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Luther-Deutsch |
Deutsch | Erläuterungen |
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A, a, ä |
A, a, ä (Buchstabe) In unseren Texten kommen folgende Formen vor:
Umlaute:
In den Schrifttypen der Lutherbibel von 1545 werden kleinbuchstabige Umlaute nicht mit aufgesetzten Strichen oder Punkten, sondern mit dem hochgestellten »e« ausgewiesen, aus dem sich einst die Striche (bzw. Punkte) entwickelt hatten. Das entspricht im Grunde einer besonderen Form der Ligatur (Verschmelzung zweier Buchstaben zu einer Glyphe), die nicht auftrennbar ist, und weist auf ihre Herkunft hin: »ae«, »oe«, »ue«.
Das hochgestellte »e« sollte auch bei kleinen Schrifthöhen nicht mit einem Akzent verwechselt werden.
Typografisch gibt es keine Großbuchstaben als Umlaute, obwohl solche Lettern hätten hergestellt werden können. Die Gründe sind nicht ganz klar. Manche Lettern, wie wir sie heute kennen, gab es nicht in der Lutherbibel von 1545 und fehlten in den Sätzkästen. Dazu gehörten in den Fraktur-Zeichensätzen die großbuchstabigen Umlaute (»Ä«, »Ö«, »Ü«), das »ß«, das große »Y« oder im Antiqua-Zeichensatz für Fließtext das große »W«.
Dennoch gehen wir davon aus, dass der Leser auch damals ein großes »Ä«, »Ö« oder »Ü« erkannt hatte, wenn es auch nicht gedruckt worden war, und das betreffende Wort mit korrektem Klangbild »sah« und wiedergab.
©Die bei Stilkunst.de verwendeten Zeichensätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Ornament-Fonts) wurden nach Drucken der Lutherbibeln von 1545 und 1534 neu entwickelt und werden weiter an die von Drucker Hans Lufft verwendeten Typen angepasst. ©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de
SK Version 25.09.2024 ● |
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Aaron |
Aaron (Name) Der Name Aaron
hebräisch: אַהֲרֹן (Aharon) lateinisch: Aaron griechisch: Ααρων Die Etymologie des Namens ist ungeklärt. Der Name ist wahrscheinlich ägyptischen Ursprungs und könnte dann auf eine Wurzel zurückgehen, die Kämpfer oder Held bedeutet. Eine mögliche Bedeutung versucht man im hebräischen Wort אֲרוֹן (Arun) zu finden, das Kasten oder Lade meint und auch für die Bundeslade steht, wobei das erbliche Priesteramt Aarons als Verwalter der Bundeslade durchschlägt.
Zur Person des Aaron
1. Aaron ist nach der biblischen Erzählung der ältere Bruder des Mose. Beide sind Söhne des Amram aus dem Stamm Levi und seiner Frau Jochebed.
VND Amram nam ſeine Mume Jochebed zum weibe / Die gebar jm Aaron vnd Moſe.
2. Zunächst ist Aaron der vertraute Gefährte und der Sprecher des Mose (2Mos 4), der dann gemeinsam mit Mose dem Pharao gegenübertritt, um den Auszug der Hebräer aus Ägypten zu bewirken.
2Mos 4,14-16 Gott spricht zu Mose:
14Weis ich denn nicht / das dein bruder Aaron / aus dem ſtam Leui / beredt iſt? Vnd ſihe / er wird eraus gehen dir entgegen / vnd wenn er dich ſihet / wird er ſich von hertzen frewen. 15Du ſolt zu jm reden / vnd die wort in ſeinen mund legen / Vnd ich wil mit deinem vnd ſeinem Munde ſein / vnd euch leren was jr thun ſolt / 16vnd er ſol fur dich zum Volck reden / Er ſol dein mund ſein / vnd du ſolt ſein Gott ſein.
3. Aaron hatte mit seiner Frau Elischeba vier Kinder: Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar.
4. Aaron wurde schließlich zum Hohepriester erwählt, seine vier Söhne zu Priestern. In 2Mos werden dem Priesteramt des Aaron und seiner Söhne ab Kapitel 28 viele Seiten gewidmet, die detaillierte Vorschriften für das Amt enthalten.
VND ſolt Aaron deinen Bruder vnd ſeine Söne zu dir nemen / aus den kindern Jſrael / das er mein Prieſter ſey / nemlich / Aaron vnd seine ſöne / Nadab / Abihu / Eleaſar / vnd Jthamar.
5. Aaron starb auf dem Berg Hor. Wie auch Mose, war es Aaron versagt, das gelobte Land zu betreten. Nachfolger im Amt des Hohepriester wurde sein Sohn Eleasar (4Mos 20,22-29). Von nun an war dieses Amt erblich und wurde von Nachkommen aus dem Stamm Levi besetzt.
Der Aaronsberg
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Abbildungen: Der Ǧebel Nebi Hārūn (Berg des Propheten Aaron) oder nur Ǧebel Hārūn (Aaronsberg) im heutigen Jordanien, 1336 Meter hoch, ca. 4 km südwestlich von Petra gelegen, der Felsenstadt der Nabatäer.
Dieser Berg wird in der Überlieferung seit langer Zeit als der Berg Hor identifiziert, auf dem Aaron starb. Danach soll sich dort auch Aarons Grab befinden, das heute auf der Spitze des Berges mit einer Qubba, einem islamischen Grabbau, überbaut ist. Die Grabstätte ist Ziel von Pilgern, die sich Heilung von Krankheiten erhoffen.
Fotos: ©by Sabrina, 2015, CC BY-SA
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abe |
ab (Partikel) Die Partikel tritt regelmäßig mit einem Verb auf.
Die Verbindung abe und Verb sind nicht selten eigenständige Verben geworden:
abe hawen: abhauen
abe ſein: absein, ab sein (nach der neuen deutschen Rechtschreibung wird »ab sein« wieder wie schon zu Luthers Zeiten getrennt geschrieben)
Ergert dich deine rechte Hand / So haw ſie abe / vnd wirff ſie von dir.
Ärgert Dich deine rechte Hand, so haue sie ab und wirf sie von dir.
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abe ſein |
ab sein Partikel aus abe (ab) und ſein (sein). Nach der neuen deutschen Rechtschreibung ist das bisherige absein wieder getrennnt zu schreiben: ab sein.
Bei der Partikel abe ſein ist häufig ein Verb mitzudenken, um einen sinnvollen Kontext zu erzeugen.
Denn wo die vom Geſetz Erben ſind / So iſt der Glaube nichts / vnd die Verheiſſung iſt abe.
a) Denn wenn die vom Gesetz Erben sind, so ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist ab <-getan>. b) Wenn nämlich diejenigen, die dem Gesetz folgen, die Erben sind, dann ist der Glaube nichts, und die Verheißung ist aufgehoben (oder: bedeutungslos).
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Abend |
Abend, der Zeit nach dem Sonnenuntergang.
Am abend aber des Sabbaths / ...
Nach der jüdischen Zeitrechnung beginnt ein neuer Tag nach Sonnenuntergang und endet vierundzwanzig Stunden später mit Sonnenuntergang. Bei uns hingegen beginnt und endet ein Tag um Mitternacht.
Nach jüdischer Zeitrechnung wurde Jesus am Tag vor dem Sabbat (entspricht unserem heutigen Freitag) um die Mittagszeit gekreuzigt und noch vor Sonnenuntergang zu Grabe getragen (1.Tag). Am Abend, also nach Sonnenuntergang, begann der Sabbat (2. Tag).
Die in Mt 28 geschilderten Ereignisse sind am Beginn des jüdischen Tags nach dem Sabbat (3. Tag; entspricht unserem Sonntag) geschehen. Wir feiern daher die Auferstehung am Sonntag, das Auferstehungsfest am Ostersonntag: Jesus ist am dritten Tag von den Toten auferstanden (so auch im Apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert).
Ostern beginnt am Abend des Karsamstags
Überträgt man die jüdische Zeitrechnung auf unseren Kalender, beginnt der Ostersonntag am Abend des Karsamstags nach Sonnenuntergang. Diese Methode der Zeitrechnung war auch im christlichen Europa lange verbreitet, ursprünglich eingeführt von frühen christlichen Gemeinden jüdischen Ursprungs in Rom. Sie wird in der katholischen Kirche noch heute mit der Abendmesse gewürdigt, die liturgisch einen neuen Tag einleitet.
