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Luther-Deutsch |
Deutsch | Erläuterungen |
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T, t |
T, t (Buchstabe) In unseren Texten kommen folgende Formen vor:
Die Ligatur tz
Der Kleinbuchstabe »t« verschmilzt mit dem Buchstaben »z« zur Ligatur tz. In der Ligatur unterscheidet sich insbesondere die Form des »z« vom alleinstehenden Buchstaben »z«.
Die Ligatur tz ist (wenn im Zeichensatz vorhanden) in der Frakturschrift immer dann zwingend, wenn es sich um ein echtes »tz« handelt. Sie darf dagegen nicht erscheinen wenn »t« und »z« zu zwei getrennten Wortbestandteilen eines zusammengesetzten Wortes gehören.
Beispiele mit Ligatur:
Beispiele ohne Ligatur:
Die Schmuckschrift für Überschriften kennt die Ligatur »tz« nicht. ©Die bei Stilkunst.de verwendeten Zeichensätze (Font-Familien SK-Biblia1545 und SK-Biblia1534 inklusive der Ornament-Fonts) wurden nach Drucken der Lutherbibeln von 1545 und 1534 neu entwickelt und werden weiter an die von Drucker Hans Lufft verwendeten Typen angepasst. ©by Reiner Makohl | www.stilkunst.de
SK Version 25.09.2024 ● |
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Tempel |
Tempel, der Tempel
Gotteshaus, Heiligtum
Gebäude für öffentliche Gottesdienste
übertragen, biblisch: der Himmel als Gottes Wohnung der heilige Tempel
feststehender Begriff für das Heiligtum des Gottes JHWH auf dem Tempelberg (Berg Zion) bei Jerusalem:
der Tempel in Jerusalem.
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Teufel
Teuffel |
Teufel, der Teufel
Teuffel
abgeleitet aus dem griechischen διάβολος (diabolos): Verleumder, Widersacher
Das Wort Teufel meint u. a. eine böse, boshafte Person, einen bösen Feind, einen Widersacher oder einen bösen Geist. Das Wort Teufel im AT
Im Alten Testament (ohne Apokryphen) kommt das Wort Teufel nur einmal vor: in Psalm 106,37. Alle übrigen Vorkommen (45 mal) finden sich ausschließlich in Luthers Vorreden und im Scholion (Luthers Anmerkungen) zu den biblischen Büchern und Texten.
Luthers Wort Teufel in Psalm 106,37:
hebräisch (Hebraica): שֵׁר (šed), pl. שֵׁרִים (šediym), Götze lateinisch (Vulgata): daemon, Dämon, böser Geist griechisch (Septuaginta): δαιμων (daimon), Dämon, böser Geist
Lutherbibel von 1545: Teufel Lutherbibel von 1964/1984: böse Geister Lutherbibel von 2017: Dämonen Das Wort Teufel im NT
Im Neuen Testament findet sich das Wort Teufel im Text der Bücher und Briefe gleich 99 mal, davon allein in den vier Evangelien 74 mal. In den Vorreden und Anmerkungen kommt das Wort 23 mal vor.
Neben »Dämon, böser Geist« (lat: daemon; grc: δαιμων) übersetzt Luther »Verleumder, Widersacher« (lat: diabolus; grc: διάβολος, diabolos) mit Teufel.
Missbrauch der Teufelsidee
In der biblischen und kirchlichen Lehre sowie im Volks- und Aberglauben haben sich sehr konkrete, aber auch sehr unterschiedliche Bilder der Teufelsidee entwickelt.
Die Teufelsidee war über Jahrhunderte hinweg die ideale Projektionsfläche für alles, was böse, feindlich oder nicht heilig ist. Sie besitzt ein unbeschränkt breites Spektrum, woraus sich viele Gefahren beim Gebrauch ergeben: Menschen, die mit dem Attribut »teuflisch« belegt werden, erfahren die Rückprojektion des gesamten Spektrums oder großer Teile daraus, wobei der Fantasie, neue Ausprägungen, Merkmale und Erkennungszeichen zu erfinden, keine Grenzen gesetzt waren (siehe Hexenverfolgungen, Inquisition, Teufelsaustreibungen usw.).
