Wörterbuch zur Lutherbibel

XIX. Band, Buchstaben U – V

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Luther-Deutsch – Deutsch

XIX. Band

 

Buchstaben

U – V
U – V

 

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Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

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Einträge: 77  

         

Luther-Deutsch

Deutsch

 

Luther-Deutsch

Deutsch

U, u, ü

U, u, ü (Buchstabe)

 
verterben

verderben (Verb)

V, v

V, v (Buchstabe)

 
vertilgen

vertilgen (Verb)

Vbeltheter

Übeltäter, der

 
vertrawen

vertrauen (Verb)

Vbelthetter

Übeltäter, der

 
verzeuchen

verzeuchen (Verb, veraltet)

vbertretten

übertreten (Verb)

 
verzeuchen

verziehen (Verb, veraltet)

Vbertretter

Übertreter, der

 
Vhu

Uhu, der (Tier)

Vbertrettung

V, v (Buchstabe)

 
Vleis

Fleiß, der

verachteſtu

verachtest du (Verb)

 
vmb

um (Partikel)

verbirgeſtu

verbirgst du (Verb)

 
vmb ſonſt

umsonst (Adverb)

verdamſtu

verdammst du (Verb)

 
vmb vnd vmb

um und um (Wendung)

verdreuſſen

verdrießen (Verb)

 
vmbbringen

umbringen (Verb)

verdrieſſen

verdrießen (Verb)

 
vmbfahen

umfahren (Verb)

Verechter

Verächter, der

 
vmbfangen

umfangen (Verb)

verfolgeſtu

verfolgst du (Verb)

 
vmbgeben

umgeben (Verb)

vergabſtu

vergabst du (Verb)

 
vmbgehen

umgehen (Verb)

vergelten

vergelten (Verb)

 
vmbher

umher (Adverb)

verhalten

verhalten (Verb, veraltet)

 
vmbkeren

umkehren (Adjektiv)

verhelen

verhehlen (Verb)

 
vmbkomen

umkommen (Verb)

verkündigeſtu

verkündigest du (Verb)

 
vmbringen

umringen (Verb)

verleumbdeſtu

verleumdest du (Verb)

 
vmbſonſt

umsonst (Adverb)

vernewen

erneuern (Verb)

 
Vnglaube

Unglaube, der

Verſchen

Ferse, die

 
Vngrieche

Nichtgrieche, der

verſchmachten

verschmachten (Verb)

 
vnheilig

unheilig (Adjektiv, veraltet)

verſchmähen

verschmähen (Verb)

 
vnrügig

unruhig (Adjektiv)

Verſtand

Verstand, der

 
Vnruge

Unruhe, die

verſtehen

verstehen (Verb)

 
Vnſchuld Dauids

Unschuld Davids

verſtören

zerstören (Verb)

 
vnſtrefflich

unsträflich (Adjektiv; Adverb)

Verſtören

Zerstören, das

 
Vnterheubtman

Centurio (römischer Militär­rang)

Verſtörer

Zerstörer, der

 
vntertretten

untertreten (Verb, veraltet)

Verſtörer

Verwüster, der

 
Vntertretter

Untertreter, der (veraltet)

verſtörete Stedte

zerstörte Städte (Ausdruck)

 
Vnterweiſung Dauids

Unterweisung Davids

verſtörtzen

verstürzen (Verb; veraltet)

 
vnuerſehens

unversehens (Adverb)

verſtöſſeſtu

verstößt du (Verb)

 
vnuerſtendig

unverständig (Adjektiv)

verſtoſſeſtu

verstoßest du (Verb)

 
vnuerzagt

unverzagt (Adjektiv; Adverb)

verſtrewen

verstreuen (Verb)

 
Vnzifer

Ungeziefer, das

verſünen

versühnen (Verb; veraltet)

 
volkömlich

volkkomenlich (Adjektiv; veraltet)

verſünen

versöhnen (Verb)

 
vorſingen

vorsingen (Verb)

Verſünung

Versühnung, die (veraltet)

 
Vrſach

Ursache, die

verterben

verterben (veraltet)

    
         

Artikel aus
Band XIX | Buchstaben U – V

Namen, Wörter und Begriffe

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

U, u, ü

U, u, ü (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

U

u

ü

Beschreibung

U u ü

reguläre Schrifttype für einfachen Text

U u ü

Schrifttype für Auszeichnungen

U u ü

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

U u  

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

 

 

 

Hinweise

 

1. Der Großbuchstabe »U« der Schmuck­schrift un­ter­schei­det sich nicht vom Groß­buch­sta­ben »V« des sel­ben Zei­chen­satzes.

2. Bei Groß­buch­sta­ben fin­det in der Lutherbibel von 1545 kei­ne Aus­zeich­nung der Um­lau­te statt. Es gibt keinen Buchstben »Ü«.

 

Vorkommen

 

Die Verwendung der Buchstaben »u« und »v« ist in der Sprache der Lutherbibel ge­wöh­nungs­be­dürf­tig. Sie er­scheint oft ge­ra­de um­ge­kehrt zu un­se­rer heu­ti­gen An­wen­dung. Ein Bei­spiel ist das Wort vn­uer­ſtand (Luther: »vn­uer­stand«, heute: »un­ver­stand«).

 

So schreibt Luther mit »v« bei­spiels­wei­se vn­ſer (un­ser), vnd (und), und vn­ter­than (un­ter­tan), aber auch va­ter, vor­re­de, vieh und vo­gel.

Da­ge­gen schreibt er mit »u« bei­spiels­wei­se Ge­uo­gel (Gevögel), Heua (Eva), da­uon (davon), Brie­ue (Briefe) usw.

 

Der Buchstabe »U« ist eine Variante, die ab­ge­run­de­te Form von »V«. Zu Luthers Zei­ten ist er noch wie das »V« eine Mi­schung aus Kon­so­nant und Vo­kal, des­sen Klang­bild von der Stel­lung im Wort ab­hängt. Das »U« fand erst sehr viel spä­ter zu sei­ner Be­deu­tung als rein vo­ka­li­scher Laut im Alpha­bet.

 

Maßgebliche Bedeutung hat die Po­si­ti­on des Zei­chens im Wort: Am Wort­an­fang wird fast immer »V« oder »v« be­nutzt. Dies auch dann, wenn das Klang­bild un­ser heu­ti­ges »u« for­dern wür­de. In der Wort­mit­te über­wiegt hin­ge­gen das »u«, und zwar auch dann, wenn wir von ei­nem »v« aus­ge­hen wür­den.

 

Als Folge davon be­fin­den sich in un­se­rem Wör­ter­buch fast alle Wör­ter, die wir un­ter den Buch­sta­ben »U« oder »u« er­war­ten wür­den, unter »V«.