Heute gewinnt die Osternacht mit Gottesdiensten und Osterfeuern am Karsamstag abends (nach Sonnenuntergang) oder am frühen Ostermorgen (vor Sonnenaufgang) neue Bedeutung in vielen evangelischen Gemeinden. Nicht zuletzt deshalb, weil so die Besonderheit des Festes betont wird und die gleichförmigen Abläufe der regulären Gottesdienstordnung im Kirchenjahr durchbrochen werden. Dem Osterfest wird seine besondere Bedeutung auch in der Form der Feier zuteil, was in den Gemeinden oft großen Zuspruch findet.
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Abendopffer |
Abendopfer, das Das Abendopfer war ein rituelles Brandopfer, das abends dargebracht wurde und die ganze Nacht hindurch brannte.
Mein Gebet müſſe fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.
a) Mein Gebet soll dir erscheinen wie ein Rauchopfer, das Erheben meiner Hände wie ein Abendopfer. b) Oder kurz: Nimm mein Gebet als Rauchopfer und das Erheben meiner Hände als Abendopfer.
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Abiram |
Abiram (Name) Abiram
Abiram lebte zur Zeit Mose. Er war der Sohn des Eliabs und Bruder des Datan. Während der Wanderung durch die Wüste Sinai zettelten Korach, Abiram und Datan einen Aufstand gegen Mose an (4Mos 16,1ff). Mit ihnen waren 250 Fürsten vom Stamm der Levi beteiligt.
Der Aufruhr endete derart, dass die Aufrührer mit ihren Familien durch Öffnen des Erdbodens verschlungen bzw. durch Feuer vom Herrn verzehrt wurden. Es gab im Falle Korach eine Ausnahme: Die Kinder Korachs wurden nicht in die Bestrafung eingeschlossen (4Mos 26,9-11). 4Mos 16,1-2
1VND Korah der ſon Jezehar / des ſons Kahath / des ſons Leui / ſampt Dathan vnd Abiram den ſönen Eliab / vnd On / dem ſon Peleth / den ſönen Ruben / 2Die empöreten ſich wider Moſe / ſampt etlichen Mennern vnter den kindern Jſrael / zwey hundert vnd funffzig / furnemeſten in der Gemeine / Ratſherrn vnd ehrliche Leute.
1Und Korach, der Sohn Jizhars, Enkel des Kehat, Urenkel des Levi, sowie Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pelets, und die Söhne Rubens, 2die empörten sich gegen Mose gemeinsam mit etlichen Männern der Israeliten. <In Summe> zweihundertfünfzig der Vornehmsten in der Gemeinde, <viele> Ratsherren und ehrliche Leute.
Die Erde that ſich auff / vnd verſchlang Dathan / Vnd decket zu die rotte Abiram.
Die Erde tat sich auf und verschlang Datan und deckte zu die Rotte Abiram.
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Abraham
Abram |
Abraham (Name)
Abram (Name) Die Namen Abram und Abraham
Abram
Abram
hebräisch: אַבְרָמ (Abrām), hoher Vater griechisch: Άβρὰμ lateinisch: Abram
Abraham
Abraham
hebräisch: אַבְרָהָם (Abrāhām, Vater der vielen [Völker]) lateinisch: Abraham griechisch: Άβραὰμ
Es handelt sich bei Abram und Abraham um die selbe Person. In 1Mos 11,27 - 25,10 wird die Geschichte Abrahams erzählt, der zunächst Abram hieß.
In 1Mos 17,5-6 bekommt Abram von Gott zum Zeichen des Bundes zwischen Gott und Abram den neuen Namen Abraham. Dort wird zugleich die Bedeutung des Namens begründet und erläutert:
5Darumb ſoltu nicht mehr Abram heiſſen / ſondern Abraham ſol dein name ſein / Denn Jch habe dich gemacht / vieler völcker Vater. 6Vnd wil dich faſt ſeer fruchtbar machen / vnd wil von dir Völcker machen / vnd ſollen auch Könige von dir komen.
Im zugehörigen Scholion erklärt Luther den Namen.
Luther: Abram Heiſſt hoher Vater. Abraham aber der Hauffen Vater wiewol die ſelben hauffen nur mit einem Buchstaben angezeigt werden in ſeinem namen / nicht on vrſach.
Luther: [Das hebräische Wort] Abram heißt »hoher Vater«. Abraham [heißt] aber »der Haufen Vater« [»Vater eines Haufens, Vater vieler«], obwohl die selben Haufen [die vielen] nur mit einem Buchstaben angezeigt werden, nicht ohne Grund. [Im Hebräischen ist der Unterschied nur ein Konsonant (Buchstabe »h«), im Deutschen sind es zwei Buchstaben, da wir auch das »a« schreiben.] Zur Person Abrahams
Abram wurde im Gebiet von Ur in Kaldäa geboren (1Mos 11,26ff.), im heutigen Irak, wahrscheinlich zu Beginn des 2. Jahrtausends vor Christus. Er ist der Sohn Terachs, ein Semit, also ein Nachkomme Sems, des Sohnes Noahs.
Mit seinem Vater Terach und einem Teil seiner Familie ließ sich Abraham zunächst in Haran nieder, nahe der jetzigen syrisch-türkischen Grenze. Dort folgte er dem Ruf Gottes und zog nach Süden. Einige Zeit verbrachte er in Ägypten, das damals von semitischen Pharaonen, den Hyksos, beherrscht wurde. Dann wanderte er nach Kanaan, wo er in Mamre bei Hebron (heute Al-Khalil) sein Hauptlager aufschlug.
Materiell war Abraham ein Scheich, der eine riesige Viehherde besaß. Er war das Oberhaupt eines wohlhabenden Stammes und besaß viele Diener, Sklaven, wie damals üblich.
Nach seinem Tod wurde er nahe seinem Lagerplatz in Mamre in der Höhle von Machpela bestattet.
Abraham ist der Stammvater der Israeliten: Der Sohn seines Sohns Isaak, Abrahams Enkel, war Jakob, der später Israel hieß und durch seine Söhne der Vater der zwölf Stämme Israels wurde . Ahnherr der monotheistischen Religionen
Durch den Bund mit Gott steht Abraham religiös am Beginn des Monotheismus, wie er sich als Religion in den zwölf Stämmen Israels etabliert hatte.
Für die Christen ist er der Ahnherr des Messias: Die Linie Jesu lässt sich auf Abraham zurückführen. Jesus ist im christlichen Glauben der »Samen Adams« (vgl. 1Mos 3,15; Luthers Scholion zu 1Mos 4,1) und der »Samen Abrahams«, den die alttestamentlichen Schriften immer wieder benennen.
Somit ist Abraham der geistige Vater all derer, die der Kirche Christi angehören. Doch dies gilt nicht nur für Christen. Auf ihn berufen sich die Anhänger der drei großen monotheistischen Religionen: Juden, Christen und Moslems.
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Abſalom |
Abschalom (Name) hebräisch: אַבְשָׁלוֹם (’avšālôm)
Nach der Bibel war Abschalom der dritte Sohn König Davids, ein Halbbruder Salomons. Er lebte um 1000 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind nicht bekannt.
VND es wurden Dauid kinder geborn zu Hebron / ſein Erſtgeborner ſon Amnon von AhiNoam der Jeſreelitin. Der ander / Chileab von Abigail Nabals weib des Carmeliten. Der dritte / Abſalom der ſon Maacha der tochter Thalmai des königs zu Geſur.
Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſeinem ſon Abſalom.
Die Überschrift des dritten Psalms nimmt Bezug auf die Erzählung in 2Sam 15: König David flieht vor seinem Sohn Absalom.
DA kam einer der ſagts Dauid an / vnd ſprach / Das hertz jdermans in Jſrael folget Abſalom nach. Dauid ſprach aber zu allen ſeinen Knechten / die bey jm waren zu Jeruſalem / Auff / laſſt vns fliehen / Denn hie wird kein entrinnen ſein fur Abſalom / Eilet / das wir gehen / das er vns nicht vbereile vnd ergreiffe vns / vnd treibe ein vnglück auff vns / vnd ſchlahe die Stad mit der ſcherffe des ſchwerts.
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abzeuchen |
abziehen (Verb)
abziehen in jeglichem Sinne
a) die Hand von jemandem abziehen: Freundschaft kündigen, Schutz aufheben, etc. b) die Hand von etwas abziehen: die Hand wegnehmen b) die Haut, das Fell abziehen c) Kleidung abziehen: ausziehen
Wer vnrecht haſſet ſampt dem Geitz / vnd ſeine hende abzeucht / das er nicht Geſchencke neme.
a) Wer Unrecht hasst, einschließlichh dem Geiz, und wer seine Hände verbirgt, damit er keine Geschenke annehme. b) Wer Unrecht und Geiz hasst und sich nicht bestechen lässt.
