Wörterbuch zur Lutherbibel

XVIII. Band, Buchstabe T

Biblia 1545

Wörterbuch zur Lutherbibel 1545

Biblia

Das große Stilkunst.de

Wörterbuch

zur Lutherbibel von 1545

 

Luther-Deutsch – Deutsch

XVIII. Band

 

Buchstabe

T

 

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Verzeichnis der Namen, Wörter und Begriffe

 

Sortierfolge der Wörter

 

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→ Luther-Deutsch – Deutsch

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Artikel aus
Band XVIII | Buchstabe T

Namen, Wörter und Begriffe

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

T, t

T, t (Buchstabe)

In unseren Texten kommen folgende Formen vor:

 

T

t

tz

Beschreibung

T t tz

reguläre Schrifttype für einfachen Text

T t tz

Schrifttype für Auszeichnungen

T t  

Schrifttype für Überschriften, Schmuckschrift

T t  

Schrifttype für Unterschriften und Anmerkungen, Schmuckschrift

T

Schmuckschrift, vorwiegend für den Kapitelanfang

(nur als Großbuchstabe)

T

Große Schmuckschrift, vorwiegend für den Buchanfang

(nur als Großbuchstabe)

 

 

 

Die Ligatur tz

 

Der Kleinbuchstabe »t« ver­schmilzt mit dem Buch­sta­ben »z« zur Li­ga­tur tz. In der Li­ga­tur un­ter­schei­det sich ins­be­son­de­re die Form des »z« vom al­lein­ste­hen­den Buch­sta­ben »z«.

 

Die Ligatur tz ist (wenn im Zei­chen­satz vor­han­den) in der Frak­tur­schrift im­mer dann zwin­gend, wenn es sich um ein ech­tes »tz« han­delt. Sie darf da­ge­gen nicht er­schei­nen wenn »t« und »z« zu zwei ge­trenn­ten Wort­be­stand­tei­len ei­nes zu­sam­men­ge­setz­ten Wor­tes ge­hö­ren.

 

Beispiele mit Ligatur:
Ge­ſetz, ſi­tzen, pfetzen, ſeltzam, entzünden

 

Beispiele ohne Ligatur:
Rüſt‌zeug, Feſt‌zelt, Blatt‌zählung

 

Die Schmuck­schrift für Über­schrif­ten kennt die Li­ga­tur »tz« nicht.

 

©Die bei Stilkunst.de ver­wen­de­ten Zei­chen­sätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Or­na­ment-Fonts) wur­den nach Dru­cken der Luther­bibeln von 1545 und 1534 neu ent­wi­ckelt und wer­den wei­ter an die von Dru­cker Hans Lufft ver­wen­de­ten Ty­pen an­ge­passt.

©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Tempel

Tempel, der

Tempel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
341 129 91 121

Gotteshaus, Heiligtum

 

Gebäude für öffentliche Gottesdienste

 

übertragen, biblisch:

der Himmel als Got­tes Wohnung

 

der heilige Tempel

 

feststehender Begriff für das Heiligtum des Got­tes JHWH auf dem →Tempelberg (Berg Zion) bei Jerusalem:

 

der Tempel in Jerusalem.

 

 

 

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Teufel

 

Teuffel

Teufel, der

Teufel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
166 41 8 117

Teuffel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
15 8 0 7

abgeleitet aus dem griechischen διάβολος (diabolos): Verleumder, Widersacher

 

Das Wort Teufel meint u. a. eine böse, boshafte Person, einen bösen Feind, einen Widersacher oder einen bösen Geist.

 

Das Wort Teufel im AT

 

Im Alten Testament (ohne Apokryphen) kommt das Wort Teufel nur einmal vor: in →Psalm 106,37. Alle übrigen Vorkommen (45 mal) finden sich ausschließlich in Luthers Vorreden und im Scholion (Luthers Anmerkungen) zu den biblischen Büchern und Texten.

 

Luthers Wort Teufel in Psalm 106,37:

 

hebräisch (Hebraica): שֵׁר (šed), pl. שֵׁרִים (šediym), Götze

lateinisch (Vulgata): daemon, Dämon, böser Geist

griechisch (Septuaginta): δαιμων (daimon), Dämon, böser Geist

 

Lutherbibel von 1545: Teufel

Lutherbibel von 1964/1984: böse Geister

Lutherbibel von 2017: Dämonen

 

Das Wort Teufel im NT

 

Im Neuen Testament findet sich das Wort Teufel im Text der Bücher und Briefe gleich 99 mal, davon allein in den vier Evangelien 74 mal. In den Vorreden und Anmerkungen kommt das Wort 23 mal vor.

