Der Prophet Jeremia

Kapitel XLVIII.

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Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Propheten

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Prophet Jeremia

 

C. XLVIII.

 

Jer 48,1-47

 

Der Text in 52 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XLVIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XLVIII.

 

 

26 - 52

 

ZWEITER TEIL:
GESCHICHTLICHE ERZÄHLUNGEN MIT PROPHETISCHEN WEISSAGUNGEN

 

 

 

46,1 - 51,64

 

XVI. WEISSAGUNGEN GEGEN FREMDE VÖLKER

 

1

48,1-47

→Über Moab

 

 🕮

Ka­pi­tel­ein­tei­lung nach der Aus­ga­be von 1545,
An­ga­be der Text­stel­le nach heu­ti­ger Zähl­wei­se.

 

 

Jer 48,6

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Der Próphet Jeremiá.

 

 

 

 

[62b]

 

 

XLVIII.

 

 

Über Moab

WIder Moab. So ſpricht der HERR Ze­ba­oth / der Gott Iſ­ra­el / Weh der ſtad Nebo / Denn ſie iſt zerſtöret / vnd ligt elend / Ki­ri­a­tha­im iſt gewonnen / Die Feſte ſtehet elend vnd iſt zuriſſen. 2Der trotz Moab iſt aus / den ſie an Hesbon hatten / Denn man gedenckt bö­ſes wi­der ſie / nem­lich / Kompt / wir wollen ſie aus­rot­ten / das ſie kein Volck mehr ſeien / Vnd du Madmen / muſt auch verderbt wer­den / das ſchwert wird hinder dich komen. 3Man höret ein geſchrey zu Horonaim / von verſtören vnd gro­ſſem jamer. 4Moab iſt zuſchlagen / man höret jre Jungen ſchrei­en. 5Denn ſie gehen / mit weinen / den weg hinauff gen Luhith / vnd die Feinde hören ein Jamergeſchrey / den weg von Horonaim herab / nem­lich / 6Hebt euch weg / vnd errettet ew­er leben / Aber du wirſt ſein / wie die Heide in der wü­ſten.

Moab.

 

7DArumb das du dich auff deine Gebewe verleſſeſt / vnd auff deine Schetze

 

 

 

 

[62b | 63a]

 

 

Jeremiá.     C. XLVIII

LXIII.

 

 

ſoltu auch gewonnen wer­den / Vnd Camos mus hinaus gefangen wegzihen / ſampt ſei­nen Prie­ſtern vnd Für­ſten. 8Denn der Verſtörer wird vber alle Stedte komen / das nicht eine Stad entrinnen wird / Es ſollen beide die gründe verderbet / vnd die ebnen ver­ſtö­ret wer­den / Denn der HERR hats geſagt.

Camos

heiſſt der Abgott der Moabiter.

 

9GEbt Moab feddern / er wird ausgehen / als flöge er / Vnd jre Stedte wer­den wü­ſte ligen / das niemand drinnen wonen wird. 10Verflucht ſey / der des HER­RN werck leſſig thut / verflucht ſey / der ſein Schwert auff helt / das nicht blut ver­gie­ſſe.

 

11MOab iſt von ſei­ner Jugent auff ſicher geweſt / vnd auff ſei­nen Hefen ſtill gelegen / vnd iſt nie aus einem Fas ins ander gegoſſen / vnd nie ins ge­feng­nis gezogen / Da­r­umb iſt ſein geſchmack jm blieben / vnd ſein geruch nicht ver­en­dert wor­den. 12Da­r­umb ſi­he / ſpricht der HERR / Es kompt die zeit / das ich jnen wil Schröter ſchicken / die ſie ausſchroten ſollen / vnd jre Faſſe ausleren / vnd jre Legel zerſchmettern. 13Vnd Moab ſol vber dem Camos zuſchanden wer­den / gleich / wie das haus Iſ­ra­el vber Bethel zuſchanden wor­den iſt / darauff ſie ſich doch verlieſſen.

 

WIE thürt jr ſa­gen / wir ſind die Helden vnd die rechte Kriegs­leu­te? 15So doch Moab mus ver­ſtö­ret / vnd jre Stedte erſtiegen wer­den / vnd jre beſte Man­ſchafft zur Schlachtbanck her ab gehen müſſen / ſpricht der König / welcher heiſſt / der HERR Ze­ba­oth. 16Denn der vnfal Moab wird ſchier komen / vnd jr vnglück eilet ſeer. 17Lieber / Habt doch mitleiden mit jnen / die jr vmb ſie her wonet / vnd jren Namen kennet / vnd ſprecht / Wie iſt die ſtar­cke Rute / vnd der herrliche Stab ſo zu­bro­chen?

 

18HErab von der Herr­lig­keit / du Tochter / die du zu Dibon woneſt / vnd ſitze in der dürre / Denn der Verſtörer Moab / wird zu dir hinauff komen / vnd deine Feſten zureiſſen. 19Trit auff die ſtraſſen vnd ſchaw / du Ein­wo­nerin Aroer / Frage die / ſo da fliehen vnd entrinnen / vnd ſprich / Wie ge­hets? 20Ah Moab iſt ver­wü­ſtet vnd verderbt / Heulet vnd ſchreiet / ſagts an zu Arnon / das Moab ver­ſtö­ret ſey. 21Die ſtraffe iſt vber das ebne Land gangen / nem­lich / vber Holon / Jahza / Mephaath / 22Dibon / Nebo / BethDiblathaim / 23Kiriathaim / BethGamul / BethMeon / 24Kirioth / Bazra / vnd vber alle Stedte im lande Moab / ſie liegen fern oder nahe. 25Das Horn Moab iſt abgehawen / vnd jr Arm iſt zu­bro­chen / ſpricht der HERR.

