Wörterbuch zur Lutherbibel

X. Band, Buchstabe K

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Luther-Deutsch – Deutsch

X. Band

 

Buchstabe

K

 

Register

Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

Aktuelle Sortierfolge:
 
→ Luther-Deutsch – Deutsch

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→Deutsch – Luther-Deutsch

Artikel aus
Band X | Buchstabe K

Namen, Wörter und Begriffe

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

K, k

K, k (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

K

k

Beschreibung

K k

reguläre Schrifttype für einfachen Text

K k

Schrifttype für Auszeichnungen

K k

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

K k

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

K

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

K

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

 

Hinweise

 

Der Großbuchstabe »K« der Frakturschrift sollte nicht mit dem »R« verwechselt wer­den. Hier ne­ben­ein­an­der im Ver­gleich »K« (links) und »R« (rechts) aus dem Zei­chen­satz für Fließ­text:

 

K | R

 

Der Kleinbuchstabe »k« der Frakturschrift sollte nicht mit dem »t« verwechselt wer­den. Hier ne­ben­ein­an­der im Ver­gleich »k« (links) und »t« (rechts) aus dem Zei­chen­satz für Fließ­text:

 

k | t

 

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kain

Kain (Name)

hebräisch:: קין

lateinisch: Kain

griechisch: Καιν (Kain)

 

Der erste Sohn von Adam und Eva.

 

Kain war der erste Mensch, der durch Geburt zur Welt kam und auf diese Weise den Lebenshauch, das Leben, von Gott an Adam und Eva unmittelbar gespendet, durch Vererbung erlangte.

 

 

→1Mos 4,1

 

Über seine Geburt ist in 1Mos 4,1 dies vermerkt:

 

Eva gebar den Kain / vnd ſprach. Jch habe den Man des HERRN.

 

Luther erklärt dazu im Scholion, dass sich Eva über die Geburt Kains einerseits erstaunt und anderseits gefreut hatte.

 

Luther: Ey Gott ſey gelobt / Da hab ich den HERRN den Man / den Samen / der dem Satan oder Schlangen den Kopff zutretten ſol / Der wirds thun.

 

Dabei bezieht sich Luther nicht auf Kain als Person, sondern auf den Samen, auf die Nachkommen von Adam und Eva, auf die Kinder Got­tes. Er deutet damit an, dass in dieser Nachkommenschaft Jesus steht, der der Schlange den Kopf zertreten wird (siehe dazu →1Mos 3,14f.).

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Caninichen

 

Kaninichen

 

Caninchen

Kaninchen, das

Klippdachs, der

wildlebendes, dem Hasen ähnliches Tier.

 

Luther benutzt das allseits bekannte Kaninchen, um einem in Europa unbekannten Tier für seine Le­ser­schaft ein Ge­sicht zu ge­ben: dem Klipp­dachs.

 

Das Tier, das in den biblischen Quellen gemeint ist (hebräisch שׇׁפׇן šāfān; griechisch χοιρογρύλλιον choirogrýllion), ist nach Ansicht der neueren Forschung mit hoher Wahrscheinlichkeit der Klippschliefer oder Klippdachs (Procavia capensis).

 

Luther lag gar nicht so schlecht mit der Wortwahl für seine Übersetzung: Dieses Tier ähnelt einem Kaninchen durchaus in Fell und Größe. Es ist zudem kein Hase, der eigenständig in den biblischen Schriften genannt ist und von ihm un­ter­schie­den wer­den sollte. Allerdings erinnert der Klippdachs von der äußeren Form her eher an ein Murmeltier oder ein Nutria. Das Tier stellt aber eine eigene, unabhängige Art dar.

 

Die verschiedenen Schreibweisen in der Lutherbibel erklären sich hinreichend aus den großen Zeitspannen, die zwischen den Übersetzungen der verschiedenen Texte lagen.

 

Caninichen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
2* 2 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Kaninichen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Caninchen
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

Caninichen

 

→Spr 30,26

 

Caninichen ein ſchwach volck / Dennoch legts ſein haus in den felſen /

 

Die Klippdachse sind ein schwaches Volk. Dennoch bauen sie ihr Haus in den Felsen.

 

 

Verweis3Mos 11,5

 

Die Caninichen widerkewen wol / aber ſie ſpalten die Klawen nicht / Da­r­umb ſind ſie vnrein.

 

Die Klippdachse käuen zwar wieder, aber sie spalten die Klauen nicht. Darum sind sie unrein.

 

 

Kaninichen

 

→Psalm 104,18

 

Die hohen Berge ſind der Gemſen zuflucht / Vnd die Steinklufft der Kaninichen.

 

Die hohen Berge sind der Gämsen Zuflucht und die Steinkluft der Klippdachse.

 

 

Caninchen

 

Verweis5Mos 14,7

 

Das Camel / der Haſe / vnd Caninchen / die da widerkewen / vnd doch die klawen nicht ſpalten / ſollen euch vnrein ſein.

