Das Buch der Psalmen

Psalm XVIII.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Bücher der Dichtung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Der Psalter

Die Bücher der Psalmen

 

XVIII.

 

Ps 18,1-51

 

150 Psalmen, aufgeteilt in fünf Büchern

 

Ein Danklied des Königs

 

 

Der Psalm 18 aus Luthers Biblia 1545

 

 

Psalm 18, 6

 

Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.

Der Pſalter.

 

 

XVIII.

 
 
 
 
→2.Samu.22

1Ein Pſalm vor zu ſingen Dauids / des HER­RN knechts / Welcher hat dem HER­RN die wort die­ſes Lieds ge­redt / Zur zeit da jn der HERR er-
rettet hatte / von der hand ſei­ner
Feinde / vnd von der hand
S
aul /
2vnd ſprach.

 

 

HErtzlich lieb habe ich dich HERR meine Stercke / 3HERR mein Felſ / mein Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich trawe.

Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.

4ICh wil den HER­RN loben vnd anruffen / So wer­de ich von mei­nen Feinden erlöſet.

5Denn es vmbfiengen mich des Todes bande / Vnd die beche Belial erſchreckten mich.

6Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods ſtrick vberweldiget mich.

7Wenn mir angſt iſt / ſo ruffe ich den HER­RN an / vnd ſchrey zu meinem Gott / So erhöret er meine ſtim von ſei­nem Tempel / vnd mein geſchrey kompt fur jn zu ſei­nen Ohren.

 

DIe Erde bebete vnd ward beweget / Vnd die grundfeſte der Berge regeten ſich vnd bebeten / da er zornig war.

9Dampff gieng auff von ſei­ner Naſen / Vnd verzerend fewr von ſei­nem Munde / das es dauon blitzet.

10Er neigete den Hi­mel vnd fur herab / Vnd tunckel war vn­ter ſei­nen Füſſen.

11Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er ſchwebet auff den fittigen des winds.

12Sein Gezelt vmb jn her war fin­ſter / vnd ſchwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.

13Vom glantz fur jm / trenneten ſich die Wolcken / Mit hagel vnd blitzen.

14Vnd der HERR donnerte im Hi­mel / Vnd der Höheſt lies ſei­nen donner aus / mit hagel vnd blitzen.

15Er ſchos ſei­ne ſtrale vnd zer­ſtrew­et ſie. Er lies ſeer blitzen vnd ſchrecket ſie.

16Da ſa­he man Waſſergöſſe / vnd des Erdboden grund ward auffgedeckt / HERR von deinem ſchelten / von dem odem vnd ſchnauben deiner Naſen.

 

ER ſchicket aus von der Höhe / vnd holet mich / Vnd zoch mich aus gro­ſſen Waſſern.

18Er errettet mich von mei­nen ſtar­cken Feinden / von mei­nen Haſſern die mir zu mech­tig waren.

19Die mich vberweldigeten zur zeit meines vnfals / Vnd der HERR ward meine zuuerſicht.

20Vnd er füret mich aus in den Raum / Er reis mich heraus / Denn er hatte luſt zu mir.

a

Non perſonalis ſed realis, Id eſt, Ich hab nichts aus freuel an­gefangen / ſon­dern bin bei Got­tes wort blieben / hab drüber gelid­den was ich leiden ſolt.

21DEr HERR thut wol an mir / nach meiner a Gerechtigkeit / Er vergilt mir nach der reinigkeit meiner hende.

22Denn ich halte die b Wege des HER­RN / Vnd bin nicht Gottlos wi­der mei­nen Gott.

b

Haec eſt illa iu­ſticia, de qua hic loquitur.

23Denn alle ſei­ne Rechte hab ich fur augen / Vnd ſei­ne Gebot werffe ich nicht von mir.

24Son­dern ich bin on wandel fur jm / Vnd hute mich fur ſünden.

25DArumb vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit / Nach der reinigkeit meiner hende fur ſei­nen Augen.

26BEy den Heiligen biſtu heilig / vnd bey den Fromen biſtu from / 27Vnd bey den Reinen biſtu rein / Vnd bey den Verkereten / biſtu verkeret.

28Denn du hilffeſt dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigſtu.

29Denn du erleuchteſt meine Leuchte / Der HERR mein Gott machet meine fin­ſter­nis liecht.

 

DEnn mit dir kan ich Kriegsuolck zeſchmeiſſen / Vnd mit meinem Gott vber die mau­ren ſpringen.

31GOttes wege ſind on wandel / Die Rede des HER­RN ſind durchleutert / Er iſt ein Schild allen die jm vertrawen.

32Denn wo iſt ein Gott / on der HERr? Oder ein Hort / on vn­ſer Gott?

33Gott rüſtet mich mit krafft / Vnd macht meine wege on wandel.

34Er macht meine füſſe gleich den Hirſſchen / Vnd ſtellet mich auff meine höhe.

35Er leret meine Hand ſtreitten / Vnd leret mei­nen Arm einen ehren bogen ſpannen.

 

VND gibſt mir den Schild deines Heils / vnd deine Rechte ſtercket mich / Vnd wenn du mich demütigeſt / machſtu mich gros.

37Du machſt vn­ter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.

38Ich wil mei­nen Feinden nachiagen vnd ſie ergreiffen / Vnd nicht vmb­ke­ren / bis ich ſie vmbbracht habe.

39Ich wil ſie zeſchmeiſſen / vnd ſollen mir nicht wi­der­ſte­hen / Sie müſſen vn­ter meine füſſe fallen.

40Du kanſt mich rüſten mit ſtercke zum ſtreit / Du kanſt vn­ter mich werffen die ſich wi­der mich ſetzen.

41Du gibſt mir meine Feinde in die flucht / Das ich meine Haſſer verſtöre.

42Sie ruffen / Aber da iſt kein Helffer / Zum HER­RN / Aber er ant­wor­tet jnen nicht.

43Ich wil ſie zeſtoſſen / wie Staub fur dem winde / Ich wil ſie wegreumen / wie den Kot auff der gaſſen.

 

DV hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck / Vnd macheſt mich ein Heubt vn­ter den Heiden / Ein Volck das ich nicht kandte / dienet mir.

45Es gehorchet mir mit gehorſamen ohren / Ja den frembden Kindern hats wi­der mich gefeilet.

46Die frembden Kinder ver­ſchmach­ten / Vnd zappeln in jren banden.

47Der HERR lebet / vnd gelobet ſey mein Hort / Vnd der Gott meins Heils müſſe erhaben wer­den.

48Der Gott der mir Rache gibt / Vnd zwinget die Völ­ck­er vn­ter mich.

49Der mich errettet von mei­nen Feinden / Vnd erhöhet mich aus denen / Die ſich wi­der mich ſetzen / Du hilffſt mir von den Freueln.

 
→Rom. 15.

50Da­r­umb wil ich dir dancken HERR vn­ter den Heiden / Vnd deinem Namen lobſingen.

51Der ſei­nem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſei­nem Geſalbeten / Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

 
 

 

Biblia 1545

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Ro.
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Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text Ps 18 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

1: Pſalm Dauids

1: vor zu ſingen

1: HERRN

3: trawe

3: Horn

5: vmbfiengen

5: die beche Belial

6: Hellen

7: ſchrey

7: Tempel

7: geſchrey

7: fur

8: grundfeſte

9: fewr

9: dauon

10: fur

10: tunckel

11: Cherub

11: fittigen

12: Gezelt

14: Höheſt

15: zerſtrewet

16: ſchelten

16: odem

17: zoch

19: zuuerſicht

20: er hatte luſt zu mir

21: vergelten

21: hende

22: Gottlos

24: on wandel

26: Heiligen

26: biſtu

26: heilig

26: Fromen

26: from

28: nidrigſtu

29: liecht

30: zeſchmeiſſen

30: mauren

31: on wandel

31: durchleutert

31: vertrawen

32: on der HERR

32: on vnſer Gott

35: ehren

36: Heils

36: machſtu

37: zugehen

38: vmbkeren

38: vmbbracht

41: verſtöre

43: zeſtoſſen

44: zenckiſſchen

44: Heubt

44: Heiden

45: frembden

45: gefeilet

46: verſchmachten

49: Freueln

51: Geſalbeten

51: Dauid

51: ſeinem Samen

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
Weltkugel

Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text Ps 18

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Pſalm Dauids

Psalm Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von 50 Psalmen:

 

→Psalm 3

→Psalm 4

→Psalm 5

→Psalm 6

→Psalm 8

→Psalm 9

→Psalm 11

→Psalm 12

→Psalm 13

→Psalm 14

→Psalm 15

→Psalm 18

→Psalm 19

→Psalm 20

→Psalm 21

→Psalm 22

→Psalm 23

→Psalm 24

→Psalm 25

→Psalm 26

→Psalm 27

→Psalm 28

→Psalm 29

→Psalm 30

→Psalm 31

→Psalm 34

→Psalm 35

→Psalm 36

→Psalm 37

→Psalm 38

→Psalm 39

→Psalm 40

→Psalm 41

→Psalm 51

→Psalm 61

→Psalm 62

→Psalm 63

→Psalm 64

→Psalm 65

→Psalm 69

→Psalm 70

→Psalm 101

→Psalm 103

→Psalm 109

→Psalm 110

→Psalm 139

→Psalm 140

→Psalm 141

→Psalm 143

→Psalm 144

 

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen gehören, die ihm gewidmet ist.

