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Einträge: 26
Luther-Deutsch | Deutsch | Luther-Deutsch | Deutsch | |
L, l | liecht | |||
Landpfleger | Liecht | |||
laſs | Lied Dauids | |||
Laubruſt | liegen | |||
Lebenlang | liegen vnd triegen | |||
Leimen | ligen | |||
Lenge | Linwad | |||
lereſtu | Lob Dauids | |||
leſſeſtu | lobſagen | |||
Leſtermaul | löſen | |||
leuffeſtu | los | |||
leutern | Luſt | |||
Lew | Lyſias | |||
Luther-Deutsch |
Deutsch | Erläuterungen |
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L, l |
L, l (Buchstabe) In unseren Texten kommen folgende Formen vor:
©Die bei Stilkunst.de verwendeten Zeichensätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Ornament-Fonts) wurden nach Drucken der Lutherbibeln von 1545 und 1534 neu entwickelt und werden weiter an die von Drucker Hans Lufft verwendeten Typen angepasst. ©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de
SK Version 25.09.2024 ● |
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Landpfleger |
Landpfleger, der (veraltet) Luther verwendet hier (wie so oft) einen Begriff aus seiner Zeit.
Ein Pfleger war eine Person, die ein Amt innehat. Ein Landpfleger war demnach in etwa ein Landeshauptmann bzw. ein Statthalter, ein Landrat.
vnd geſchach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.
Luther bezeichnet als Landpfleger den Legaten (Abgesandten) Roms, der als Statthalter die römische Provinz Syria verwaltete:
Vnd wo es würde auskomen bey dem Landpfleger / wöllen wir jn ſtillen / vnd ſchaffen das jr ſicher ſeid.
Wahrscheinlich ist in Mt 28,14 mit Landpfleger der römische Präfekt Judäas, Pontius Pilatus, gemeint. Ihm gegenüber waren die römischen Soldaten in der Pflicht, die er als Wachen auf Bitte der Hohenpriester und Pharisäer abgestellt hatte. Ihm gegenüber konnten die Mitglieder des jüdischen Rats die Wachen für ihr Versagen in Schutz nehmen.
SK Version 21.11.2024 ● |
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laſs |
lass (Adjektiv) Schreibweisen: lass, laß (veraltet), lasz (veraltet)
müde, matt, schlaff, schlapp
laſs
Darumb werden alle Hende laſs / vnd aller Menſchen hertz wird feig ſein.
Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein.
ER ſaget jnen aber ein Gleichnis dauon / Das man alle zeit beten vnd nicht laſs werden ſolt /
Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und [darin] nicht schlapp werden sollte.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Laubruſt
Feſt der Laubruſt |
Laubrüst, das (veraltet) das Fest Laubrüst (veraltet) Laubhüttenfest, das Sukkot (hebr. סֻכּוֹת, Plural von סֻכָּה Sukka, »Laubhütte«) oder Laubhüttenfest oder Laubrust (Luther) ist eines der drei jüdischen Wallfahrtsfeste (2Mos 23,14ff).
Das Fest wird im Herbst im jüdischen Monat Tischri gefeiert. Es beginnt am Tag des Vollmonds, dem 15. des Monats, und dauert bis zum 21. Tischri (im September/Oktober unseres Kalenders). In Israel ist jedoch nur der erste Tag ein voller Feiertag.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Lebenlang
lebenlang |
Lebenlang (veraltet)
lebenlang (veraltet) Lebenlang
lebenlang
lebenlang ist die Zusammenziehung aus der Wendung »(ein) Leben lang«.
Das Wort wird substantivisch gebraucht, ist jedoch nicht deklinierbar und steht geläufig mit einem Pronomen (mein, dein, ihr, usw.).
Es ist nicht zu verwechseln mit unserem heutigen Adjektiv »lebenslang«, das in der Lutherbibel 1545 nicht vorkommt.
Der HERR wird dich ſegenen aus Zion / Das du ſeheſt das glück Jeruſalem / dein lebenlang.
Der HERR wird dich segnen aus Zion, damit du das Glück Jerusalem dein Leben lang siehst.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Leimen |
Lehm, der zähe, klebrige Erdart, die als Masse für einen Former (neben Ton in Töpfereien) und als Baumaterial für verschiedene Zwecke verwendet wird
ahd.: leimo, leim mhd: leime, leim
Gedenck doch / das du mich aus Leimen gemacht haſt / vnd wirſt mich wider zu Erden machen.