 

Doppellaute (Diphthonge) mit »u«

 

Unsere heutigen Doppellaute »au«, »äu«, oder »eu« wer­den in der Lu­ther­bi­bel sehr oft nicht mit »u« ge­bil­det, son­dern mit »w«.

 

Der Buchstabe »w« ist im Prin­zip ein dop­pel­tes »v« (bzw. ein dop­pel­tes »u«) und er­zeugt die Mi­schung aus ei­nem u-Laut mit einem w- bzw. v-artigem An- oder Ab­laut. Bei­spiele: Fraw (Frau), Frew­lein (Fräu­lein), Sawr­teig (Sau­er­teig), usw., oder das »W« in »Was­ser«, das we­der »V« (Vas­ser) noch »U« (Uas­ser) ist, sondern zu einem Diph­tong aus bei­den Lau­ten mit ei­ge­nem Klang­bild ver­schmolz (deut­li­cher im eng­li­schen Wort water zu hö­ren).

 

Da­ne­ben exis­tie­ren in Luthers Bibel mit »u« ein »au«, wie in Saul, oder ein »eu«, wie in euch oder in freude. Die­se Dop­pel­lau­te mit »u« er­zeu­gen aber nicht den sel­ben an- oder ab­klin­gen­den Laut wie »aw« in Fraw oder »ew« in Frewlein, sondern mün­den in einen kurz ge­spro­che­nen, stark kon­tra­hier­ten, neu­en Laut.

 

Diäresen

 

Oft sind die Zei­chen­fol­gen »au« und »eu« nicht als kon­tra­hier­te Dop­pel­laute, son­dern als ge­tren­nte Zei­chen zu le­sen, wo­bei kei­ne Le­se­hil­fe in Form ei­nes be­son­de­ren Zei­chens ge­bo­ten wird.

 

So ist Heua nicht als Heu-a zu lesen sondern als [H]e-va. Da­bei ist das »H« als schwa­cher An­laut zu ver­ste­hen (wo­für es im Deut­schen kei­nen be­son­de­ren Buch­sta­ben gibt), das »v« entspricht un­se­rem Klang­bild für Luthers »u«, und die bei­den Zei­chen »e« und »u«(»v«) sind von­ein­an­der zu tren­nen (Sil­ben­tren­nung). Zu lesen ist he-va, oder einfach »Eva«.

 

Ähnliches gilt in da­uon (nicht als dau-on, son­dern als da-von zu lesen).

 

Umlaute

 

In den Schrifttypen der Luther­bi­bel von 1545 wer­den klein­buch­sta­bi­ge Um­lau­te nicht mit auf­ge­setz­ten Stri­chen oder Punk­ten, son­dern mit dem hoch­ge­stell­ten »e« aus­ge­wie­sen, aus dem sich einst die Stri­che (bzw. Punk­te) ent­wi­ckelt hat­ten. Das ent­spricht im Grun­de ei­ner be­son­de­ren Form der Li­ga­tur (Ver­schmel­zung zwei­er Buch­sta­ben zu einer Gly­phe), die nicht auf­trenn­bar ist, und weist auf ihre Her­kunft hin: »ae«, »oe«, »ue«.

 

Das hoch­ge­stell­te »e« sollte auch bei klei­nen Schrift­hö­hen nicht mit ei­nem Ak­zent ver­wech­selt wer­den.

 

Typografisch gibt es keine Groß­buch­sta­ben als Um­lau­te, ob­wohl sol­che Let­tern hät­ten her­ge­stellt wer­den kön­nen. Die Gründe sind nicht ganz klar. Man­che Let­tern, wie wir sie heu­te ken­nen, gab es nicht in der Lu­ther­bi­bel von 1545 und fehl­ten in den Sätz­käs­ten. Da­zu ge­hör­ten in den Frak­tur-Zei­chen­sä­tzen die groß­buch­sta­bi­gen Um­lau­te (»Ä«, »Ö«, »Ü«), das »ß«, das große »Y« oder im An­ti­qua-Zei­chen­satz für Fließ­text das gro­ße »W«.

 

Dennoch ge­hen wir da­von aus, dass der Le­ser auch da­mals ein gro­ßes »Ä«, »Ö« oder »Ü« er­kannt hat­te, wenn es auch nicht ge­druckt wor­den war, und das be­tref­fen­de Wort mit kor­rek­tem Klang­bild »sah« und wie­der­gab.

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 25.09.2024  

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V, v

V, v (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

V

v

Beschreibung

V v

reguläre Schrifttype für einfachen Text

V v

Schrifttype für Auszeichnungen

V v

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

V v

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

V

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

V

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

V

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

V

Große Schmuckschrift, vorwiegend für den Buchanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

 

Hinweise

 

Der Großbuchstabe »V« der Schmuck­schrift un­ter­schei­det sich nicht vom Groß­buch­sta­ben »U« des sel­ben Zei­chen­satzes.

 

Die Verwendung der Buchstaben »u« und »v« ist in der Sprache der Lutherbibel ge­wöh­nungs­be­dürf­tig. Sie er­scheint oft ge­ra­de um­ge­kehrt zu un­se­rer heu­ti­gen An­wen­dung. Ein Bei­spiel ist das Wort vn­uer­ſtand (Luther: »vn­uer­stand«, heute: »un­ver­stand«).

 

»V« statt »U«:

 

Der Buchstabe »U« ist eine Variante, die ab­ge­run­de­te Form von »V«. Zu Luthers Zei­ten ist er noch wie das »V« eine Mi­schung aus Kon­so­nant und Vo­kal, des­sen Klang­bild von der Stel­lung im Wort ab­hängt. Das »U« fand erst sehr viel spä­ter zu sei­ner Be­deu­tung als rein vo­ka­li­scher Laut im Alpha­bet.

 

Maßgebliche Bedeutung hat die Po­si­ti­on des Zei­chens im Wort: Am Wort­an­fang wird fast immer »V« oder »v« be­nutzt. Dies auch dann, wenn das Klang­bild un­ser heu­ti­ges »u« for­dern wür­de. In der Wort­mit­te über­wiegt hin­ge­gen das »u«, und zwar auch dann, wenn wir von ei­nem »v« aus­ge­hen wür­den.

 

Als Folge davon be­fin­den sich in un­se­rem Wör­ter­buch fast alle Wör­ter, die wir un­ter den Buch­sta­ben »U« oder »u« er­war­ten wür­den, unter »V«.

 

»u« statt »v«:

 

In der Wortmitte kann manch ein »u« ein »v« re­prä­sen­tie­ren. So bei­spiels­we­ise in dauon, Luthers Schreib­wei­se des Wortes davon. In die­sem Wort stellt die Kom­bi­na­tion »au« kei­nen Dop­pel­laut dar (an­ders in auff, auf). Bei­de Buch­sta­ben sind getrennt zu le­sen. Es ist ein Be­leg da­für, wie eng die bei­den Zei­chen »u« und »v« mit­ein­an­der ver­wandt sind, und wie ähn­lich sie zu Luthers Zeit noch ver­wen­det wur­den.