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acht Seiten |
acht Saiten hebräisch: שְׁמִינִית (Scheminith)
Dieses hebräische Wort kommt im Zusammenhang mit »Musikvortragen« nur in den Überschriften zu den Psalmen 6 und 12, sowie in 1Chr 15,21 vor.
Die Bedeutung ist unsicher. Es steckt die Zahl acht darin (hebräisch: שְׁמִינִי, shemini). Unklar bleibt jedoch, ob es sich dabei um ein spezielles, dann womöglich achtsaitiges Instrument handelt, ähnlich einer Zither, um die Beschreibung einer Klangbreite (Oktave), oder um die Bezeichnung einer Tonlage (bzw. Tonart).
Luther entschied sich für ein Instrument mit acht Saiten. Psalm 6,1 und Psalm 12,1
Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen auff acht Seiten.
a) Ein Psalm Davids. Vorzusingen (von einem Solisten). Musikalisch begleitet auf dem achtsaitigen Instrument (auf der Scheminit). b) Ein Psalm Davids. Vorzusingen. Zur Scheminith.
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Adam |
Adam (Name) Mensch, der hebräisch: אָדָם, ādām (der Mensch) griechisch: Αδαμ lateinisch: Adam
Der Name leitet sich ab vom hebräischen Wort אֲדָמָה (ădāmāh, »Ackerboden«, »Erde«).
Luther erklärt den Namen in seinem Scholion
Adam heiſſt auf Ebreiſch Menſch / darumb mag man menſch ſagen / wo Adam ſtehet / vnd widerumb.
Adam ist Hebräisch und bedeutet »Mensch«. Deshalb kann man überall da, wo »Adam« im Text steht, auch »Mensch« sagen, und umgekehrt.
In der Schöpfungsgeschichte wurde der Mensch von Gott aus Lehm (Erdboden) geformt. Der fertigen Figur, dem Leib, wurde danach der »Lebenshauch« eingeblasen und der Mensch wurde ein lebendiges Wesen.
Das gleiche Motiv findet sich so auch in anderen Schöpfungsgeschichten, beispielsweise in denen der Sumerer und der Ägypter, die jeweils älter sind, als die biblische Schöpfungsgeschichte.
In der ägyptischen Mythologie formte der Gott Chnum auf einer Töpferscheibe aus Lehm eine Figur. In diese Figur füllte er schließlich das »Ka«, die »Lebenskraft«, und der erste Mensch war geschaffen.
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Adama |
Adama (Stadt) Stadt der Kanaaniter, gelegen in der Nähe von Sodom und Gomorra. Die genaue Lage ist unbekannt.
Adama
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Der Name taucht erstmals in einer Städteliste auf, die in 1Mos 10,18-19 das Land des von Kanaan abstammenden Stammes benennt:
18bDa her ſind ausgebreitet die Geſchlecht der Cananiter. 19Vnd jre Grentze waren von Zidon an / durch Gerar / bis gen Gaſa / bis man kompt gen Sodoma / Gomorra / Adama / Zeboim / vnd bis gen Laſa.
In 1Mos 14,2 erscheint eine weitere Liste, die fünf Städte mit ihren Königen benennt:
2Das ſie kriegten mit Bera dem könige von Sodom / vnd mit Birſa dem könige von Gomorra / vnd mit Sineab dem könige von Adama / vnd mit Semeber dem könige von Zeboim / vnd mit dem könige von Bela / die heiſſt Zoar.
Die Liste wird in 1Mos 14,8 wiederholt::
8Da zogen aus der könig von Sodom / der könig von Gomorra / der könig von Adama / der könig von Zeboim / vnd der könig von Bela / die Zoar heiſſt / vnd rüſten ſich zu ſtreiten / im tal Siddim /
In 1Mos 19,24-25 wird über die Zerstörung Sodoms und Gommaras berichtet:
24DA lies der HERR Schwebel vnd Fewr regenen von dem HERRN vom Himel erab / auff Sodom vnd Gomorra / 25vnd keret die Stedte vmb / die gantze gegend / vnd alle Einwoner der ſtedte / vnd was auff dem Lande gewachſen war.
Etliche Kommentatoren gehen daher davon aus, dass es neben Sodom und Gomorra drei weitere Städte waren, die während dieser Katastrophe vernichtet wurden, insgesamt also fünft Städte, wie sie in 1Mos 14,2 und und 1Mos 14,8 benannt sind:
Sie werden daher auch »die fünf Städte der Ebene von Sodom« genannt, die nach 1Mos 19 Gottes Zorn traf.
Allerdings werden in 5Mos 29,23 nur vier zerstörte Städte aufgezählt, Bela (Zoar) ist nicht darunter:
23Gleich wie Sodom / Gomorra / Adama vnd Zeboim vmbgekeret ſind / die der HERR in ſeinem zorn vnd grim vmbgekeret hat /
Weitere Vorkommen von Adama:
Jos 19,36
Vnd hat feſte stedte / Zidim / Zer / Hamath / Rakath / Chinnareth / 36Adama / Rama / Hazor / 37Kedes / Edrei / EnHazor / 38Jereon / MigdalEl / Harem / BethAnath / BethSames / Neunzehen Stedte vnd jre dörffer.
Was ſol ich aus dir machen Ephraim? ſol ich dich ſchützen Iſrael? Sol ich nicht billich ein Adama aus dir machen / vnd dich / wie Zeboim / zurichten? Aber mein Hertz iſt anders ſinnes / meine Barmhertzigkeit iſt zu brünſtig /
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AH
Ah
ah |
Ah Ach! Ah
heute ungebräuchlich.
Ah ist ein gemildertes Ach, dass Luther in der Bibel von 1545 häufig verwendet.
AH das ich hören ſolt / das Gott der HERR redet
a) Ach, dass ich doch hören solle, das Gott der HERR redet! b) Ach, dass ich doch hören könnte, was Gott der HERR reden wird!
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allerhöheſt |
allerhöchst (Adjektiv) ganz oben, höher geht es nicht
Als Attribut des Ranges und der Ehre besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.
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Allerhöheſte |
Allerhöchste, der Substantivierung von: allerhöheſt (ganz oben, höher geht es nicht)
Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.
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allerley |
allerlei (unbestimmtes Zahlwort) Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.
Man wird zu Zion ſagen / Das allerley Leute drinnen geborn werden
Man wird über Zion sagen, dass allerlei Leute darin geboren werden.
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Alles nu |
Alles nun
Korrekturhinweis
In zahlreichen Dokumenten, die Texte der Lutherbibel von 1545 neu gesetzt bieten, wird hier anstelle von »Alles nu« der Text »Alies nu« wiedergegeben.
Das ist m. E. falsch. Das Wort »Alies« gibt es nicht. Auch ein möglicher Fehler des Schriftsetzers in Form einer falschen Buchstabenwahl kann ausgeschlossen werden.
Das Druckbild zeigt eindeutig statt dem i (kleines »i«) den Buchstaben l (kleines »L«), der jedoch nicht ganz sauber gedruckt ist und vermutlich elektronischen Scannern das falsche »i« vorgaukelt. Ein direkter Vergleich in einer Faksimile-Ausgabe mit einem echten Buchstaben »i« im selben Satz klärt den Irrtum schnell auf.
Wir verwenden hier deshalb in Abweichung zu vielen anderen Textdokumenten die korrekte Schreibweise »Alles nu«.
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allewege
allwege
allweg |
allewege (Adverb; veraltet)
allwege (Adverb; veraltet)
allweg (Adverb; veraltet) allewege, allwege, allweg
verkürzt aus: alle Wege
immer, überall
Luther benutzt überwiegend allewege (10x), allwege (9x) und nur zweimal allweg.
Heute sind diese veralteten Formen noch gebräuchlich:
allewege, allerwege, allerwegen, allerwegs
Las deine Güte vnd Trewe allwege mich behüten.
a) Lass deine Güte und Treue mich allerwege behüten. b) Lass deine Güte und Treue mich immer behüten. c) Lass deine Güte und Treue mich stets behüten.
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Allmechtige |
Allmächtige, der Substantivierung von: allmächtig (Adverb; von/mit umfassender, gewaltiger Macht)
Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott gebraucht.
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Aloes |
Aloeholzbaum, der Adlerholzbaum, der Aloes, das Gemeint ist in der Lutherbibel nicht die heute allseits bekannte Aloe (Aloe vera; dickblättriges, sukkulentes Grasbaumgewächs, dessen Saft in Arzneien und Kosmetika verwendet wird), sondern der Aloeholzbaum, der auch Adlerholzbaum genannt wird, bzw. Salben und Öle, die auf Basis der ätherischen Öle aus dem Holz des Aloeholzbaums angerührt wurden. Der Adlerholzbaum ist ein immergrüner Laubbaum, der Wuchshöhen bis zu 40 Meter erreicht. Sein Vorkommen erstreckt sich im südlichen Asien ab Indien ostwärts.