Unzählige Menschen wurden und werden noch heute Opfer einer Idee, die ausschließlich für Machtmissbrauch unterschiedlichster Art verwendet wurde und nach wie vor verwendet wird.
Wir raten daher dringend davon ab, den Begriff »Teufel« in irgendeiner Weise, getragen durch unausgegorene, dysphemistische Teufelsideen voreilig zu interpretieren. Es führt immer zu einem Missbrauch des Gegenübers.
Wir empfehlen zudem, das Wort Teufel schon im Alltagsgebrauch, speziell aber in der Gemeindearbeit, nicht zu verwenden. Stattdessen kann abhängig vom Kontext auf Wörter wie böse Geister, Verleumder, Widersacher, Gegner, Götze, usw., zurückgegriffen werden.
Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben?
Luther übersetzt hier den in den griechischen Urtexten stehenden Begriff δαιμόνια (Dämonen, böse Geister) bzw. das lateinische daemonia (Biblia Sacra Vulgata) mit Teufel. Dies ist an sich falsch, weil zwischen διάβολος und δαιμόνια zu unterscheiden ist. Doch es ist Absicht: So verweist es darauf, dass zu Luthers Zeiten Teufelsaustreibungen häufig stattfanden und weit verbreitet waren. Seine Leser kannten das Wort als feststehenden Begriff.
Mit seiner Übersetzung »Haben wir nicht in deinem Namen Teufel ausgetrieben?« greift Luther bewusst die Praxis der Teufelsaustreibungen an. Er zielt dabei auf diejenigen, die sie rechtfertigen und praktizieren. Ihnen gilt Jesu Antwort: »Weichet alle von mir jr Vbeltheter.« Dämonen meinen böse Geister jedweder Art, wohingegen der Teufel im Gegensatz zu Gott steht, dessen Gegenspieler er ist, und als Herrscher über ein eigenes Reich regiert.
Diese Ideen entspringen einer Zeit der Vielgötterei, in der sich der Gott JHWH gegen zahlreiche andere Götter auch in Israel und Judäa behaupten musste. Seine Heerscharen bildeten die Cherubim oder Engel. Der böse Feind Gottes, sein Widersacher und sein Verleumder, fand seine Personifizierung im διάβολος der Septuaginta (Weish 2,24), dem wiederum die Dämonen zur Seite standen.
Bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. hinein hatte sich die Idee der Wirksamkeit böser Geister auch im jüdischen Glauben weiterentwickelt und verfestigt. So wird diese Idee zu einem wiederkehrenden Motiv speziell in den Evangelien und in den Wundergeschichten Jesu. Die modernen Bibelübersetzungen, auch der Lutherbibel, verwenden den Begriff Teufel in Mt 7,22 nicht mehr. Sie übersetzen mit »böse Geister« (Lutherbibel 1964), »Dämonen« (Lutherbibel 2017, Elberfelder Bibel, Herder Bibel 1968) o. ä., Dies ist einerseits dichter am Urtext, anderseits beugt es gefährlichen Konzepten und Ideen der »Verteufelung« von Menschen und der »Teufelsaustreibung« vor.
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teuffen
teuffet |
taufen (Verb) von: teufen, in die Teufe (Tiefe) bringen, unters Wasser bringen, senken, (ein-) tauchen
Das Verb taufen und das daraus abgeleitete Substantiv Taufe haben sich zu festen Begriffen für den christlichen Ritus etabliert, in dem die Aufnahme des Täuflings in die christliche Gemeinschaft vollzogen wird, verbunden mit dem öffentlichen Glaubensbekenntnis des Täuflings bzw. bei Säuglingen, Kindern und Heranwachsenden seiner Eltern und Angehörigen in seiner Stellvertretung.
Der christliche Taufritus geht inhaltlich zurück auf die Taufe Jesu im Jordan (Mt 3,13-17), vollzogen von Johannes dem Täufer, und formal auf den Sendungs- oder Missionsbefehl in Mt 28,18-20:
18bMir iſt gegeben alle Gewalt im Himel vnd Erden. 19Darumb gehet hin / vnd leret alle Völcker / vnd teuffet ſie / im Namen des Vaters / vnd des Sons / vnd des heiligen Geiſts / 20Vnd leret ſie halten alles was ich euch befolhen habe.