[Hiob an Gott:] Bedenke doch, dass du mich aus Lehm gemacht hast, und dass du mich wieder zu Erde machen wirst.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Lenge |
Länge, die |
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lereſtu |
lehrest du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von lehren (Verb)
Präsens: lereſtu: lehrst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Nu lereſtu andere / Vnd lereſt dich ſelber nicht
Nun, du belehrst andere, dich selber aber nicht!
SK Version 25.09.2024 ● |
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leſſeſtu |
lässt du (Verb) 2. Person Singular Aktiv von lassen (Verb)
Präsens Indikativ: leſſeſtu, du lässt -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Dein Maul leſſeſtu böſes reden / Vnd deine Zunge treibet falſcheit.
a) Dein Maul lässt du (wahrlich) Böses reden! Und deine Zunge treibt Falschheit! b) Über deine Lippen kommen nur Boshaftigkeiten und deine Zunge treibt Falschheit!
SK Version 25.09.2024 ● |
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Leſtermaul |
Lästermaul, das 1. das (Gott) lästernde Maul 2. jemand der (Gott) ständig und unbelehrbar lästert
Das Wort kommt in der Lutherbibel von 1545 nur einmal vor, im Buch der Sprüche Salomos.
Thu von dir den verkereten Mund / vnd las das Leſtermaul ferne von dir ſein.
a) Tu von dir den verkehrten Mund und laß das Lästermaul fern von dir sein. b) Vermeide es, Falsches zu reden, und gib dich nicht dem Lästern hin. c) Rede nicht unwahre Dinge und lästere nicht! d) Lüge nicht, lästere nicht!
SK Version 25.09.2024 ● |
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leuffeſtu |
läufst du (Verb) 2. Person Singular Aktiv von laufen (Verb)
Präsens Indikativ: leuffeſtu, du läufst -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Wenn du einen Dieb ſiheſt / ſo leuffeſtu mit jm
Wenn du einen Dieb siehst, dann gehst du doch mit ihm!
SK Version 25.09.2024 ● |
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leutern |
läutern (Verb, veraltet) reinigen, lauter machen durch Ausschmelzen, Auskochen, Durchseihen.
Siehe auch:
DV prüfeſt mein hertz / vnd beſucheſts des nachts / Vnd leuterſt mich vnd findeſt nichts
a) Du prüfst mein Herz und besuchst es nachts, du leuterst mich und findest nichts. b) Du prüfst mein Herz und besuchst es nachts, du durchleuchtest mich und findest nichts.
Dein Wort iſt wol geleutert
a) Dein Wort ist wohl geläutert b) Luther-1984: Dein Wort ist ganz durchläutert c) Dein Wort ist klar und rein.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Lew
Lewe |
Löwe, der a) das Tier: der Löwe b) die bildliche Übertragung auf Menschen, wobei oft die Stärke, die Kühnheit und die Raubgier des Löwen das Bild bestimmen.
Beide Schreibweisen, mit und ohne »e« am Ende sind möglich.
Er lauret im verborgen / wie ein Lew in der hüle
Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe in der Höhle.
Vnd wie ein auffgereckter Lewe jageſtu mich /
Und wie ein aufgerichteter [im Sprung befindlicher] Löwe jagest du mich [ ganz sicher].
SK Version 25.09.2024 ● |
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liecht |
licht (Adjektiv) a) für Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis): hell, leuchtend b) für Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.): strahlend c) für leuchtende Körper wie Lichter, Leuchten, Lampen ( besonders im Plural): mit Glanz versehen, durchleuchtend, beleuchtend, strahlend usw.
Der HERR mein Gott machet meine finſternis liecht
a) Der HERR mein Gott macht meine Finsternis hell b) Der HERR mein Gott erhellt meine Finsternis
SK Version 25.09.2024 ● |
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Liecht |
Licht, das Substantivierung des Adjektivs
a) Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis) b) Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.) c) als leuchtender Körper: Licht, Leuchte, Lampe ( besonders im Plural)
LJecht iſt dein Kleid / das du an haſt
a) Licht ist dein Kleid, das du an hast.