Das Holz enthält ätherische Öle und war im Altertum als Räucherwerk, als Heilmittel und als Beistoff für Salben im vorderen Orient (Israel, Arabien) sehr geschätzt. Allerdings war es auch wegen des seltenen Vorkommens, wegen der kostspieligen Einfuhr aus Asien und wegen der aufwändigen Aufbereitung speziell für Salben und Öle extrem teuer.
Auch heute ist Adlerholz (Oud) extrem teuer. Der Kilopreis guter Ware (ölhaltig) übersteigt den von Gold um ein Mehrfaches. Die gewonnen Öle werden beispielsweise nur in kleinsten Mengen hochwertigen Parfüms beigemengt. Aloes bezeichnet nicht nur den Baum oder dessen Holz, sondern auch das ätherische Öl bzw. solche Salben und Öle, die auf Basis des Aloeholzöls hergestellt sind.
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Amalekiter |
Amalekiter, der Amalekiter, die (Plural) Volksstamm, der auf den Stammvater Amalek zurückgeht.
Die Amalekiter bevölkerten die Wüste Negev bin zum Sinai und Nordarabien. Amalek, ein Enkel Esaus, war einer der Scheiche von Edom (1Mo 36). Sein Name bezeichnete auch seine Stammesnachkommen.
1Mos 36,12: Vnd Thimna war ein kebſweib Eliphas Eſaus ſon / die gebar jm Amalek.
Und Thimna war eine Nebenfrau des Eliphas, Esaus Sohn. Die gebar ihm Amalek. Die Amalekiter waren mit den Israeliten verfeindet (2Mos 17,8-16), so dass Gott beschloss, die Amalekiter auzurotten (2Mos 17,14). Es war dann Saul, der die Amelekiter vernichtend schlug und das Volk stark dezimierte (1Sam 15). Schließlich wurden die Amalikiter von David (2Sam 8) unterworfen und sind dadurch wohl als eigenständiges Volk untergegangen.
2Mos 17,8-16 in Auszügen: 8Da kam amalek / vnd streit wider Israel in Raphidim. [...] 13Vnd Josua dempffet den Amalek vnd sein volck / durch des schwerts scherpffe.
1Sam 15,7.8: 7DA ſchlug Saul die Amalekiter van Heuila an / bis gen Sur / die fur Egypten ligt. 8Vnd greiff Agag der Amalekiter König lebendig / vnd alles Volck verbannet er mit des ſchwerts ſcherffe.
2Sam 8,11.12: die er [David] vnter sich bracht 12von Syria / von Moab / von den kindern Ammon / von den Philistern / von Amalek
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Amen |
Amen, das Amen
hebräisch: אָמֵן (āmén), griechisch: ἀμήν (amēn) lateinisch: amen
Biblische Beteuerung am Schluss der Gebete. Das hebräische Wort אָמֵן bedeutet »wahrlich!« oder »gewiss!« und wird verwendet als
a) Bestätigung oder Zustimmung nach der Rede eines anderen, b) Bekräftigung des vorgelesenen Bundes oder Eides, c) am Schluss eines Gebets.
Daher ist es Teil der jüdischen und der christlichen Liturgie.
Im Neuen Testament wird die griechische Transkription ἀμήν verwendet. Christus, das Amen der Schöpfung
Offb 3,14 bezeichnet Christus selbst als »Amen«, mit dem Gott alle Verheißungen erfüllt hat:
VND dem Engel der gemeinen zu Laodicea schreibe / Das saget / Amen / Der trewe vnd warhafftiger Zeuge / der anfang der creatur Gottes.
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt, der »Amen« [heißt], der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes.
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ammechtig |
ohnmächtig (Adjektiv) bewusstlos, kraftlos, schwächlich, kränklich, leidend
Jch bin elend vnd ammechtig / das ich ſo verſtoſſen bin
a) Ich bin elend und ohnmächtig, weil ich so verstoßen bin. b) Ich bin elend und schwach, weil ich so verstoßen bin.
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Ammoniter |
Ammoniter, der
Ammoniter, die (Plural) Die Ammoniter sind die Nachkommens Ammons (Ben-Ammi), des Sohnes Lots, den er mit seiner jüngeren Tochter gezeugt hatte (1Mos 19,36-38). Sie bewohnten das Land östlich vom Unterlauf des Jordan in der Nachbarschaft zu den Moabitern. Ihre Hauptstadt war Rabba, das heutige Amman.
36ALſo wurden die beide töchter Lots ſchwanger von jrem Vater / 37Vnd die Elteſte gebar einen Son / den hies ſie Moab / Von dem komen her die Moabiter / bis auff dieſen heutigen tag. 38Vnd die Jüngſte gebar auch einen Son / den hies ſie / das kind Ammi / Von dem komen die kinder Ammon bis auff den heutigen tag.
So wurden die beiden Töchter Lots schwanger von ihrem Vater. Und die ältere Tochter gebar einen Sohn, den nannte sie Moab. Von ihm stammen die Moabiter ab bis auf den heutigen Tag. Und die jüngere Tochter gebar auch einen Sohn, den nannte sie Ben-Ammi [d. i.: »Kind Ammi«]. Von dem stammen die Kinder Ammon ab bis auf den heutigen Tag.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Andlitz |
Antlitz, das |
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Angſt
Engſten |
Angst, die Singular: angſt Plural: engſten
Gefühlszustand angesichts tatsächlicher oder empfundener drohender Gefahr: Beklemmung, Bedrückung, einhergehend mit köperlichen Anzeichen der Erregung oder Auffregung, mit psychischen Anzeichen für Panik, Belastung oder Stress.
Wenn mein Geiſt in engſten iſt / ſo nimpſtu dich meiner an /
a) Wenn mein Geist in Ängsten ist, so nimmst du dich meiner an! b) Wenn mein Geist in Angst [gefangen] ist, so nimmst du dich meiner an!
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anlauffen |
anlaufen (Verb, veraltet) eigentlich: an einen laufen, an etwas laufen
a) hauptsächlich im kriegerischen Sinn: gegen die Burg anlaufen, gegen die Mauern anlaufen, gegen ein feindliches Heer anlaufen b) vergeblich dagegen anrennnen: zurückprallen und nichts ausrichten, auflaufen ( auf die vorbreitete Abwehr), zu Fall kommen c) anstoßen an etwas (und dabei Schaden erleiden) d) sich eilends und unnachgiebig jemandem zuwenden (bestürmen, bedrängen)
Das Wort ist heute noch in vielen Bedeutungen gebräuchlich (»er kommt angelaufen«, »das Schiff läuft den Hafen an«, »die Produktion läuft an«, usw).
Allerdings ist die Verwendung bei Luther für uns ungewöhnlich. So meint es beispielsweise das Anlaufen eines Heeres in der Schlacht (im schnellen Schritt angreifen), das Anlaufen einer Gruppe böser Menschen (im Sinne von bestürmen und bedrängen) oder auch das Auflaufen lassen (auf die vorbereitete Abwehr, zu Fall bringen).
Darumb ſo die Böſen / meine Widerſacher vnd Feinde / an mich wöllen mein fleiſch zu freſſen / Müſſen ſie anlauffen vnd fallen.
a) Deshalb: Wenn die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, um mein Fleisch zu fressen, dann müssen sie angreifen und fallen. [Wie ein feindliches, in der Schlacht angreifendes und niedergemetzeltes Heer.] b) Deshalb: Wenn die Bösen, meine Widersacher und Feinde, an mich wollen, um mein Fleisch zu fressen, dann sollen sie nur kommen! Sie werden fallen!
Ez 3,20
VND wenn ſich ein Gerechter von ſeiner gerechtigkeit wendet / Vnd thut böſes / So werde ich jn laſſen anlauffen / das er mus ſterben
a) Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, dann werde ich ihn angreifen lassen, so dass er sterben muss. b) Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, dann werde ich ihn angreifen lassen. Er wird es nicht überleben. c) Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses tut, dann werde ich ihn auflaufen lassen, so dass er sterben muss. d) Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht begeht, dann werde ich ihn zu Fall bringen, so dass er sterben muss.
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Anligen |
Anliegen, das Anligen
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. a) ein innerer Drang, über etwas, was einem beschäftigt, unruhig macht oder Sorgen bereitet, und bei dem man Hilfe oder Unterstützung benötigt, vorzutragen b) Wunsch, Bitte
Wirff dein Anligen auff den HERRN / der wird dich verſorgen /
Wirf dein Anliegen auf den HERRN, der wird dich versorgen.