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Vbelthetter

 

Vbeltheter

Übeltäter, der

jemand, der Übel anrichtet, der et­was Schlechtes getan hat, der gegen ein Gesetz oder Gebot (hier: die Gesetze und Gebote Gottes) handelt.

 

→Psalm 28,3

 

Zeuch mich nicht hin / vn­ter den Gott­lo­ſen / vnd vn­ter den Vbelthetern / Die freundlich reden mit jrem Neheſten / Vnd haben bö­ſes im her­tzen.

 

Ziehe mich nicht weg gemeinsam mit den Gottlosen und den Übertätern, die mit ihrem Nächsten freundlich reden, aber Böses im Sinn haben.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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vbertretten

übertreten (Verb)

a) ein Gesetz oder Gebot (hier: die Gesetze und Gebote Gottes) nicht hal­ten, verletzen, absichtlich mißachten

b) sich vergehen an einem Gebot oder Gesetz

 

→Psalm 17,3

 

Jch hab mir fur geſetzt / das mein mund nicht ſol vbertretten.

 

a) Ich habe mir vorgesetzt, dass mein Mund nicht übertreten soll.

b) Ich habe mir fest vorgenommen, dass mein Mund sich nicht vergehen soll.

c) Ich habe mir auferlegt, dass mein Mund sich nicht vergehen soll.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Vbertretter

Übertreter, der

jemand, der ein Gesetz oder Gebot (hier: die Gesetze und Gebote Gottes) nicht hält, sondern übertritt.

 

 

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Vbertrettung

Übertretung, die

Substantivierung von übertreten (Verb): über et­was hinweg, hinaus treten, eine Grenze überschreiten, sich über et­was (abgegrenztes) hinweg setzen

 

Gemeint ist die Übertretung der Gesetze und Gebote Got­tes.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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verachteſtu

verachtest du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von verachten (Verb)

 

Präsens:

verachteſtu: verachtest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Rom 2,4

 

Oder verachteſtu den reichthum ſei­ner güte [...] ?

 

Oder verachtest du etwa den Reichtumn seiner Güte [...] ?

 

 

SK Version 25.09.2024  

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verbirgeſtu

verbirgst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von verbergen (Verb)

 

Präsens:

verbirgeſtu: verbirgst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

verbirgeſtu: verbirgst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 13,2

 

Wie lange verbirgeſtu dein Andlitz fur mir?

 

Wie lange verbirgst du noch dein Antlitz vor mir?!

 

 

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verdamſtu

verdammst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von verdammen (Verb)

 

Präsens:

verdamſtu: verdammst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Rom 2,1

 

Denn worinne du einen andern richteſt / verdamſtu dich ſelbs

 

Denn worin du einen anderen richtest, verdammst du dich selbst!

 

 

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verdreuſſen

verdrießen (Verb)

mhd: verdrieʒen

jmd. missmutig machen, verärgern

 

Luther benutzt die ältere Form verdreuſſen neben verdrieſſen.

 

es verdrießt mich: es erregt mein Unbehagen

 

→Psalm 139,21

 

Vnd verdreuſſt mich auff ſie / das ſie ſich wi­der dich ſetzen.

 

a) Und [es] verdrießt mich ihretwegen, weil sie sich dir widersetzen.

b) Und es bereitet mir ihretwegen Unbehangen, dass sie sich dir widersetzen.

 

 

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verdrieſſen

verdrießen (Verb)

mhd: verdrieʒen

jmd. missmutig machen, verärgern

 

Luther benutzt die ältere Form →verdreuſſen neben verdrieſſen.

 

es verdrießt mich: es erregt mein Unbehagen

 

→Psalm 112,10

 

Der Gott­lo­ſe wirds ſe­hen / vnd wird jn verdrieſſen /

 

a) Der Gottlose wird es sehen, und es ihn verdrießen.

b) Der Gottlose wird es sehen, und es ihn missmutig machen.

 

 

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verechter

Verächter, der

a) jemand, der gering schätzt, der verachtet

b) jemand der keine Freude, keinen Gefallen an et­was hat

 

→Psalm 119,158

 

Jch ſe­he die verechter / vnd thut mir wehe / Das ſie dein Wort nicht hal­ten.

 

a) Ich sehe die Verächter, und es tut mir weh, dass sie dein Wort nicht hal­ten.

b) Ich sehe die Menschen, die mich verachten, und es tut mir weh, dass sie dein Wort nicht hal­ten.

 

→Jes 33,1

 

Vnd du Verechter / meinſtu / man wer­de dich nicht verachten?

 

Und du, Verächter! Meinst du etwa, man wer­de dich nicht verachten?

 

Anmerkung zu Jes 33,1:

Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Verächter gleich im ersten Satzteil herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Und du Räuber, der du selbst nicht beraubt bist!«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).

 

 

 

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verfolgeſtu

verfolgst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von ver­fol­gen (Verb)

 

Präsens:

verfolgeſtu: verfolgst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

verfolgeſtu: verfolgst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Apg 9,4

 

vnd fiel auff die erden / vnd höret ein Stimme / die ſprach zu jm / Saul / Saul / was verfolgeſtu mich?

 

a) Und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: »Saul, Saul! Warum verfolgst du mich?«

 

b) Mit umschriebener Nachdrücklichkeit:

Und er fiel zu Boden und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: »Saul, Saul! Warum tust du das nur?! Warum verfolgst du mich?«

 

 

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vergabſtu

vergabst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von vergeben (Verb)

 

Präteritum:

vergabſtu: vergabst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

vergabſtu: vergabst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 32,5

 

Da vergabſtu mir die mi­ſſe­that meiner ſünde

 

a) (ich bin mir sicher:) Da vergabst Du mir das Unrecht meiner Verfehlung!

b) Da hast du mir vergeben das Unrecht meiner Verfehlung!

 

 

SK Version 25.09.2024  

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vergelten

vergelten (Verb)

ursprünglich: empfangenes Geld zurückbezahlen (in vergelten steckt das Wort Gelt, Geld).

 

a) bezahlen, zurückzahlen

b) Ersatz leisten für et­was, eine Gegenleistung für et­was erbringen

 

Formen:

 

er vergilt ihnen: er vergilt ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ)

er vergelte ihnen: er vergelte ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Konjunktiv)

 

→Psalm 28,4

 

Vergilt jnen was ſie verdienet haben.

 

a) Vergilt ihnen, was sie verdient haben.

b) Zahle ihnen zurück, was sie verdient haben.

 

→Psalm 137,8

 

Wol dem der dir vergelte / wie du vns ge­than haſt.