Hier ist Licht im Gegensatz zu Finsternis zu verstehen: b) Helligkeit umgibt dich.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Lied Dauids |
Lied Davids Angabe der Urheberschaft im Titel von vier Psalmen:
Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.
In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.
a) Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69, 70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144
b) Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60
c) Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142
d)
e) Psalmen 68 und 108
f) Psalmen 17 und 86
g) Psalm 7
h) Psalm 145
i) Psalm 138
Zur Person Davids
Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (
SK Version 25.09.2024 ● |
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liegen |
lügen (Verb)
Unwahrheiten, Falschheiten sagen oder behaupten Anmerkung:
Das Luther-Wort ligen (liegen) sollte nicht mit liegen (lügen) verwechselt werden.
SK Version 25.09.2024 ● |
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liegen vnd triegen |
verbal: lügen und trügen substantivisch: Lügen und Trügen, Lug und Trug
lügen: Unwahrheiten, Falschheiten sagen oder behaupten
trügen: täuschen, irreführen
Lug, der: die Lüge
Trug, der: das Trügen, der Betrug, die Täuschung
Liegen vnd triegen leſſt nicht von jrer Gaſſen.
Lug und Trug verschwinden nicht aus ihren Straßen.
SK Version 25.09.2024 ● |
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ligen |
liegen (Verb)
eine flache, ausgestreckte, ruhige oder waagerechte Position oder Körperhaltung einnehmen. Anmerkung:
Das Luther-Wort ligen (liegen) sollte nicht mit liegen (lügen) verwechselt werden.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Linwad |
Leinwand, die ahd: lîn-uuât, mhd: lîn-wât linenes Gewebe, aus Leinen gewebter Stoff
ES war aber ein reicher Man / der kleidet ſich mit Purpur vnd köſtlichem Linwad / vnd lebet alle tage herrlich vnd in freuden.
Einst lebte ein reicher Mann, der kleidete sich mit Gewändern aus Purpur und köstlichen Leinenstoffen, und er lebte alle Tage herrlich und in Freuden.
SK Version 25.09.2024 ● |
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Lob Dauids |
Lob Davids Angabe der Urheberschaft im Titel von
Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diesen Psalm verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass der Psalm zu einer Sammlung von Psalmen gehört, die ihm gewidmet ist.
In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.
a) Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14, 15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69, 70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144
b) Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60
c) Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142
d) Psalmen 122, 124, 131 und 133
e) Psalmen 68 und 108
f) Psalmen 17 und 86
g) Psalm 7
h)
i) Psalm 138
Zur Person Davids
Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fragen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.
David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.
Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuelbüchern (
SK Version 25.09.2024 ● |
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lobſagen |
lobsagen (Verb; veraltet) lobſagen
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. lobsagen ist eine Zusammenziehung aus Lob (Substantiv) und sagen (Verb).
In der getrennten Schreibweise (Lob ſagen) findet es sich in 1Chr 16,35 und in Jes 35,6.
Jch wil ſingen vnd lobſagen dem HERRN.
VON Gnade vnd Recht wil ich ſingen / Vnd dir HERR lobſagen.
SK Version 25.09.2024 ● |
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löſen |
lösen (Verb) los machen, frei machen, befreien
von: los (Adjektiv)
jede Art des Losmachens, z. B.:
a) lösen, aus Fesseln, aus Gefangenschaft b) lösen, frei machen (von etwas), entledigen c) lösen, jemanden frei kaufen, loskaufen, auslösen d) in Bezug auf Tiere: losbinden, losmachen e) etwas Fesselndes, Bindendes jeglicher Art losmachen, abtun (die Zunge lösen)
Verwendung in der Lutherbibel
Der HERR löſet die Gefangenen
Der HERR befreit die Gefangenen. |
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los |
los (Adjektiv) frei, ledig, lose, schwach
Das Wort wird in vielen Bedeutungen benutzt. Es erzeugt zusammen mit verschiedenen Verben neue Bedeutungen (Ich fahre, ich fahre los) und bildet in Zusammensetzungen neue Wörter wie achtlos (frei von Achtung, Beachtung), machtlos (frei von, ohne Macht) usw.
Verwendung in der Lutherbibel
Loſe Leute
Wo ſolche loſe Leute vnter den Menſchen herrſchen.
Wo solche gemeinen Leute unter den Menschen herrschen.
loſe Leute: Leute, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands.
Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, flegelhafte, gemeine, unqualifizierte (usw.) Leute Loſe Lere
Der nicht luſt hat zu loſer Lere
Der keine Lust hat auf inhaltsleere Lehren.
loſe Lere: Lehren, die sich frei gemacht haben von den gültigen Regeln der Gesetze, der Sitten und des Anstands und sie nicht enthalten. Lehren, die in diesem Sinne inhaltsleeer und gefährlich sind.
Beispielhafte Ersetzungen: unverschämte, ungehörige, inhaltsleere, wertlose, unqualifizierte (usw.) Lehren Der Teufel ist los!
Die Redensart »Der Teufel ist los!« geht zurück auf Luthers Übersetzung von Off 20,2-3:
2Vnd ergreiff den Drachen / die alte Schlange / welche ist der Teufel vnd der Satan / vnd band jn tausent jar / 3vnd warff jn in den Abgrund / vnd verschlos jn vnd versiegelt oben darauff / das er nicht mehr verfüren solt die Heiden / bis das vollendet wurden tausent jar / vnd darnach mus er los werden eine kleine zeit.
Bedeutung des letzten Satzteils: ... und danach muss er frei sein für kurze Zeit.
SK Version 21.12.2024 ● |
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Luſt |
Lust, die/der heftiges Verlangen, Begierde
Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.
Vnd er hat luſt zum Leben
a) Und er hat Verlangen nach Leben b) Doch das Leben ist seine Passion Wendungen
Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:
ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen
Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Gottes vber ſie
Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Gottes über sie.
SK Version 21.11.2024 ● |
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Lyſias
Claudius Lyſias |
Claudius Lysias Römischer Tribun und Befehlshaber der römischen Garnison in Jerusalem um 52 n. Chr.
Claudius Lysias war mindestens während der Amtszeit des
Zehn Kohorten bildeten eine Legion zu 6400 Mann, davon neun Kohorten zu je 600 Mann und die 1. Kohorte zu 1000 Mann. Fünf Militärtribune (Tribuni Angusticlavii) standen der kämpfenden Truppe vor, der Tribunus Laticlavius, rangierte als Stellvertrter des Legatus Legionis, des Befehlshabers der Legion.
Daher ist anzunehmen, dass in Jüdäa unter dem zuständigen Militärtribun zwei Kohorten stationiert waren, von denen mindestens eine in Jerusalem selbst präsent war, und dort in direkter Nähe zum Tempelbezirk: Das »Lager« (
Luther unterscheidet in der römischen Heeresführung die Titel Heuptmann bzw. öber Heuptmann und Vnterheutptmann.
Mit Heuptmann, oder öber Heuptmann, bzw. Oberheuptmann ist der Oberbefehlshaber der stationierten Truppen gemeint, der Militärtribun (Tribuni Angusticlavii). Vnterheuptmann bezeichnet den Centurio, der einer Abteilung mit 100 Mann vorstand.
Im Neuen Testament
Insgesamt wird Claudius Lysias sechzehnmal (namentlich oder nur als Befehlshaber) in der Apostelgeschichte 21 - 24 genannt (21,31-33.37; 22,24.26-29; 23,10.15.17.19.22; 24,22).
Der römische Tribun Claudius Lysias hatte um das Jahr 50 n. Chr. den Apostel Paulus verhaften lassen (
Vor Claudius Lysias berief sich Paulus auf sein römisches Bürgerrecht (
Da die Sache zu eskalieren drohte und ein Attentat auf Paulus geplant war (
Antonius Felix befand Paulus für unschuldig, doch die jüdischen Ankläger verlangten eine Verurteilung. Antonius Felix zögerte den Prozess hinaus, da er angeblich für die Freilassung des Paulus ein angemessenes Bestechungsgeld erwartete, das Paulus nie zahlte (
Wahrscheinlicher ist aber, dass Antonius Felix die politische Brisanz fürchtete, die mit der Freilassung des Paulus verbunden war und sich in der religiösen Uneinigkeit der Pharisäer und Sadduzäer zeigte (
Dies erklärt auch, dass Antonius Felix bei seinem Ausscheiden aus dem Amt (um 52/53 n. Chr.) für Paulus keine (sonst übliche) Amnestie aussprach, sondern ihn in Haft behielt und die Sache seinem Nachfolger Porcius Festus überließ (
SK Version 21.12.2024 ● |