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thar
turren |
er/sie/es wagt [es] (Verb; veraltet) thar: 3. Person Singular Indikativ Aktiv Präsens von turren mit einem Verb im Infinitiv, das beschreibt, was gewagt wird.
wagen, sich erkühnen, unterfangen, sich erdreisten, u. ä.
siehe: turren
Vnd der König / wider den ſich niemand thar legen.
Und der König, gegen den sich niemand wagt, zu erheben.
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That |
Tat, die Verbalnomen zu thun (Verb)
Plural: die Thatten
Handlung eines Wesens, das einen freien Willen hat. Die Tat ist das verwirklichte Wort, der ausgeführte Gedanke, Plan, Vorsatz, Entschluss oder Rat.
Das ſie ſetzten auff Gott jre hoffnung / Vnd nicht vergeſſen der thatten Gottes / vnd ſeine Gebot hielten.
Dass sie ihre Hoffnung auf setzen und nicht vergessen die Taten Gottes und seine seine Gebote hielten.
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Thewrunge |
Teuerung, die deutlicher Preisanstieg für Waren, Güter und Dienstleistungen, das Teuerwerden, ggf. Inflation.
Die Teuerung resultierte aus Mittelknappheit, beispielsweise schlechten Ernten, und war oft verbunden mit Hungersnöten, weil sich die Bevölkerung selbst Grundnahrungsmittel nicht mehr in ausreichendem Maß leisten konnte.
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Thor |
Tor, das |
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Thor |
Tor, der ein törichter Mensch. Töricht: unklug, unvernünftig, dümmlich, einfältig. Aus dem Scholion zu Psalm 14,1: Luther: (Thoren) Das iſt / rohe loſe Leute / die nach Gott nicht fragen.
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thorheit |
Torheit, die Thorheit
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. mhd: tôrheit Siehe: Torheit
Die Schreibweise thorheit (mit »h«) kommt nur in Psalm 49,14 vor. Sie war jedoch in der Zeit nach Luther bis ins 19. Jahrhundert hinein vorherrschend. Heute schreiben wir das Wort wieder ohne »h«.
Denk- und Handlungsweise eines Toren (eines unklugen, unvernünftigen, dümmlichen, einfältigen Menschen).
Auch für: Gottlosigkeit, schwere Sünde, usw.
Dis jr Thun iſt eitel thorheit /
a) Dies, ihr Tun, ist reine Torheit a) Dies, ihr Tun, ist reine Dummheit
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Threne |
Träne, die Plural: Threnen, auch Threne
Meine Threne ſind meine Speiſe tag vnd nacht
Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht
Die mit Threnen ſeen / Werden mit freuden erndten.
Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.
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thum |
thum (Adjektiv, veraltet) Das Wort thum war zu Luthers Zeit weit verbreitet und umfasste vielfältige Bedeutungen.
Eigentlich ist es unser heutiges Wort dumm (Adjektiv), doch ist damit nicht mehr dasselbe, ursprünglich extrem breite Wortumfeld verbunden. Wir lassen das Wort deshalb auch im Teil "Deutsch" so stehen und ersetzen es absichtlich nicht mit dumm.
Es meint u.a.: 1) beschränkt und schwach an Verstand, unwissend, stumpfsinnig 2) betäubt, verstockt, verwirrt, verbiestert 3) unbesonnen, unangemessen, widerwärtig, einfältig 4) wild, toll, des Verstandes beraubt 5) taub 6) stumm 7) verfinstert, dunkel, des Lichts beraubt 8) (taub, etwas ist verloren gegangen:) abgestumpft, verdorben, unkräftig, kraftlos 9) einfältig usw.
Wo nu das Saltz thum wird / wo mit ſol man ſaltzen?
Hier passt nur eine Bedeutung aus dem Umfeld abgestumpft, verdorben, unkräftig (taub).
thum salz ist Salz, das seine Würze und Schärfe verloren hat (taub geworden und verdorben ist).