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) VerweisPsalm Davids: 50

 

b) →Gülden Kleinod Davids: 6

Psalmen 16, 56, 57, 58, 59 und 60

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird aus­führ­lich er­zählt in den bei­den Sa­mu­el­bü­chern (→1Sam, →2Sam), in →1Kön 1-2 und in →1Chr 11-29.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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vorſingen

vorsingen (Verb)

a) für jemandem et­was singen

b) vor jemanden et­was singen

c) als Solist et­was zuerst singen, andere (ein Chor) wiederholen es

d) als Solist einen Liedteil singen, andere (ein Chor) ergänzt weitere Liedteile

 

→Psalm 4,1 ( u. a.)

 

Ein Pſalm Dauids / vor zu ſingen

 

Luther: (Vorſingen) Wie der Can­tor vnd Prie­ſter einen Vers oder Epiſtel vor ſinget / Vnd der Chor hinnach ſinget ein Reſponſo­rium / Halelu­ia oder Amen.

 

 

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HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder la­ſſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

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trawen

trauen (Verb)

a) glauben, vertrauen, zutrauen, hoffen

b) vermuten, denken, mei­nen

c) fest vertrauen, fest glauben

d) jemandem et­was zutrauen

e) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf

f) gläubig, zuversichtlich sein

g) leichtgläubig, vertrauensselig sein

 

 

→Psalm 25,20

 

Las mich nicht zu ſchanden wer­den / Denn ich trawe auff dich.

 

 

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Horn

Horn, das

1) Auswuchs am Kopf von Tieren

 

Das Horn ist die Spitze, der höchste Punkt am Kopf, der dadurch Größe erhält. Es ist Ausdruck von gesundem Wachstum, von Agilität, von Kraft und Stärke und von beeindruckender Imposanz.

 

2) Die Bibelsprache benutzt das Wort Horn im Zu­sam­men­hang mit Menschen als Symbol der Macht, der Stärke und des Ansehens.

 

 

→Psalm 18,3

 

Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.

 

a) Mein Schild, mein Horn meines Heils und mein Schutz.

b) Mein Schild, meine Quelle der Macht für mein Wohlergehen und mein Schutz.

 

 

→Psalm 89,18

 

durch deine Gnade wir­ſtu vn­ſer Horn erhöhen.

 

a) durch deine Gnade wirst Du ganz sicher unser Horn erhöhen.

b) durch deine Gnade wirst du ganz sicher unsere Macht und unser Ansehen stärken.

 

 

 

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vmbfangen

umfangen (Verb)

vmbfange, vmbfieng

 

a) umarmen, umfassen, umgreifen

b) ringsum umgeben, ringsum bedecken

c) umgeben, umschließen

c) bei abstraktem Objekt auch: sich innerlich aneignen, sich bekennen zu

d) für räumliche Weite: sich ausdehnen (in sich einschließend)

 

 

→Psalm 18,5

 

Denn es vmbfiengen mich des Todes bande

 

a) Denn es umfingen mich des Todes Bande

a) Denn es umfassten mich die Fesseln des Todes.

 

→Psalm 116,3

 

STricke des Todes hatten mich vmbfangen

 

a) Stricke des Todes hatten mich umfangen

a) Fesseln des Todes hatten mich umfasst

 

 

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Belial

Belial (Gottheit)

hebräisch: בליעל (Belial)

griechisch: Βελίαρ (Beliar)

 

Belial bzw. Beliar ist eine ab­wer­ten­de Kenn­zeich­nung bzw. ein Na­me ei­nes Got­tes (ab­wer­tend: Götze), der zu Bos­heit und Lü­ge ver­führt. Ety­mo­lo­gisch ist im Wort­stamm wohl das Ver­nei­nen­de, Ne­gie­ren­de, Ge­gen­sätz­li­che von et­was Wer­ti­gem ent­hal­ten. So ste­hen sich ge­gen­sätz­lich »Gott« und ein »Nicht-Gott« (Gö­tze) ge­gen­über: JHWH und Be­li­al.

 

Manche Autoren ab­stra­hie­ren den Be­griff und wol­len ihn mit »Wert­lo­sig­keit« oder »Nichts­nutz« über­setzt wis­sen, was aller­dings die Ge­gen­wart der Viel­göt­te­rei, die es auch in Is­ra­el und Ju­däa gab, aus­blen­det. Die­se lässt eher ei­ne kon­kre­te, per­so­nal ge­dach­te Gott­heit er­war­ten. Dann ist Be­li­al als Gott zu ver­ste­hen, der dem Gott JHWH ge­gen­über­steht, aber nach jü­di­schem Glau­ben auf­grund sei­ner nicht-gött­li­chen Ei­gen­schaf­ten nur als Gö­tze ver­stan­den wer­den kann.

 

→Psalm 18,5

 

Die beche Belial erſchreckten mich.

 

Die »Ströme Belials« in Psalm 18,5 las­sen ei­ni­ge Au­to­ren ver­mu­ten, es hand­le sich um ei­nen Gott der Un­ter­welt (Gott ei­nes Or­tes, von dem nie­mand auf­steigt). Dem wi­der­spre­chen an­de­re Bi­bel­stel­len, in de­nen Be­li­al er­wähnt wird.

 

Vielmehr darf hier die Me­ta­pher der Aus­deh­nung des Wir­kungs­be­reichs des Be­li­al und sei­ner Po­pu­la­ri­tät ver­stan­den wer­den: Wie Was­ser­läu­fe, Flüs­se und Strö­me er­gießt sich Be­li­al über das Land, ver­brei­tet sich wei­ter und wei­ter und reißt mit sei­nem macht­vol­len Ein­fluss die Men­schen mit sich. Wie Flüs­se die Fel­der be­wäs­sern und für rei­chen Er­trag sor­gen, so näh­ren die Strö­me Be­li­als den Gö­tzen­kult und las­sen ihn über­all auf­le­ben.

 

Diese Beobachtung und sein Erschrecken da­r­ü­ber formuliert der Autor des 18. Psalms.

 

 

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Helle

Hölle, die

 

Totenreich, das

Helle
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
139 85 38 16

hebräisch: שאול (Scheol),
das Totenreich, die Unterwelt, in Abgrenzung zur Welt der Lebenden

lateinisch: infernum,

auch: abyssus, baratrum, loca inferna, loca infernorum

griechisch: Ἅδης (Hades).

das Totenreich

 

Gedacht als konkreter Ort unter der Erdoberfläche (im Gegensatz zum Himmel über der Erdoberfläche), zu dem die Toten hinabsteigen.

 

Ort der Toten, Totenreich, in Abgrenzung zum Ort (zur Welt) der Lebenden.

 

 

Bedeutung

 

Der Begriff Hölle ist schwierig und zwischenzeitlich längst mystisch verklärt als Ort der Qual für die nach dem Tode Verdammten, als Ort des Feuers, wo Pech und Schwefel brennen, als Ort der Sünder, die aufgrund ihrer irdischen Verfehlungen Höllenpein zu erleiden haben, usw. Derartige Inhalte sind mit dem hebräischen Begriff Scheol nicht verbunden!

 

Moderne Übersetzungen vermeiden daher meist das Wort Hölle, um nicht einem nichtbiblischen und unchristlichen Glauben an einen verklärten Ort der Qualen, der Dämonen und Teufel Vorschub zu leisten.

 

Herrscher über den Scheol ist der Gott JHWH (s. →Psalm 139,8), nicht der →Teufel (griechisch: διάβολος, als Gegenspieler des Got­tes JHWH).

 

Auch Jesus ist nach seinem Tod zunächst in den Hades hinabgestiegen (Glaubensbekenntnis).

 

Häufig wer­den daher heute statt Hölle Begriffe wie Totenreich oder Ort der Toten o. ä. verwendet.

 

 

Das Wort Helle im Psalter der Lutherbibel

 

→Vorrede zum Psalter: Da ſi­he­ſtu aber mal allen Heiligen ins hertze / wie in den Tod / ja wie in die Helle. Wie fin­ſter vnd tunckel iſts da

 

→Psalm 6,6: Denn im Tode gedenckt man dein nicht / Wer wil dir in der Helle dancken?
meint: Tote sind handlungsunfähig

 

→Psalm 9,18: Ah das die Gott­lo­ſen müſten zur Helle gekeret wer­den

meint: Die Gottlosen sollten sterben

 

→Psalm 16,10: DEnn du wirſt meine Seele nicht in der Helle la­ſſen
meint: Du wirst mich nicht sterben lassen

 

→Psalm 18,6: Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods ſtrick vberweldiget mich.
meint: ich war dem Tod nahe

 

→Psalm 28,1: Auff das nicht / wo du ſchweigeſt / ich gleich wer­de denen / die in die Helle faren.
meint: auch wenn du schweigst, deshalb wer­de ich nicht gleich sterben

 

→Psalm 30,4: HERR du haſt meine Seele aus der Helle ge­fü­ret
meint: du hast mich vor dem Tod bewahrt

 

→Psalm 30,4: Du haſt mich lebend behalten / da die in die Helle furen.
meint: mich hast du am Leben gelassen, während die anderen starben

 

→Psalm 31,18: Die Gott­lo­ſen müſſen zu ſchanden vnd geſchweigt wer­den in der Helle.

meint: die Gottlosen müssen zum Schweigen gebracht wer­den durch einen schändlichen Tod

 

→Psalm 49,15: Sie ligen in der Helle wie ſchafe / der Tod naget ſie

meint: sie liegen in ihren Gräbern wie Schafe und der Tod nagt an ihnen

 

→Psalm 49,15: Jn der Helle müſſen ſie bleiben.

meint: sie müssen in ihren Gräbern bleiben

 

→Psalm 49,16: ABer Gott wird meine Seele erlöſen aus der Hellen gewalt

meint: Gott wird meine Seele vor der Macht des Todes retten

 

→Psalm 55,16: Der Tod vbereile ſie / vnd müſſen lebendig in die Helle faren

meint: Der Tod mag sie einholen und mitten aus dem Leben reißen

 

→Psalm 86,13: Vnd haſt meine Seele errettet aus der tieffen Helle.

meint: bewahre mein Leben vor dem Tod

 

→Psalm 88,4: Vnd mein Leben iſt nahe bey der Helle.

meint: ich sieche dahin und bin dem Tode nahe, oder: ich fühle mich, als würde ich sterben

 

→Psalm 88,5: Jch bin geacht gleich denen / die zur Helle fahren

meint: ich wer­de genauso wenig geachtet wie Verstorbene

 

→Psalm 89,49: Der ſei­ne Seele errette aus der Hellen hand?

meint: der sein Leben bewahrt

 

→Scholion zu Psalm 94,17: (Stille) Das iſt / in der Helle da es ſtille iſt vnd alles aus.

meint: im Grab ist es still und alles ist aus.

