Das Evangelium nach Johannes

Kapitel IIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Johannes

 

C. IIII.

 

Joh 4,1-54

 

Der Text in 21 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel IIII.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel IIII.

 

 

3,22 - 4,54

 

III. DIE WANDERUNG DURCH SAMARIA UND GALILÄA

 

1

4,1-42

→Das Gespräch Jesu mit der Samariterin

2

4,43-54

→Die Heilung des Sohns eines königlichen Beamten

 

 

Joh 4,42

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Johannes.

 

 

 

 

[298b]

 

 

IIII.

 

 

Das Gespräch Jesu mit der Samariterin

 

DA nu der HErr innen ward / das fur die Phariſeer ko­men war / wie Jhe­ſus mehr Jünger machet / vnd teuffet / denn Johannes 2(wie­wol Jhe­ſus ſel­ber nicht teu­ffet / ſon­dern ſei­ne Jün­ger) 3verlies er das land Judea / vnd zoch wi­der in Ga­li­lean / 4Er mu­ſte aber durch Samarian reiſen.

 

 

 

→Gen. 48.

DA kam er in eine ſtad Samarie / die heiſ­ſet Sichar / nahe bey dem Dörfflin / das Jacob ſei­nem ſon Joſeph gab / 6Es war aber da­ſelbs Jacobs brun. Da nu Jhe­ſus müde war von der Reiſe / ſatz­te er ſich al­ſo auff den brun / Vnd es war vmb die ſechſte ſtun­de. 7Da kompt ein Weib von Samaria waſ­ſer zu ſchepffen. Jhe­ſus ſpricht zu jr / Gib mir trin­cken. 8Denn ſei­ne Jün­ger waren in die Stad ge­gan­gen / das ſie Speiſe keufften. 9Spricht nu das Samaritiſch weib zu jm / Wie bitteſtu von mir trin­cken / ſo du ein Jüde biſt / vnd ich ein Samaritiſch weib? Denn die Jü­den haben keine ge­mein­ſchafft mit den Samaritern. 10Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jr / Wenn du erkenneteſt die gabe Got­tes / vnd wer der iſt / der zu dir ſa­get / Gib mir trin­cken / Du beteſt jn / vnd er gebe dir lebendiges Waſ­ſer.

 

11SPricht zu jm das weib / Herr / ha­ſtu doch nichts / da mit du ſchepffeſt / vnd der Brun iſt tieff / Wo her ha­ſtu denn lebendig waſ­ſer? 12Biſtu mehr denn vn­ſer Va­ter Jacob / der vns die­ſen Brun gegeben hat? vnd er hat draus getruncken / vnd ſei­ne Kinder vnd ſein Vieh. 13Jhe­ſus ant­wor­tet / vnd ſprach zu jr / Wer dis waſ­ſer trin­cket / Den wird wi­der dürſten. 14Wer aber des waſ­ſers trin­cken wird / das ich jm gebe / den wird ewiglich nicht dürſten / Son­dern das waſ­ſer / das ich jm geben wer­de / das wird in jm ein Brun des waſ­ſers wer­den / das in das ewige Leben quillet.

 

15SPricht das weib zu jm / Herr / Gib mir das­ſel­bi­ge waſ­ſer / auff das mich nicht dürſte / das ich nicht her ko­men müſſe zu ſchepffen. 16Jhe­ſus ſpricht zu jr / Gehe hin / ruffe deinem Manne / vnd kom her. 17Das weib anrwortet / vnd ſprach zu jm / Ich habe keinen Man. Jhe­ſus ſpricht zu jr / Du haſt recht geſagt / Ich habe keinen man / 18Fünff Men­ner ha­ſtu gehabt / vnd den du nu haſt / der iſt nicht dein man / Da ha­ſtu recht geſagt.