Eph 6,18
Vnd betet ſtets in allem anligen mit bitten vnd flehen / im geiſt /
a) Und betet stets in allen Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist. b) Und betet stets in bei allem, was euch bewegt, mit Bitten und Flehen im Geist.
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Anſchlag |
Anschlag, der Plural: anſchlege, Anschläge
Das Wort Anschlag wird in verschiedenen Bedeutungen und unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet.
Luther benutzt es in Sinn von:
a) Plan, Vorhaben b) Wünsche (des Vorhabens, des Handelns)
Dahinter verbirgt sich die Idee des Anschlags als öffentliche Bekanntmachung: Pläne, Vorhaben und Wünsche werden bzw. sind bekannt gemacht.
Er gebe dir was dein Hertz begeret / Vnd erfülle all deine anſchlege.
a) Er gebe dir was dein Herz begehrt und helfe dir bei allen deiner Vorhaben. b) Er gebe dir was dein Herz begehrt und erfülle alle deine Pläne.
Denn des menſchen Geiſt mus dauon / vnd er mus wider zu Erden werden / Als denn ſind verloren alle ſeine Anſchlege.
a) Denn des Menschen Geist muss davon, und er muss wieder zu Erde werden. Dann sind verloren alle seine Vorhaben. b) Denn des Menschen Geist muss ihn verlassen. Der Mensch muss wieder zu Erde werden. Dann lösen sich alle seine Pläne in nichts auf.
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anſtoſſen |
anstoßen (Verb) in verschiedenen Bedeutungen Stoſſe ſie ans vmb jrer groſſen vbertrettung willen
Hier im Sinne von hart anrühren gebraucht: Fasse sie hart an (gehe nicht nachsichtig mit ihnen um) wegen ihrer großen Übertretungen.
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antworteſtu |
antwortest du (Verb) antworteſtu
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. 2. Person Singular Indikativ Aktiv von antworten (Verb)
Präsens: antworteſtu: antwortest du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. Hi 30,20
SChrey ich zu dir / so antworteſtu mir nicht
Schreie ich zu dir, antwortest du mir <einfach> nicht!
Mein Gott / des tages ruffe ich / So antworteſtu nicht
Mein Gott, tagsüber rufe ich <dich an>, doch du antwortest nicht!
Mt 26,62
VND der Hoheprieſter ſtund auff / vnd ſprach zu jm / Antworteſtu nichts zu dem / das dieſe wider dich zeugen?
Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du <denn> nichts zu dem, was diese gegen dich bezeugen?!
Mk 14,60
VNd der Hoheprieſter ſtund auff vnter ſie / vnd fragete Jheſum / vnd ſprach Antworteſtu nichts zu dem / das dieſe wider dich zeugen?
Und der Hohepriester stand auf, trat in ihre Mitte, befragte Jesus und sprach <dabei>: Antwortest du <denn> nichts zu dem, was diese gegen dich bezeugen?!
Mk 15,4
Pilatus aber fragte jn abermal / vnd ſprach / Antworteſtu nichts?
Pilatus aber fragte ihn noch einmal und sprach: Antwortest du <denn> nichts?!
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Apoſtel |
Apostel, der griechisch: ἀπόστολος (apostolos), der Gesandte
Die Bezeichnung »Apostel« meint im Deutschen »Gesandter«. In der kirchlichen Auffassung handelt es sich um den inneren Kreis der Jünger Jesu. Diese Jünger waren zu Lebzeiten Jesu seit dessen Taufe durch Johannes seine engsten Begleiter. Allen Aposteln wurde der Sendungsauftrag, wie er in Matthäus 28,19 beschrieben ist, von Jesus selbst erteilt.
Die Namensliste der ersten zwölf Apostel, die Jesus berufen hatte, findet sich in der Bibel an mehreren Stellen, so im Matthäus-Evangelium (10, 1-4), im Markus-Evangelium (3, 13-19) und im Lukas-Evangelium (6, 12-16). Die Auswahl der Zwölf Apostel (Lk 6,12-16)
12ES begab ſich aber zu der zeit / das er gieng auff einen Berg zu beten / vnd er bleib vber nacht in dem gebet zu Gott. 13Vnd da es tag ward / rieff er ſeinen Jüngern / vnd erwelet jrer Zwelffe / welche er auch Apoſtel nennet / 14Simon / welchen er Petrum nennet / vnd Andrean ſeinen bruder / Jacobum vnd Johannem / Philippum vnd Bartholomeum / 15Mattheum vnd Thomam / Jacobum Alphei ſon / Simon genant Zelotes / 16Judam Jacobs ſon / vnd Judam Jſchariothen den Verrheter.
Der Kreis der Apostel nach der Auferstehung
In der Apostelgeschichte wird der Kreis der Apostel benannt, wie er sich nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt entwickelt hatte. Die Liste in der Apostelgeschichte 1, 13 nennt nur noch elf Namen und lässt Judas Iskariot aus.
In Apostelgeschichte 1, 21-26 wird über eine Nachwahl berichtet, die nötig war, damit der Kreis der Apostel wieder aus 12 Personen bestünde. Gewählt wurde ein Mann namens Matthias.
In der römisch-katholischen Kirche
Zum Kreis der Apostel zählt die katholische Kirche zudem Barnabas und Paulus. Der Text in Apostelgeschichte 14, 14 bezeichnet beide als Apostel.
In der Apostelgeschichte und in den Briefen im Neuen Testament sind weitere Personen ausdrücklich als Apostel bezeichnet. Ihre Namen fanden aber keinen Einzug in das Kalendarium der römischen Kirche.
In der evangelischen Kirche
Die evangelische Kirche kennt insgesamt 13 Apostel, für die Gedenk- und Feiertage im Kalender eingerichtet wurden. In dieser Liste sind Judas Iskariot, der Jesus verraten hatte, und Barnabas nicht enthalten, wohl aber Matthias und Paulus.
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Apoſtelampt |
Apostelamt, das griechisch: ἀποστολή (apostole), die Aussendung
Die »Aussendung« wird inhaltlich als Auftrag, als Amt verstanden, das der Gesandte (Apostel) zu erfüllen hat. Das griechische Wort ἀποστολή wird in den biblischen und christlichen Texten nur im Sinn Apostelamt gebraucht.
Durch welchen wir haben empfangen Gnade vnd Apoſtelampt vnter alle Heiden
Durch welchen wir empfangenn haben Gnade und Apostelamt unter allen Heiden
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Archelaus |
Herodes Archelaos (Name) Herodes Archelaos (* um 23 v. Chr.; † um 18 n. Chr.) war der Sohn von Herodes dem Großen, der nach dessen Tod im Jahr 4 v. Chr. die Nachfolge als König über Israel antreten sollte.
Doch in der jüdischen Bevölkerung war der Widerstand gegen Archelaos groß. Kaiser Augustus vergab den Königstitel nicht, sondern bestimmte, dass Archelaos nur über Judäa (mit den Gebieten Judäa, Samaria und Idumäa) herrschen sollte. Galiläa und Peräa wurden seinem Bruder Herodes Antipas zugesprochen, Herodes Phillipos bekam die Gebiete östlich des Oberlaufs des Jordans.
Kaiser Augustus stellte dem Herodes Archelaos in Aussicht, den Königstitel über ganz Israel dann zu erhalten, wenn er sich als Herrscher und Führungspersönlichkeit ausgezeichnet habe, wobei sicher das innenpolitische Geschick und die Gunst der Bevölkerung wesentliche Rollen spielten.
Doch Herodes Archelaos regierte hart, ungerecht und brutal. Einflussreiche und angesehene jüdische Familien Judäas klagten beim Kaiser darüber. Der rief 6 n. Chr. Herodes Archelaos nach Rom und ließ ein ordentliches Gericht über die Anklagen urteilen. Das Urteil beendete die Karriere des Herodes Archelaos: Ihm wurde die Herrschaft über Judäa entzogen und er wurde nach Vienna in Gallien verbannt, wo er 18 n. Chr. starb, ohne weiter politisch in Erscheinung zu treten.
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arg |
arg (Adjektiv) Zu unterscheiden sind zwei Bedeutungen:
1a) schlecht, niederträchtig, böse 1b) übel, schlimm, unangenehm
und
2) karg im Sinne von zurückhaltend im Geben, nicht freigiebig, haushälterisch zu 1) Mt 7,17
Alſo ein jglicher guter Bawm / bringet gute Früchte / Aber ein fauler Bawm / bringet arge Früchte.