 

Neben »Dämon, böser Geist« (lat: daemon; grc: δαιμων) übersetzt Luther »Verleumder, Widersacher« (lat: diabolus; grc: διάβολος, diabolos) mit Teufel.

 

 

Missbrauch der Teufelsidee

 

In der biblischen und kirchlichen Lehre sowie im Volks- und Aberglauben haben sich sehr konkrete, aber auch sehr unterschiedliche Bilder der Teufelsidee entwickelt.

 

Die Teufelsidee war über Jahrhunderte hinweg die ideale Projektionsfläche für alles, was böse, feindlich oder nicht heilig ist. Sie besitzt ein unbeschränkt breites Spektrum, woraus sich viele Gefahren beim Gebrauch ergeben: Menschen, die mit dem Attribut »teuflisch« belegt wer­den, erfahren die Rückprojektion des gesamten Spektrums oder großer Teile daraus, wobei der Fantasie, neue Ausprägungen, Merkmale und Erkennungszeichen zu erfinden, keine Grenzen gesetzt waren (siehe Hexenverfolgungen, Inquisition, Teufelsaustreibungen usw.).

 

Unzählige Menschen wurden und wer­den noch heute Opfer einer Idee, die ausschließlich für Machtmissbrauch unterschiedlichster Art verwendet wurde und nach wie vor verwendet wird.

 

Wir raten daher drin­gend davon ab, den Begriff »Teufel« in irgendeiner Weise, getragen durch unausgegorene, dysphemistische Teufelsideen voreilig zu interpretieren. Es führt immer zu einem Missbrauch des Gegenübers.

 

Wir empfehlen zudem, das Wort Teufel schon im Alltagsgebrauch, speziell aber in der Gemeindearbeit, nicht zu verwenden. Stattdessen kann abhängig vom Kontext auf Wörter wie böse Geister, Verleumder, Widersacher, Gegner, Götze, usw., zurückgegriffen wer­den.

 

→ Mt 7,22

 

Haben wir nicht in deinem Namen Teu­fel ausgetrieben?

 

Luther übersetzt hier den in den griechischen Urtexten stehenden Begriff δαιμόνια (Dämonen, böse Geister) bzw. das lateinische daemonia (Biblia Sacra Vulgata) mit Teufel. Dies ist an sich falsch, weil zwischen διάβολος und δαιμόνια zu unterscheiden ist. Doch es ist Absicht: So verweist es darauf, dass zu Luthers Zeiten Teufels­aus­treibungen häufig stattfanden und weit verbreitet waren. Seine Leser kannten das Wort als feststehenden Begriff.

 

Mit seiner Übersetzung »Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben?« greift Luther bewusst die Praxis der Teufelsaustreibungen an. Er zielt dabei auf diejenigen, die sie rechtfertigen und praktizieren. Ihnen gilt Jesu Antwort: »Weichet alle von mir jr Vbeltheter.«

 

Dämonen mei­nen böse Geister jedweder Art, wohingegen der Teufel im Gegensatz zu Gott steht, dessen Gegenspieler er ist, und als Herrscher über ein eigenes Reich regiert.

 

Diese Ideen entspringen einer Zeit der Vielgötterei, in der sich der Gott JHWH gegen zahlreiche andere Götter auch in Israel und Judäa behaupten musste. Seine Heerscharen bildeten die Cherubim oder Engel. Der böse Feind Gottes, sein Widersacher und sein Verleumder, fand seine Personifizierung im διάβολος der Septuaginta (Weish 2,24), dem wiederum die Dämonen zur Seite standen.

 

Bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. hinein hatte sich die Idee der Wirksamkeit böser Geister auch im jüdischen Glauben weiterentwickelt und verfestigt. So wird diese Idee zu einem wiederkehrenden Motiv speziell in den Evangelien und in den Wundergeschichten Jesu.