 

Das Kamel, der Hase und der Klippdachs, die [zwar] alle wiederkäuen aber [eben] die Klauen nicht spalten, sollen für euch unrein sein.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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kanſtu

kannst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von können (Verb)

 

Präsens:

kanſtu: kannst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Rom 2,1

 

DARumb / o Menſch / kanſtu dich nicht entſchüldigen / wer du biſt / der da richtet.

 

Darum, o Mensch: Du kannst dich nicht entschuldigen, für das, was du bist, wenn du richtest!

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kebsweib

Kebsfrau, die (veraltet)

 

Nebenfrau, die

ahd,mhd: kebeswîp

 

Das Wort ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern »Kebs« (»Kebes«) und »Weib«, weshalb in der Frakturschrift das »S« in der Wortmitte als »rundes S« von Kebs erhalten bleibt und nicht durch das »lange S« ersetzt wird.

 

Der Begriff »Kebsweib« (auch: »Kebsfrau«) bezeichnet eine Nebenfrau, die rechtlich zum Haushalt des Mannes gehören konnte, die aber mit dem Mann nicht förmlich verheiratet war. Sie erfüllte in erster Linie die Funktion einer Geliebten im engen Sinne. Mit dem Kebsweib wurde der Beischlaf legal vollzogen.

 

Andere Begriffe, die dem Wort Kebsweib ent­spre­chen, waren bzw. sind:

 

a) Beischläferin (das meint in diesem Sinne Geliebte)

b) Nebenweib, Zuweib, Beifrau, Beiweib

c) Konkubine (aus dem Lateinischen; Beischläferin),

d) Mätresse (aus dem Französischen: Geliebte eines verheirateten Mannes)

 

Kebsweib
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
39 38 1 0

 

Im Judentum (und anderen Kulturen jener Zeit) war aus der Sicht des Mannes Polygamie zulässig: Ein Mann konnte mehrere Frauen ehelichen. Mehr noch: Er konnte mit weiteren Frauen unter bestimmten Vor­aus­set­zun­gen legal schlafen, sie als Mätresse hal­ten, ohne sie formal ehelichen zu müssen.

 

Eine Frau, die einen Mann heiratete, war seine Hauptfrau (Luther: Weib). Es war für den Mann möglich, mehrere Frauen zu ehelichen. Weitere Frau­en, die er sich insbesondere für die Ausübung des Geschlechtverkehrs erwählte, wurden als Kebsweiber bezeichnet. Dabei entsprach die Bindung des Man­nes zur Frau jedoch einem eheähnlichen Ver­hält­nis, das sich in Verantwortung und Fürsorge ausdrückte.

 

So waren Kebsfrauen dem Mann einen eheähnlichen Gehorsam schuldig (Treue), wurden von ihm ver­sorgt und genossen seinen Schutz, blieben aber in vielen rechtlichen Fra­gen hinter den Ehefrauen zu­rück. So konnten ihre Kinder bei­spiels­wei­se nicht un­mit­tel­bar Erb­an­sprü­che gegenüber dem Va­ter gel­tend machen.

 

 

→Ri 8,30-31

 

30Vnd Gideon hatte ſiebenzig Söne / die aus ſei­ner hüfft komen waren / Denn er hatte viel Wei­ber. 31Vnd ſein Kebs­weib das er zu Sichem hatte / gebar jm auch einen Son / den nennet er AbiMelech.

 

Und Gideon hatte siebzig Söhne, die aus seiner Hüfte gekommen waren, denn er hatte viele Frauen. Und seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm auch einen Sohn. Den nannte er Abimelech.

 

Anm: Die Geschichte erzählt im weiteren Verlauf, dass Abimelech nach dem Tod seines Vaters Gideon mit Hilfe der Familie seiner Mutter siebzig Brüder tötete, damit er die Erbfolge antreten kann. Zwar wurde Abimelech in Sichem zum König ausgerufen, doch Jotam, der jüngste Sohn Gideons, überlebte das Gemetzel. Jotam verfluchte Abimelech, der Jahre später bei der Belagerung von Tebez ums Leben kam. Es ist die Geschichte vom Aufstieg und Fall des Sohns eines »Kebsweibs«.

 

 

→1Kon 11,3

 

Vnd er hatte ſieben hundert Wei­ber zu Frawen / vnd drey hundert Kebsweiber / Vnd ſei­ne Wei­ber neigeten ſein hertz.

 

Und er [Salomo] hatte siebenhundert Frauen und dreihundert Nebenfrauen, und seine Frauen verleiteten sein Herz.