Also: Jeder gesunde Baum bringt gute Früchte, aber ein Kranker Baum bringt schlechte Früchte.
zu 2) Mt 7,11
So denn jr / die jr doch arg ſeid / künd dennoch ewren Kindern gute gabe geben
Obwohl ihr es euch nicht leisten könnt, freigiebig zu sein, könnt ihr dennoch euren Kindern gute Gaben geben.
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Argearge |
Arge, das (veraltet) Substantiv zu arg (Adjektiv).
Zu unterscheiden sind zwei Bedeutungen:
1a) das Schlechte, das Niederträchtige, das Böse 1b) das Übel, das Üble, das Schlimme, das Unangenehme
und
2) das Karge im Sinne von zurückhaltend im Geben, nicht freigiebig, haushälterisch zu 1) Psalm 97,10
DJe jr den HERRN liebet / haſſet das arge
a) Die ihr den HERRN liebt: Hasst das Arge! b) Die ihr den HERRN liebt: Hasst das Böse!
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Ariel |
Ariel (Name) Ariel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
a) männlicher Name (4Mos 26,17; Esra 8,16) b) aus a) Namensgebung für einen Volkstamm (4Mos 26,17) und eine Stadt c) als Bezeichnung für Jerusalem (Jes 29) d) Oberteil des Altars im Tempel Jerusalems (Hes 43,15-16)
Ariel
hebräisch: אריאל (Ariel)
a) Opferherd Gottes (Oberteil des Altars) b) Löwe Gottes (streitbarer Engel)
4Mos 26,17
15DJE kinder Gad in jren geſchlechten waren / ... 17Ariel / daher das geſchlecht der Arieliter kompt.
Esra 8,16
Da ſandte ich hin Elieſer / Ariel / Semaja / Elnathan / Jarib / Elnathan / Nathan / Sacharja / vnd Meſullam die Oberſten / Jes 29,1 (2 mal)
WEh Ariel Ariel / du Stad des lagers Dauids
Jes 29,2 (2 mal) Aber ich wil den Ariel engſten / das er trawrig vnd jamerig ſey / vnd ſol mir ein rechter Ariel ſein.
ABer wie ein Nachtgeſicht im Trawm / So ſol ſein die menge aller Heiden / ſo wider Ariel ſtreiten /
Hes 43,15
Vnd der Harel vier ellen hoch / vnd vom Ariel vberwerds vier Hörner /
Hes 43,16
Der Ariel aber war zwelff ellen lang / vnd zwelff ellen breit ins geuierde.
Luthers Erläuterung zu Jes 29,1:
(Ariel) Heiſſet Gottes Lewe. Alſo heiſſen ſie die ſtad Jeruſalem / vmb des willen / das ſie durch Gott mechtig war. Aber nu ſol er Gotteslewe heiſſen / wider welchen Gott ſtreiten wil.
Luthers Erläuterung zu Hes 43,15-16
Harel heiſſt Gottes berg / Ariel Gottes lewe / So nennet er das vber teil des Altars / darauff man opfferte.
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Erſe
(Ars) |
Ärsche, die (Pl.) Singular: Ars
menschlicher Körperteil
der Arsch, der Hintern
In der Lutherbibel 1545 kommt das Wort nur im Plural vor: Erſe.
ahd. mhd: ars, pl.: erse
hebräisch צֹפֶל (cõp̄äl), Plural: צֳפָלִימ (copͻliym) lateinisch culus, anus, podex
Erſe
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Das Wort kommt in der Lutherbibel nur 1Sam 4 und 1Sam 6 vor im Zusammenhang mit der Plage, die durch die Bundeslade in der Stadt Aschdod unter den Philistern wütete: Es brach eine Krankheit aus und Mäuse vermehrten sich schlagartig.
Luther verwendet das Wort Erſe für erkrankte Hintern: Wahrscheinlich bildeten sich in der beschriebenen Plage bei Menschen am Gesäß oder am After eitrige Beulen, Abzesse.
Manche Forscher gehen davon aus, dass die Krankheit eine Form der Ruhr (Dysenterie) gewesen war. Diese Darmerkrankung kann Geschwülste am und im Enddarm verursachen, verläuft unterschiedlich schwer und kann tödlich enden. Auslöser sind meist mangelhafte Hygienebedingungen, worauf die Mäuseplage hinweisen mag.
Moderne Übersetzungen verwenden den allgemeineren Begriff Beule als Krankheitsbezeichnung, ohne den Ort näher zu bestimmen.
Der Begriff Ars, Erſe gehörte sicherlich schon lange vor Luther zu einer durchaus derben, aber sehr geläufigen Ausdrucksweise. Erst später fanden Ausdrücke wie After, Hintern, Gesäß, Sitzfleisch, Allerwertester u. a. Einzug in die feinere Sprache, um als derb klassifizierte oder umgangssprachliche Ausdrücke in Poesie und Prosa zu vermeiden.
Heute werden solche Ausdrücke wieder en vouge, modern, zumindest kontextbezogen und situativ.
Prediger sollten daher durchaus Mut zeigen, und Luthers Wortwahl abwägen. Im Kontext der Geschichte 1Sam 4 - 6 ist das Wort Beule sicher kein Mittel, um die Not der Philister und ihre bemerkenswert ritualisierte Reue (das Schuldopfer) mit der nötigen, archaischen Wirkung in ihrem Glaubensverständnis auszudrücken: Die Menschen wurden rituell zumindest vorübergehend unrein (und somit von der Gesellschaft ausgeschlossen), sie mussten für die Diagnose ihren Schambereich offenlegen, sie mussten äußerst schmerzhafte Entzündungen ertragen, sie litten an Krämpfen und Durchfällen, und viele starben an plötzlichen Geschwulstperforationen mit Austritt eitriger Flüssigkeiten. Es gab keine Heilmittel.
Durch den epedemieartigen Ausbruch konnten gleichzeitig unzählige Menschen ihre Berufe nicht mehr ausüben. Alle Schichten waren betroffen: Arbeiter, Handwerker, Verwaltungsangestellte usw. Das Leben in der Gesellschaft kam in den betroffenen Städten weitgehend zum Erliegen. Und das alles, wegen einer grasierenden Entzündung des Darms und am Hintern.
Aus der Sicht der biblischen Autoren: Noch demütigender konnte eine Strafe Gottes kaum ausfallen.
Aus Luthers Anmerkung in der Marginalspalte zu 1Sam 4, ab Vers 14:
[...] hie bedeut mit den gülden Erſen vnd Meuſen / welches nichts iſt / denn die heimliche plage der Gewiſſen / die zu letzt offenbar wird durch Gottes wort [...]
[...] hier bedeuten »die goldenen Ärsche und Mäuse« nichts anderes als die heimliche Plage der Gewissen, die letztendlich offenbar wird durch Gottes Wort [...]
Anm.: Luther kommentiert hier die Geschichte, in der die Bundeslade von den Philistern erobert und nach Asdod in den Tempel des Gottes Dagon verbracht wurde, bevor sie von den Philistern nach katastrophalen Ereignissen im Land freiwillig wieder an Israel zurückgegeben wurde (1Sam 4 - 6). In der Anmerkung führt Luther Überlegungen zu dem für ihn zentralen Begriff »Gewissen« aus. Die »goldenen Ärsche und Mäuse«, auf die er sich bezieht, kommen erst in 1Sam 6 vor.
SIE aber ſprachen / Welchs iſt das Schuldopffer / das wir jm geben ſollen? Sie antworten / Fünff gülden Erſe / vnd fünff gülden Meuſe /
Sie aber sprachen: »Woraus besteht das Schuldopfer, das wir geben sollen?« Sie antworteten: »Fünf goldene Ärsche und fünf goldene Mäuse.«
Anm: Gemeint sind aus Gold gefertigte Symbolfiguren, Plastiken, die wie Mäuse und Ärsche aussahen.
Der Hintergrund dazu wird in 1Sam 5 Vers 9 (und 12) erzählt: [...] ward durch die Hand des HERRN in der Stad ein ſeer gros Rumor / vnd ſchlug die Leute in der Stad / beide klein vnd gros / vnd kriegten heimliche Plage an heimlichen örten.
Vers 9 weist darauf hin, dass es in der Stadt der Philister plötzlich viel Geschrei gab (ſeer gros Rumor), weil die Bewohner von einer bösartigen und schmerzhaften Krankheit geplagt wurden, die offensichtlich im intimen Körperbereich ausbrach (an heimlichen örtern), im Darm und am After (vermutlich Durchfälle, Krämpfe, Abzesse).