 

a) Wohl dem, der dir vergelte, wie du uns getan hast.

b) Wohl dem, der dir vergelten möge, was du für uns getan hast.

c) Wohl dem, der dir bezahle, was du für uns getan hast.

 

 

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verhalten

verhalten (Verb, veraltet)

zurückhalten

 

zurückhalten, behalten, vorenthalten

 

→Psalm 78,4

 

Das wirs nicht verhalten ſollen jren Kindern

 

Dass wir es ihren Kindern nicht vorenthalten sollen

 

 

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verhelen

verhehlen (Verb)

 

zu verhehlen

et­was zurückhalten, jemandem et­was verschweigen, vorenthalten

 

verhelen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
5 5 0 0

 

 

→Hiob 27,11

 

vnd was bey dem Allmechtigen gilt / wil ich nicht verhelen.

 

a) und was bei dem Allmächtigen gilt, will ich nicht verhelen.

 

b) und was bei dem Allmächtigen gilt, will ich nicht verschweigen [auslassen, übergehen, usw.].

 

 

 

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verkündigeſtu

verkündigest du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von verkündigen (Verb)

 

Präsens Indikativ: verkündigeſtu, du verkündigst

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,16

 

Was verkündigeſtu meine Rechte / vnd nimpſt mei­nen Bund in deinen mund?

 

(Was fällt Dir ein!) Was verkündigst du meine Rechte und nimmst mei­nen Bund in deinen Mund!?

 

 

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verleumbdeſtu

verleumdest du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von verleumden (Verb)

 

Präsens Indikativ: verleumbdeſtu, du verleumdest

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,20

 

Deiner Mutter ſon verleumbdeſtu.

 

Deiner Mutter Sohn verleumdest Du!

 

 

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vernewen

erneuern (Verb)

erneuern, neu machen,

auch auffrischen, erfrischen usw.

 

→Psalm 104,30

 

Du leſſeſt aus deinen Odem / ſo wer­den ſie geſchaffen / Vnd verneweſt die geſtalt der Erden.

 

Du spendest deine Lebenskraft: So wer­den sie geschaffen. Und so erneuerst du die Gestalt der Erde.

 

 

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Verſchen

Ferse, die

Teil des Fußes

 

 

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verſchmachten

verschmachten (Verb)

in Sehnsucht nach et­was zugrunde gehen.

 

schmachten (Verb)

 

heftig hungern oder dürsten; ein sehnliches Verlangen nach et­was haben.

 

 

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verſchmähen

verschmähen (Verb)

Mhd.:versmâhen, versmân

schmähend zurückweisen

 

verſchmecht

 

verſchmecht
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
5 4 0 1

Von verschmähen sind aus alten Texten viele Varianten bekannt, u. a. versmehen, versmachen und verschmachen.

Luther verwendet an sechs Stellen die besondere Form verschmecht.

 

er hat verschmecht: er hat verschmäht

 

→Psalm 22,25

 

DEnn er hat nicht veracht noch verſchmecht das elend des Armen

 

Denn er hat das Elend der Armen weder verachtet noch verschmäht.

 

 

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Verſtand

Verstand, der

A) Inbegriff geistiger Fähigkeiten in ver­schie­de­nen Be­deu­tun­gen, so beispielsweise

 

a) die Denkkraft, der Intellekt, die Intelligenz in Abgrenzung zur emotionalen Sinnlichkeit

b) die intellektuelle Fähigkeiten im Zusammenhang mit Vernunft

c) praktische Fähigkeiten und Gaben auf Basis von Wissen, Wissenschaft, Können durch Erfahrung

d) die Gesamtheit, der Besitz der geistigen Kräfte, das Beisammensein der geistigen Fähigkeiten, die Besinnung, die Besonnenheit

e) der dem Einzelnen verliehene Grad von geistigen Fähigkeiten, Geistesschärfe, Einsicht, Umsicht, Überlegung, Urteilsfähigkeit

f) auf einem bestimmten Gebiet urteilsfähig sein, mit et­was umzugehen wissen

 

B) Vereinbarung, Abmachung,

a) Vereinbarung, Vertrag

b) Komplott (Vereinbarung gegen einen Dritten gerichtet)

c) Mitteilung, Bescheid, Erklärung

 

 

 

In der Bedeutung Vereinbarung

 

→Jes 28,15

 

Wir haben mit dem Tod einen Bund / vnd mit der Hellen einen verſtand gemacht /

 

Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht.

 

 

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verſtehen

 

zuuerſtehen

verstehen (Verb)

Vielfältig eingesetzter Begriff, der den Vorgang geistigen oder emotionalen Erfassens mit unterschiedlichen Sinnen und in unterschiedlichen Lebenssituationen beschreibt.

Beispielsweise:

 

1) Ausdruck für geistig erfassen, begreifen, vernehmen, wahrnehmen

2) Ausdruck für emotional erfassen, empfinden, nachempfinden

3) Gesprochenes mit Aufmerksamkeit und Verständnis anhören

4) Gelesenes erfassen, erfahren

5) einen Gesamtzusammenhang, ein Ding oder einen Menschen: erfassen, begreifen, durchschauen, erkennen usw.

6) jemanden et­was zu verstehen geben: merken lassen, andeuten, mitteilen usw.

 

Besondere Schreibweise bei Luther aus der Zusammenziehung der Konjunktion »zu« und dem Infinitiv: →zuuerſtehen, zu verstehen

 

Anm: Die Zusammenziehung mit dem Präfix »zu-« führt nach den Regeln des Luther-Deutsch zur Wandlung des »v« in »versthen« nach »u«, das dennoch wie »v« zu sprechen ist.

 

 

→Jes 44,18

 

SIe wi­ſſens nichts vnd verſtehen nichts / Denn ſie ſind verblendet / das jre Augen nicht ſe­hen / vnd jre Her­tzen nicht mercken können.

 

Sie wissen nichts und verstehen nichts, denn sie sind [derart] verblendet, so dass ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nicht empfinden können.

 

Anm.:

Hier drückt verstehen offensichtlich sowohl geistiges Begreifen (zu: »wissen nichts«) wie auch emotionales Empfinden (zu: »Herzen, die nicht empfinden«) aus.

 

 

→Jes 28,9

 

Wem ſol er zuuerſtehen geben die pre­digt?

 

Wem soll er die Predigt zu verstehen geben?

 

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verſtören

zerstören (Verb)

1) et­was zerstören, verwüsten

2) jemanden verstören, stören

 

Siehe auch: →Verſtörer (Substantiv)

 

 

→Jes 33,1

 

WEh aber dir du Verſtörer / meinſtu du wer­deſt nicht verſtöret wer­den?

 

Weh aber Dir, du Zerstörer! Meinst du etwa, du wirst nicht zerstört wer­den?