 

Die modernen Bibelübersetzungen, auch der Lutherbibel, verwenden den Begriff Teufel in Mt 7,22 nicht mehr. Sie übersetzen mit »böse Geister« (Lutherbibel 1964), »Dämonen« (Lutherbibel 2017, Elberfelder Bibel, Herder Bibel 1968) o. ä., Dies ist einerseits dichter am Urtext, anderseits beugt es gefährlichen Konzepten und Ideen der »Verteufelung« von Menschen und der »Teu­fels­aus­trei­bung« vor.

 

 

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teuffen

 

teuffet

taufen (Verb)

von: teufen, in die Teufe (Tiefe) bringen, unters Wasser bringen, senken, (ein-) tauchen

 

Das Verb taufen und das daraus abgeleitete Substantiv Taufe haben sich zu festen Begriffen für den christlichen Ritus etabliert, in dem die Aufnahme des Täuflings in die christliche Gemeinschaft vollzogen wird, verbunden mit dem öffentlichen Glaubensbekenntnis des Täuflings bzw. bei Säuglingen, Kindern und Heranwachsenden seiner El­tern und Angehörigen in seiner Stellvertretung.

 

Der christliche Taufritus geht inhaltlich zurück auf die Taufe Jesu im Jordan (Mt 3,13-17), vollzogen von Johannes dem Täufer, und formal auf den Sendungs- oder Missionsbefehl in Mt 28,18-20:

 

18bMir iſt gegeben alle Gewalt im Hi­mel vnd Erden.

19Da­r­umb ge­het hin / vnd leret alle Völ­ck­er /

vnd teuffet ſie / im Namen des Vaters /

vnd des Sons /

vnd des heiligen Geiſts /

20Vnd leret ſie hal­ten alles was ich euch be­fol­hen habe.

 

 

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thar

 

turren

er/sie/es wagt [es] (Verb; veraltet)

thar: 3. Person Singular Indikativ Aktiv Präsens von turren

mit einem Verb im Infinitiv, das beschreibt, was gewagt wird.

 

wagen, sich erkühnen, unterfangen, sich erdreisten, u. ä.

 

siehe: →turren

 

→Spr 30,31

 

Vnd der König / wi­der den ſich niemand thar legen.

 

Und der König, gegen den sich niemand wagt, zu erheben.

 

 

 

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That

Tat, die

Verbalnomen zu thun (Verb)

 

Plural: die Thatten

 

Handlung eines Wesens, das einen freien Willen hat. Die Tat ist das verwirklichte Wort, der ausgeführte Gedanke, Plan, Vorsatz, Entschluss oder Rat.

 

→Psalm 78,7

 

Das ſie ſetzten auff Gott jre hoffnung / Vnd nicht vergeſſen der thatten Got­tes / vnd ſei­ne Gebot hielten.

 

Dass sie ihre Hoffnung auf setzen und nicht vergessen die Taten Got­tes und seine seine Gebote hielten.

 

 

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Thewrunge

Teuerung, die

deutlicher Preisanstieg für Waren, Güter und Dienstleistungen, das Teuerwer­den, ggf. Inflation.

 

Die Teuerung resultierte aus Mittelknappheit, beispielsweise schlechten Ernten, und war oft verbunden mit Hungersnöten, weil sich die Bevölkerung selbst Grundnahrungsmittel nicht mehr in ausreichendem Maß leisten konnte.

 

 

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Thor

Tor, das

Tor, Tür, Eingang

 

oft für:

 

a) Tor als Durchgang in einer Mauer

b) Stadttor (Durchgang in der Stadtmauer)

 

 

→Jes 14,31

 

Heule Thor / ſchrey Stad / gantz Philiſterland iſt feige.

 

Heul doch, Tor! Schreie, Stadt! Ganz Philistäa ist feige!

 

 

 

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Thor

Tor, der

ein törichter Mensch.

Töricht: unklug, unvernünftig, dümmlich, einfältig.

 

Aus dem Scholion zu Psalm 14,1:

Luther: (Thoren) Das iſt / rohe loſe Leu­te / die nach Gott nicht fragen.

 

 

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thorheit

Torheit, die

Thorheit
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

mhd: tôrheit

Siehe: →Torheit

 

Die Schreibweise thorheit (mit »h«) kommt nur in Psalm 49,14 vor. Sie war jedoch in der Zeit nach Luther bis ins 19. Jahrhundert hinein vorherrschend. Heute schreiben wir das Wort wieder ohne »h«.

 

Denk- und Handlungsweise eines Toren (eines unklugen, unver­nünf­tigen, dümmlichen, einfältigen Menschen).