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thun |
tun (Verb) Mhd.: tuon (erweitert tuogen, tuonen) allgemein machen, schaffen, verrichten, handeln in unterschiedlichsten Varianten und Bedeutungen
Formen
FVr jren Vetern thet er Wunder in Egyptenland
Vor ihren Vätern tat er Wunder in Ägypten
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Thun |
Tun, das Substantivisch gebrauchter Infinitiv von thun (Verb)
1) das Tätigsein, das Handeln, das Machen, das Verhalten von jemandem 2) das Benehmen, das Betragen, der Umgang 3) mit einem Anwesen oder einem Amt verbundenes Geschäft
Denn ſie wöllen nicht achten auff das Thun des HERRN / noch auff die werck ſeiner Hende
a) Denn sie wollen weder auf die Taten des HERRN achten noch auf die Werke seiner Hände. b) Denn sie wollen weder Gottes Handeln respektieren noch die Ergebnisse seiner Arbeit.
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Thurn |
Turm, der Thurn
Thürne
mhd: turn, m. Plural: Thürne
Die Schreibweise Thurn entspricht der geläufigen Verwendung zu Luthers Zeit und war bis in das 19. Jahrhundert hinein gebräuchlich.
Daneben verwendet Luther 12 mal die Schreibweise Thurm und 4 mal Thürme. abgeschlossenes Gebäude, dessen Höhe größer ist als der Durchmesser
a) als Teil von Befestigungs- und Verteidigungsanlagen, von Stadtmauern und Regierungsgebäuden (Burgen) b) der Turm zu Babylon
DEnn du biſt meine Zuuerſicht / Ein ſtarcker Thurn fur meinen Feinden.
Denn du bist meine Zuversicht, ein starker Turm vor meinen Feinden.
Du haſt vns laſſen in den Thurn werffen
Du hast uns in den Turm werfen lassen.
Zelet jre Thürne.
Zählet ihre Türme.
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thuſtu |
tust du (Verb) 2. Person Singular Aktiv von tun (Verb)
Präsens Indikativ: thuſtu, du tust -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden.
Das thuſtu / vnd ich ſchweige
(Ich weiß,) das tust du! Und ich schweige.
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TyroThyro |
Tyros (Stadt) Tyrus (Stadt) Stadt im Libanon, an der Mittelmeerküste gelegen.
Das historische Tyrus lag auf einer kleinen Insel vor der Küste und war eine der wichtigsten Städte der Phönizier.
In der Lutherbibel von 1545 kommen beide Schreibweisen vor: Tyro und Thyro.
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tigel
tiegel |
Tiegel,der tigel, tiegel
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. Mhd.: tëgel, tigel, m.
a) feuerfestes Gefäß, um Metalle darin zu schmelzen b) der innere Herd im Schmelzofen, in den das aus dem Erz geschmolzene Metall fließt c) dann auch für Küchengeschirre und Gefäße, die Flüssigkeiten aufnehmen (z. B. Farben, Tinten, usw.) 1Sam 2,13-14
So kam des Prieſters knabe / weil das fleiſch kochet / vnd hatte eine Krewel mit drey zacken in ſeiner hand / 14vnd ſties in den tiegel oder keſſel oder pfan / oder töpffen / vnd was er mit der krewel erfür zog / das nam der Prieſter dauon
So kam der Diener des Priesters mit einer Gabel, die drei Zacken besaß, in seiner Hand, sobald das Fleisch kochte. Er stieß in den Tiegel, in den Kessel oder in die Pfanne, und was er mit der Gabel herauszog, das nahm der Priester.
Die Rede des HERRN iſt lauter / Wie durchleutert Silber im erdenen tigel / beweret ſieben mal.
Die Rede des HERRN ist rein wie geläutertes Silber im irdenen Tiegel, das siebenfach geprüft wurde.
Spr 27,21
Ein Man wird durch den mund des Lobers bewert / Wie das Silber im tigel / vnd das Gold im ofen.
Ein Mann wird durch den, der ihn lobt, für gut befunden, wie das Silber im Tiegel und das Gold im Ofen.
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Töpffen |
Töpfe, die Töpferwaren, Töpfe aus Ton.
Plural von: Topf, der
Bezeichnet das besonders in der Küche verwendete Gefäß, sowohl das mehr breite, in dem gekocht wird, als auch das mehr hohe, das zur Aufbewahrung von Nahrungsmitteln diente.
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Torheit
thorheit |
Torheit, die Torheit
thorheit
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. mhd: tôrheit An einer Stelle, in Psalm 49,14, schreibt Luther thorheit (mit »h«), wie es sich im späteren Sprachgebrauch durchgesetzt hatte. Heute schreiben wir das Wort wieder ohne »h«: Torheit
Denk- und Handlungsweise eines Toren (eines unklugen, unvernünftigen, dümmlichen, einfältigen Menschen).