Neue Übersetzungen schreiben: »sodass an ihnen Beulen ausbrachen« (Luther 2017).
Doch der Begriff Beule ist zu allgemein und nicht eindeutig genug. Beule ist nahezu neutral, kann viele Ursachen haben und ihre Folgen für den Erkrankten im Verlauf der Krankheit sind unbestimmt. Der hebräische Begriff kennzeichnet sehr viel konkreter (entzündete) Geschwülste (eitrige Abzesse) am After (im Enddarm und am Darmausgang, eben am verborgenen Ort), nicht irgendwo am Körper. Und die Sache war schmerzhaft: Das Geschrei in der Stadt war groß (Vers 12).
Nun lässt sich eine Eiterbeule kaum wiedererkennbar als goldene Plastik formen. Für Luther war es daher klar, dass die Plastiken Abbildungen von menschlichen Gesäßteilen gewesen sein mussten, womöglich mit ausgeprägten Verformungen, um die Krankheit zu visualisieren.
Die Plastiken zeigten sicherlich kleine, goldene Ärsche. Und so sollten sie auch heute genannt werden: Ärsche, nicht Beulen.
Die Botschaft der Plastiken war das Eingeständnis der Philister: »Uns haben zwei Plagen eures Gottes besiegt: Mäuse, die unsere Lebensmittel vernichteten, und eitrige Geschwülste an unseren Ärschen, die unser gesellschaftliches Leben zusammenbrechen ließen.«
Die Philister demonstrieren mit der Rückgabe der Lade zusammen mit den Symbolfiguren als Opfergabe: »Nehmt die Lade zurück und mit ihr mögen die Plagen weichen.« Sie warnen damit gleichzeitig alle Philisterfürsten davor, sich jemals wieder der Bundeslade zu bemächtigen.
So müſſet jr nu machen gleiche geſtalt ewren Erſen vnd ewren Meuſen / die ewr Land verderbet haben
So müsst ihr nun [die goldenen Symbolfiguren] in gleichem Aussehen machen wie eure [erkrankten] Ärsche und eure Mäuse, die euer Land verwüstet haben.
Vnd legten die Lade des HERRN auff den wagen / vnd das Keſtlin mit den gülden Meuſen vnd mit den Bilden jrer Erſe.
Und [sie] legten die Lade des HERRN auf den Wagen, und auch das Kästchen mit den goldenen Mäusen und den Abbildungen [Plastiken] ihrer Ärsche.
Dis ſind aber die gülden Erſe / die die Philiſter dem HERRN zum Schuldopffer gaben /
Dies sind aber die goldenen Ärsche, die die Philister dem HERRN zum Schuldopfer gaben
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Aſſaph |
Asaf (Name) Asaf war ein Gesangmeister Davids. Er lebte demnach um 1000 v. Chr., genaue Lebensdaten sind nicht bekannt. Er war als Chorleiter und Leiter des Gottesdienstes mit Gesang im Tempel tätig.
Asaf schrieb mehrere Psalmen. Sein Name erscheint als Autorenvermerk in den Titelzeilen der Psalmen Psalm 50, Psalm 73, Psalm 74, Psalm 75, Psalm 76, Psalm 77, Psalm 78, Psalm 79, Psalm 80, Psalm 81, Psalm 82 und Psalm 83.
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Aſſur |
Assur (Stadt)
Assyrien (Land) |
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auffgehaben |
aufgehaben (Verb) Partizip Präteritum von aufheben (Verb), heute ungebräuchlich.
Der du vormals haſt alle deinen Zorn auffgehaben
a) Der du zunächst all deinen Zorn aufgehoben hattest b) Der du zunächst all deinen Zorn beendet hattest
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auffm |
auf dem (Präposition und Artikel)
auf einem auffm scheint eine umgangssprachliche Zusammenziehung der Präpostion auf mit dem Artikel im Dativ (bestimmt oder unbestimmt) zu sein, die Luther hier zu Druck brachte. Das Wort ist weiterhin nicht verwendet. Aus dem Scholion zu Luthers Vorrede auf den Psalter
Menſchen herz iſt wie ein Schiff auffm Meer etc.
Des Menschen Herz ist wie ein Schiff auf dem Meer, etc.
Küſſet den Son / Das er nicht zürne / vnd jr vmbkomet auffm wege
Küsst den Sohn, damit er nicht erzürnt und ihr auf dem Weg umkommt.
Du wolteſt mich füren auffm hohen Felſen.
Du wollest mich führen auf einen hohen Felsen.
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auffrecken |
aufrecken (Verb; veraltet) zu recken (Verb),
emporrecken, emporrichten, aufrichten
1) vom Leib und von den Gliedern 2) von Tiren, die sich aufrichten 3) von entfalteten Fahnen bzw. Panieren
Vnd wie ein auffgereckter Lewe jageſtu mich /
Und wie ein aufgerichteter [im Sprung befindlicher] Löwe jagest du mich [dann ganz sicher].
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Auguſtus |
Augustus (Name) Kaiser Augustus Kaiser Augustus
* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius; † 19. August 14 n. Chr. Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars (verkürzter) Titel: Imperator Caesar Augustus Regierungszeit: 31 v. Chr. bis 14 n. Chr. Erster römische Kaiser und Alleinherrscher des Römischen Reiches.
Biblischer Zeitrahmen
Geburt und Kindheit Jesu
Jüdische Herrscher dieser Zeit: a) (bis 4 v. Chr.) Herodes der Große b) (ab 4 v. Chr.) Herodes Archelaos (Judäa, bis 6 n. Chr.) c) (ab 4 v. Chr.) Herodes Antipas (Galiläa) d) (ab 4 v. Chr.) Herodes Phillipos (Dekapolis) Der Name Augustus wurde nach Gaius Octavius (Imperator Caesar Augustus) für viele Kaiser Roms Namensbestandteil im Herrschernamen, ähnlich wie Caesar.
Siehe auch: Römische Kaiser
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Auſſatz |
Aussatz, der
Lepra, die Krankheit, die heute unter dem Namen Lepra bekannt ist.
Aussatz bzw. Lepra ist eine Infektionskrankheit, die zur Veränderung der Haut führt.
Wegen der Gefahr der Ausbreitung wurden an Aussatz erkrankte Menschen von Priestern als unrein verurteilt. Dies zog nach sich, dass die Erkrankten in speziellen Wohnbereichen außerhalb der gemeinschaftlichen Siedlung, dem Dorf oder Stadt untergebracht wurden.
Weil die Folgen einer vorschnell oder zu spät erstellten Diagnose für den Betroffenen wie für die Menschen in seinem Umfeld immens waren, war die Begutachtung erkrankter Personen, die Hautveränderungen zeigten, besonders gewissenhaft vorzunehmen. Bei unklarer Lage wurden Erkrankte vorübergehend in Quarantäne gebracht, um den weiteren Verlauf zu beobachten, ohne weitere Personen zu gefährden. Oft genug bestätigte sich der Anfangsverdacht nicht. Es gibt zahlreiche Krankheiten, die Hautveränderungen mit sich bringen, dann aber anders als der Aussatz verlaufen oder wieder vollständig heilen. Gleichzeitig war Lepra im Mittelmeerraum anders als heute weit verbreitet.
Ausführlich beschreiben die Kapitel 13 und 14 des 3. Buch Mose den Umgang mit der Lepra.
Luthers Schreibweise mit doppeltem »langen s«:
Nach den Regeln der Frakturschrift wird das Partikel »aus-« in zusammengesetzen Wörtern mit »rundem End-s« geschrieben. Ein Beispiel ist das Partikelkompositum ausſenden: »Ich ſende aus« zeigt beide Wortbestandteile in aufgelöster Form und erklärt bildhaft die unterschiedlichen »s« in der Zusammensetzung.
Obwohl das Wort scheinbar eine Substantivierung des Verbs ausſetzen ist, wird »Aussatz« mit doppeltem langen s geschrieben: Auſſatz.
Hintergrund: Das Wort hat sich bereits früh als Name einer ganz bestimmten Krankheit verselbstständigt und hat mit dem Vorgang des Aussetzens in der jeweiligen Verwendung schon lange vor Luther nichts zu tun.
Auſſatz
Gleiches gilt für das Adjektiv auſſetzig, vom dem Auſſatz abgeleitet ist. Auſſetzig meint »an Lepra erkrankt« und hat mit dem Verb ausſetzen nichts zu tun. Die erste Silbe »aus-« ist Wortbestandteil geworden und weder Partikel noch Präfix zu ſetzen.
