Das 4. Buch Mose (Numeri)

Kapitel VI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 4. Buch Mose
Numeri

 

C. VI.

 

4Mos 6,1-27

 

Der Text in 36 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VI.

 

 

1,1 - 10,10

 

I. DIE VORBEREITUNG DER WANDERUNG VOM SINAI BIS KANAAN

 

 

 

5,1 - 6,27

 

I.2 Verschiedene Gesetze

 

1

6,1-21

→Die Ordnung für die Gottgeweihten: das Nasiräat

2

6,22-27

→Der priesterliche Segen

 

 

4Mos 6,1-4%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

Biblia

 

 

 

Das Vierde Bucĥ
Moſe.

 

 

 

 

[76a]

 

 

VI.

 

 

 

 

[76a | 76b]

 

 

IIII. Bucĥ    C․ VI

Nazarei․

 

 

 

Die Ordnung für die Gottgeweihten:
das Nasiräat

 

VND der HERR redet mit Mo­ſe / vnd ſprach / 2Sage den kin­dern Iſ­ra­el / vnd ſprich zu jnen / Wenn ein Man oder Weib ein ſon­der­lich gelübd thut dem HER­RN ſich zu enthalten / 3Der ſol ſich Weins vnd ſtarcks Getrencks enthalten / weineſſig oder ſtarcks getrancks eſſig ſol er auch nicht trin­cken / auch nichts das aus Weinbeeren gemacht wird / Er ſol weder friſſche noch dürre weinbeer eſſen / 4ſo lange ſolch ſein gelübd we­ret / Auch ſol er nichts eſſen / das man vom Weinſtock macht / weder weinkern noch hülſen.

 

 

 

 

Auff Ebreiſch heiſ­ſet dis Ne­ſer / vnd wer ſie helt / heiſſt Na­ſir / Wel­chem nach / auch vn­ſer HERR Jhe­ſus Chri­ſtus Na­za­re­nus heiſ­ſet / Vnd er der recht Na­ſir iſt.

→*1)

 

5SO lange die zeit ſolchs ſei­nes gelübds we­ret / ſol kein Schermeſſer vber ſein Heubt faren / bis das die zeit aus ſey / die er dem HER­RN gelobt hat / Denn er iſt heilig / vnd ſol das har auff ſei­nem Heubt laſ­ſen frey wachſen. 6Die gantze zeit vber / die er dem HER­RN gelobt hat / ſol er zu keinem Todten gehen. 7Er ſol ſich auch nicht ver­un­rei­ni­gen an dem tod ſei­nes Vaters / ſei­ner Mutter / ſei­nes Bruders oder ſei­ner Schweſter / Denn das gelübd ſei­nes Got­tes iſt auff ſei­nem Heubt / 8vnd die gantze zeit vber ſei­nes gelübds / ſol er dem HER­RN heilig ſein.

9VNd wo jemand fur jm vn­uer­ſe­hens plötzlich ſtirbt / Da wird das Heubt ſei­nes gelübds ver­un­rei­ni­get / Da­r­umb ſol er ſein Heubt beſcheren am ta­ge ſei­ner reinigung / das iſt am ſie­ben­den ta­ge. 10Vnd am achten ta­ge ſol er zwo Dor­del­tau­ben bringen oder zwo Jun­ge­tau­ben zum Prie­ſter für die thür der Hütten des Stiffts. 11Vnd der Prie­ſter ſol eine zum Sünd­op­f­fer / vnd die ander zum Brand­op­f­fer machen / vnd jn verſünen / das er ſich an einem Todten ver­ſün­di­get hat / vnd al­ſo ſein Heubt deſſelben ta­ges heiligen 12das er dem HER­RN die zeit ſei­nes gelübds aushalte / Vnd ſol ein jerig Lamb bringen zum Schuldopfer. Aber die vorigen ta­ge ſollen vmb ſonſt ſein / Da­r­umb das ſein gelübd ver­un­rei­ni­get iſt.

 

DIS iſt das geſetz des Verlobten / Wenn die zeit ſei­nes gelübds aus iſt / So ſol man jn bringen für die thür der Hütten des Stiffts. 14Vnd er ſol bringen ſein Opf­fer dem HER­RN / ein jerig lamb on wandel zum Brand­op­f­fer / vnd ein jerig ſchaf on wandel zum Sünd­op­f­fer / vnd ein widder on wandel zum Danck­op­f­fer / 15vnd einen korb mit vn­ge­ſewr­ten Kuchen von ſemelmelh mit öle gemenget / vnd vngeſewrte Fladen mit öle beſtrichen / vnd jr Speis­op­f­fer vnd Tranck­op­f­fer.

 

 

 

 

→Act. 18.

→Act. 21.