 

→Psalm 116,3: STricke des Todes hatten mich vmbfangen / Vnd angſt der Hellen hatten mich troffen

meint: Der Tod umklammert mich und Todesangst hat mich überwältigt

 

→Psalm 139,8: Füre ich gen Hi­mel / ſo biſtu da / Bettet ich mir in die Helle / Sihe / ſo biſtu auch da.

meint: führe ich in den Himmel: du bist da! Begäbe ich mich ins Totenreich: Da bist du auch!

 

→Psalm 141,7: VNſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle

meint: Die Leiber und Knochen unserer Verwundeten und Toten sind <über das ganze Feld> verstreut

 

 

 

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ſchreien

schreien (Verb)

sehr laut reden, sprechen

 

ich ſchreie

 

→Psalm 28,2

 

Höre die ſtim meines flehens / wenn ich zu dir ſchreie

 

Höre die Stimme meines Flehens, wenn ich zu dir schreie.

 

→Psalm 77,1

 

JCh ſchreie mit meiner ſtim / zu Gott / Zu Gott ſchreie ich / vnd er erhöret mich.

 

Ich schreie mit meiner Stimme zu Gott. Zu Gott schreie ich, und er erhört mich.

 

ich ſchrey

 

Das »e« am Ende entfällt.

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

Luther verwendet ſchrey sowohl als Präsensform wie auch als Präteritum.

 

→Psalm 18,7

 

Wenn mir angſt iſt / ſo ruffe ich den HERRN an / vnd ſchrey zu meinem Gott

 

Wenn ich Angst habe, rufe ich den HERRN an und schreie zu meinem Gott.

 

→Psalm 31,23

 

Dennoch höreteſtu meines flehens ſtim / da ich zu dir ſchrey.

 

Dennoch hörtest Du das Flehen in meiner Stimme, als ich zu dir schrie.

 

 

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Tempel

Tempel, der

Tempel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
341 129 91 121

Gotteshaus, Heiligtum

 

Gebäude für öffentliche Gottesdienste

 

übertragen, biblisch:

der Himmel als Got­tes Wohnung

 

der heilige Tempel

 

feststehender Begriff für das Heiligtum des Got­tes JHWH auf dem →Tempelberg (Berg Zion) bei Jerusalem:

 

der Tempel in Jerusalem.

 

 

 

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geſchrey

Geschrei, das

 

→Psalm 17,1

 

HERR erhöre die Gerechtigkeit / Merck auff mein geſchrey

 

HERR, erhöre die Gerechtigkeit, höre mein Geschrei.

 

 

 

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fur

a) vor (Präposition)

 

b) für (Präposition)

 

c) fuhr (Verb)

 

Die Präpositionen vor und für

 

Die beiden heutigen Wörter vor und für gehen sprachlich auf das selbe Wort zurück, was in der Lutherbibel noch gut verfolgt wer­den kann.

 

Überwiegend tritt fur in der Bedeutung vor auf und ist gleichbedeutend mit Luthers Schreibweise vor.

 

Die konkrete Bedeutung erschließt sich aus dem Textzusammenhang.

 

 

Das Verb fuhr

 

Das Wort fur kann auch das Verb fahren (Luther-Deutsch: →faren) in der 3. Person Singular Präteritum mei­nen.

 

 

fur in der Bedeutung »vor«: →Psalm 3,1

 

Ein Pſalm Dauids / Da er floh fur ſei­nem ſon Abſalom.

 

Ein Psalm Davids, [gesungen,] als er vor seinem Sohn Aschalom floh.

 

 

fur in der Bedeutung »für«: →Psalm 40,18

 

Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber ſorget fur mich

 

Denn ich bin arm und elend. Der HERR sorgt aber für mich.

 

 

fur in der Bedeutung »fuhr«: →Psalm 18,10

 

Er neigete den Hi­mel vnd fur herab

 

Er neigte den Himmel und fuhr herab.

 

 

 

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grundfeſte

Grundfeste, die (veraltet)

Singular: Grundfeste

Plural: Grundfeste

 

das Fundament, die Basis

 

a) das Fundament eines Bauwerks

die das Gebäude tragenden Teile wie Steine, Mauern, Pfahlwerk, Erdbefestigungen u. ä.

 

b) in biblischer Sprache oft in festen Verbindungen angewendet mit Welt, Erde, Berge, Himmel, Hölle

 

c) allgemein Basis, feste Unterlage von Dingen, speziell in der Handwerkersprache

 

d) Basis, Grundlage von Vorstellungen, Ideen, ethischen und geistigen Werten

 

Heute fast nur noch übertragen in festen Wendungen gebraucht, wie an den Grundfesten (z. B. einer Ideologie) rütteln (meint: et­was ins Wanken bringen).

 

→Psalm 18,8

 

Vnd die grundfeſte der Berge regeten ſich vnd bebeten

 

a) Und die Grundfeste der Berge regten sich und bebten

b) Und die Fundamente der Berge wankten und bebten.

c) Und der Boden, auf dem die Berge gegründet waren, geriet ins wanken und erbebte.

 

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Fewr

 

fewr

 

Fewer

 

fewer

Feuer, das

Luther benutzt beide Schreibweisen, sowohl fewr wie auch fewer.

 

 

→Psalm 21,10

 

Der HERR wird ſie verſchlingen in ſei­nem zorn / Fewr wird ſie freſſen.

 

Der HERR wird sie verschlingen in seinem Zorn. Feuer wird sie fressen.

 

 

 

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dauon

 

da von

davon (Adverb)

dauon
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
404 267 73 64

da von
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
33 28 3 2

mhd: dâ von

Luther benutzt die zusammengestzte (dauon) und die getrennte Schreibweise (da von).

 

Das Wort bezeichnet

 

a) eine Entfernung von einem Ort: davon (entfernt sein)

b) eine Ablösung, Trennung, Befreiung von einer Sache, einem Verhältnis oder einem Zustand: davon (befreit sein, u. ä.)

c) eine Richtung für Bewegungen: von da, von daher, (da) hinweg, weg, dahin

d) einen Bezug zu einer Sache, einem Vorgang oder einem Zustand: davon (sagen, reden, denken, nehmen, usw.)

 

Beispiel für zusammengesetzte Schreibung: dauon

 

→Psalm 49,21

 

Kvrtz / Wenn ein Menſch in der wirde iſt / vnd hat keinen verſtand / So feret er dauon wie ein Vieh.

 

Kurz: Wenn ein Mensch in Amt und Würden ist, aber keinen Verstand besitzt, dann fährt er dahin wie ein Stück Vieh.

 

Beispiel für getrennte Schreibung: da von

 

→Psalm 49,13

 

Dennoch können ſie nicht bleiben in ſolcher wirde / Son­dern müſſen da von / wie ein Vieh.

 

Dennoch können sie nicht bleiben in dieser Würde, sondern sie müssen davon, nicht anders als Vieh.

 

 

 

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faren

fahren (Verb)

die rasche, schnelle Bewegung im Unterschied zur sanften Bewegung des Gehens.

 

Formen

 

  Luther-Deutsch Deutsch
Infinitiv faren fahren
Präsens ich fare ich fare
  du fereſt du fährst
  er feret er fährt
Präteritum er fur er fuhr
  wir furen wir fuhren
  sie furen sie fuhren
  ich bin gefaren ich bin gefahren
Perfekt du biſt gefaren du bist gefahren
  er iſt gefaren er ist gefahren
Plusquamperfekt ſie waren gefaren sie waren gefahren
Imperative fare! fahre!
  →fereſtu fährst du!

 

 

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tunckel

dunkel (Adjektiv und Adverb)

finster, ohne Licht, des Lichts beraubt

 

a) nicht hell, dämmernd, düster, trübe, schwärzlich, finster

b) wo der Sinn nicht offen liegt: unklar, ungewiß, unverständlich, verhüllt, geheimnisvoll

 

→Psalm 68,15

 

Wenn der Allmechtige hin vnd wi­der vn­ter jnen Könige ſetzt / So wird es helle / wo es tunckel iſt.

 

Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige beruft, dann wird es hell, wo es dunkel ist.

 

 

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Cherub
Cherubim

Cherub, der

Cherubim, die (Plural)

hebräisch: כְּרוּב, Cherub

Plural: כְּרֻבִים, Cherubim

 

Ein Cherub ist ein geflügeltes Mischwesen, meist mit einem Menschenkopf und mit einem Tierleib (mit Flügeln und Tierfüßen). Der Cherub ist ein himmlischer Wächter, der beispielsweise das Paradies bewacht.

