Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 40 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXI. | ||
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19,3 - 24,18 |
IV. DIE STIFTUNG DES BUNDES
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20,1 - 23,19 |
IV.2 DIE GESETZE DES BUNDES
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20,22 - 23,19 |
B. Das Bundesbuch
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1 | 21,1-11 | |
2 | 21,12-27 | |
3 | 21,28-36 | Gesetze über die Verursachung von Schäden durch Tiere und an Tieren |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[43a]
DIS ſind die Rechte die du jnen ſolt furlegen.
SO du einen ebreiſchen Knecht keuffeſt / der ſol dir ſechs jar dienen / Im ſiebenden jar ſol er frey ledig ausgehen. 3Iſt er on weib komen / ſo ſol er auch on weib ausgehen / Iſt er aber mit weib komen / ſo ſol ſein Weib mit jm ausgehen. 4Hat jm aber ſein Herr ein Weib gegeben / vnd hat Söne oder Töchter gezeuget / So ſol das weib vnd die kinder ſeines Herrn ſein / er aber ſol on weib ausgehen. 5Spricht aber der Knecht / Ich hab meinen Herrn lieb / vnd mein weib vnd kind / ich wil nicht frey werden / 6So bring jn ſein Herr fur die Götter / vnd halt jn an die thür oder pfoſten / vnd bore jm mit einer Pfrimen durch ſeine ohre / vnd er ſey ſein Knecht ewig.
VERkeufft jemand ſeine Tochter zur magd / So ſol ſie nicht ausgehen wie die Knechte. 8Gefellet ſie aber jrem Herrn nicht / vnd wil jr nicht zur Ehe helffen / ſo ſol er ſie zu löſen geben / Aber vnter ein frembd Volck ſie zuuerkeuffen hat er nicht macht / weil er ſie verſchmehet hat. 9Vertrawet er ſie aber ſeinem Son / ſo ſol er Tochterrecht an jr thun. 10Gibt er jm aber ein andere / ſo ſol er jr an jrem Futter / Decke vnd Eheſchuld nicht abbrechen. 11Thut er dieſe drey nicht / ſo ſol ſie frey ausgehen / on Löſegeld.
WEr einen Menſchen ſchlegt das er ſtirbt / Der ſol des tods ſterben. 13Hat er jm aber nicht nachgeſtellet / ſondern Gott hat jn laſſen on gefehr in ſeine hende fallen / So wil ich dir einen Ort beſtimmen / da hin er fliehen ſol. 14Wo aber jemand an ſeinem Neheſten freuelt / vnd jn mit liſt erwürget / So ſoltu den ſelben von meinem Altar nemen / das man jn tödte.
WEr ſeinen Vater oder Mutter ſchlegt / Der ſol des Tods ſterben.
16WEr einen Menſchen ſtilet vnd verkeufft / das man jn bey jm findet / Der ſol des tods ſterben.
WEr Vater vnd Mutter flucht / Der ſol des Tods ſterben.
18WEnn ſich Menner mit einander haddern / vnd einer ſchlegt den andern mit einem ſtein oder mit einer fauſt / das er nicht ſtirbt / ſondern zu bette ligt / 19Kompt er auff / das er ausgehet an ſeinem ſtabe / So ſol der jn ſchlug / vnſchüldig ſein / On das er jm bezale / was er verſeumet hat / vnd das Artztgeld gebe.
WEr ſeinen Knecht oder Magd ſchlegt mit einem ſtabe / das er ſtirbt vnter ſeinen henden / Der ſol darumb geſtrafft werden. 21Bleibt er aber einen oder zween tage / ſo ſol er nicht darumb geſtrafft werden / denn es iſt ſein geld.
WEnn ſich Menner haddern vnd verletzen ein ſchwanger Weib / das jr die Frucht abgehet / vnd jr kein ſchade widerferet / So ſol man jn vmb geld ſtraffen / wie viel des weibs Man jm auff legt / vnd ſols geben nach der Teidingsleute erkennen. 23Kompt jr aber ein ſchaden draus / So ſol er laſſen / Seele vmb ſeele / 24Auge vmb auge / Zan vmb zan / Hand vmb hand / Fus vmb fus / 25Brand vmb brand / Wund vmb wunde / Beule vmb beule.
WEnn jemand ſeinen Knecht oder ſeine Magd in ein Auge ſchlegt vnd verderbts / der ſol ſie frey los laſſen / vmb das auge. 27Deſſelbigen gleichen / wenn er ſeinem Knecht oder Magd ein Zan ausſchlegt / ſol er ſie frey los laſſen vmb den zan.
WEnn ein Ochſe einen Man oder Weib ſtöſſet / das er ſtirbt / So ſol man den Ochſen ſteinigen / vnd ſein fleiſch nicht eſſen / ſo iſt der Herr des ochſen vnſchüldig. 29Iſt aber der Ochs vorhin ſtöſſig geweſen / vnd ſeinem Herrn iſts angeſagt / vnd er jn nicht verwaret hat / vnd tödtet darüber einen
[43a | 43b]
II. Bucĥ C․ XXII.
Weltlicĥ
Rechte.
man oder weib / So ſol man den ochſen ſteinigen / vnd ſein Herr ſol ſterben. 30Wird man aber ein Geld auff jn legen / So ſol er geben ſein Leben zu löſen / was man jm auff legt. 31Deſſelbigen gleichen ſol man mit jm handeln / wenn er Son oder Tochter ſtöſſet. 32Stöſſet er aber einen Knecht oder Magd / ſo ſol er jrem Herrn dreiſſig ſilbern Sekel geben / vnd den Ochſen ſol man ſteinigen.
SO jemand eine Gruben auffthut / oder grebt eine grube / vnd decket ſie nicht zu / vnd fellet darüber ein Ochs oder Eſel hin ein / 34So ſols der Herr der gruben mit geld dem andern wider bezalen / Das Aſs aber ſol ſein ſein.
WEnn jemands Ochſe eins andern ochſen ſtöſſet das er ſtirbt / So ſollen ſie den lebendigen ochſen verkeuffen / vnd das geld teilen / vnd das Aſs auch teilen. 36Iſts aber kund geweſen / das der ochs ſtöſſig vorhin geweſen iſt / vnd ſein Herr hat jn nicht verwaret / So ſol er einen ochſen vmb den andern vergelten / vnd das Aſs haben.
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Der heutige Vers 21,37 gehört in dieser Ausgabe zu Kapitel XXII. (22).
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Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.