 

Auch für: Gottlosigkeit, schwere Sünde, usw.

 

→Psalm 49,14

 

Dis jr Thun iſt eitel thorheit /

 

a) Dies, ihr Tun, ist reine Torheit

a) Dies, ihr Tun, ist reine Dummheit

 

 

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Threne

Träne, die

Plural: Threnen, auch Threne

 

→Psalm 42,4

 

Meine Threne ſind meine Speiſe tag vnd nacht

 

Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht

 

→Psalm 126,5

 

Die mit Threnen ſeen / Werden mit freuden erndten.

 

Die mit Tränen säen, wer­den mit Freuden ernten.

 

 

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thum

thum (Adjektiv, veraltet)

Das Wort thum war zu Luthers Zeit weit verbreitet und umfasste vielfältige Bedeutungen.

 

Eigentlich ist es unser heutiges Wort dumm (Adjektiv), doch ist damit nicht mehr dasselbe, ursprünglich extrem breite Wortumfeld verbunden. Wir lassen das Wort deshalb auch im Teil "Deutsch" so stehen und ersetzen es absichtlich nicht mit dumm.

 

Es meint u.a.:

1) beschränkt und schwach an Verstand, unwissend, stumpfsinnig

2) betäubt, verstockt, verwirrt, verbiestert

3) unbesonnen, unangemessen, widerwärtig, einfältig

4) wild, toll, des Verstandes beraubt

5) taub

6) stumm

7) verfinstert, dunkel, des Lichts beraubt

8) (taub, et­was ist verloren gegangen:) abgestumpft, verdorben, unkräftig, kraftlos

9) einfältig

usw.

 

→ Mt 5,13:

 

Wo nu das Saltz thum wird / wo mit ſol man ſaltzen?

 

Hier passt nur eine Bedeutung aus dem Umfeld abgestumpft, verdorben, unkräftig (taub).

 

thum salz ist Salz, das seine Würze und Schärfe verloren hat (taub ge­wor­den und verdorben ist).

 

 

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thun

tun (Verb)

Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen)

allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen

 

Formen

 

  Luther-Deutsch Deutsch
Infinitiv thun tun
Präsens ich thu ich tue
  du thuſt du tust
  er thut er tut
Präteritum ich thet ich tat
  er thet er tat
  wir theten wir taten
  jr thetet ihr tatet
  sie theten sie taten
Perfekt du haſt ge­than du hast getan
  er hat ge­than er hat getan
Plusquamperfekt er hatte ge­than er hatte getan
  er het­te ge­than er hätte getan
Imperative thu (es)! tue (es)!
  haſtu ge­than du hast getan!
 

 

→Psalm 78,12

 

FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyp­ten­land

 

Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten

 

 

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Thun

Tun, das

Substantivisch gebrauchter Infinitiv von →thun (Verb)

 

1) das Tätigsein, das Handeln, das Machen, das Verhalten von jemandem

2) das Benehmen, das Betragen, der Umgang

3) mit einem Anwesen oder einem Amt verbundenes Geschäft

 

→Psalm 28,5

 

Denn ſie wöl­len nicht achten auff das Thun des HERRN / noch auff die werck ſei­ner Hende

 

a) Denn sie wollen weder auf die Taten des HERRN achten noch auf die Werke seiner Hände.

b) Denn sie wollen weder Got­tes Handeln respektieren noch die Ergebnisse seiner Arbeit.

 

 

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Thurn

Turm, der

Thurn
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
22 13 5 4

Thürne
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
21 13 8 0

mhd: turn, m.

Plural: Thürne

 

Die Schreibweise Thurn entspricht der geläufigen Verwendung zu Luthers Zeit und war bis in das 19. Jahrhundert hinein gebräuchlich.

 

Daneben verwendet Luther 12 mal die Schreibweise Thurm und 4 mal Thürme.

 

abgeschlossenes Gebäude, dessen Höhe größer ist als der Durchmesser

 

a) als Teil von Befestigungs- und Verteidigungsanlagen, von Stadtmauern und Regierungsgebäuden (Burgen)

b) der Turm zu Babylon

 

 

→Psalm 61,4

 

DEnn du biſt meine Zuuerſicht / Ein ſtar­cker Thurn fur mei­nen Feinden.

 

Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor mei­nen Feinden.

 

→Psalm 66,11

 

Du haſt vns la­ſſen in den Thurn werffen

 

Du hast uns in den Turm werfen lassen.