Auch für: Gottlosigkeit, schwere Sünde, usw.
GOtt du weiſſeſt meine torheit / Vnd meine Schulde ſind dir nicht verborgen.
a) Gott, du kennst meine Torheit, und meine Schuld ist dir nicht verborgen. a) Gott, du kennst meine Unvernunft und Dummheit. Meine Verfehlungen sind dir nicht verborgen.
Dis jr Thun iſt eitel thorheit /
a) Dies, ihr Tun, ist reine Torheit a) Dies, ihr Tun, ist reine Dummheit
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Tranckopffer |
Trankopfer, das Eine der Opferarten, die im Alten Testament beschrieben sind (siehe dazu u. a. 4Mos 28).
hebräisch: נסך (näsäk), übersetzt mit: Trankopfer
Das Trankopfer war fester Bestandteil verschiedener Opferanlässe, insbesondere zusammen mit dem Speiseopfer. Dargereicht, gespendet, wurde dabei ursprünglich eine festgelegte Menge Wein. In dieser Form diente das Trankopfer der Bevölkerung den Priestern als Grundversorgung, Nahrung und Lebensunterhalt.
Das Trankopfer konnte wohl auch aus Blut bestehen, nämlich dem Blut der für ein Opfer geschlachteten Tiere (so beim Sündopfer), wobei das Blut aufgefangen und dann an den Altar gesprengt wurde.
Der Saft der Trauben, Traubensaft oder Wein, wurden bildlich als Blut der Trauben gesehen (in 1Mos 49,11 und 5Mos 32,14 ausdrücklich so beschrieben).
Der Wein als Opfergabe beim Trankopfer enthielt so die symbolische Bedeutung des Blutes, wie es beim Tieropfer vergossen wurde. In der Abendmahlsgeschichte tauchen in der Tischzeremonie das Speiseopfer und das Trankopfer als Teile des Sündopfers auf: Jesus reicht Brot als Opfer in der Bedeutung seines (ausgebluteten) Leibes (Lk 22,19) und den Wein als Opfer in der Bedeutung seines vergossenen und aufgefangenen Blutes (Lk 22,20). Blut als Trankopfer
Jch wil jres Tranckopffers mit dem blut nicht opffern
Ich will ihr Trankopfer mit dem Blut nicht spenden.
Unklar ist, ob hier wirkliches Blut gemeint ist oder Wein als Symbol für Blut. Das erscheint aber auch unerheblich. Wesentlich ist die Bedeutung des Trankopfers als Sühneopfer zur Vergebung der Sünden, die der im Psalm 16 Sprechende verweigert.
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trawen |
trauen (Verb) a) glauben, vertrauen, zutrauen, hoffen b) vermuten, denken, meinen c) fest vertrauen, fest glauben d) jemandem etwas zutrauen e) glauben, Vertrauen schenken, seine Zuversicht setzen auf f) gläubig, zuversichtlich sein g) leichtgläubig, vertrauensselig sein
Las mich nicht zu ſchanden werden / Denn ich trawe auff dich.
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Trawer |
Trauer, die tiefer, anhaltender seelischer Schmerz, der aus einem (traurigen) Erlebnis erwächst.
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trawren |
trauern (Verb) tiefen, anhaltenden seelischen Schmerz empfinden, der aus einem (traurigen) Erlebnis erwächst. Trauern, das Substantivbildung vom Verb trawren. Meine Geſtalt iſt verfallen fur trawren / vnd iſt alt worden
Meine Gestalt ist zusammengefallen vom Trauern, und sie ist alt geworden.
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Trewe |
Treue, die ursprünglich: 1) Vertrag, Waffenstillstand, Friede 2) Wort, Versprechen, Eid
dann vielfältig verwendet, z. B.:
3) die Treue im geistlichen Bereich beschreibt das Verhältnis zwischen Gott und Menschen 4) die Treue im ethischen Bereich beschreibt bestimmte Handlungen oder Eigenschaften der Menschen im Verhältnis zueinander oder zu Ideen, Ideologien und Ethiken. 5) die Treue im politisch-staatlichen Bereich beschreibt Verhältnis als Bündnis zwischen Staaten oder zwischen der Staatsmacht (Regierung) und dem Volk (Untertanen) 6) die Treue im gesellschaftlichen Bereich beschreibt Verhältnisse in der Gemeinschaft, der Brüderschaft, der Familie, der Ehe, der Liebe usw.