 

19DAs weib ſpricht zu jm / Herr / ich ſe­he / das du ein Prophet biſt. 20Vnſer Ve­ter haben auff die­ſem Berge angebetet / vnd jr ſa­get / Zu Je­ru­ſa­lem ſey die Stete / da man anbeten ſolle. 21Jhe­ſus ſpricht zu jr / Weib / gleube mir / Es kompt die zeit / das jr weder auff die­ſem Berge / noch zu Je­ru­ſa­lem wer­det den Va­ter an

 

 

 

 

[298b | 299a]

 

 

S. Jóhánnes.     C․ IIII.

CCXCIX.

 

 

beten. 22Ir wiſ­ſet nicht / was jr anbetet / Wir wiſ­ſen aber / was wir anbeten / Denn das Heil kompt von den Jü­den. 23Aber es kompt die zeit / vnd iſt ſchon jtzt / Das die warhafftigen Anbeter wer­den den Va­ter anbeten / im Geiſt vnd in der War­heit / Denn der Va­ter wil auch haben / die jn al­ſo anbeten. 24Gott iſt ein Geiſt / vnd die jn anbeten / die müſſen jn im Geiſt vnd in der War­heit anbeten.

 

25SPricht das Weib zu jm / Ich weis / das Meſſias kompt / der da Chri­ſtus heiſt / Wenn der­ſel­bi­ge ko­men wird / ſo wird ers vns alles verkündigen. 26Jhe­ſus ſpricht zu jr / Ich bins / der mit dir redet. 27Vnd vber dem ka­men ſei­ne Jün­ger / vnd es nam ſie wunder / das er mit dem Weibe redet. Doch ſprach niemand / was frageſtu / oder was redeſtu mit jr? 28Da lies das Weib jren Krug ſtehen / vnd gieng hin in die Stad / vnd ſpricht zu den Leu­ten / 29Komet / ſe­het einen Men­ſchen / der mir geſagt hat / alles was ich ge­than habe / Ob er nicht Chri­ſtus ſey? 30Da gien­gen ſie aus der Stad / vnd ka­men zu jm.

 

 

 

 

 

 

(Mit dir)

Mit einer Sama­ritin vnd Heidin.

 

IN des aber ermaneten jn die Jünger / vnd ſpra­chen / Rabbi / iſs. 32Er aber ſprach zu jnen / Ich habe eine Speiſe zu eſſen / da wiſ­ſet jr nicht von. 33Da ſpra­chen die Jünger vn­ter­nan­der / Hat jm jemand zu eſſen gebracht? 34Jhe­ſus ſpricht zu jnen / Meine Speiſe iſt die / das ich thu den Willen des der mich ge­ſand hat / vnd volende ſei­ne Werck. 35Saget jr nicht ſel­ber / Es ſind noch vier mon­den / ſo kompt die Erndte? Sihe / Ich ſa­ge euch / hebet ew­re augen auff / vnd ſe­het in das Feld / Denn es iſt ſchon weis zur Erndte. 36Vnd wer da ſchneit der empfehet Lohn / vnd ſamlet Frucht zum ewigen Leben / Auff das ſich mit einander frewen / der da ſeet und der da ſchneit. 37Denn hie iſt der Spruch war / Die­ſer ſeet / Der ander ſchneit. 38Ich habe euch ge­ſand zu ſchneiten / das jr nicht habt geerbeitet / * Ander haben geerbeitet / vnd jr ſeid in jre Erbeit ko­men.

ES gleubten aber an jn viel der Samariter / aus der ſel­bi­gen Stad / vmb des Weibes rede willen / welchs da zeu­ge­te / Er hat mir geſagt / alles was ich ge­than habe. 40Als nu die Samariter zu jm ka­men / baten ſie jn / das er bey jnen bliebe / Vnd er bleib zween ta­ge da. 41Vnd viel mehr gleubeten vmb ſei­nes Worts willen / 42vnd ſpra­chen zum weibe / Wir gleuben nu fort nicht vmb deiner Rede willen / Wir haben ſel­ber ge­hö­ret vnd erkennet / Das die­ſer iſt war­lich Chri­ſtus / der welt Heiland.