 

Anm.: Salomos Vielweiberei stellte an sich kein Pro­blem dar. Die biblischen Autoren kritisieren viel­mehr, dass er viele Frauen frem­der Kulturen hei­ra­te­te und ihnen dann auch noch die Ausübung ihrer re­li­gi­ö­sen Bräu­che er­laub­te, sie da­rin so­gar un­ter­stütz­te. Dies widersprach in doppelter Weise göttlichen Geboten. Die Autoren sahen die Schuld jedoch nicht bei Salomo, der wohl äußerst stark auf schöne Frauen reagierte, sondern bei den Frauen, die ihn in ihren Bann zogen. Die Frauen »verleiteten sein Herz«, sie verführten ihn dazu, göttliche Gebote zu missachten.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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keichen

keichen (Verb, veraltet)

keuchen

mhd: kîchen

 

a) laut und stark oder schwer at­men

b) den keich­hus­ten(Keuch­hus­ten) ha­ben

c) keichend ar­bei­ten, sich aufs höchs­te an­stren­gen

d) von hef­ti­ger Be­gier­de ge­trie­ben for­dern: kei­chend ver­lan­gen

e) keichend lau­fen, ge­hen. usw.

f) keichend sa­gen, ru­fen, mel­den, usw-

g) atmen

 

 

→Sir 31,22, es geht um Mä­ßig­keit beim Es­sen:

 

22EIn ſit­ti­ger Menſch / leſſt jm am ge­rin­gen ge­nü­gen / drumb darff er in ſei­nem Bet­te nicht ſo kei­chen. 23Vnd wenn der Ma­gen meſ­ſig ge­hal­ten wird / ſo ſchlefft man ſanfft /

 

»Ein sittiger Mensch läßt sich am Ge­rin­gen ge­nü­gen; da­rum darf (braucht; muss) er in sei­nem Bet­te nicht so keu­chen. Und wenn der Ma­gen mä­ßig ge­hal­ten wird, so schläft man sanft.«

 

 

 

SK Version 14.11.2024  

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Keiſer

Kaiser

Titel des römischen Imperators und Alleinherrscher des Rö­mi­schen Reiches.

 

 

Die Kaiser zur Zeit Jesu

 

Für die Jesus-Geschichten des Neuen Testaments sind ins­be­son­de­re die beiden ersten Kaiser Roms von Bedeutung:

 

1. Augustus

 

* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius;
† 19. August 14 n. Chr.

Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars

(verkürzter) Titel: Imperator Caesar Augustus

Regierungszeit: 31 v. Chr. bis 14 n. Chr.

Erster römische Kaiser und Alleinherrscher des Römischen Reiches.

 

Geburt und Kindheit Jesu

Jüdische Herrscher dieser Zeit: a) (bis 4 v. Chr.) Herodes der Große, b) (ab 4 v. Chr.) Herodes Archelaos (Judäa, bis 6 n. Chr.) , Herodes Antipas (Galiläa), Herodes Phillipos. (Dekapolis)

 

2. Tiberius

 

* 16. November 42 v. Chr. als Tiberius Claudius Nero; † 16. März 37 n. Chr.

(verkürzter) Titel: Imperator Tiberius Caesar Augustus

Regierungszeit: 14 - 37 n. Chr.

 

Wirken, Passion, Kreuzigung und Auferstehung Jesu.

Jüdische Herrscher dieser Zeit: römischer Prokurator (Judäa), Herodes Antipas (Galiläa), Herodes Phillipos (Dekapolis).

 

Weitere Kaiser des 1. Jahrhunderts

 

Für die Geschichte der frühen Christengemeinden (Briefe), für die Reisen der Apostel und für die die Geschichte Palästinas jener Zeit spielen weitere Kaiser des 1. Jahrhunderts eine Rolle. Von ihnen sind hier nur Name und Regierungszeit genannt:

 

Kurzer Name

Geburtsname
Herrschername

Regierungs-
zeit

Caligula

Gaius Iulius Caesar (Germanicus)
Gaius Caesar Augustus Germanicus

37-41

Claudius

Tiberius Claudius Drusus
Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus

41-54

Nero

Lucius Domitius Ahenobarbus
Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus

54-68

Galba

Servius Sulpicius Galba
Servius Galba Imperator Caesar Augustus

68-69

Otho

Marcus Salvius Otho
Imperator Marcus Otho Caesar Augustus

69

Vittelius

Aulus Vitellius
Aulus Vitellius Germanicus Imperator Augustus

69

Vespasian

Titus Flavius Vespasianus
Imperator Caesar Vespasianus Augustus

69-79

Titus

Titus Flavius Vespasianus
Imperator Titus Caesar Vespasianus Augustus

79-81

Domitian

Titus Flavius Domitianus
Imperator Caesar Domitianus Augustus Germanicus

81-96

Nerva

Marcus Cocceius Nerva
Imperator Nerva Caesar Augustus Germanicus

96-98

Trajan

Marcus Ulpius Traianus
Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus Germanicus

98-117

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Keiſer Auguſtus

Kaiser Augustus

Kaiser Augustus

 

* 23. September 63 v. Chr. als Gaius Octavius;
genannt Octavian;
† 19. August 14 n. Chr.