 

→Psalm 48,13

 

Zelet jre Thürne.

 

Zählet ihre Türme.

 

 

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thuſtu

tust du (Verb)

2. Person Singular Aktiv von tun (Verb)

 

Präsens Indikativ: thuſtu, du tust

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

→Psalm 50,21

 

Das thuſtu / vnd ich ſchweige

 

(Ich weiß,) das tust du! Und ich schweige.

 

 

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Tyro
Thyro

Tyros (Stadt)

Tyrus (Stadt)

Stadt im Libanon, an der Mittelmeerküste gelegen.

 

Das historische Tyrus lag auf einer kleinen Insel vor der Küste und war eine der wichtigsten Städte der Phönizier.

 

In der Lutherbibel von 1545 kommen beide Schreibweisen vor: Tyro und Thyro.

 

 

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tigel

 

tiegel

Tiegel,der

tigel, tiegel
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
3* 3 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Mhd.: tëgel, tigel, m.

a) feuerfestes Gefäß, um Metalle darin zu schmelzen

b) der innere Herd im Schmelzofen, in den das aus dem Erz geschmolzene Metall fließt

c) dann auch für Küchengeschirre und Gefäße, die Flüssigkeiten aufnehmen (z. B. Farben, Tinten, usw.)

 

1Sam 2,13-14

 

So kam des Prie­ſters knabe / weil das fleiſch kochet / vnd hatte eine Krewel mit drey zacken in ſei­ner hand / 14vnd ſties in den tiegel oder keſſel oder pfan / oder töpffen / vnd was er mit der krewel erfür zog / das nam der Prie­ſter dauon

 

So kam der Diener des Priesters mit einer Gabel, die drei Zacken besaß, in seiner Hand, sobald das Fleisch kochte. Er stieß in den Tiegel, in den Kessel oder in die Pfanne, und was er mit der Gabel herauszog, das nahm der Priester.

 

→Psalm 12,7

 

Die Rede des HERRN iſt lauter / Wie durchleutert Silber im erdenen tigel / beweret ſieben mal.

 

Die Rede des HERRN ist rein wie geläutertes Silber im irdenen Tiegel, das siebenfach geprüft wurde.

 

Spr 27,21

 

Ein Man wird durch den mund des Lobers bewert / Wie das Silber im tigel / vnd das Gold im ofen.

 

Ein Mann wird durch den, der ihn lobt, für gut befunden, wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.

 

 

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Töpffen

Töpfe, die

Töpferwaren, Töpfe aus Ton.

 

Plural von:

Topf, der

 

Bezeichnet das besonders in der Küche verwendete Gefäß, sowohl das mehr breite, in dem gekocht wird, als auch das mehr hohe, das zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln diente.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Torheit

 

thorheit

Torheit, die

Torheit
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
59 36 10 13

thorheit
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

mhd: tôrheit

An einer Stelle, in Psalm 49,14, schreibt Luther thorheit (mit »h«), wie es sich im späteren Sprachgebrauch durchgesetzt hatte.

Heute schreiben wir das Wort wieder ohne »h«: Torheit

 

Denk- und Handlungsweise eines Toren (eines unklugen, unver­nünf­tigen, dümmlichen, einfältigen Menschen).

 

Auch für: Gottlosigkeit, schwere Sünde, usw.

 

→Psalm 69,6

 

GOtt du weiſſeſt meine torheit / Vnd meine Schulde ſind dir nicht verborgen.

 

a) Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen.

a) Gott, du kennst meine Unvernunft und Dummheit. Meine Verfehlungen sind dir nicht verborgen.

 

→Psalm 49,14

 

Dis jr Thun iſt eitel thorheit /

 

a) Dies, ihr Tun, ist reine Torheit

a) Dies, ihr Tun, ist reine Dummheit

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Tranckopffer

Trankopfer, das

Eine der Opferarten, die im Alten Testament beschrieben sind (siehe dazu u. a. 4Mos 28).

 

hebräisch: נסך (näsäk), übersetzt mit:

Trankopfer

 

Das Trankopfer war fester Bestandteil verschiedener Opferanlässe, insbesondere zusammen mit dem Speiseopfer. Dargereicht, gespendet, wurde dabei ursprünglich eine festgelegte Menge Wein. In dieser Form diente das Trankopfer der Bevölkerung den Priestern als Grundversorgung, Nahrung und Lebensunterhalt.