 

Luther erklärt den Begriff in seinen Anmerkungen zu →Hesekiel 10,9:

 

Hie ſi­het man / das Che­rub oder Che­ru­bim nicht ſey ein ſon­der­li­che Cre­a­tur / ſon­dern ein ge­flü­gel­te ge­ſtalt / oder bil­de ei­nes Vo­gels / Och­ſens / Le­wens / Men­ſchens / da­rin­nen die En­gel er­ſchei­nen / wie ſie wol­len. Dar­umb ſie auch Che­ru­bim hei­ſſen / vnd durch Che­ru­bim be­deu­tet wer­den. Al­ſo auch die En­gel der Kir­chen / das iſt / Die Apo­ſtel / Pro­phe­ten / Biſſcho­ue oder Pre­di­ger etc.

 

 

→1Mos 3,24

 

Vnd treib Adam aus / vnd lagert fur den garten Eden den Cherubim mit einem bloſſen hawenden Schwert / zu be­wa­ren den weg zu dem Bawm des Lebens.

 

Und er treibt Adam hinaus und postiert vor dem Garten Eden den Cherub, einen göttlichen Wächter, mit einem blanken, zum Schlag bereiten Schwert.

 

→Psalm 18,11

 

Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er ſchwebet auff den fittigen des winds.

 

Und er fuhr auf einem Cherub und flog daher. So schwebt er auf den Flügeln des Windes.

 

Luther erklärt

 

 

 

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Fittig

 

Fittich

Fittich, der

a) Flügel, davon besonders die Federn der Vorkante des Flügels von Vögeln und die langen Schwungfedern

b) übertragen auf et­was: Fliegendes oder Flatterndes

c) übertragen auf jemanden oder et­was: Schutz bietendes (wie unter ausgebreiteten Flügeln), (Schutz-)Schirm

d) an Kleidung und Stoffen: Zipfel, Saum, äußere Randteile von Kleidern, Röcken, Mänteln, Jacken, Umhängen usw.

 

Fittig
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6 6 0 0

Fittich
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7 7 0 0

 

 

Federn: →1Mos 7,14

 

vnd allerley Vogel nach jrer art / Alles was fliegen kund / vnd alles was fittich hatte / 15das gieng alles zu Noah in den Kaſten

 

und allerlei Vögel nach ihrer Art, alles was fliegen konnte, alles was Federn hatte, das ging alles zu Noah in die Arche

 

 

 

übertragen: →Psalm 18,11

 

Er ſchwebet auff den fittigen des winds.

 

a) Er schwebt auf den Fittichen des Windes.

 

b) Er schwebt auf dem wehenden Wind.

 

 

übertragen: →Psalm 91,4

 

ER wird dich mit ſei­nen Fittichen decken / vnd deine Zuuerſicht wird ſein vn­ter ſei­nen Flügeln / Seine War­heit iſt Schirm vnd Schild.

 

Er wird dich mit seinen Fittichen bedecken, und deine Zuversicht wird sein unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schrim und Schild.

 

 

an Kleidung: →4Mos 15,38

 

Rede mit den kin­dern Iſrael / vnd ſprich zu jnen / das ſie jnen Lepplin machen an den fittigen jrer Kleider vn­ter alle ew­ren Nach­ko­men / vnd gele Schnürlin auff die Lepplin an die fittig thun.

 

a) Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, damit sie Quasten an den Säumen ihrer Kleider machen unter allen euren Nachkommen und gelbe Schnürchen auf die Quasten an den Säumen tun.

 

b) Rede mit den Kindern Israel und sprich zu ihnen, damit sie und alle eure Nachkommen Quasten an den Säumen ihrer Kleider fertigen, verziert mit purpurblauen* Schnüren.

 

* Anm.: Luther bezeichnet die Farbe der Schnüre als gel, also gelb. Doch gemeint ist ein rötlich-blauer Farbton, wie er beim Färben von Stoff mit dem Saft der Purpurschnecke entsteht. Eindeutig lässt sich das nicht bestimmen. Die Farbpalette der Farben, gewonnen aus der Purpurschnecke, ist sehr breit und reicht von sehr hellen Rottönnen über bläuliche und violette Töne bis hin zu Schwarz.

 

 

 

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Gezelt

Gezelt, das (veraltet)

Gezelt
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
26 19 7 0

das Zelt

 

Behausung, Wohnung, Wohnstätte

 

In der alten Schreibweise wurde dem Wort Zelt noch das Präfix vorangestellt (ähnlich wie bei Haus und Gehäuse), das mit der Zeit verloren gegangen ist.

 

→Psalm 18,12

 

Sein Gezelt vmb jn her war fin­ſter / vnd ſchwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.

 

a) Seine Wohnung war finster und bestand aus schwarzen, dicken Wolken, in denen er verborgen war.

b) Seine Wohnung war Finsternis und schwarze, dicke Wolken. Darin war er verborgen.

 

 

 

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Höheſte

 

Höhest

Höchste, der

Substantivierung von: höchst (weit oben, sehr hoch)

 

Als Rangbezeichnung und Ehrenbezeichnung besonders für Gott, aber auch für Könige gebraucht.

 

hebräisch: עליון (ʿäljôn), Oberer, Höchster

abgeleitet von עָלָה (ʿalāh), hinaufgehen, aufsteigen

 

→Psalm 18,14

 

Vnd der HERR donnerte im Hi­mel / Vnd der Höheſt lies ſei­nen donner aus

 

Und der HERR donnnerte im Himmel, und der Höchste ließ seine Stimme erschallen

 

 

 

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zerſtrewen

 

zurſtrewen

zerstreuen (Verb)

a) streu­en, aus­ein­an­der­streu­en,

b) aus­ein­an­der­trei­ben, aus­ein­an­der­ja­gen,

c) et­was (zu­sam­men­hän­gen­des) auf­lö­sen,

d) von et­was ab­son­dern, tei­len

 

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Un­ter­schei­dung:

 

  • zerſtrewen
  • zurſtrewen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Psalm 68,31

 

Er zerſtrewet die Völ­ck­er die da gern kriegen.

 

Er zerstreut die Völker, die ger­ne Krieg führen.

 

zuſtrewen

 

→Psalm 141,7

 

Vn­ſer gebeine ſind zuſtrewet bis zur Helle

 

Unsere Gebeine sind zerstreut bis zum Reich der Toten.

 

Anmerkung zu Psalm 141,7:

 

Luther folgt hier dem hebräischen und lateinischen Textvorlagen. Etliche moderne Übersetzungen, so auch Luther-1964 und Luther-1984, schreiben statt »Unsere Gebeine« nun »Ihre Gebeine« und stützen sich dabei auf ältere Übersetzungen.

 

Durch diese Textglättung erscheint die Aussage passend zu den in Vers 6 genannten »Lehrern«, die gestürzt wer­den müssten.

 

Jedoch ist zwischen den Versen 6 und 7 ein gedanklicher Absatz zu sehen, der einen Themenwechsel bedeutet. Das Thema der Lehrer ist in Vers 6 abgeschlossen.

 

In den Versen 6 bis 10 geht es nun um das Leiden und das Schicksal der Gerechten (zu denen sich der Autor des Psalms zählt), die immer wieder in die Stricke und Fallen der Übeltäter geraten.

 

Hintergrund des Bildes ist eine Kriegsszene: Die Soldaten Davids stürzen in Fallen und sterben im Kampf. Der Boden des Schlachtfelds ist aufgerissen und durchwühlt. Die toten Leiber und Knochen sind weit über die Erde verstreut, bis an den Rand der Welt, so scheint es, bis zum Beginn des Reichs der Toten. Die Schlacht endete für König David und sein Heer in einer Katastrophe, doch der nächste Angriff steht bevor.

 

Mit »Unsere Gebeine« schreibt David über seine Soldaten, die der gerechten Sache folgten, und doch in Fallen der üblen Feinde fielen. Nun bittet er Gott darum, ihn nicht zu verdammen, und darum, dass er ihn (und sein Heer) vor den Fallen der Feinde bewahren möge.

 

→Psalm 92,10

 

deine Feinde wer­den vmbkomen / Vnd alle Vbelthetter müſſen zuſtrewet wer­den.

 

deine Feinde wer­den umkommen, und alle Übeltäter müssen zerstreut wer­den

 

→Apg 8,1

 

... vnd ſie zur­ſtrew­e­ten ſich alle in die lender Judea vnd Samaria ...

 

... und sie zerstreuten sich alle in die Länder Judäa und Samaria ...

 

 

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ſchelten

 

ſchilt

 

ſchiltest

schelten (Verb)

starkes Verb: schelten, schilte, schalt, schulten, gescholten

 

Präsens: ich schelte, du schiltst, er schilt

Imperfekt: ich schalt, du schiltest

 

a) jemanden schimpfen, schmähen, lästern, seinen Ruf beflecken

b) jemanden einen Schimpf- oder Spottnamen zulegen

c) (stark) tadeln, anklagen

d) Vorwürfe machen ( im Ggs. zu loben).

 

 

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Odem

 

odem

Odem, der

der Atem

 

Das Wort othem war eine geläufige Nebenform zu athem.

 

Luthers Nebenform Odem hat sich zu einer fei­er­li­chen Form des Begriffs Atem (othem) ver­selbst­stän­digt, der oft mit göttlichem Atem gleichgesetzt wird, also Atem meint, der »Leben« impliziert und nicht nur »Atemluft« bedeutet.

 

 

→1Mos. 2,7

 

Er blies jm ein den lebendigen Odem in ſei­ne Naſen.

 

Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Atem (athem) ist neben Hauch und Luft im Umfeld der Seele und des Lebensgeistes angesiedelt. Da die Seele dem Menschen eingeblasen und wieder von ihm ausgeblasen wird, sind die Begriffe des Wehens, Hauchens, Blasens und Atmens mit der Vorstellung von einer Seele und dem Lebensgeist verbunden.