 

Großneffe und Haupterbe Gaius Iulius Caesars

(verkürzter) Titel: Imperator Caesar Augustus

Regierungszeit: 31 v. Chr. bis 14 n. Chr.

Erster römische Kaiser und Alleinherrscher des Rö­mi­schen Reiches.

 

 

Biblischer Zeitrahmen

 

Geburt und Kindheit Jesu

 

Jüdische Herrscher dieser Zeit:

 

a) (bis 4 v. Chr.) Herodes der Große

b) (ab 4 v. Chr.) Herodes Archelaos (Judäa, bis 6 n. Chr.)

c) (ab 4 v. Chr.) Herodes Antipas (Galiläa)

d) (ab 4 v. Chr.) Herodes Phillipos (Dekapolis)

 

Siehe auch: →Römische Kaiser

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kelte

Kälte, die

mhd: kelte, kalte

 

die Winterkälte

 

 

→Apg 28,2

 

Die Leutlin aber erzeigeten vns nicht geringe freundſchafft / Zündeten ein fewr an / vnd namen vns alle auff / vmb des Regens / der vber vns komen war / vnd vmb der kelte willen.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Keſe

Käse, der

aus geronnener Milch gewonnenes Produkt, dass durch Ent­zug der Rest­flüs­sig­kei­ten un­ter­schied­lich fes­te Kon­sis­ten­zen (von streich­fä­hig bis schnitt­fest) er­hält und durch La­ge­rung in der Rei­fung Aro­men ver­än­dert ( mild/streng; zart/würzig; usw.).

 

Die lan­ge Halt­bar­keit ne­ben den re­la­tiv ge­rin­gen Pro­duk­tions­auf­wän­den mach­te Käse schon früh in der Mensch­heits­ge­schich­te ne­ben ge­trock­ne­tem Fisch oder Fleisch zur gün­sti­gen Nah­rung spe­ziell in Zei­ten, in de­nen es schwer war, fri­sche Le­bens­mit­tel zu ern­ten oder zu er­stehen.

 

 

→Hiob 10,10

 

Haſtu mich nicht wie Milch gemolcken / vnd wie Keſe la­ſſen gerinnen?

 

Hast Du [Gott] mich etwa nicht wie Milch gemolken, und wie Käse gerinnen lassen?

 

Anmerkung:

Hiob bringt hier eine Metapher der Käseherstellung bezüglich sei­ner Schöpfung: Die Menschen ent­ste­hen aus gött­li­cher Quelle jung und frisch, um dann im Lau­fe des Le­bens zu rei­fen. We­der Ent­ste­hung noch Rei­fung sind Zu­fall, son­dern ba­sie­ren auf Got­tes Han­deln und fol­gen Got­tes Ab­sich­ten.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kezia

Kassia, die

 

Kezia, die

Zimtblüte

Gewürzpflanze

 

Kezia (Varianten: Kassia, Cassia, Ketziah, Keziah), hebr. קְצִיעָה, ist eigentlich ein weiblicher Vorname und bedeutet: lieblicher Duft oder Zimtblüte.

 

Gemeint ist die Blüte der Zimtkassie (Cinnamomum cassia oder auch Cinnamomum aromaticum), und damit auch der Strauch selbst. Aus der Borke der Zimtkassie wird der Cassiazimt (Gewürzrinde) gewonnen, der nicht mit dem echtem Zimt verwechselt wer­den darf, sondern ein eigenes Gewürz darstellt. Der Anbau als Gewürzstrauch war in Israel verbreitet.

 

In der deutschen Sprache ist heute die Bezeichnung Kassia üblich.

 

 

Aus dem Scholion zu →Psalm 45,9

 

Luther: Was Kezia ſey / weis ich nicht. Etliche nennens Kaſia / Es mus ein wurtzel ſein die wol reucht vnd kleider wol helt.

 

Es ist erfrischend, zu lesen, wie Luther zu seinem Unwissen über den Begriff Kezia steht, aber durchaus den richtigen Wert der Pflanze erkannt hat (wohl riechend und geeignet für die Pflege).

 

Nur wird nicht die Wurzel, sondern die Rinde genutzt. Und es geht an dieser Stelle im Psalm 45,9 nicht um die Pflege der Kleider, wie Luther vermutet, sondern um das Tragen dieser exquisiten Luxus-Salben aus Myrrhe, Aloeholzbaum- und Zimtkassie-Extrakten wie Kleider, was ein vollständiges, dick und reichlich aufgetragenes Eincremen von Kopf bis Fuß meint, und was sich schon wegen der hohen Kosten dafür kaum Könige leisten konnten.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kinder Korah

Die Kinder Korach

Kinder Korah
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
13* 13 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Aus der Linie der späten Nachkommen Korachs (Korhither; →2Mos 6,24). gehörten wohl etliche zu einer Sängergilde.