 

Das Trankopfer konnte wohl auch aus Blut bestehen, nämlich dem Blut der für ein Opfer geschlachteten Tiere (so beim Sündopfer), wobei das Blut aufgefangen und dann an den Altar gesprengt wurde.

 

Der Saft der Trauben, Traubensaft oder Wein, wurden bildlich als Blut der Trauben gesehen (in 1Mos 49,11 und 5Mos 32,14 ausdrücklich so beschrieben).

 

Der Wein als Opfergabe beim Trankopfer enthielt so die symbolische Bedeutung des Blutes, wie es beim Tieropfer vergossen wurde.

 

In der Abendmahlsgeschichte tauchen in der Tischzeremonie das Speiseopfer und das Trankopfer als Teile des Sündopfers auf: Jesus reicht Brot als Opfer in der Bedeutung seines (ausgebluteten) Leibes (Lk 22,19) und den Wein als Opfer in der Bedeutung seines vergossenen und aufgefangenen Blutes (Lk 22,20).

 

Blut als Trankopfer

 

→Psalm 16,4

 

Jch wil jres Tranckopffers mit dem blut nicht opffern

 

Ich will ihr Trankopfer mit dem Blut nicht spenden.

 

Unklar ist, ob hier wirkliches Blut gemeint ist oder Wein als Symbol für Blut. Das erscheint aber auch unerheblich. Wesentlich ist die Bedeutung des Trankopfers als Sühneopfer zur Vergebung der Sünden, die der im Psalm 16 Sprechende verweigert.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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trawen

trauen (Verb)

a) glauben, vertrauen, zutrauen, hoffen

b) vermuten, denken, mei­nen

c) fest vertrauen, fest glauben

d) jemandem et­was zutrauen

e) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf

f) gläubig, zuversichtlich sein

g) leichtgläubig, vertrauensselig sein

 

 

→Psalm 25,20

 

Las mich nicht zu ſchanden wer­den / Denn ich trawe auff dich.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Trawer

Trauer, die

tiefer, anhaltender seelischer Schmerz, der aus einem (traurigen) Erlebnis erwächst.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

trawren

trauern (Verb)

tiefen, anhaltenden seelischen Schmerz empfinden, der aus einem (traurigen) Erlebnis erwächst.

Trauern, das

Substantivbildung vom Verb trawren.

 

→Psalm 6,8:

Meine Geſtalt iſt verfallen fur trawren / vnd iſt alt wor­den

 

Meine Gestalt ist zusammengefallen vom Trauern, und sie ist alt ge­wor­den.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Trewe

Treue, die

ursprünglich:

1) Vertrag, Waffenstillstand, Friede

2) Wort, Versprechen, Eid

 

dann vielfältig verwendet, z. B.:

 

3) die Treue im geistlichen Bereich beschreibt das Verhältnis zwischen Gott und Menschen

4) die Treue im ethischen Bereich beschreibt bestimmte Handlungen oder Eigenschaften der Menschen im Verhältnis zueinander oder zu Ideen, Ideologien und Ethiken.

5) die Treue im politisch-staatlichen Bereich beschreibt Verhältnis als Bündnis zwischen Staaten oder zwischen der Staatsmacht (Regierung) und dem Volk (Untertanen)

6) die Treue im gesellschaftlichen Bereich beschreibt Verhältnisse in der Gemeinschaft, der Brüderschaft, der Familie, der Ehe, der Liebe usw.

 

 

→Psalm 88,12

 

Wird man in Grebern erzelen deine Güte? Vnd deine Trewe im verderben?

 

Wird man in den Gräbern von deiner Güte erzählen? Und bei den Toten von deiner Treue?

 

 

SK Version 25.09.2024  

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trewlich

treulich (Adjektiv und Adverb, veraltet)

zu: die Treue

 

auf ein Wort, ein Versprechen, einen Eid, eine Abmachung, ein (Lebens)verhältnis beruhend

 

→Psalm 119,75

 

HERR ich weis / das deine Ge­rich­te recht ſind / Vnd haſt mich trewlich gedemütiget.

 

a) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich treulich gedemütigt.

b) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich wie abgemacht gedemütigt.

c) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich, wie es zu erwarten war, gedemütigt.