 

 

 

(Eine Speiſe)

Seine Speiſe iſt des Va­ters wil­len thun. Des Va­ters wil­len aber iſt / das durch ſein lei­den das Euan­ge­lium in al­le welt ge­pre­di­get wür­de. Das war nu fur­han­den / Gleich wie da zu­mal die Ernd­te na­he war.

 

 

 

 

 

 

*

(Ander)

Die Propheten ha­ben ge­ſeet 1.Pet. 1. Sie ha­bens nicht jnen ſelbs / ſon­dern vns dar / ge­than.

 

 

Die Heilung des Sohns eines königlichen Beamten

→ Mt 8,5-13    ↑ → Lk 7,1-10

Mat. 13.

Mar. 6.

Luc. 4.

ABer nach zween ta­gen / zoch er aus von dannen / vnd zoch in Ga­li­lean / 44Denn er ſel­ber Jhe­ſus zeu­ge­te / Das ein Prophet da heim nichts gilt. 45Da er nu in Ga­li­lean kam / namen jn die Galileer auff / die geſehen hatten / alles was er zu Je­ru­ſa­lem auffs Feſt ge­than hatte / Denn ſie waren auch zum Feſt ko­men. 46Vnd Jhe­ſus kam abermal gen Cana in Ga­li­lea / das er das waſ­ſer hatte zu wein gemacht.

 

VND es war ein Königiſcher / des Son lag kranck zu Ca­per­na­um. Die­ſer höret / das Jhe­ſus kam aus Judea in Ga­li­lean / vnd gieng hin zu jm / vnd bat jn / Das er hinab keme vnd hülffe ſei­nem Son / Denn er war tod kranck. 48Vnd Jhe­ſus ſprach zu jm / Wenn jr nicht Zei­chen vnd Wunder ſe­het / ſo gleubet jr nicht. 49Der Königiſche ſprach zu jm / HErr / kom hinab / ehe denn mein Kind ſtirbt. 50Jhe­ſus ſpricht zu jm / Gehe hin / Dein Son lebet. Der Menſch gleubete dem wort / das Jhe­ſus zu jm ſa­get / vnd gieng hin.

 

51VND in dem er hin ab gieng / begegneten jm ſei­ne Knechte / ver­kün­di­ge­ten jm / vnd ſpra­chen / Dein Kind lebet. 52Da forſchet er von jnen die ſtun­de / in welcher es beſ­ſer mit jm wor­den war. Vnd ſie ſpra­chen zu jm / Geſtern vmb die ſie­ben­de ſtun­de verlies jn das Fieber. 53Da mercket der Va­ter / das vmb die ſtun­de we­re / in welcher Jhe­ſus zu jm geſagt hatte / Dein Son lebet / Vnd er gleubet mit ſei­nem gan­tzen Hau­ſe. 54Das iſt nu das ander Zeichen / das Jhe­ſus thet / da er aus Judea in Ga­li­lean kam.

 

 

 

 

 
 

 

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Lk

Lk

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1.Pe.
1.Pet.
j.Pet.

 

Die j. Epiſtel S. Peters.

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1. Petrusbrief

1. Petr

1 Petr

1Petr

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Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

PREDIGTTEXT

DAS HEILIGE PFINGSTFEST

→Pfingstmontag

→Joh 4,19-26

V

PREDIGTTEXT

→10. Sonntag nach Trinitatis (violett)

Gedächtnis der Zerstörung Jerusalems

→Joh 4,19-26

V

 

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Luthers Vor­re­de zum Neu­en Tes­ta­ment ist in neu­en Bi­bel­aus­ga­ben nicht mehr ent­hal­ten. Le­sen Sie, was Luther sei­nen Le­sern 1545 mit auf den Weg ge­ge­ben hat­te.

 

Sabrina

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