 

Die folgenden elf Psalmen bezeichnen in der Überschrift die Kinder Korachs als Autoren:

 

→Psalm 42, →Psalm 44, →Psalm 45, →Psalm 46,

→Psalm 47, →Psalm 48, →Psalm 49,

→Psalm 84, →Psalm 85, →Psalm 87, →Psalm 88

 

Daneben wer­den die kinder Korah noch in 2Mos 6,24 und in 4Mos 26,11 genannt:

 

→2Mos 6,24

 

Die kinder Korah ſind die­ſe / Aſſir / Elkana / Abiaſſaph / Das ſind die ge­ſchlech­te der Korinter.

 

→4Mos 26,10-11

 

Vnd die Erde jren mund auffthet / vnd ſie verſchlang mit Korah / da die Rotte ſtarb / da das fewr zwey hundert vnd funff­zig Menner fraſs / vnd wor­den ein Zeichen. 11Aber die kinder Korah ſtorben nicht.

 

 

 

Korach

 

Korach war der Sohn Jizhars, Enkel Kehats (2Mos 6,21). Korach führte mit Dathan und Abiram den Aufruhr gegen Mose und Aaron an (4Mos 16,1ff). Mit ihnen waren 250 Fürsten vom Stamm der Levi beteiligt.

 

Der Aufruhr endete derart, dass die Aufrührer mit ihren Familien durch Öffnen des Erdbodens verschlungen wurden bzw. durch Feuer vom Herrn verzehrt wurden.

 

Es gab im Falle Korach eine Ausnahme: Die Kinder Korachs wurden nicht in die Bestrafung eingeschlossen (4Mos 26,9-11).

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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kin­der Lot

die Kinder Lots

Lot schwängerte seine beiden Töchter. Mit der älteren Tochter zeugte er Moab, den Stammvater der Moabiter, mit der jüngeren Tochter zeugte er Ammon, den Stammvater der Ammoniter (→1Mos 19.36-38).

 

Mit dem Ausdruck »die Kinder Lots« sind in Psalm 83 die Moabiter und die Ammoniter gemeint.

 

 

→Psalm 83,9

 

Aſſur hat ſich auch zu jnen ge­ſchla­gen / Vnd helf­fen den kin­dern Lot /

 

Assur hat sich auch zu ihnen geschlagen und hilft den Kindern Lot.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kiſon

Kischon (Fluss)

Der Kischon ist ein Fluss in Nordisrael.

 

Kiſon
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
7 7 0 0

 

 

→1Kon 18,40

 

ELia aber ſprach zu jnen / Greifft die Pro­phe­ten Baal / das jr keiner entrinne / Vnd ſie griffen ſie. Vnd Elia füret ſie hin ab an den bach Kiſon / vnd ſchlachtet ſie da­ſelbs.

 

Elia aber sprach zu ihnen: »Ergreift die Propheten des Baal, dass keiner von ihnen entrinne!« Und sie ergriffen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kischon und brachte sie dort um.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Kleingleubige

Kleingläubige, der

 

Kleingläubige, die (Pl.)

Kleingleubige
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
5* 0 0 5

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

von kleingläubig (Adjektiv)

 

ängstliche, zweifelnde Menschen, die nicht vertrauen können

 

 

→ Mt 6,30

 

So denn Gott das Gras auff dem felde al­ſo kleidet / das doch heute ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Solt er das nicht viel mehr euch thun / o jr Kleingleubigen?

 

Wenn denn Gott das Gras auf dem Feld auch kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, sollte er das nicht viel eher euch tun, ihr Kleingläubigen?

 

 

→ Mt 8,26

 

Da ſagt er zu jnen / Jr Kleingleubigen / Warumb ſeid jr ſo furchtſam?

 

Da sagte er zu ihnen: »Ihr Kleingläubigen! Warum seid ihr so furchtsam?«

 

 

→ Mt 14,31

 

Jheſus aber recket bald die Hand aus / vnd ergreiff jn / vnd ſprach zu jm / O du Kleingleubiger / warumb zweiuelteſtu?

 

Jesus aber streckte bald die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu ihm: »O du Kleingläubiger! Warum nur zweifelst du?«

 

 

→ Mt 16,8

 

Da das Jheſus vernam / ſprach er zu jnen / Jr Kleingleubigen / was bekümmert jr euch doch / das jr nicht habt Brot mit euch genomen?

 

Als Jesus das vernahm, sprach er zu ihnen: »Ihr Kleingläubigen! Warum bekümmert es euch, dass ihr kein Brot mitgenommen habt?«

 

 

→ Lk 12,28

 

SO denn das Gras / das heute auff dem felde ſtehet / vnd morgen in den ofen geworffen wird / Gott al­ſo kleidet / Wie viel mehr wird er euch kleiden / jr Kleingleubigen?

 

Wenn das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, von Gott gekleidet wird, um wieviel besser wird er euch kleiden, ihr Kleingläubigen!?