 

Anmerkung zu Jes 33,1:

Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Zerstörer gleich im ersten Satz herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist,«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).

 

 

 

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verſtören

Zerstören, das

Substantiv zu →verſtören (Verb)

 

a) das Zerstören

b) das Verstören, Stören

 

Siehe auch: →Verſtörer (Substantiv)

 

 

→Jes 33,1

 

Wenn du das verſtören vol­en­det haſt / So wir­ſtu auch verſtöret wer­den /

 

Wenn das Zerstören vollendet hast, dann wirst auch du zerstört wer­den!

 

 

 

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Verſtörer

Zerstörer, der

Verwüster, der

Substantiv zu →verſtören (Verb)

 

a) im Sinne von zerstören: meist gebraucht für einen »Landzerstörer«, also jemand, der das Land verwüstet, ein Verwüster

b) im Sinne von verstören: jemand, der andere oder deren Handeln stört, ein Störenfried

 

 

 

→Jes 33,1

 

WEh aber dir du Verſtörer / meinſtu du wer­deſt nicht verſtöret wer­den?

 

Weh aber Dir, du Zerstörer! Meinst du etwa, du wirst nicht zerstört wer­den?

 

Anmerkung zu Jes 33,1:

Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Zerstörer gleich im ersten Satz herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist,«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).

 

 

 

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verſtörete Stedte

zerstörte Städte (Ausdruck)

auch sinngemäß: Ruinen

 

 

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verſtörtzen

verstürzen (Verb; veraltet)

a) et­was zum Stürzen bringen, umstürzen

b) zu Fall bringen

c) einen Körperteil schädigen; beim Stürzen verdrehen, umknicken, auskugeln usw.

d) et­was verderben (besonders aus Hast und Eile)

e) bestürzt, konfus, verwirrt sein

 

verſtörtzt: adjektivisch gebrauchtes Partizip Präteritum: bestürzt

 

verſtörtzt
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
4* 2 0 2

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→Jes 29,9

 

ERſtarret vnd wer­det verſtörtzt / Verblendet euch / vnd wer­det truncken /

 

Erstarret und wer­det bestürzt. Verblendet euch und wer­det truncken.

 

VerweisJer 4,9

 

ZV der zeit / ſpricht der HERR / wird dem Könige vnd den Für­ſten das hertz entfallen / Die Prie­ſter wer­den verſtörtzt / vnd die Propheten erſchrocken ſein.

 

→ Mk 9,6

 

Er wuſte aber nicht was er redet / denn ſie waren verſtörtzt.

 

→Apg 2,6

 

Da nu die­ſe ſtim­me ge­ſchach / kam die Menge zu­ſa­men / vnd wurden verſtörtzt / Denn es höret ein jglicher / das ſie mit ſei­ner Sprache redten.

 

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verſtöſſeſtu

verstößt du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von verstoßen (Verb)

 

Präsens:

verſtöſſeſtu: verstößt du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

verſtöſſeſtu: verstößt du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 44,10

 

Warumb verſtöſſeſtu vns denn nu

 

Sag doch: Warum verstößt du uns denn?!

 

 

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verſtoſſeſtu

verstoßest du (Verb)

2. Person Singular Konjunktiv Aktiv von verstoßen (Verb)

 

Präsens:

verſtoſſeſtu: verstoßest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

verſtoſſeſtu: verstoßest du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 88,15

 

Warumb verſtoſſeſtu HERR meine Seele

 

Sag doch: Warum verstoßest du, HERR, meine Seele?!

 

 

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verſtrewen

verstreuen (Verb)

streuen, auseinanderstreuen,

(unachtsam und leichtsinnig hier und da) fallen lassen, verschütten, verlieren, vergeuden,

ausstreuen, um sich herum verbreiten,

ein Ganzes in seine Bestandtheile auflösen,

von et­was absondern, teilen

 

 

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verſünen

versühnen (Verb; veraltet)

 

versöhnen (Verb)

verſünen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
99 89 6 4

mhd: versunet, versient, versoent, versunen, versünen, versonen, versoenen, versyenen, versenen, versunet, versunen, versienen, vorsonen

Das Verb verſünen (versühnen) ist die veraltete Form des Verbs versöhnen.

 

versühnen ist jedoch deutlicher an Sühne angelehnt, womit eine zu entrichtende Buße, ein aktives Tun verbunden ist (z. B. ein Opfer zu erbringen ist). Dahingegen ist versöhnen allgemeiner bezogen auf eine innere Umkehr bei der Herstellung eines gestörten Verhältnisses zwischen Menschen oder zwischen Gott und Mensch, die ohne Reue oder Buße, sondern allein aufgrund der inneren Haltung möglich ist.

 

a) Sühne leisten

b) wieder rein machen, was durch Schuld befleckt ist

c) →entsündigen (siehe dort)

 

 

Das Verb kommt nur im Präsens und im Futur vor, ist also auf das gegenwärtige Tun und das künftige Handeln bezogen.

 

Die Häufung des Begriffs im Alten Testament begründet sich in den zahlreichen Vorschriften im Dritten und Vierten Buch Mose für Priester, deren Aufgabe es u. a. ist, Menschen untereinander zu versöhnen, Gott zu versöhnen, und Gott mit den Menschen zu versöhnen. Allein in diesen beiden Büchern kommt verſünen 58 mal vor.

 

→Rom 5,10

 

DEnn ſo wir Gott verſünet ſind / durch den Tod ſei­nes Sons / Da wir noch Feinde waren / Viel mehr wer­den wir ſe­lig wer­den durch ſein Leben / ſo wir nu verſünet ſind?

 

Denn wenn wir mit Gott versöhnt sind durch den Tod seines Sohnes [das war das zu entrichtende Opfer, daher: versühnt, Sühne geleistet haben], als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr wer­den wir selig wer­den durch sein Leben, nach dem wir nun versöhnt sind [Sühne geleistet haben]?

 

→Psalm 49,8

 

Kan doch ein Bruder niemand erlöſen / Noch Gotte jemand verſünen.

 

a) Kann doch niemand einen Bruder erlösen, noch jemanden mit Gott versühnen.

b) Kann doch niemand einen Bruder erlösen, noch jemanden vor Gott von Schuld befreien.

b) Kann doch niemand einen Bruder erlösen, noch für jemanden vor Gott Sühne leisten.

 

 

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Verſünung

Versühnung, die (veraltet)

 

Versöhnung, die

Im religiösen Kontext kommt dem Begriff Versühnung eine besondere Bedeutung zu.