 

Luther verwendet die Nebenform Odem, um gegenüber dem einfachen Atem (Luft, die ein- und ausgeblasen wird) die grundlegende Lebenskraft zu beschreiben, die nötig ist, um den Menschen zu beleben. Sie wurde dem noch leblosen Körper des ersten Menschen von Gott eingeblasen und wird von da an vererbt und bei der Zeugung weitergegeben.

 

Dabei grenzt sich Odem eindeutig von Seele ab, die ursprünglich wohl auch eine Art Lebenskraft bezeichnet. Während aber Odem die grundlegende Fähigkeit zu leben, das Leben an sich bezeichnet, ist an Seele die Persönlichkeit, das »Ich« des Individuums gekoppelt. Neben Körper (die Materie), Geist (die Fähigkeit, zu denken und zu handeln) und Seele (das Individuum, das "Ich") ist Odem (das Leben) die vierte Komponente, die uns Menschen zu lebenden, handelnden Wesen mit eigener Persönlichkeit macht (1Mos 2,7).

 

 

→Hiob 10,12

 

Leben vnd wolthat haſtu an mir ge­than / vnd dein auffſehen bewart mei­nen odem.

 

Leben und Wohltat hast du mir zukommen lassen, und deine Fürsorge bewart mei­nen Odem [mein Leben].

 

Luther erklärt in der Marginalspalte, wie der Begriff Odem hier zu verstehen sei:

 

(Odem) Das iſt / mein Le­ben / das der odem an­zeigt.

 

 

 

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zeuchen

zeuchen (Verb; veraltet)

zeucheln (Verb; veraltet)

ziehen (Verb)

ziehen (in jeglichem Sinn), zerren, raffen.

 

er zoch: er zog (3.Pers. Prä.)

 

→Psalm 40,3

 

Vnd zoch mich aus der grawſamen Gru­ben

 

Und zog mich aus der grausamen Grube

 

 

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Zuuerſicht

 

zuuerſicht

Zuversicht, die

ursprünglich: das Voraussehen auf et­was oder eine Person

 

1) die Erwartung des Künftigen

2) die Erwartung dessen, was man wünscht, die Hoffnung

3) das Vertrauen auf Gott und das, was er gewährleistet

4) die feste, untrügliche Annahme der Erwartung

5) das Vertrauen, das man auf sich und seine Fähigkeiten hat

 

Zuuerſicht
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
42 27 4 11

 

Das Wort zuuersicht kommt besonders oft im Psalter vor (sechs­zehn Fundstellen).

 

 

→Psalm 94,22

 

Mein Gott iſt der Hort meiner zuuerſicht.

 

 

→Psalm 142,6

 

HERR / zu dir ſchrey ich / vnd ſage / Du biſt meine Zu­uer­ſicht /

 

Herr, zu dir schreie ich und sage: Du bist meine Zu­ver­sicht!

 

 

 

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Luſt

Lust, die/der

heftiges Verlangen, Begierde

 

Luther verwendet das Wort häufig in der maskulinen Form.

 

→Psalm 30,6

 

Vnd er hat luſt zum Leben

 

a) Und er hat Verlangen nach Leben

b) Doch das Leben ist seine Passion

 

Wendungen

 

Eine feste Wendung in der Lutherbibel von 1545 ist der Ausdruck:

 

ein Luſt büſſen - ein Verlangen stillen, befriedigen

 

→Psalm 78,29-31

 

Da aſſen ſie vnd wurden all zuſat / Er lies ſie jren Luſt büſſen. Da ſie nu jren luſt gebüſſet hatten / Vnd ſie noch dauon aſſen. Da kam der zorn Got­tes vber ſie

 

Da aßen sie und wurden allzu satt. Er lies sie ihr Verlangen stillen. Als sie nun ihr Verlangen gestillt hatten, und sie noch davon aßen, da kam der Zorn Got­tes über sie.

 

 

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vergelten

vergelten (Verb)

ursprünglich: empfangenes Geld zurückbezahlen (in vergelten steckt das Wort Gelt, Geld).

 

a) bezahlen, zurückzahlen

b) Ersatz leisten für et­was, eine Gegenleistung für et­was erbringen

 

Formen:

 

er vergilt ihnen: er vergilt ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ)

er vergelte ihnen: er vergelte ihnen (3. Person Singular Präsens Aktiv Konjunktiv)

 

→Psalm 28,4

 

Vergilt jnen was ſie verdienet haben.

 

a) Vergilt ihnen, was sie verdient haben.

b) Zahle ihnen zurück, was sie verdient haben.

 

→Psalm 137,8

 

Wol dem der dir vergelte / wie du vns ge­than haſt.

 

a) Wohl dem, der dir vergelte, wie du uns getan hast.

b) Wohl dem, der dir vergelten möge, was du für uns getan hast.

c) Wohl dem, der dir bezahle, was du für uns getan hast.

 

 

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Hand

 

Hende

Hand, die

 

Hände, die

→Psalm 141,2

 

Mein Gebet müſſe fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.

 

Mein Gebet soll dir erscheinen wie ein Rauchopfer, das Er­he­ben meiner Hände wie ein Abendopfer.

 

Nimm mein Gebet als Rauchopfer und das Erheben mei­ner Hände als Abendopfer.

 

 

 

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gottlos

gottlos (Adjektiv)

Religiöser Begriff, der die Existenz Got­tes voraussetzt:

 

a) Zustand: los von Gott; von Gott verlassen; ohne Gott.

b) religiöse Grundhaltung: Gott nicht dienend; die Ehre, den Willen, die Gebote Got­tes missachtend

 

→Psalm 10,15

 

So wird man ſein gottlos we­ſen nimer finden.

 

So wird man sein gottloses Wesen niemals finden.

 

 

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on wandel

ohne Wandel (Ausdruck, veraltet)

Wandel (der) hat eigentlich die Bedeutungen im Wortfeld Lebensführung, Veränderung, aber auch Makel, Rückgängigmachung, Buße, Strafe, usw.

 

Die Wendung on wandel meint:

 

a) ohne Makel, makellos

b) kein Wandel, keine Veränderung, unverändert

c) ohne Änderung der Lebensweise und/oder der geistigen Haltung, integer

usw.

 

 

→Psalm 15,2

 

WEr on wandel ein her ge­het / Vnd recht thut / Vnd redet die war­heit von her­tzen.

 

a) Wer ohne Makel daher kommt, und Recht tut, und die Wahrheit von Herzen redet.

b) Wer integer und rechtschaffen ist, und dem die Wahrheit eine Herzensangelegenheit ist.

 

 

→Psalm 19,8

 

Das Ge­ſetz des HERRN iſt on wandel

 

a) Das Gesetz des HERRN ist unveränderlich

b) Das Gesetz des des HERRN ist makellos

c) Das Gesetz des HERRN ist vollkommen

 

 

 

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Heilige

Heilige, der

jemand, der religiöse Tugenden (göttlich vollkommen) lebt und daher verehrungswürdig ist.

 

 

Eine Person als Heiliger: →Dan 8,13:

 

ICH höret aber einen Heiligen reden / vnd der ſelbige Heilige ſprach zu einem der da redet / [...]

 

Ich hörte aber einen Heiligen reden, und der selbe Heilige sprach zu einem, der da redet [...]

 

 

GOTT als Heiliger: →Jes 30,15:

 

DEnn ſo ſpricht der HErr HERR / der Heilige in Iſrael / [...]

 

Denn so spricht GOTT der HERR, der Heilige in Israel [...]

 

 

 

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biſtu

bist du (Verb)

biſtu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
163 94 6 63

2. Person Singular Indikativ Aktiv von sein (Verb)

 

Präsens:

biſtu: bist du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→1Mos 3,9

 

Vnd Gott der HERR rieff Adam / vnd ſprach zu jm / Wo biſtu?

 

Und Gott der HERR rief den Menschen und sprach zu ihm: (Antworte gefälligst!) Wo bist du?

Umgangssprachlich umschrieben: Wo treibst du dich rum!?

 

→Psalm 139,3

 

Jch gehe oder lige / ſo biſtu vmb mich / Vnd ſi­heſt alle meine wege.

 

Ich gehe oder liege (und ich weiß): Du bist (ganz bestimmt) um mich herum! Und du siehst alle meine Wege.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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heilig

heilig (Adjektiv)

(In Abgrenzung zum Irdischen:) göttlich vollkommen und verehrungswürdig.

 

Das Adjektiv kommt häufig vor in den Verbindungen:

 

  • heiliger Altar
  • →heiliger Berg
  • heiliger Bund
  • heilige Engel
  • →heiliger Geist
  • heiliger Gott
  • heilige Götter
  • heiliges Haus
  • heiliger Himmel
  • heilige Hütte
  • heilige Kinder
  • heiliges Land
  • heilige Leu­te
  • heiliger Mann
  • →heiliger Name
  • heiliges Öl
  • heilige Propheten
  • heiliger Rock
  • heilige Schrift
  • heilige Stadt
  • heilige Stätte
  • heiliger Tempel
  • heilige Väter

u.a.

 

 

Ort, Boden: →2Mos 3,5:

 

Er ſprach / Trit nicht herzu / zeuch deine ſchuch aus von deinen Füſſen / Denn der Ort / da du auffſteheſt / iſt ein heilig land.

 

Er [GOTT] sprach: »Komme nicht näher! Ziehe deine Schuhe aus von deinen Füßen! Denn der Boden, auf dem du stehst, ist heiliges Land.«

 

 

Tätigkeiten: →2Mos 16,23:

 

Das iſts / das der HERR geſagt hat / Morgen iſt der Sab­bath der heiligen ruge des HERRN /

 

Das ist es, was der HERR gesagt hat: »Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN

 

Gegenstände: →2Mos 28,2:

 

Vnd ſolt Aaron deinem Bruder heilige Kleider machen / die herrlich vnd ſchön ſeien.