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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gülden Kleinot Dauids

gülden Kleinod Davids

Angabe der Urheberschaft im Titel von sechs Psalmen:

 

→Psalm 16

→Psalm 56

→Psalm 57

→Psalm 58

→Psalm 59

→Psalm 60

 

Die Formulierung besagt nicht verlässlich, dass David selbst diese Psalmen verfasst hat. Sie bedeutet wohl nur, dass sie zu einer Sammlung von Psalmen ge­hö­ren, die ihm gewidmet ist.

 

 

In der Lutherbibel von 1545 benennen 73 Psalmen in der Überschrift David als Urheber.

 

a) →Psalm Davids: 50

Psalmen 3, 4, 5, 6, 8, 9, 11, 12, 13, 14,

15, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26,

27, 28, 29, 30, 31, 34, 35, 36, 37, 38,

39, 40, 41, 51, 61, 62, 63, 64, 65, 69,

70, 101, 103, 109, 110, 139, 140, 141, 143 und 144

 

b) VerweisGülden Kleinod Davids: 6

 

c) →Unterweisung Davids: 6

Psalmen 32, 52, 53, 54, 55 und 142

 

d) →Lied Davids: 4

Psalmen 122, 124, 131 und 133

 

e) →Psalmlied Davids: 2

Psalmen 68 und 108

 

f) →Gebet Davids: 2

Psalmen 17 und 86

 

g) →Unschuld Davids: 1

Psalm 7

 

h) →Lob Davids: 1

Psalm 145

 

i) →Davids: 1

Psalm 138

 

 

Zur Person Davids

 

Historisch kreisen um die Person Davids viele ungeklärte Fra­gen. Nach der biblischen Überlieferung war David nach Saul der zweite König Israels und lebte von etwa 1000 bis 961 v. Chr. Genauere Lebensdaten sind unbekannt.

 

David war zunächst Musiker am Hof Sauls und wurde später Offizier in seinem Heer.

 

Die Geschichte Davids wird ausführlich erzählt in den beiden Samuel­büchern (1Sam, 2Sam), in 1Kön 1-2 und in 1Chr 11-29.

 

 

 

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klüglich

klüglich (Adjektiv; veraltet)

klüglich
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
11 7 3 1

mhd. kluoclîch, klüeclîch, adv.: kluoclîche, kluoclich

verstärktes klug (Adjektiv)

oft adverbial gebraucht

 

vom Tun und Handeln:

 

äußerst klug, mit Bedacht, wohl überlegt

vorsichtig, umsichtig, möglichem Schaden vorbeugend

 

 

→Spr 16,23

 

Ein weiſe Hertz redet klüglich / Vnd leret wol.

 

Ein weises Herz redet wohl überlegt und lehrt Gutes.

 

 

→Psalm 47,8

 

DEnn Gott iſt König auff dem gan­tzen Erdboden / Lobſinget jm klüglich.

 

Denn Gott ist König über die gesamte Erde. Singt ihm wohl überlegte Loblieder.

 

Anmerkung zu Psalm 47,8

 

Luther bezieht das »Lobsinget ihm klüglich« auf das Amt des Predigers. Er erläutert im Scholion den Begriff »klüglich« und wendet sich dabei gegen Prediger, die inhaltsleer plaudern und ihre Predigten durch geschickte Wortwahl und Schreierei aufzuwerten versuchen:

 

Luther: (Klüglich) Das man im predigen das wort mit vleis handele vnd drauff bleibe / nicht einhin ſchreie vnd plaudere / wie die wilden / wü­ſten Schreier vnd Speier / vnd frechen Prediger / die da reden was ſie dünckt.

 

 

 

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Knecht

Knecht, der

Das Wort meint im eigentlichen Sinn einen Menschen männlichen Geschlechts unabhängig vom Alter.

Davon haben sich verschiedene Bedeutungen abgeleitet:

 

a) Mann

b) Jüngling

c) Junggeselle, unverheirateter (junger) Mann

b) braver Mann, Ehrenmann

e) lernender oder dienender Jüngling; Knappe; Lehrling; Geselle

f) Kriegsknecht (Soldat, der das Kriegshandwerk zum Beruf gemacht hat)

g) Landsknechte (im edlen Ansinnen)

h) allg. Dienender (in Anstellung eines Herrn)

i) Got­tes Knecht (von Gott dienenden Menschen, so auch von Christen allgemein, unabhängig vom Geschlecht)

 

 

→Psalm 79,2

 

Sie haben die Leichnam deiner Knechte den Vogeln vn­ter dem Hi­mel zu freſſen gegeben

 

Sie haben die Leichen deiner Knechte den Vögeln unter dem Himmel zu fressen gegeben.

 

Knechte meint hier die (treuen) Diener Gottes, die Angehörigen des Volkes Israel.