 

Das »Deutsches Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm« (Schlagwort: versöhnung) erklärt zur Verwendung des Begriffs bei Luther:

 

»noch Luther braucht versühnung in der bibelübersetzung in dem später aufgegebenen sinne von sühnung, entsündigung, reinigung von schuld, befleckung; im neuen testament liegt daher dieser objective sinn zu grunde, wendet sich aber leicht zur auffassung, die dem neueren gebrauch entspricht, so dasz die begütigung gottes und die freundliche innerliche vereinigung des erlösten christen mit dem durch Christi sühnetod (versöhnungstod) begütigten gott gemeint ist.«

 

→Rom 5,13

 

Denn die Sünde war wol in der Welt / bis auff das Ge­ſetz / Aber wo kein Ge­ſetz iſt / da achtet man der ſun­de nicht.

 

Korrektur:

Denn die Sünde war wol in der Welt / bis auff das Ge­ſetz / Aber wo kein Ge­ſetz iſt / da achtet man der ſünde nicht.

 

 

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verterben

 

verterbete

verderben (Verb)

Nebenform: verterben (veraltet)

ursprünglich.: starr wer­den

 

zu Grunde gehen, zu dauerndem Schaden kommen

 

 

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vertilgen

vertilgen (Verb)

 

1) et­was essend oder trinkend verzehren

2) Unkraut oder Ungeziefer ausrotten

3) übertragen: et­was auslöschen durch et­was (»Das Böse vertilgt das Gute«)

4) im biblischen Gebrauch oft als göttliches Eingreifen gegen Menschen, Feinde, Gottlose: vernichten

 

 

→1Mos 6,7

 

Ich wil die Men­ſchen / die ich geſchaffen habe vertilgen / von der Erden /

 

a) Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde.

b) Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, [wie Ungeziefer] ausrotten von der Erde.

c) Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, [durch göttliches Eingreifen] vernichten auf der Erde.

 

 

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vertrawen

vertrauen (Verb)

 

a) das verstärke trauen: man vertraut jemandem, dem man nichts Böses zutraut

b) jemandem et­was zutrauen

c) (an et­was) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf

d) gläubig, zuversichtlich sein

 

 

→Psalm 18,31

 

Er iſt ein Schild allen die jm vertrawen.

 

Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

 

 

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verzeuchen

verzeuchen (Verb, veraltet)

verziehen (Verb, veraltet)

verzögern, hinauszögern, wegziehen

et­was aufschieben

 

→Psalm 40,18

 

Mein Gott verzeuch nicht.

 

Mein Gott, verzögere es nicht!

 

 

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Huhu

 

Vhu

Uhu, der (Tier)

Vogelart aus der Gattung der Uhus (Bubo).

 

Huhu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Vhu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

 

→3Mos 11,17

 

Das Kützlin / den Schwan / den Huhu /

 

Das Käuzchen, den Schwan, den Uhu,

 

 

→5Mos 14,16

 

Das Kützlin / der Vhu / die Fledermaus

 

Das Käuzchen, der Uhu, die Fledermaus

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Vleis

 

vleis

Fleiß, der

Eifer, Anstrengung

 

Eigentlich fleis oder fleisz, doch Luther verwendet durchgehend die Schreibweise vfleis (mit »v« staff »f«), die das Grimmsche Wörterbuch als fehlerhaft deklariert.

 

→Psalm 78,72

 

Vnd regiert ſie mit allem vleis.

 

Und <er> regiert sie mit allem Fleiß.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

vmb

um (Partikel)

a) Präpostion: um vieles, um alles, usw.

b) Adverb: um sein, usw.

c) Konjunktion: um zu

 

Die Schreibweise im Luther-Deutsch ist in allen Fällen vmb, auch als Präfix in Verbindung mit Verben.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

vmb ſonſt

 

vmbſonſt

umsonst (Adverb)

a) ohne Lohn, ohne Entgelt, ohne Gegenleistung, ohne Vergütung; gratis

b) ohne die erwartete, nutzbringende Wirkung: erfolglos, nutzlos, vergebens, sinnlos, zwecklos

c) ohne Grund (negiert: nicht umsonst, aus gutem Grund)

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

vmb vnd vmb

um und um (Wendung)

Siehe auch: →vmb

 

Die Wendung verstärkt durch die paarige Nutzung von um dessen Bedeutung.

 

a) rundum, ringsum, von allen Seiten

b) zur Bezeichnung der vollständigen Erfassung einer Form oder Fläche: vollständig, komplett

c) zur Bezeichnung eines vollständig erfassten Vorgangs oder einer Idee: alles in allem, letzten Endes, letztendlich, schließlich

 

→Psalm 17,9

 

Fur mei­nen Feinden / die vmb vnd vmb nach meiner Seelen ſtehen.

 

a) Vor mei­nen Feinden, die ringsum nach meiner Seele stehen

b) Vor mei­nen Feinden, die mir von allen Seiten nach dem Leben trachten.

 

c) Vor mei­nen Feinden, die mir letztendlich das Leben nehmen wollen.

 

 

 

 

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vmbbringen

umbringen (Verb)

1a) an einen anderen Ort bringen, zurückbringen

1b) jemanden zu Boden bringen, werfen

1c) jemanden wegbringen

2a) Lebewesen: ums Lebens bringen, das Leben nehmen, töten

2b) einen Menschen: morden

2c) von Menschen: sich das Leben nehmen

3a) eine Sache: et­was zunichte machen

3b) eine Sache: durchbringen, vertun, vergeuden, verprassen

 

→Psalm 40,15

 

SChemen müſſen ſich vnd zu ſchanden wer­den / die mir nach meiner Seelen ſtehen / das ſie die vmbbringen

 

Schämen müssen sich und bloßgestellt wer­den, die mir nach meiner Seele trachten, um sie umzubringen.

 

 

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vmbfahen

umfahren (Verb)

1a) umherfahren

1b) herumfühführen

2) um et­was herumfahren, umkreisen

 

→Psalm 32,10

 

Wer aber auff den HERRN hoffet / den wird die Güte vmbfahen.

 

a) Wer aber auf den Herrn hofft, den wird die Güte umkreisen.

b) Wer aber auf den HERRN seine Hoffnung setzt, der wird von Güte umgeben sein.

 

 

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vmbfangen

umfangen (Verb)

vmbfange, vmbfieng

 

a) umarmen, umfassen, umgreifen

b) ringsum umgeben, ringsum bedecken

c) umgeben, umschließen

c) bei abstraktem Objekt auch: sich innerlich aneignen, sich bekennen zu

d) für räumliche Weite: sich ausdehnen (in sich einschließend)

 

 

→Psalm 18,5

 

Denn es vmbfiengen mich des Todes bande

 

a) Denn es umfingen mich des Todes Bande

a) Denn es umfassten mich die Fesseln des Todes.