 

Und [ihr] sollt Aaron, deinem Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich und schön seien.

 

 

Menschen: →2Mos 19,6:

 

Vnd jr ſolt mir ein prieſterlich Königreich / vnd ein heiliges Volck ſein.

 

Und ihr sollt mir ein priesterliches Königreich und ein heiliges Volk sein.

 

 

GOTT: →Offb 4,8:

 

[...] vnd ſpra­chen / Heilig / heilig / heilig iſt der Gott der HERR / der Allmechtige / der da war / vnd der da iſt / vnd der da kompt.

 

[...] und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist der Gott, der HERR, der Allmächtige, der da war, und der da ist, und kommt und da sein wird.

 

 

 

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Frome

Fromme, der

a) der Brave, Tüchtige, Tapfere

b) der Nützliche, Gute

c) der Ordentliche, Ehrliche

d) der Unschuldige, Unsträfliche

e) der Gewissenhafte, Pflichtgetreue (gegenüber Gott)

f) der Fromme, Verehrende

 

 

Ein Mensch, der anhaltend (tüchtig) Gott und die Gebote pflichtgetreu verehrt, und dabei tapfer gegen alle Anfechtungen besteht.

 

 

→Jos 10,13

 

Iſt dis nicht geſchrieben im buch des Fromen?

 

Ist dies nicht geschrieben im Buch des Frommen?

 

 

 

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from

 

frum

fromm (Adjektiv)

a) brav, tüchtig, tapfer

b) nützlich, gut

c) ordentlich, ehrlich

d) unschuldig, unsträflich

e) gewissenhaft, lie­bevoll, pflichtgetreu (gegenüber Gott)

f) fromm, verehrend

 

 

Eine anhaltende (tüchtige), die Göttlichkeit pflichtgetreu verehrende Eigenschaft, die von Tapferkeit gegen alle Anfechtungen getragen wird.

 

 

from: →Psalm 94,15

 

DEnn Recht mus doch recht bleiben / Vnd dem wer­den alle frome Her­tzen zufallen.

 

Denn Recht muss doch Recht bleiben. Und dem wer­den alle frommen Herzen zufallen.

 

 

frum: → Lk 18,9

 

ER ſaget aber zu etlichen / die ſich ſelbs vermaſſen / das ſie frum we­ren /

 

Er sagte zu etlichen, die von sich selbst überzeugt waren, dass sie fromm wären ...

 

 

 

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nidrigſtu

niedrigst du (Verb; veraltet)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von niedrigen (Verb, veraltet)

erniedrigen

 

Präsens:

nidrigſtu: niedrigst du, erniedrigst du

 

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

nidrigſtu: erniedrigst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 18,28

 

Denn du hilffeſt dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigſtu.

 

Denn du hilfst dem elenden Volk. Die hochmütigen Augen aber erniedrigst du gewiss!

 

 

 

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liecht

licht (Adjektiv)

a) für Helligkeit (im Gegs. zur Finsternis): hell, leuchtend

b) für Lichtstrahlen (von Himmelskörpern, vom Feuer, von Lampen, usw.): strahlend

c) für leuchtende Körper wie Lichter, Leuchten, Lampen ( besonders im Plural): mit Glanz versehen, durchleuchtend, beleuchtend, strahlend usw.

 

→Psalm 18,29

 

Der HERR mein Gott machet meine fin­ſter­nis liecht

 

a) Der HERR mein Gott macht meine Finsternis hell

b) Der HERR mein Gott erhellt meine Finsternis

 

 

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zerſchmeiſſen

 

zeſchmeiſſen

 

zurſchmeiſſen

 

zuſchmeiſſen

zerschmeißen (Verb)

Kompositum zu →schmeiſſen, schmeißen (Verb)

 

durch Wurf aus der Ferne, durch Niederwerfen auf den Erdboden oder durch gewaltsamen Schlag:

 

et­was vollständig, gänzlich in Stücke werfen, in Stücke hauen, zerschlagen

 

zerſchmeiſſen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
6* 6 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Sämtliche Vorkommen des Verbs zerſchmeiſſen finden sich in Jer 51, dort in den Versen 21-23.

 

Hinweis: Luther verwendet ohne Unterscheidung:

 

  • zerſchmeiſſen
  • zeſchmeiſſen
  • zuſchmeiſſen.
  • zurſchmeiſſen.

 

Die Vorsilben »ze(r)-« und »zu(r)-«

 

Zur Verwendung der Vorsilben »zer«, »ze«, »zur« und »zu« in der Lutherbibel von 1545 siehe den Artikel:

 

→zer- | zer- (Vorsilbe).

 

 

→Jer 51,21-23

 

21Ich wil deine Roſſe vnd Reuter zerſcheitern / Ich wil deine Wagen vnd Furmenner zerſchmeiſſen. 22Ich wil deine Menner vnd Wei­ber zerſchmeiſſen / Ich wil deine alten vnd Jungen zerſchmeiſſen / Ich wil deine Jüng­lin­ge vnd Jung­fraw­en zerſchmeiſſen. 23Ich wil deine Hirten vnd Herde zerſchmeiſſen / Ich wil deine Bauren vnd joch zerſchmeiſſen / Ich wil deine Für­ſten vnd Herrn zerſchmeiſſen.

 

21Ich will deine Pferde und Reiter in Stücke hauen. Ich will deine Wagen und Wagenlenker in Stücke hauen. 22Ich will deine Männer und Wei­ber in Stücke hauen. Ich will deine Alten und Jungen in Stücke hauen. Ich will deine jungen Männer und Frauen in Stücke hauen. 23Ich will deine Hirten und Herden in Stücke hauen. Ich will deine Bauern und [ihre] Gespanne in Stücke hauen. Ich will deine Fürsten und Herrscher in Stücke hauen.

 

 

Anmerkung zu Jer 51,21-23:

 

Die Lutherbibel 2017 verkürzt die Aufzählungen vers­wei­se, wohl um die stän­di­ge Wie­der­ho­lung des Wor­tes zerſschmeiſſen (dort: zer­schmet­tern) zu ver­mei­den:

 

21Durch dich zerschmettere ich Rosse und Reiter, Wagen und Fahrer.

22Durch dich zerschmettere ich Männer und Frauen, Alte und Junge, Jüng­lin­ge und Jungfrauen.

23Durch dich zerschmettere ich Hirten und Herden, Bauern und Gespanne und Fürsten und Herren.

 

Dadurch geht allerdings die Dramatik verloren, die in dieser Aufzählung steckt. Es handelt sich nicht um eine bloße Bestandsaufnahme. Vorstellbar ist viel eher eine Szene, in der der Sprecher erregt im Raum läuft und dabei aus dieser Erregung ein Wortpaar (»Wagen und Wagenlenker«, usw.) nach dem anderen spricht. Immer heftiger ist er zugange, immer benutzt er das selbe Verb, was die Erregung und den Zorn unterstreicht, die diese Szene bestimmen, und was in sein fatales Urteil in Vers 24 mündet.

 

Die Wortpaare dienen dazu, jeweils die Vollständigkeit in einem Bereich zu unterstreichen (nicht nur die Bauern, auch ihre Gerätschaft, usw.). Die zahlreichen Wortpaare verdeutlichen letztendlich, dass alle Menschen im Land und ihr Lebensraum betroffen sind, ohne Ausnahmen.

 

Die Kernaussage dieses Abschnitts ist (im Zusammenhang mit den Versen 20 und 24): Ihr ward mir ein gutes Werkzeug (»Hammer« und »Kriegswaffe«, Vers 20) gegen andere Völker, und ihr habt alles niedergemetzelt. Aber nun trifft es euch wegen eurer Bos­heit auf gleiche Weise! (Vers 24). Was den Chaldäern zustoßen soll, ist in den Versen 21-23 dramatisch vorgetragen.

 

Der hebräische Text verwendet für diese Schilderung wie Luther jeweils ein Wortpaar und immer das selbe Verb (וְנִפַּצְתִּי, wənippaṣətiy, »und ich zerschlug«). Hier ist Luther 1545 sowohl formal wie auch in der beabsichtigten Aussage deutlich dichter am hebräischen Text als die neue Übersetzung der Lutherbibel 2017.

 

 

→Psalm 2,9

 

Wie Töpffen ſoltu ſie zeſchmeiſſen.

 

Schlag sie in Stücke, als wären es Tontöpfe!

 

 

→Psalm 68,22

Aber Gott wird den Kopff ſei­ner Feinde zuſchmeiſſen ſampt jrem Harſcheddel.

 

Aber Gott wird den Kopf seiner Feinde zerschmettern mitsamt ihrem Haarschopf.

 

 

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Maur

 

Mauren

Mauer, die

 

Mauern, die

mauren zu Je­ru­ſa­lem: die Mauern Jerusalems

 

 

→Psalm 78,13

 

Er zurteilet das Meer / vnd lies ſie durch hin gehen / Vnd ſtellet das Waſſer / wie eine Maur.

 

Er teilte das Meer und lies sie hindurch gehen. Und <er> stellte Wasser <auf> wie eine Mauer.

 

 

 

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on wandel

ohne Wandel (Ausdruck, veraltet)

Wandel (der) hat eigentlich die Bedeutungen im Wortfeld Lebensführung, Veränderung, aber auch Makel, Rückgängigmachung, Buße, Strafe, usw.

 

Die Wendung on wandel meint:

 

a) ohne Makel, makellos

b) kein Wandel, keine Veränderung, unverändert

c) ohne Änderung der Lebensweise und/oder der geistigen Haltung, integer

usw.

 

 

→Psalm 15,2

 

WEr on wandel ein her ge­het / Vnd recht thut / Vnd redet die war­heit von her­tzen.