 

 

 

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köcken

köcken (Verb, veraltet)

a) ursprünglich: aufstoßen, rülpsen, speien, erbrechen, kotzen

b) als Kraftausdruck für widerlich reden, wiederliche Reden führen

c) als Kraftausdruck für zorniges lamentieren, für zorniges ereifern in der Rede

 

Luther benutzt das Wort in seinen Schriften öfters, in der Lutherbibel von 1545 kommt es jedoch nur einmal vor.

 

köcken
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

 

→Jes 28,7

 

Denn beide Prie­ſter vnd Propheten ſind toll von ſtar­ckem getrencke / ſind in Wein erſoffen vnd daumeln von ſtar­ckem getrencke / Sie ſind toll im weiſſagen / vnd köcken die Vrteil eraus /

 

a) Denn beide, Priester und Propheten sind toll vom starkem Getränk, sind in Wein ersoffen und taumeln vom starken Getränk. Sie sind toll im Weissagen und speien die Urteile heraus.

b) Denn beide, Priester und Propheten sind nicht zurechnungsfähig vom alkoholischen Getränk. Sie sind im Wein ersoffen und torkeln vom starken Getränk. Sie sind übermütig im Weissagen und kotzen die Urteile heraus.

 

Luther erklärt das Wort köcken in seinem Scholion zu Jes 28,7 mit speien:

 

(Köcken) Ein trun­cken Rich­ter ſpei­et ein vr­teil her aus wie es jm ins maul fe­llet.

 

Ein betrunkener Richter kotzt ein Urteil heraus, wie es ihm ins Maul fällt.

 

 

 

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Korah

Korach (Name)

Korah
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
39 37 1 1

Korach war der Sohn Jizhars, Enkel Kehats (2Mos 6,21).

 

Korach führte mit →Dathan und →Abiram den Aufruhr gegen →Mose und →Aaron an (4Mos 16,1ff). Mit ihnen waren 250 Fürsten vom Stamm der Levi beteilig (4Mos 16,1-2).

 

Der Aufruhr endete derart, dass die Aufrührer mit ihren Familien durch Öffnen des Erdbodens verschlungen wurden bzw. durch Feuer vom Herrn verzehrt wurden.

 

Es gab im Falle Korach eine Ausnahme: →Die Kinder Korachs wurden nicht in die Bestrafung eingeschlossen (4Mos 26,9-11).

 

→2Mos 6,21

 

Die kinder JeZear ſind die­ſe / Korah / Nepheg / Sichri.

 

→4Mos 26,10-11

 

Vnd die Erde jren mund auffthet / vnd ſie verſchlang mit Korah / da die Rotte ſtarb / da das fewr zwey hundert vnd funff­zig Menner fraſs / vnd wor­den ein Zeichen. 11Aber die kinder Korah ſtorben nicht.

 

 

 

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krefftiglich

kräftiglich (Adverb; veraltet)

vesrtärktes kräftig, überwiegend adverbial gebraucht

 

 

→Rom 1,3.4

 

der geboren iſt von dem ſamen Dauid nach dem Fleiſch / 4vnd krefftiglich erweiſet ein Son Got­tes / nach dem Geiſt

 

der geboren ist von Davids Nachkommen nach dem Fleisch, und sich eindeutig als ein Sohn Got­tes erwies nach dem Geist

 

 

 

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Kreite

Kreide, die

eigentlich: Erde aus Kreta (gr.: Κρήτη)

 

Sehr weicher, feinkörniger, weißer oder hellgrauer Kalkstein, mit dem auf geeigneten Untergründen gemalt oder geschrieben wer­den kann.

 

 

→Spr 25,20

 

Das iſt wie ein zuriſſen Kleid im winter / vnd Eſſig auff der kreiten.

 

Das ist wie ein zerrissenes Kleid im Winter oder Essig auf der Kreide.

 

Anm.: Ein zerrissenes Kleid wärmt im Winter nicht. Der saure Essig zersetzt die kalkhaltige Kreide und macht sie für das Schreiben unbrauchbar.

 

 

 

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kreuchen

kreuchen (Verb; veraltet)

Kausativ zu kriechen (Verb), kriechen machen

 

 

→1Mos 1,26

 

vnd vber alles Ge­würm das auff Erden kreucht.

 

a) und über alles Ge­würm, das auf der Erde kriechend gemacht ist.

b) und über alles kriechende Ge­würm der Erde.

 

 

 

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Kriegsknecht

Kriegsknecht, der (veraltet)

 

Soldat, der

→ Mt 28,12

 

Vnd ſie ka­men zu­ſa­men mit den El­te­ſten / vnd hielten einen Rat / vnd gaben den Kriegsknechten Gelds gnug

 

Und sie trafen sich mit den Ältesten und hielten Rat, und sie gaben den Soldaten genug Geld.

 

Gemeint sind die römischen Soldaten, die von Pontius Pilatus den jüdischen Hohepriestern und Pharisäern auf deren Bitte hin zur Verfügung gestellt wurden, um das Grab Jesu zu bewachen (→ Mt 27,62-66).