 

→Psalm 116,3

 

STricke des Todes hatten mich vmbfangen

 

a) Stricke des Todes hatten mich umfangen

a) Fesseln des Todes hatten mich umfasst

 

 

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vmbgeben

umgeben (Verb)

umschließen

 

1) umstricken, umschlingen, umzäunen

2) umstellen, umzingeln, belagern

3) ringsum bedecken

4) behüten, betreuen

 

→Psalm 40,13

 

Denn es hat mich vmbgeben leiden on zal

 

a) Denn es haben mich unzählige Leiden umgeben.

b) Denn es hat mich endloses Leid umschlungen.

 

 

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vmbgehen

umgehen (Verb)

1) um et­was herum gehen, umschreiten

1a) umhergehen

2) einen Menschen umgehen:

2a) ihn umwerben

2b) ihn meiden

3) et­was geht um

3a) z. B.: Seuchen, Krankheiten, Gerüchte: et­was verbreitet sich

3b) z. B.: ein Gespenst läuft herum

 

→Psalm 40,5

 

Vnd ſich nicht wendet zu den Hoffertigen / vnd die mit Lügen vmbgehen.

 

a) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die mit Lügen umherschreiten.

b) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die mit Lügen daherkommen.

c) Und sich nicht den Hochnäsigen zuwendet, die Lügen verbreiten.

 

 

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vmbher

umher (Adverb)

ringsum, im Umkreis

 

Zusammengesetz aus vmb (→siehe dort) und her.

 

 

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vmbkeren

umkehren (Adjektiv)

in die entgegengesetzte Richtung kehren, wenden

 

→Psalm 18,38

 

Jch wil mei­nen Feinden nachiagen vnd ſie ergreiffen / Vnd nicht vmbkeren / bis ich ſie vmbbracht habe.

 

Ich will mei­nen Feinden nachjagen und sie ergreifen, und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.

 

 

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vmbkomen

umkommen (Verb)

→Psalm 83,18

 

Schemen müſſen ſie ſich vnd erſchrecken jmer mehr vnd mehr / Vnd zu ſchanden wer­den vnd vmbkomen.

 

Schämen müssen sie sich und immer mehr und mehr erschrecken. Sie müssen zuschanden wer­den und umkommen.

 

 

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vmbringen

umringen (Verb)

ringartig umschließen

 

1) umschlingen, umzäunen

2) umstellen, umzingeln, belagern

3) umarmen

 

Hinweis: umringen vs. umbbringen

 

Unsere heutige Vorsilbe »um-« ist bei Luther regelmäßig »umb-«.

Luthers Wort umbringen meint daher nicht unser umbringen. Dies schreibt sich umbbringen (mit zwei »b«).

 

→Psalm 88,18

 

Sie vmbgeben mich teg­lich wie waſſer / Vnd vmbringen mich mit einander.

 

Sie umgeben mich täglich wie Wasser, und gemeinsam umringen sie mich.

 

 

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Vnglaube

Unglaube, der

Unglauben, der

Vnglaube
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
40 11 1 28
Mhd.: ung(e)loube, m.

Gegenstück: →Glaube(n).

 

A) Im weiteren Sinn ohne religiösen Begriffsinhalt:

 

1) Nichtglaube, das Nichtglauben, Mangel an Zutrauen, Misstrauen, Zweifel

2) Nichtgeglaubtes, Unglaubliches, Unglaubwürdiges

3) Fehlen der Vertrauenswürdigkeit, Unglaubwürdigkeit, Misskredit

4) Treulosigkeit, Untreue, Treuebruch, Verrat, Betrug

 

B) Im engeren Sinne, dem Glauben als religiösem Begriff entgegengestellt ( Fehlen des von religiöser Gemeinschaft oder Autorität geforderten Glaubens, Mangel des rechten Glaubens, Gegenteil von Glauben):

 

1) Ungehorsam, Abfall, Versündigung, Gottlosigkeit, Atheismus

2) Aberglaube, Zauberei

3) Irrglaube, Ketzerei

 

In der Bibel tritt der Begriff bevorzugt in seiner religiösen Bedeutung auf:

 

 

Der Glaube bezeichnet allgemein sowohl das auf Gott gerichtete hingebende Vertrauen religiöser Menschen, sowie eine innere Bejahung, Aneignung und Bewahrung der offenbarten Gotteserkenntnis, mit der sich Gehorsam, Treue u. s. w. gegenüber den göttlichen Geboten und religiösen Lehren verbinden.

Der Unglaube ist danach allgemein das Fehlen dieses Vertrauens, die Verneinung, Ablehnung und Bekämpfung der Gotteserkenntnis, die sich dann in Ungehorsam, Untreue u. s. w. gegenüber Geboten und religiösen Lehren ausdrückt.

 

→Rom 3,3

 

Das aber etliche nicht gleuben an daſſelbige / was ligt daran? Solt jrer vnglaube Got­tes glaube auffheben?

 

Dass aber einige <Menschen> daran nicht glauben: Was solls? Sollte <etwa> ihr Unglaube Got­tes Glauben aufheben?

 

 

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Vngrieche

Nichtgrieche, der

griechisch: βάρβαρος bárbaros, Plural βάρβαροι, bárbaroi

 

Nichtgrieche, Barbar

 

Im antiken Griechenland bezeichnete man Menschen, die schlecht oder kein Griechisch verstanden, als βάρβαροι, Barbaren. Es gab also eine ebenso deutliche wie geläufige Unterscheidung zwischen Griechen und Nichtgriechen.

 

Paulus greift diese Denkweise in Röm 1,14 auf.

 

Luther vermeidet jedoch den Begriff »Barbaren«, offensichtlich sehr bewußt, und führt die ungwöhnliche Bezeichnung Ungriechen ein.

 

→Röm 1,14

 

Jch bin ein Schüldener / beide der Griechen vnd der Vngriechen

 

Ich bin ein Schuldner beider, der Griechen und der Nichtgriechen

 

 

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vnheilig

unheilig (Adjektiv, veraltet)

nicht heilig,

nicht göttlich vollkommen und verehrungswürdig.

 

→Psalm 43,1

 

füre mir meine ſa­che wi­der das vnheilige Volck

 

führe meine Sache wi­der das unheilige Volk

 

 

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vnrügig

unruhig (Adjektiv)

in einem Zustand ständiger Unruhe befindlich, ausgelöst von und verbunden mit Plage, Mühe, Last, Besorgnis.

 

 

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Vnruge

Unruhe, die

Ggs. zu Ruhe (ruge); das Nichtaufhören einer Tätigkeit oder eines Geschehens, Störung eines (angestrebten) Zustands.

 

 

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Vnſchuld Dauids

Unschuld Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von →Psalm 7.

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diesen Psalm verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass der Psalm zu einer Sammlung von Psalmen gehört, die ihm gewidmet ist.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) VerweisUnschuld Davids: 1

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

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vnſtrefflich

unsträflich (Adjektiv; Adverb)

unstrafbar; nicht zubestrafen

nicht zu tadeln, dem Tadel nicht unterworfen

 

→Psalm 119,9

 

Wie wird ein Jüngling ſei­nen Weg vnſtrefflich gehen?

