen«: die Jungfräulichkeit rauben

2. für die untreue Ehefrau

3. abwertend: Frau mit ständig wechselnden Beziehungen

4. in der Bibelsprache übertragen auf Städte, Volksstämme, Menschen:

4.a Abgötterei betreibende, abtrünig wer­dende

4.b dem Einfluß und dem Buhlen fremder Götter erliegen (und so die Unschuld verlieren)

 

 

 

→Spr 5,3

 

Denn die lippen der Hu­ren ſind ſüſſe wie honigſeim /

 

Denn die Lippen der Huren sind süß wie Honig aus der Wabe.

 

 

 

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huren

huren (Verb)

a) ehebrechen, Ehebruch begehen, Unzucht treiben

b) in der Bibelsprache auch: Abgötterei treiben, abtrünnig wer­den

 

 

→Psalm 106,39

 

Vnd ver­un­rei­ni­ge­ten ſich mit jren wercken / Vnd hureten mit jrem thun.

 

Und sie verunreinigten sich mit ihren Werken und wurden abtrünnig mit ihrem Tun.

 

 

 

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hinraffen

hinraffen (Verb)

wegraffen

 

von raffen (Verb)

 

heftig und begehrlich ergreifen, an sich reißen, wegnehmen

 

→Psalm 26,9

 

RAff meine Seele nicht hin mit den Sündern

 

a) Raffe meine Seele nicht hin mit den Sündern

b) Nimm mir nicht das Leben gemeinsam mit den Sündern

 

 

 

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Sabrina

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