 

 

 

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Külde

Kühlde , die (veraltet)

 

Kühle , die

Weite Spanne der Bedeutungen:

 

von kühler Wind,

über Kühle, Kühlung,

bis Kälte, Frost.

 

 

→Spr 25,13

 

WJe die külde des ſchnees zur zeit der Erndte /

 

Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte.

 

 

 

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künden

 

kunden

künden (Verb, veraltet)

 

kunden (Verb, veraltet)

a) von: können (Verb)

b) kund tun, verkünden, ankünden

 

 

→Psalm 32,7

 

Das ich errettet gantz frö­lich rhümen künde

 

a) Dass ich, errettet, ganz fröhlich rühmen könnte

b) Das ich errettet ganz fröhlich Ruhm verkünde

 

 

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Kützlin

Käuzchen , das (Tier)

kleiner Kauz

Vogel, aus der Familie der Eulen.

 

 

→3Mos 11,17

 

Aus der Liste der Vögel, die von Menschen nicht gegessen wer­den dürfen:

 

Das Kützlin / den Schwan / den Huhu /

 

Das Käuzchen, der Schwan, der Uhu.

 

 

 

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Kyrenius

Kyrenius (Name)

 

Quirinius (Name)

gemeint ist:

 

Publius Sulpicius Quirinius

(* um 45 v. Chr.; † 21 n. Chr.)

 

Publius Sulpicius Quirinius war ein römischer Senator und zeitweilig, ab 6 n. Chr. Statthalter der römischen Provinz Sy­ria.

 

Sein Name wird in → Lk 2,1 genannt:

 

Vnd die­ſe Schatzung war die allererſte / vnd ge­ſchach zur zeit / da Kyrenius Landpfleger in Syrien war.

 

Und die Volkszählung war die allererste und geschah zur Zeit, als Quirinius Statthalter der römischen Provinz Sy­ria war.

 

Anm.:

Diese Notiz des Evangelisten Lukas ist eine der Pro­blem­stel­len in der Leben-Jesu-Forschung. Die Volks­zäh­lung durch Quirinius in der Provinz Sy­ria ist his­to­risch belegt. Wenn, wie es Lukas beschreibt, die Ge­burt Jesu in die Zeit dieser Volkszählung fiel, dann kann Jesus nicht vor dem Jahr 6. n. Chr. geboren wor­den sein.

 

Zu jener Zeit stand Judäa (das südliche Israel mit den Städten Jerusalem und Betlehem), das zur Provinz Sy­ria gehörte, vollständig unter römischem Pro­tek­to­rat. He­ro­des Archelaos, ein Sohn von Herodes dem Großem, hatte seine Titel und die Herrschaft über Judäa verloren. In Jerusalem gab es keinen König, wenn auch die Brüder des Archelaos noch Galiläa und das Ostjordanland ver­wal­te­ten.

 

Dies steht allerdings im Widerspruch zur Notiz in → Lk 1,5 und zu den Geschichten im Matthäus-Evangelium, in denen die Geburt Jesu in die Zeit von →Herodes dem Großen fiel, der bereits 4 v. Chr. starb. Aus den Details dieser Geschichten muss an­ge­nom­men wer­den, dass Jesus um das Jahr 7 v. Chr. geboren wurde.

 

Herodes der Große regierte das gesamte Israel mit der Duldung Roms unter →Kaiser Augustus. Aus seiner Zeit sind aber weder ein Statthalter Quirinius noch eine Volkszählung bekannt.

 

Heute wird daher angenommen, dass Quirinius und die Volkszählung das Handlungsgerüst der Ge­burts­ge­schich­te für die Leser begründen sollten. Sie erklären, warum der Galiläer Jesus (gemäß den Prophezeihungen) in Betlehem geboren wurde. Die folgenreiche, römische Neugestaltung der politischen Verhältnisse unter Quirinius in der Provinz Sy­ria, so­wie die Volkszählung waren sicher noch in der Er­in­ne­rung vieler Juden und in der gesamten Region präsent, und ein verständlicher Grund für die Reise nach Betlehem. Jedoch war zur Zeit der Entstehung des Lukasevangeliums (zwischen 60 und 80 n. Chr.) die präzise zeitliche Bestimmung in den Köpfen der Leser längst verschwommen.

 

Quirinius und die Volkszählung stehen danach im Lu­kas­evan­ge­li­um nicht als ab­so­lu­te Zeit­an­ga­ben. Viel­mehr fun­gie­ren sie als er­in­ner­ba­res Er­eig­nis für die da­ma­li­gen Le­ser, für die Ziel­grup­pe des Lukas. Es lie­fert so­wohl ei­nen hin­rei­chen­den und un­an­fecht­ba­ren in­halt­li­chen Be­weg­grund für die Reise von Galiläa nach Bet­le­hem, wie auch den Grund der Ge­burt Jesu in Bet­le­hem.

 

 

 

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Sabrina

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