Wird man in Grebern erzelen deine Güte? Vnd deine Trewe im verderben?
Wird man in den Gräbern von deiner Güte erzählen? Und bei den Toten von deiner Treue?
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trewlich |
treulich (Adjektiv und Adverb, veraltet) zu: die Treue
auf ein Wort, ein Versprechen, einen Eid, eine Abmachung, ein (Lebens)verhältnis beruhend
HERR ich weis / das deine Gerichte recht ſind / Vnd haſt mich trewlich gedemütiget.
a) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich treulich gedemütigt. b) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich wie abgemacht gedemütigt. c) HERR, ich weiß, dass deine Urteile richtig sind. Du hast mich, wie es zu erwarten war, gedemütigt.
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trewmen |
träumen (Verb) Das Verb träumen drückt sehr unterschiedliche Formen der Wahrnehmung aus. Hauptsächlich lässt sich unterscheiden
a) im Schlaf träumen b) im geistig wachen Zustand träumen
Denn gleich wie einem Hungerigen trewmet / das er eſſe /
Denn so, wie ein Hungriger träumen mag, dass er esse,
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Trewmende |
Träumende, der Trewmende
* In diesem Artikel sind alle Fundstellen zitiert. Substantivierung von träumen (Verb; siehe trewmen)
Das Verb träumen drückt sehr unterschiedliche Formen der Wahrnehmung aus. Hauptsächlich lässt sich unterscheiden
a) im Schlaf träumen b) im geistig wachen Zustand träumen
WEnn der HERR die Gefangen Zion erlöſen wird / So werden wir ſein wie die Trewmende.
Wenn der HERR die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie Träumende.
Luther erklärt dazu im Scholion (Psalm 126,1):
(Trewmende) Das iſt / Die Freude wird ſo gros ſein / das wir ſie kaum gleuben werden / vnd wird vns gleich ſein / als trewmet es vns / vnd were nicht wahr.
(Träumende) Das ist: Die Freude wird so groß sein, dass wir es kaum glauben können. Es wird uns vorkommen, als würden wir träumen, und es wäre nicht war!
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triefen
troff |
triefen (Verb) starkes Verb: triefen, troff
in Tropfen fallen, Tropfen fallen lassen a) von Flüssigkeiten b) bildlich, von göttlichem Zorn und Strafen Da bebet die Erde / vnd die Himel troffen. Da bebte die Erde und die Himmel troffen. Da bebte die Erde und vom Himmel regnete es in Strömen.
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Triegerey |
Trügerei, die (veraltet) das Laster des Betrügens (als Charaktereigenschaft und Handlung)
Das »ei« am Wortende wird nach den Regeln des Luther-Deutsch zu »ey«.
Denn jr triegerey iſt eitel Lügen.
a) Denn ihre Trügerei ist eitel Lügen. b) Denn ihr Charakter ist Lug und Trug. c) Denn ihr Hang zum Betrug lässt sie selbstgefällige Lügen verbreiten.
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tritteſtu |
trittst du (Verb) 2. Person Singular Indikativ Aktiv von treten (Verb)
Präsens: tritteſtu: trittst du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. tritteſtu: du trittst (ganz bestimmt, ohne Zweifel) ! tritteſtu? (antworte mir!) ... trittst du ... ?
warumb tritteſtu ſo ferne?
a) Sag doch! Warum gehst Du soweit weg? b) Warum nur hast du dich soweit entfernt!?