 

a) Wer ohne Makel daher kommt, und Recht tut, und die Wahrheit von Herzen redet.

b) Wer integer und rechtschaffen ist, und dem die Wahrheit eine Herzensangelegenheit ist.

 

 

→Psalm 19,8

 

Das Ge­ſetz des HERRN iſt on wandel

 

a) Das Gesetz des HERRN ist unveränderlich

b) Das Gesetz des des HERRN ist makellos

c) Das Gesetz des HERRN ist vollkommen

 

 

 

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durchleutern

durchläutern (Verb, veraltet)

völlig reinigen, lauter machen durch Ausschmelzen, Auskochen, Durchseihen.

 

→Psalm 105,19

 

Bis das ſein wort kam / Vnd die Rede des HERRN jn durchleutert.

 

wörtlich: Bis sein Wort kam, und die Rede des HERRN ihn durchläuterte.

 

sinngemäß: Bis ihn seine Worte trafen, und die Rede des HERRN ihn durch und durch reinigte.

 

 

 

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vertrawen

vertrauen (Verb)

 

a) das verstärke trauen: man vertraut jemandem, dem man nichts Böses zutraut

b) jemandem et­was zutrauen

c) (an et­was) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf

d) gläubig, zuversichtlich sein

 

 

→Psalm 18,31

 

Er iſt ein Schild allen die jm vertrawen.

 

Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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on

ohne (Präposition)

Wegfall einer Sache oder eines Grundes

 

→Psalm 18,32 on der HERR: ohne dem HERRN

 

→Psalm 27,12 on ſchew: ohne Scheu

 

→Psalm 35,15 on meine ſchuld: ohne meine Schuld

 

→Psalm 18,32 on vn­ſer Gott: ohne unserem Gott

 

→Röm 1,9 on vnterlas: ohne Unterlass

 

→Psalm 7,5 on vrſach: ohne Ursache, ohne Grund, grundlos

 

→Psalm 15,2 on wandel: ohne Makel, makellos, unverändert

 

→Psalm 105,34 on zahl: ohne Zahl, zahllos, unzählig

 

→Röm 4,6 on zuthun: ohne Zutun

 

→Röm 4,9 on zweiuel: ohne Zweifel, zweifelsohne, zweifellos

 

 

 

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ehren

ehern (Adjektiv, veraltet)

aus Erz bestehend, aus Eisen bestehend

 

→Psalm 18,37

 

Er leret meine Hand ſtreitten / Vnd leret mei­nen Arm einen ehren bogen ſpannen.

 

a) Er lehrt meiner Hand zu streiten, und er lehrt meinem Arm einen ehernen Bogen zu spannen.

a) Er lehrt meiner Hand zu streiten, und er lehrt meinem Arm einen eisernen Bogen zu spannen.

 

 

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Heil

Heil, das

im unterschiedlichen Sinn gebraucht umfasst es immer eine positive Wendung (beispielsweise Genesung von Krankheit). Es impliziert u. a. Wohlergehen, Wohlbefinden, Glück, Rettung aus irgendeiner Gefahr oder Not, usw.

 

Luther sieht hinter dem Wort Heil mehr als nur das Wort »Hilfe«, das sich im hebräischen Text befindet, und nutzt es stattdessen. Es impliziert den Sieg, die Kehrtwende zum Guten hin.

 

 

→Psalm 98,2

 

Der HERR leſſt ſein Heil verkündigen

 

Frei übersetzt: Jahwe lässt verkündigen, dass er die Hilfe zum Sieg ist (über Feinde, Gottlose, Ungerechtigkeit, Unrecht, usw.).

 

→Psalm 98,3

 

Aller welt ende ſe­hen das Heil vn­ſers Got­tes.

 

Frei übersetzt: Die ganze Welt sieht die Hilfe unseres Got­tes <bei der Wende zum Guten hin>.

 

 

 

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machſtu

machst du (Verb)

machſtu
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
19 15 2 2

2. Person Singular Indikativ Aktiv von machen (Verb)

 

Präsens:

machſtu: machst du

 

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

machſtu: machst du (ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

 

→Psalm 18,36

 

Vnd wenn du mich demütigeſt / machſtu mich gros.

 

Und wenn du mich demütigst, machst du mich groß!

 

 

 

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gehen

gehen (Verb)

allgemein: Bewegung des Laufens, auch: des Ablaufs

 

a) Bewegung

a.1) gemächlich laufen

a.2) sich kontinuierlich schrittweise bewegen

 

b) Vorgang

b.1) eintreten, passieren

b.2) geschehen

b.3) verlaufen, ablaufen

 

siehe auch: →zugehen

 

 

Bewegung: →1Mos 3,14

 

Auff deinem Bauch ſoltu gehen / vnd erden eſſen dein leben lang /

 

Auf deinem Bauch sollst du gehen und Erde fressen dein Leben lang.

 

 

Vorgang: →1Mos 4,14

 

So wird mirs gehen / das mich todſchlage wer mich findet.

 

So wird es mir gehen, dass mich totschlägt, wer mich findet.

 

 

 

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vmbkeren

umkehren (Adjektiv)

in die entgegengesetzte Richtung kehren, wenden

 

→Psalm 18,38

 

Jch wil mei­nen Feinden nachiagen vnd ſie ergreiffen / Vnd nicht vmbkeren / bis ich ſie vmbbracht habe.

 

Ich will mei­nen Feinden nachjagen und sie ergreifen, und nicht umkehren, bis ich sie umgebracht habe.

 

 

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vmbbringen

umbringen (Verb)

1a) an einen anderen Ort bringen, zurückbringen

1b) jemanden zu Boden bringen, werfen

1c) jemanden wegbringen

2a) Lebewesen: ums Lebens bringen, das Leben nehmen, töten

2b) einen Menschen: morden

2c) von Menschen: sich das Leben nehmen

3a) eine Sache: et­was zunichte machen

3b) eine Sache: durchbringen, vertun, vergeuden, verprassen

 

→Psalm 40,15

 

SChemen müſſen ſich vnd zu ſchanden wer­den / die mir nach meiner Seelen ſtehen / das ſie die vmbbringen

 

Schämen müssen sich und bloßgestellt wer­den, die mir nach meiner Seele trachten, um sie umzubringen.

 

 

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verſtören

zerstören (Verb)

1) et­was zerstören, verwüsten

2) jemanden verstören, stören

 

Siehe auch: →Verſtörer (Substantiv)

 

 

→Jes 33,1

 

WEh aber dir du Verſtörer / meinſtu du wer­deſt nicht verſtöret wer­den?

 

Weh aber Dir, du Zerstörer! Meinst du etwa, du wirst nicht zerstört wer­den?

 

Anmerkung zu Jes 33,1:

Luther hatte bei seiner Übersetzung die unmittelbare Folge für den Zerstörer gleich im ersten Satz herausgearbeitet. Die genauere Übersetzung moderner Bibelausgaben leistet das nicht so direkt. So übersetzt beispielsweise die Lutherbibel 2017: »Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist,«. Hier kommt die Konsequenz erst im nächsten Satz zum Tragen (siehe dort).

 

 

 

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zeſtoſſen

 

zuſtoſſen

zerstoßen (Verb)

a) stoßen, in Stücke stoßen

b) zertrümmern, zermalmen

 

zeſtoſſen: →Psalm 44,6

 

Durch Dich wöl­len wir vn­ſer Feinde zeſtoſſen

 

Durch dich wer­den wird unsere Feinde zermalmen.

 

 

zuſtoſſen:→Jes 27,9

 

Jn dem / das er alle ſteine des Altars machet / wie zuſtoſſen ſteine zu aſſchen /

 

a) In dem, dass er alle Steine des Altars macht, wie zerstoßene Steine zu Asche

b) In dem er alle Steine des Altars zerstört, gleich wie Steine zu Asche zerstoßen wird.

 

 

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zenckiſſch

 

zenckiſch

zänkisch (Adjektiv)

zu Zank und Streit veranlagt

 

Mit »s« und »sch«: zenckiſſch

 

→Psalm 18,44

 

Du hilffſt mir von dem zenckiſſchen Volck

 

Du hilfst mir vor dem zänkischen Volk

 

Nur mit »sch«: zenckiſch

 

→Psalm 31,21

 

Du verdeckeſt ſie in der Hütten / fur den zenckiſchen Zungen.

 

Du verbirgst sie in der Hütte vor den zänkischen Zungen.

 

 

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Heubt

Haupt, das

a) (gehobener Ausdruck für:) Kopf

 

b) von Menschen: die vorstehende Person (einer Grup­pe)

 

c) von Dingen: das wichtigste, das he­r­aus­ra­gen­de Ele­ment

 

 

Das Wort kommt in zahlreichen Zu­sam­men­set­zun­gen vor. So in der Luther­bi­bel von 1545 bei­spiels­wei­se:

 

Heuptborn (Hauptquelle)

Heubtbücher (Hauptbücher)

Heupthar (Kopfhaar)

Heuptkrafft (Hauptkraft)

Heubt­leu­te (Hauptmänner; Vorsteher)

Heubtman (Hauptmann)

Heubtmenner (Hauptmänner)

Heuptquelle (Hauptquelle)

Heubtſa­chen (Hauptsachen)

Heubtſchmuck (Kopfschmuck)

Heuptſchrifft (Hauptschrift)

Heubtſpruch (Haubtspruch)

Heuptſprüch (Hauptspruch)

Heubtſtad (Hauptstadt)

Heubtſtück (Hauptstück)

Heubt­ſum­ma (Gesamtsumme)

→Heubtwaſſer (Hauptstrom)

 

 

Der menschliche Kopf: →Rom 12,20

 

Wenn du das thuſt / ſo wir­ſtu few­ri­geKolen auff ſein Heubt ſamlen.