 

 

SK Version 25.09.2024  

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trewmen

träumen (Verb)

Das Verb träumen drückt sehr unterschiedliche Formen der Wahrnehmung aus. Hauptsächlich lässt sich unterscheiden

 

a) im Schlaf träumen

b) im geistig wachen Zustand träumen

 

→Jes 29,8

 

Denn gleich wie einem Hungerigen trewmet / das er eſſe /

 

Denn so, wie ein Hungriger träumen mag, dass er esse,

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

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Trewmende

Träumende, der

Trewmende
Vorkommen in der Lutherbibel von 1545

 

Gesamt AT Apokryphen NT
1* 1 0 0

 

* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert.

Substantivierung von träumen (Verb; siehe →trewmen)

 

Das Verb träumen drückt sehr unterschiedliche Formen der Wahrnehmung aus. Hauptsächlich lässt sich unterscheiden

 

a) im Schlaf träumen

b) im geistig wachen Zustand träumen

 

→Psalm 126,1

 

WEnn der HERR die Gefangen Zion erlöſen wird / So wer­den wir ſein wie die Trewmende.

 

Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, dann wer­den wir sein wie Träumende.

 

Luther erklärt dazu im Scholion (Psalm 126,1):

 

(Trewmende) Das iſt / Die Freude wird ſo gros ſein / das wir ſie kaum gleuben wer­den / vnd wird vns gleich ſein / als trewmet es vns / vnd we­re nicht wahr.

 

(Träumende) Das ist: Die Freude wird so groß sein, dass wir es kaum glauben können. Es wird uns vorkommen, als würden wir träumen, und es wäre nicht war!

 

 

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triefen

 

troff

triefen (Verb)

starkes Verb: triefen, troff

 

in Tropfen fallen, Tropfen fallen lassen

a) von Flüssigkeiten

b) bildlich, von göttlichem Zorn und Strafen

 

→Psalm 68,9

Da bebet die Erde / vnd die Hi­mel troffen.

Da bebte die Erde und die Himmel troffen.

Da bebte die Erde und vom Himmel regnete es in Strömen.

 

 

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Triegerey

Trügerei, die (veraltet)

das Laster des Betrügens (als Charaktereigenschaft und Handlung)

 

Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.

 

→Psalm 119,118

 

Denn jr triegerey iſt eitel Lügen.

 

a) Denn ihre Trügerei ist eitel Lügen.

b) Denn ihr Charakter ist Lug und Trug.

c) Denn ihr Hang zum Betrug lässt sie selbstgefällige Lügen verbreiten.

 

 

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tritteſtu

trittst du (Verb)

2. Person Singular Indikativ Aktiv von treten (Verb)

 

Präsens:

tritteſtu: trittst du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

tritteſtu: du trittst (ganz bestimmt, ohne Zweifel) !

tritteſtu? (antworte mir!) ... trittst du ... ?

 

→Psalm 10,1

 

warumb tritteſtu ſo ferne?

 

a) Sag doch! Warum gehst Du soweit weg?

b) Warum nur hast du dich soweit entfernt!?

 

 

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tröſteſtu

tröstest du (Verb)

2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv von trösten (Verb)

2. Person Singular Präsens Konjunktiv Aktiv von trösten (Verb)

 

tröſteſtu: tröstest du

 

-u:

Die Fle­xi­on mit dem an­ge­häng­ten »u« ist ei­ne ei­gen­tüm­li­che Form, die sonst nur noch aus älte­ren Tex­ten be­kannt ist. Ge­bil­det wur­de sie aus der 2. Per­son, zu­sam­men­ge­zo­gen mit dem Per­so­nal­pro­no­men »du«, aus dem das »u« stammt.

Die­se Form im­pli­ziert ei­ne ge­wis­se Dring­lich­keit und Di­rekt­heit der An­spra­che, die un­mit­tel­ba­re Hin­wen­dung zum Ge­gen­über. So kann es die un­zwei­fel­haf­te Fest­stel­lung des Han­delns, die dring­li­che An­spra­che oder die un­mit­tel­ba­re Auf­for­de­rung zum Han­deln be­deu­ten (In­di­ka­tiv in der Aus­sa­ge), die Er­fül­lung ein­for­dern, mut­maßen bzw. un­ter­stel­len (Kon­junk­tiv), oder zur Ant­wort und Er­klä­rung auf­for­dern (Verb in der Fra­ge).