16VNd der Prie­ſter ſols für den HER­RN bringen / vnd ſol ſein Sünd­op­f­fer vnd ſein Brand­op­f­fer machen. 17Vnd den widder ſol er zum Danck­op­f­fer machen dem HER­RN / ſampt dem korbe mit dem vn­ge­ſewr­ten Brot / Vnd ſol auch ſein Speis­op­f­fer vnd ſein Tranck­op­f­fer machen. 18Vnd ſol dem Verlobten das heubt ſei­nes gelübds beſcheren fur der thür der Hütten des Stiffts vnd ſol das Heubthar ſei­nes gelübds ne­men vnd auffs fewr werffen / das vn­ter dem Danck­op­f­fer iſt. 19Vnd ſol den gekochten bug ne­men von dem widder / vnd einen vn­ge­ſewr­ten Kuchen aus dem korbe / vnd einen vn­ge­ſewr­ten Fladen / vnd ſols dem Ver­lob­ten auff ſei­ne hende legen / nach dem er ſein gelübd ab­ge­ſcho­ren hat / 20vnd ſols fur dem HER­RN Weben / Das iſt heilig dem Prie­ſter / ſampt zu der We­be­bruſt vnd der He­be­ſchul­dern / Darnach mag der Ver­lob­ter wein trin­cken. 21Das iſt das geſetz des Ver­lob­ten / der ſein Opf­fer dem HER­RN gelobt / von wegen ſei­nes gelübds / auſſer dem / was er ſonſt ver­mag / Wie er ge­lo­bet hat / ſol er thun nach dem Ge­ſetz ſeins ge­lübds.

 

 

Der priesterliche Segen

VND der HERR redet mit Moſe / vnd ſprach / 23Sage Aaron vnd ſei­nen Sönen / vnd ſprich / Al­ſo ſolt jr ſa­gen zu den kin­dern Iſ­ra­el / wenn jr ſie ſegenet.

 

24DER HERR ſegene dich / vnd behüte dich.

 

25Der HERR laſſe ſein Angeſicht leuchten vber dir / Vnd ſey dir gnedig.

 

 

 

 

[76b | 77a]

 

 

Móẛe․     C․ VII.

Opf­fer

der 12. Für­ſten Iſ­ra­el ⁊c.

LXXVII

 

 

26Der HERR hebe ſein Angeſicht vber dich / Vnd gebe dir Friede. 27Denn jr ſolt mei­nen Namen auff die kin­der Iſ­ra­el legen / das ich ſie ſegene.

 

 

 

1) Ne­ſer / Na­ſir / Na­za­re­nus.

Luther erklärt die Begriffe Nasiräat (Neſer), Nasiräer (Naſir) und Nazarener (Nazarenus).

Das Nasiräat ist ein be­son­de­res Ge­lüb­de. Es be­in­hal­tet den Ver­zicht auf al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke (wie Wein und Bier), ein­schließ­lich Wein­trau­ben, Ro­si­nen, Es­sig. Es ver­bie­tet, sich To­ten (auch Grä­bern) zu nä­hern. Es ver­langt, sich we­der die Kopf­haa­re noch den Bart schnei­den zu las­sen.

Ein Nasiräer (Gott­ge­weih­ter) hält sich zeit­le­bens an die­ses Ge­lüb­de (Beispiele: Rich­ter Sim­son, →Ri 13,1 - 16,31; der Pro­phet Sa­mu­el; Jo­han­nes der Täu­fer). Aller­dings kann es auch für ei­ne be­fris­te­te Zeit ab­ge­legt wer­den. (so wo­mög­lich Pau­lus, inter­pre­tiert nach →Apg 18,18).

Luther sieht den Be­griff Na­za­re­ner, der viel­fach be­nutz­te Bei­na­me Je­su, als Ab­lei­tung aus dem he­brä­i­schen nāzīr (Na­si­rä­er). Da­mit ist für ihn ei­ne re­li­gi­ö­se Zu­ge­hö­rig­keit (auch: »Na­zo­rä­er«), nicht die ört­li­che Her­kunft (»von Na­za­ret«) be­schrie­ben.

Ge­mein­hin wur­den ins­be­son­de­re von Ju­den die frü­hen Chris­ten jü­di­scher Her­kunft als Na­za­re­ner (nicht als Chris­ten) ti­tu­liert. So auch →Apg 24,5, wo Pau­lus an­ge­klagt wird, ein Füh­rer der Sek­te der Na­za­re­ner zu sein.

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Num.
Nu.
Das vierte Buch Moſe.
Numeri.

Biblia Vulgata:
Numeri

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Das vierte Buch Mose (Numeri)

Numeri

4. Buch Mose

4. Mose

Num

4Mos

Eccl.
Eccle.
Der Prediger Salomo.
Prediger Salomonis.
Eccleſiaſes.

Biblia Vulgata:
Libri salomonis: Ecclesiastes

 

Anm.: An vielen Stellen benutzt Luther die Abkürzung Eccl. gemäß den lateinischen Bibeln.
Hier steht Eccl. oder Ecc.für das Buch Jesus Sirach, nicht für den Prediger Salomo (Ecclesiastes).

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Der Prediger Salomo (Kohelet)

Das Buch Kohelet

Prediger

Ecclesiastes

Prd

Koh

Prd

Ac.
Act.
Acto.
Der Apoſteln Geſchicht / beſchrieben von S. Lucas.

Biblia Vulgata:
Actus Apostolorum

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Die Apostelgeschichte des Lukas

Apostelgeschichte

Apg

Apg

Apg

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

PREDIGTTEXT

→Sonntag Trinitatis

Tag der heiligen Dreifaltigkeit

→4Mos 6,22-27

V

 
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Luther er­klärt die Be­deu­tung des Al­ten Tes­ta­ments und der Ge­set­ze Mo­se. Die­se Schrif­ten sei­en für Chris­ten sehr nütz­lich zu le­sen, nicht zu­letzt des­halb, weil Je­sus, Pe­trus und Pau­lus mehr­fach da­raus zi­tie­ren.

 

Sabrina

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