In späteren Ausgaben der Lutherbibeln, so auch in der Ausgabe von 1912, werden die Begriffe angepasst an die Regeln der Frakturschrift für Partikelkomposita, die mit dem Partikel »aus« zusammengesetzt sind: Ausſatz und ausſätzig. Dies ist falsch aufgrund falscher Regelanwendung.
Wenn einem Menſchen an der haut ſeines fleiſches etwas aufferet / oder ſchebicht oder eiterweis wird / als wolt ein Auſſatz werden /
Wenn einem Menschen an der Haut seines Fleisches etwas anschwillt, oder räudig bzw. eitrig wird, als wolle Lepra entstehen,
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Auſſerwelete |
Auserwählte, der Substantivierung des Verbs auserwählen
a) von einzelnen Personen: auserwählt sein für eine Bestimmung b) vom Volk Israel: das auserwählte Volk
Jr kinder Jacob ſeines Auſſerweleten. Deneben gibt es die Form Auſſwelete, der Ausgewählte, von auswählen
Das wir ſehen mügen die Wolfart deiner Auſſweleten
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auſſetzig
auſſetzig wie der ſchnee |
aussätzig (Adjektiv)
leprös (Adjektiv) a) an Lepra erkrankt b) (durch Lepra) krankhaft verändert, leprös
auſſetzig wie der ſchnee ist eine feste Wendung und zeigt an, dass die Haut leprös erschien, derart verändert: weiß, schuppig, trocken.
Aussatz bzw. Lepra ist eine Infektionskrankheit, die zur Veränderung der Haut führt.
Ausführlich beschreiben die Kapitel 13 und 14 des 3. Buch Mose den Umgang mit der Lepra.
Luthers Schreibweise mit doppeltem »langen s«:
Nach den Regeln der Frakturschrift wird das Partikel »aus-« in zusammengesetzen Wörtern mit »rundem End-s« geschrieben. Ein Beispiel ist das Partikelkompositum ausſenden: »Ich ſende aus« zeigt beide Wortbestandteile in aufgelöster Form und erklärt bildhaft die unterschiedlichen »s« in der Zusammensetzung.
Auſſetzig meint jedoch als feststehender Begriff »an Lepra erkrankt« bzw. »leprös« und hat mit dem Verb ausſetzen nichts zu tun. Die erste Silbe »aus-« ist Wortbestandteil geworden und ist weder Partikel noch Präfix zu ſetzen.
Daher gilt (wiederum nach den Regeln der Frakturschrift): In der Wortmitte wird für den Buchstaben »s« das »lange s« gesetzt.
auſſetzig
Die Schreibweise ausſetzig in 2Mos 4,6 in der Lutherbibel von 1545 ist als Fehler im Drucksatz zu bewerten.
In späteren Ausgaben der Lutherbibeln, so auch in der Ausgabe von 1912, werden die Begriffe angepasst an die Regeln der Frakturschrift für Partikelkomposita, die mit dem Partikel »aus« zusammengesetzt sind: Ausſatz und ausſätzig. Dies ist falsch aufgrund falscher Regelanwendung.
Vnd ſihe / da war MirJam auſſetzig wie der ſchnee. Vnd Aaron wand ſich zu MirJam vnd wird gewar / das ſie auſſetzig iſt /
a) Und siehe, da war Mirjams Haut krankhaft verändert, weiß wie der Schnee. Und Aaron sah Mirjam an und bemerkte, dass sie aussätzig war.
b) Und siehe, da war Mirjams Haut leprös, weiß wie Schnee. Und Aaron wandte sich Mirjam zu und bemerkte, dass sie leprös war.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Auſſetzige |
Aussätzige, der
Leprakranke, der an Aussatz (Lepra) erkrankte Person
Substantivierung zu auſſetzig
Aussatz bzw. Lepra ist eine Infektionskrankheit, die zur Veränderung der Haut führt.
Ausführlich beschreiben die Kapitel 13 und 14 des 3. Buch Mose den Umgang mit der Lepra.
Luthers Schreibweise mit doppeltem »langen s«:
Nach den Regeln der Frakturschrift wird das Partikel »aus-« in zusammengesetzen Wörtern mit »rundem End-s« geschrieben. Ein Beispiel ist das Partikelkompositum ausſenden: »Ich ſende aus« zeigt beide Wortbestandteile in aufgelöster Form und erklärt bildhaft die unterschiedlichen »s« in der Zusammensetzung.
Auſſetziger meint jedoch als feststehender Begriff »an Lepra erkrankte Person« und hat mit dem Verb ausſetzen nichts zu tun. Die erste Silbe »aus-« ist Wortbestandteil geworden und ist weder Partikel noch Präfix zu ſetzen.
Daher gilt (wiederum nach den Regeln der Frakturschrift): In der Wortmitte wird für den Buchstaben »s« das »lange s« gesetzt.
Auſſetzige
In späteren Ausgaben der Lutherbibeln, so auch in der Ausgabe von 1912, wird der Begriff angepasst an die Regeln der Frakturschrift für Partikelkomposita, die mit dem Partikel »aus« zusammengesetzt sind: Ausſätziger (wie auch Ausſatz und ausſätzig). Dies ist falsch aufgrund falscher Regelanwendung.
Machet die Krancken geſund / Reiniget die Auſſetzigen / Wecket die Todten auff /
Macht die Kranken gesund! Reinigt die Aussätzigen! Weckt die Toten auf!
Anm.: Die Aufforderung »Reinigt die Aussätzigen« meint: Vollzieht das vorgeschriebene Reinigungsritual für Aussätzige, nachdem sie geheilt wurden (vorher: »Macht die Kranken gesund!«). Nur so können sie wieder Teilhabe am gesellschaftlichen und religiösen Leben erlangen. Das nach jüdischem Gesetz vorgeschriebene Reinigungsritual ist in 3Mos 14 beschrieben.
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ausſtecken |
ausstecken (Verb; veraltet)
a) etwas mit einer Fahne markieren: abstecken, z. B. die Strecke mit Fähnchen aus-, abstecken. b) etwas mit einem Signalgeber anzeigen: eine Fahne, eine Kranz usw. als Zeichen für etwas anbringen
Alſo werden ſie auch das Fenlin nicht auff den Maſtbaum ausſtecken.
Also werden sie auch die Fahne nicht am Mastbaum [als Zeichen] anbringen.
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Auſſwelete |
Ausgewählte, der Substantivierung des Verbs auserwählen
a) von einzelnen Personen: ausgewählt sein für eine Bestimmung b) vom Volk Israel: das ausgewählte Volk
Das wir ſehen mügen die Wolfart deiner Auſſweleten Deneben gibt es die Form Auſſerwelete, der Auserwählte, von auserwählen
Jr kinder Jacob ſeines Auſſerweleten.
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Awe |
Aue, die wasserumflossenes Land, feuchter Grund, (feuchte) Wiese, auch: Insel
Flaches Landstück, immer verbunden mit Fruchtbarkeit, mit frischen, grünen Pflanzen und Wasser in Form von Bächen oder Quellen, das sich von einer eher kargen Umgebung abhebt.
Er weidet mich auff einer grünen Awen / Vnd füret mich zum friſſchen Waſſer.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zu frischem Wasser.
Wenn ſie gleich ſind wie eine köſtliche Awe / werden ſie doch vergehen
Auch dann, wenn sie einer köstlichen Aue gleichen, werden sie doch vergehen
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Aydex, der |
Eidechse, die (Tier) Aydex, der
Eidechse, die
Luthers »Aydex« folgt einer altgermanischen Schreibweise des Wortes Eidechse, die im altangelsächsichen und ggf. im altsächsichen zu Luthers Zeiten noch verbreitet war.
Belege für diese Scheribweise über die Lutherbibel von 1545 hinaus fehlen uns derzeit.
Aydex
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.
Aus der Liste der unreinen Tiere, die von Menschen nicht gegessen werden dürfen:
Der Igel / der Molch / die Aydex / der Blindſchleich / vnd der Maulworff.
Der Igel, der Molch, die Eidechse (der Eidex), die Blindschleiche und der Maulwurf.
Anm.:
2) Die hebräischen Namen dieser Listen bezeichnen oft Tiere, die Luther nicht kannte. Luther wählte stattdessen Tiere, die in etwa zur Beschreibung passten, aber den deutschen Lesern bekannt waren.
Bis zur Lutherbibel 1912 hielt sich die Liste der Namen unverändert. Danach wurden Anpassungen vorgenommen:
Lutherbibel 1964:
Der Gecko, der Molch, die Eidechse, die Blindschleiche und der Maulwurf.
Lutherbibel 2017:
Der Gecko, die Koach-Eidechse, die Letaa-Eidechse, der Molch und das Chamäleon.
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