 

Heute ist statt­des­sen das Verb in sei­ner ge­bräuch­li­chen Fle­xi­on ver­bun­den mit »du« zu ver­wen­den. Die Di­rekt­heit oder ei­ne Auf­for­de­rung kann besten­falls durch ei­ne Sinn tra­gen­de Bei­fü­gung um­schrie­ben wer­den ab­hän­gig vom Kon­text. Sie kann ggf. durch einen Im­pe­ra­tiv he­raus­ge­stellt wer­den.

 

tröſteſtu: tröstest du (Indikativ in der Aussage: ganz bestimmt, ohne Zweifel)!

wenn tröſteſtu mich?: wann tröstest du mich?! (Konjunktiv in der Frage. Fordernd: so antworte doch! Wann wird es geschehen?)

 

→Psalm 119,82

 

Wenn tröſteſtu mich?

 

a) Wann tröstest Du mich?

b) Sage mir doch: Wann tröstest Du mich?!

 

 

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Tück

Tücke, die

heimtückische Boshaftigkeit;

heimtückische Handlung;

verborgene Eigenschaft einer Sache, die jemanden in eine ärgerliche oder gefährliche Situation bringen kann.

 

→Psalm 10,2

 

Sie hengen ſich an einander / vnd erdencken bö­ſe Tück.

 

Sie hängen sich aneinander und denken sich Boshaftigkeiten aus.

 

 

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tügen

taugen (Verb)

gelten, sich für et­was eignen, geeignet/nutzbar sein, Wert/Nutzen haben.

 

 

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Tütel

Tütel ,der

die Ausgussröhre oder Ausgussrinne einer Kanne, z. B. einer Teekanne, einer Kaffeekanne oder eines Milchtopfes, die in der Regel unscheinbar und klein ausgearbeitet ist.

 

→ Mt 5,18

 

Bis das Hi­mel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleineſt Buchſtab / noch ein Tütel vom Ge­ſe­tze / bis das es alles geſchehe.

 

Luther nutzt das Wort Tütel in Mt 5,18 als Symbol für ein sehr kleines, angehängtes Element des Großen und Ganzen: Das kleinste Gebot, der kleinste Paragraph, die kleinste Formulierung im Gesetz.

 

 

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tunckel

dunkel (Adjektiv und Adverb)

finster, ohne Licht, des Lichts beraubt

 

a) nicht hell, dämmernd, düster, trübe, schwärzlich, finster

b) wo der Sinn nicht offen liegt: unklar, ungewiß, unverständlich, verhüllt, geheimnisvoll

 

→Psalm 68,15

 

Wenn der Allmechtige hin vnd wi­der vn­ter jnen Könige ſetzt / So wird es helle / wo es tunckel iſt.

 

Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige beruft, dann wird es hell, wo es dunkel ist.

 

 

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Tunckel

Dunkel, das (veraltet)

 

Dunkelheit, die

Die Wörter »das Dunkel« und »die Dunkelheit« sind in der Bedeutung identisch.

 

Finsternis, Raum ohne Licht.

 

→Psalm 97,2

 

Wolcken vnd Tunckel iſt vmb jn her

 

Wolken und Dunkelheit sind um ihn

 

→Jes 29,18

 

vnd die augen der Blinden wer­den aus dem tunckel vnd fin­ſter­nis ſe­hen.

 

... und die Augen der Blinden wer­den aus der Dunkelheit und der Finsternis sehen.

 

 

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turren

 

thar

 

durren

wagen (Verb; veraltet)

wagen, sich erkühnen, unterfangen, sich erdreisten, u. ä.

 

mit einem Verb im Infinitiv, das beschreibt, was gewagt wird.

 

 

 

thar: 3. Person Singular Indikativ Aktiv Präsens von turren:
er/sie/es wagt [es], zu ...

 

 

durren: alternative Schreibweise zu turren

 

→Spr 30,31

 

Vnd der König / wi­der den ſich niemand thar legen.

 

Und der König, gegen den sich niemand wagt, zu erheben.

 

→Hiob 10,15

 

Bin ich Gottlos / ſo iſt mir aber weh / Bin ich Gerecht / So thar ich doch mein heubt nicht auffheben /

 

Bin ich gottlos, dann tut es mir leid. Bin ich gerecht, dann würde ich es dennoch nicht wagen, mein Haupt zu erheben.

 

 

 

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Sabrina

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