 

Wenn du das tust, dann wirst du glühende Kohlen auf seinem Kopf sammeln.

 

 

Übertragen: →Eph 1,22

 

Vnd hat alle ding vn­ter ſei­ne Füſſe ge­than / vnd hat In geſetzt zum Heubt der Gemeine

 

Und hat alle Dinge unter seine Füße getan und hat Ihn gesetzt zum Haupt der Gemeinde

 

 

Von Dingen: →2Mos 26,23-24

 

23dazu zwey bret hinden an die zwo ecken der Wonung / 24das ein jglichs der beider ſich mit ſei­nem ortbret von vnten auff geſelle / vnd oben am heubt gleich zu­ſa­men kome mit einem klammer /

 

Dazu [mache] zwei Bretter hinten an die beiden Ecken des Zeltes, dass ein jedes der beiden sich mit seinem Eckbrett von unten zusammenfüge und oben am Kopfende zusammengeahlten wer­de mit einer Klammer.

 

 

 

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Heiden

Heiden, die

 

Heide, der

Heiden
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
684 412 120 152

Im Alten Testament nur im Plural gebräuchlich.

 

(eigtl. Völker). Im religiösen Sinn sind Heiden Menschen, die nicht an Gott glauben bzw. angehörige fremder Religionen.

 

Gemeint sind (allumfassend) Völker mit fremden Religionen und fremden Gotteskulten aus der Sicht des Sprechenden in Abgrenzung zum Volk Gottes, die anderen bzw. fremden Völker.

 

 

→1Sam 8,5

 

vnd [ſie] ſpra­chen zu jm [d. i. Samuel] / Sihe / Du biſt alt wor­den / Vnd deine Söne wandeln nicht in deinen wegen / So ſetze nu einen König vber vns / der vns richte / wie alle Hei­den haben.

 

... und sie sprachen zu Samuel: »Schau, du bist alt ge­wor­den und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Setze daher einen König ein, der über uns Recht spreche, so, wie ihn alle anderen Völker haben!«

 

 

Im Neuen Testament verwendet Luther das Wort auch im Singular.

 

Unsere Übersetzung »Ungläubiger« trifft es nicht ganz: Gemeint ist in den Texten eigentlichen eine Person, die einem anderen Staat angehört und daher eine andere Religion ausübt. Der Begriff »Ausländer« würde allerdings in der heutigen Zeit noch weniger passen.

 

→ Mt 18,17

 

Höret er die Gemeine nicht / So halt jn als einen Heiden vnd Zölner.

 

Hört er nicht auf die Gemeinde, dann halte ihn für einen Ungläubigen und Zöllner.

 

 

→1Tim 5,8

 

So aber jemand die ſei­nen / ſon­der­lich ſei­ne Hausgenoſſen / nicht verſorget / der hat den glauben verleugnet / vnd iſt erger denn ein Heide.

 

Wenn aber jemand die Seinen, insbesondere seine Mitbewohner, nicht versorgt, dann hat er den Glauben verleugnet, und er ist schlimmer als ein Ungläubiger.

 

 

 

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frembd

fremd (Adjektiv)

Hauptbedeutungen:

 

a) fernher sein, aus weiter Ferne sein

benutzt z. B. für Menschen, die aus fernen oder anderen Ländern stammen (so für Ausländer).

 

b) nicht eigen sein, nicht angehören

benutzt z. B. für Menschen, die nicht dem eigenen oder beschriebenen Personenkreis angehören (z. B. Familien, Gesellschaften, Dörfer, Städte, usw.).

 

Das Adjektiv kann sich auf alles in der Lebenswelt beziehen (Sachen, Tiere, Menschen, Götter, Sprachen, Ideen, Rituale, usw.).

 

 

→Psalm 18,45-46

 

Ja den frembden Kindern hats wi­der mich gefeilet. Die frembden Kinder verſchmachten / Vnd zappeln in jren banden.

 

Ja, die fremden Kinder haben gegen mich versagt. Die fremden Kinder vergehen vor Sehnsucht und zappeln in ihren Räuberbanden.

 

 

 

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feilen

fehlen (Verb)

im Sinne von:

irren, fehlschlagen, nicht treffen, nicht gelingen, versagen

 

 

→Psalm 81,16

 

Vnd die den HERRN haſſen / Müſten an jm feilen

 

Und die den HEERN hassen, müssten an ihm zerbrechen.

 

 

 

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verſchmachten

verschmachten (Verb)

in Sehnsucht nach et­was zugrunde gehen.

 

schmachten (Verb)

 

heftig hungern oder dürsten; ein sehnliches Verlangen nach et­was haben.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Freuel

 

freuel

Frevel, der

mhd: frevel

Bewusster Verstoß gegen die geltende (göttliche oder weltliche) Ordnung aus Übermut, Auflehnung oder Missachtung.

 

→Psalm 55,10

 

Denn ich ſe­he freuel vnd hadder in der Stad.

 

Denn ich sehe Frevel und Hader in der Stadt.

 

 

Adjektivisch gebraucht

 

→Psalm 35,11

 

Es tretten freuel Zeugen auff / Die zeihen mich des ich nicht ſchüldig bin.

 

Es treten falsche Zeugen auf. Sie bezichtigen mich, obwohl ich nicht schuldig bin.

 

 

 

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Geſalbte

 

Geſalbete

Gesalbte, der

Mensch, der durch Salbung geweiht und geheiligt ist.

 

1. Nach biblischer Sitte bezeichnet der Begriff Könige. U. a. beinhaltet das Ritual der Krönung die Salbung mit wertvollen Ölen.

 

2. »Der Gesalbte« bezeichnet den Messias, den von den Juden erwarteten mächtigen König: Wir haben den Messias funden (welches ist verdolmetscht der Gesalbete) (Joh 1,14).

 

Der Gesalbte:

- hebräisch: ‏משיח, Messias

- in griechischer Transkription: Μεσσίας, Messias

- ins Griechische übersetzt: Χριστός, Christos

- latinisiert: Christus.

 

3. Ein Gesalbter ist ein Eingeweihter, einer der mit den Geheimnissen einer Gesellschaft, eines Bundes u. s. w. bekannt ist.

 

 

Bezeichnung für den König

 

→Psalm 18,51

 

Der ſei­nem Könige gros Heil beweiſet vnd wolthut ſei­nem Geſalbeten / Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

Der seinem König große Hilfe erweist, der seinem Gesalbten Gutes tut, David und allen seinen Nachkommen

 

 

 

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Dauid

David

hebräisch: דָּוִד (dͻwid) oder דָּוִיד (dͻwīd)

lateinisch: David

griechisch: Δαυιδ (David)

 

Zur Person Davids

 

Nach der biblischen Überlieferung war David König von Juda und nach Saul der zweite König Israels. Er lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr.

 

Genauere Lebensdaten sind unbekannt. Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer. Schließlich wurde er Sauls Nachfolger als König über Israel.

 

 

David in der Bibel

 

Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuel­büchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.

 

König David gilt als der Autor von 73 Psalmen. Siehe dazu die folgenden Artikel:

 

→Psalm Davids

 

→Gülden Kleinod Davids

 

→Unterweisung Davids

 

→Lied Davids

 

→Psalmlied Davids

 

→Gebet Davids

 

→Unschuld Davids

 

→Lob Davids

 

→Davids

 

 

 

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Samen

 

ſamen

Samen, der

 

Nachkommen, die

Im eigentlichen Sinn sind Samen Gebilde, die sich aus den Blüten von Pflanzen entwickeln, und aus denen in geeigneter Umgebung neue Pflanzen wachsen können. Beim Menschen bezeichnet Samen das Sperma.

 

Luther verwendet den Begriff Samen in Bezug auf Menschen immer wieder in der Bedeutung Nachkommen.

 

→Psalm 105,6 (u.a.)

 

der ſamen Ab­ra­hams

 

die Nachkommen Ab­ra­hams

 

 

→Psalm 22,24

 

Es ehre jn aller ſame Jacob / vnd fur jm ſchewe ſich aller ſame Jſrael.

 

Es mögen ihn alle Nachkommen Jakobs ehren, und alle Nachkommen Israels mögen sich vor ihm erschrecken

 

 

→Psalm 18,51

 

Dauid vnd ſei­nem Samen ewiglich.

 

David und allen seinen Nachkommen.

 

 

→Röm 1,3

 

der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch

 

der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch

 

 

 

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Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 
 
Anhang

Der Psalm 18 im evangelischen Kirchenjahr

Ordnung der Predigtexte und Lesungen 1978/1979 - 2017/2018

 

2. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 18,2

Das evangelische Kirchenjahr

→4. Sonntag nach Trinitatis 2012/2013

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

 

Ordnung der Predigtexte und Lesungen ab 2018/2019

 

2. Sonntag nach Trinitatis | Hallelujavers Ps 18,2b.3a

Das evangelische Kirchenjahr

→2. Sonntag nach Trinitatis 2023/2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm und Lied­aus­wahl für die Wo­che so­wie die Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 

3. Juli oder 21. Dezember – Tag des Apostels Thomas | Psalm 18,2-7.17.2

Das evangelische Kirchenjahr

→Apostel Thomas 2023/2024

Gedenktag am 3. Juli 2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

0

Das evangelische Kirchenjahr

→Apostel Thomas 2023/2024

Gedenktag am 21. Dezember 2024

Der Artikel zeigt Spruch, Psalm, Lied­aus­wahl und Bi­bel­tex­te für Le­sun­gen und Pre­dig­ten nach der Kir­chen­ord­nung.

 
Sabrina

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SK Version 03.10.2024  

 
Biblia
1545
Ps
18