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tröſteſtu |
tröstest du (Verb) 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv von trösten (Verb) 2. Person Singular Präsens Konjunktiv Aktiv von trösten (Verb)
tröſteſtu: tröstest du -u: Die Flexion mit dem angehängten »u« ist eine eigentümliche Form, die sonst nur noch aus älteren Texten bekannt ist. Gebildet wurde sie aus der 2. Person, zusammengezogen mit dem Personalpronomen »du«, aus dem das »u« stammt. Diese Form impliziert eine gewisse Dringlichkeit und Direktheit der Ansprache, die unmittelbare Hinwendung zum Gegenüber. So kann es die unzweifelhafte Feststellung des Handelns, die dringliche Ansprache oder die unmittelbare Aufforderung zum Handeln bedeuten (Indikativ in der Aussage), die Erfüllung einfordern, mutmaßen bzw. unterstellen (Konjunktiv), oder zur Antwort und Erklärung auffordern (Verb in der Frage).
Heute ist stattdessen das Verb in seiner gebräuchlichen Flexion verbunden mit »du« zu verwenden. Die Direktheit oder eine Aufforderung kann bestenfalls durch eine Sinn tragende Beifügung umschrieben werden abhängig vom Kontext. Sie kann ggf. durch einen Imperativ herausgestellt werden. tröſteſtu: tröstest du (Indikativ in der Aussage: ganz bestimmt, ohne Zweifel)! wenn tröſteſtu mich?: wann tröstest du mich?! (Konjunktiv in der Frage. Fordernd: so antworte doch! Wann wird es geschehen?)
Wenn tröſteſtu mich?
a) Wann tröstest Du mich? b) Sage mir doch: Wann tröstest Du mich?!
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Tück |
Tücke, die heimtückische Boshaftigkeit; heimtückische Handlung; verborgene Eigenschaft einer Sache, die jemanden in eine ärgerliche oder gefährliche Situation bringen kann.
Sie hengen ſich an einander / vnd erdencken böſe Tück.
Sie hängen sich aneinander und denken sich Boshaftigkeiten aus.
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tügen |
taugen (Verb) gelten, sich für etwas eignen, geeignet/nutzbar sein, Wert/Nutzen haben.
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Tütel |
Tütel ,der die Ausgussröhre oder Ausgussrinne einer Kanne, z. B. einer Teekanne, einer Kaffeekanne oder eines Milchtopfes, die in der Regel unscheinbar und klein ausgearbeitet ist.
Bis das Himel vnd Erde zurgehe / wird nicht zurgehen der kleineſt Buchſtab / noch ein Tütel vom Geſetze / bis das es alles geſchehe.
Luther nutzt das Wort Tütel in Mt 5,18 als Symbol für ein sehr kleines, angehängtes Element des Großen und Ganzen: Das kleinste Gebot, der kleinste Paragraph, die kleinste Formulierung im Gesetz.
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tunckel |
dunkel (Adjektiv und Adverb) finster, ohne Licht, des Lichts beraubt
a) nicht hell, dämmernd, düster, trübe, schwärzlich, finster b) wo der Sinn nicht offen liegt: unklar, ungewiß, unverständlich, verhüllt, geheimnisvoll
Wenn der Allmechtige hin vnd wider vnter jnen Könige ſetzt / So wird es helle / wo es tunckel iſt.
Wenn der Allmächtige hin und wieder unter ihnen Könige beruft, dann wird es hell, wo es dunkel ist.
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Tunckel |
Dunkel, das (veraltet)
Dunkelheit, die Die Wörter »das Dunkel« und »die Dunkelheit« sind in der Bedeutung identisch.
Finsternis, Raum ohne Licht.
Wolcken vnd Tunckel iſt vmb jn her
Wolken und Dunkelheit sind um ihn
vnd die augen der Blinden werden aus dem tunckel vnd finſternis ſehen.
... und die Augen der Blinden werden aus der Dunkelheit und der Finsternis sehen.
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turren
thar
durren |
wagen (Verb; veraltet) wagen, sich erkühnen, unterfangen, sich erdreisten, u. ä.
mit einem Verb im Infinitiv, das beschreibt, was gewagt wird.
thar: 3. Person Singular Indikativ Aktiv Präsens von turren:
durren: alternative Schreibweise zu turren
Vnd der König / wider den ſich niemand thar legen.
Und der König, gegen den sich niemand wagt, zu erheben.
Bin ich Gottlos / ſo iſt mir aber weh / Bin ich Gerecht / So thar ich doch mein heubt nicht auffheben /
Bin ich gottlos, dann tut es mir leid. Bin ich gerecht, dann würde ich es dennoch nicht wagen, mein Haupt zu erheben.
SK Version 25.09.2024 ● |