 

26MAcht ſie truncken (Denn ſie hat ſich wi­der den HER­RN erhaben) das ſie ſpeien / vnd die Hende ringen müſſe / Auff das ſie auch zum geſpött wer­de. 27Denn Iſ­ra­el hat dein geſpött ſein müſſen / als we­re er vn­ter den Dieben gefunden / Vnd weil du ſolchs wi­der ſie redeſt / ſoltu auch weg müſſen 28O jr Ein­wo­ner in Moab / verlaſſt die Stedte / vnd wonet in den Felſen / vnd thut / wie die Tauben / ſo da niſten in den holen Löchern.

 

MAN hat jmer geſagt / von dem ſtol­tzen Moab / das er ſeer ſtoltz ſey / hoffertig / hohmütig / trotzig / vnd vbermütig. 30Aber der HERR ſpricht / Ich erkenne ſei­nen zorn wol / das er nicht ſo viel vermag / vnd vnterſtehet ſich mehr zu thun / denn ſein vermügen iſt. 31Dar­umb mus ich vber Moab heulen / vnd vber das gantze Moab ſchrei­en / vnd vber die Leu­te zu KirHeres klagen 32Ich mus vber dich Jaeſer / du weinſtock zu Sibma weinen / Denn deine Reben ſind vber das meer gefaren / vnd bis ans meer Jaeſer komen / Der Verſtörer iſt in deine Erndte vnd Weinleſen gefallen. 33Freude vnd wonne iſt aus dem felde weg / vnd aus dem lande Moab / vnd man wird keinen wein mehr keltern / der Weintretter wird nicht mehr ſein Lied ſingen. 34Von des Geſchreies wegen zu Hesbon bis gen Eleale / welchs bis gen Jahza erſchallet / von Zoar an / der b dreyjerigen Kue / bis gen Horonaim / Denn auch die wa­ſſer Nimrim ſollen verſiegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

b

(Ddreyjerige kue)

Das Reich Mo­ab iſt / wie ein drey­je­ri­ge Kue / ſtarck / reich / trich­tig vol Gü­ter vnd Leu­te. →Jeſa. 16.

 

35VND ich wil (ſpricht der HERR) in Moab damit ein ende machen / das

 

 

 

 

[63a | 63b]

 

 

Der Próphet    C․ XLIX.

 

 

ſie nicht mehr auff den Höhen opffern / vnd jren Göttern reuchern ſollen. 36Dar­umb brummet mein hertz vber Moab / wie eine Dromete / vnd vber die Leu­te zu KirHeres brummet mein hertz / wie eine Dromete / Denn ſie habens vbermacht / da­r­umb müſſen ſie zu boden gehen. 37Alle Köpffe wer­den kalh ſein / vnd alle Berte abgeſchoren / aller Hende zuritzt / vnd jederman wird Secke anzihen. 38Auff allen dechern vnd gaſſen / al­lent­hal­ben in Moab / wird man klagen / Denn ich hab Moab zu­bro­chen / wie ein vnwer­des Gefeſs / ſpricht der HERR. 39O wie iſt ſie verderbt / wie heulen ſie / wie ſchendlich hengen ſie die Köpffe / Vnd Moab iſt zum ſpot vnd zum ſchrecken wor­den / allen ſo vmb ſie her wonen.

 

DEnn ſo ſpricht der HERR / Sihe / Er fleugt daher / wie ein Adeler / vnd breitet ſei­ne flügel aus vber Moab. 41Kiriath iſt gewonnen / vnd die feſten Stedte ſind eingenomen / Vnd das hertz der Helden in Moab / wird zurſelbigen zeit ſein / wie einer Frawen hertz in Kindsnöten. 42Denn Moab mus vertilget wer­den / das ſie kein Volck mehr ſeien / Dar­umb / das es ſich wi­der den HER­RN erhaben hat. 43Furcht / grube / vnd ſtrick kompt vber dich / du Ein­wo­ner in Moab / ſpricht der HERR. 44Wer der furcht entfleucht / der wird in die Gru­ben fallen / vnd wer aus der Gru­ben kompt / der wird im Strick gefangen wer­den / Denn ich wil vber Moab komen la­ſſen / ein jar jrer heimſuchung / ſpricht der HERR.

 

45DIE aus der Schlacht entrinnen / wer­den zuflucht ſu­chen zu Hesbon / Aber es wird ein fewr aus Hesbon / vnd ein flamme aus Sihon gehen / welche die örter in Moab vnd die kriegiſche Leu­te verzeren wird. 46Weh dir Moab / Verlorn iſt das volck Camos / Denn man hat deine Söne vnd Töchter genomen vnd gefangen weggefurt. 47Aber in der zu­künff­ti­gen zeit wil ich die ge­feng­nis Moab wenden / ſpricht der HERR. Das ſey geſagt von der ſtraffe vber Moab.

 

 

 

 

 
 

 

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