 

a) Wie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen?

b) Wie kann ein junger Mann seinen Weg guten Gewissens gehen?

 

 

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Vnterheubtman

römischer Centurio

Luthers Wort Vnterheubtman (Unterhauptmann) lautet in den Quellen:

 

lateinisch: centurio (von centum, hundert)

griechisch: ἑκατόνταρχος (hekatontarchos, »Herrscher über Hundert«, Hauptmann, Centurio)

Der römische Centurio stand einer »Hundertschaft« vor, die effektiv aus etwa 80 Legionären bestand. Die übrigen Soldaten waren für Verwaltungs- und Nachschubaufgaben vorgesehen.

 

Zur Unterscheidung der Ränge benutzt Luther für das griechische ἑκατόνταρχος (Hauptmann, Centurio) die deutschen Wörter Vnterheubtman oder Heubtman, für das griechische χιλιάρχος (chiliarchos, »Herrscher über Tausend«, Hauptmann, Militärtribun) die Wörter Heubtmann, Oberheuptman oder die Bezeichnung öberſter Heubtmann.

 

 

→Apg 22,25f.

 

25Als er jn aber mit Riemen anband / ſprach Paulus zu dem Vnterheubtman / der da bey ſtund / Jſts auch recht bey euch / einen Römiſchen men­ſchen / on vrteil vnd recht geiſſeln? 26Da das der Vnterheubtman höret / gieng er zu dem Oberheubtman

 

25Doch während Paulus mit Riemen für die Auspeitschung gefesselt wurde, sprach er zum Centurio, der dabeistand: Ist es nach eurem Recht erlaubt, einen römischen Bürger ohne Verhandlung und Urteil zu geißeln? 26Als der Centurio das hörte, ging er zum Tribun.

 

Der in Apg 21 - 24 genannte Centurio ist →Claudius Lysias (siehe dort).

 

 

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vntertretten

untertreten (Verb, veraltet)

eigentlich: nach unten treten, darunter treten

 

a) im Kampf niedertreten, besiegen

b) (unter die Füße treten:) mißachten, überwinden, bezwingen, unwirksam machen

c) unterdrücken, ver­fol­gen

 

→Psalm 44,6

 

Jn deinem Namen wöl­len wir vntertretten die ſich wi­der vns ſetzen.

 

In deinem Namen wollen wir besiegen, die sich gegen uns stellen.

 

 

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Vntertretter

Untertreter, der (veraltet)

Substantiv zu untertreten (Verb)

 

Unterdrücker, Verfolger

 

 

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Vnterweiſung Dauids

Unterweisung Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von sechs Psalmen:

 

→Psalm 32

→Psalm 52

→Psalm 53

→Psalm 54

→Psalm 55

→Psalm 142

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) VerweisUnterweisung Davids: 6

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

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vnuerſehens

unversehens (Adverb)

vnuerſehens
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
22 14 8 0

mhd: unversehen

zu: versehen (Verb)

 

eigentlich: ahnungslos

 

a) ohne es zu merken, unmerklich

b) umgehend, plötzlich (ohne dass es vorauszusehen ist)

 

→Psalm 35,8

 

Er müſſe vnuerſehens vberfallen wer­den /

 

Er müsse umgehend überfallenn wer­den.

 

 

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vnuerſtendig

unverständig (Adjektiv)

noch nicht den nötigen Verstand für et­was habend

 

 

Die Schreibweise entspricht den Regeln der Zeit Luthers:

Das "u" am Wortanfang wird als "v" gesetzt, das "v" in der Wortmitte regelmäßig als "u".

Dies zeigt, wie dicht die beiden Buchstaben klanglich beieinander lagen. Das "V" tritt noch als Vokal, nicht als reiner Konsonant auf.

Siehe dazu auch die Artikel zum →Buchstaben U und zum →Buchstaben V.

 

→Jes 27,11

 

Denn es iſt ein vnuerſtendig volck /

 

Denn es ist ein unverständiges Volk

 

 

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vnuerzagt

unverzagt (Adjektiv; Adverb)

vnuerzagt
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
16 13 1 2

Mhd.: unverzaget, unverzeit,

auch: unverzagetlich, unverzageclich

nicht verzagt

 

Ursprünglich aus dem kriegerischen bzw. kämpferischen Umfeld: Im Kampf nicht zu verzagen ist eine wichtige Eigenschaft von Kriegern, Soldaten, Rittern, Helden, Befehlshabern, Fürsten, usw.

 

 

Die Schreibweise entspricht den Regeln der Zeit Luthers:

Das "u" am Wortanfang wird als "v" gesetzt, das "v" in der Wortmitte regelmäßig als "u".

Dies zeigt, wie dicht die beiden Buchstaben klanglich beieinander lagen. Das "V" tritt noch als Vokal, nicht als reiner Konsonant auf.

Siehe dazu auch die Artikel zum →Buchstaben U und zum →Buchstaben V.

 

→Psalm 27,14

 

ſey getroſt vnd vnuerzagt / Vnd harre des HERRN.

 

 

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Vnzifer

Ungeziefer, das

tierischer Schädling.

 

 

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volkömlich

vollkommenlich (Adjektiv und Adverb, veraltet)

abgeleitet von vollkommen (Adjektiv) und in gleicher Weise gebraucht

 

volkömlich
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

voll, ganz, gut erntwickelt, alle Teile habend, umfänglich

 

→Hiob 11,7

 

Meinſtu / das du ſo viel wi­ſſeſt / als Gott weis / vnd wölleſt alles ſo volkömlich treffen / als der Allmechtige?

 

Meinst du denn, dass du so viel weißt, und dass du alles so vollkommen begreifst, wie der Allmächtige?

 

 

→Jes 47,9

 

Ja volkömlich wer­den ſie vber dich komen /

 

Ja, sie [Witwenstand und Unfruchtbarkeit] wer­den dich vollständig über dich kommen.

 

 

 

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vorſingen

vorsingen (Verb)

a) für jemandem et­was singen

b) vor jemanden et­was singen

c) als Solist et­was zuerst singen, andere (ein Chor) wiederholen es

d) als Solist einen Liedteil singen, andere (ein Chor) ergänzt weitere Liedteile

 

→Psalm 4,1 ( u. a.)

 

Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen

 

Luther: (Vorſingen) Wie der Can­tor vnd Prie­ſter einen Vers oder Epiſtel vor ſinget / Vnd der Chor hinnach ſinget ein Reſponſo­rium / Halelu­ia oder Amen.

 

 

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Vrſach

 

vrſach

Ursache, die

Ursache, Grund

 

→Psalm 7,5 →Psalm 139,20

on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

 

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Sabrina

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