Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 40 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXVI. | ||
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25,1 - 31,22 |
V. DIE INSTITUTIONEN DES BUNDES:
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25,1 - 27,21 |
V.1 Gottes Anweisungen zur Einrichtung der Stiftshütte
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B1 |
Die zehn zusammengefügten Teppiche | |
1 | 26,1-14 | Gottes Anweisungen zur Fertigung der Teppiche für die Wände und Decken |
2 | 26,15-30 | |
B2 |
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3 | 26,31-37 | Gottes Anweisungen zur Fertigung des Vorhangs und für die Ausstattung des Allerheiligsten |
[46a]
DIE Wonung ſoltu machen von zehen Teppichen / von weiſſer gezwirnter ſeiden / von geler ſeiden / von ſcharlacken vnd roſinrot / Cherubim ſoltu dran machen künſtlich. 2Die lenge eins Teppichs ſol acht vnd zwenzig ellen ſein / die breite vier ellen / vnd ſollen alle zehen gleich ſein / 3vnd ſollen ja funff zuſamen gefüget ſein / eine an die andern. 4Vnd ſolt Schleufflin machen von geler ſeiden an jglichs teppichs orten / da ſie ſollen zuſamen gefugt ſein / das ja zween vnd zween an jren orten zuſamen gehefft werden / 5funffzig ſchleufflin an jglichem teppich / das einer den andern zuſamen faſſe. 6Vnd ſolt funffzig güldene Heffte machen damit man die teppich zuſamen heffte / einen an den andern / auff das es eine Wonung werde.
DV ſolt auch eine Decke aus zigenhar machen / zur Hütten vber die Wo-
[46a | 46b]
II. Bucĥ C․ XXVI.
Báwe der
Wonung etc.
Decke
von 11. Teppichen.
nunge / von eilff teppichen. 8Die lenge eins teppichs ſol dreiſſig ellen ſein / die breite aber vier ellen / vnd ſollen alle eilffe gleich gros ſein. 9Fünffe ſoltu an einander fügen / vnd ſechſe auch an einander / das du den ſechſten teppich zwifeltig macheſt forn an der Hütten. 10Vnd ſolt an einem jglichen teppich funffzig Schleufflin machen an jren orten / das ſie aneinander bey den enden gefüget werden. 11Vnd ſolt funffzig eherne Heffte machen / vnd die heffte in die Schleufflin thun / das die Hütte zuſamen gefüget / vnd eine hütte werde. 12Aber das vberlenge an den teppichen der Hütten / ſoltu die helfft laſſen vberhangen an der Hütten / 13auff beiden ſeiten eine ellen lang / das das vbrige ſey an der hütten ſeiten / vnd auff beiden ſeiten ſie bedecke. 14Vber dieſe Decke ſoltu eine decke machen / von rötlichen Widerfellen / Dazu vber ſie / eine decke von Dachsfellen.
Bretter.
DV ſolt auch Bretter machen zu der Wonung von foern holtz die ſtehen ſollen / 16Zehen ellen lang ſol ein Bret ſein / vnd anderhalb ellen breit. 17Zween Zapffen ſol ein bret haben / das eins an das ander müge geſetzt werden / Alſo ſoltu alle bretter der Wonunge machen. 18Zwenzig ſollen jr ſtehen gegen dem mittag / 19die ſollen vierzig ſilbern Füſſe vnten haben / ja zween füſſe vnter jglichem bret / an ſeine zween zapffen. 20Alſo auff der andern ſeiten / gegen mitternacht / ſollen auch zwenzig bret ſtehen / 21vnd vierzig ſilbern füſſe / ja zween füſſe vnter jglichem bret. 22Aber hinden an der Wonung / gegen dem Abend ſoltu ſechs bret machen / 23dazu zwey bret hinden an die zwo ecken der Wonung / 24das ein jglichs der beider ſich mit ſeinem ortbret von vnten auff geſelle / vnd oben am heubt gleich zuſamen kome mit einem klammer / 25Das acht breter ſeien mit jren ſilbem füſſen / der ſechzehen ſein / ja zween vnter einem bret.
Riegel.
VND ſolt Riegel machen von foern holtz / funffe zu den breten auff einer ſeiten der Wonunge / 27vnd funffe zu den breten auff der ander ſeiten der wonunge / vnd funff zu den breten / hinden an der wonunge gegen dem abend. 28Vnd ſolt die Riegel mitten an den breten durch hin ſtoſſen / vnd alles zuſamen faſſen / von einem ort zu dem andern. 29Vnd ſolt die Bret mit golde vberziehen / vnd jre Rincken von gold machen / das man die Riegel drein thu / 30Vnd die riegel ſoltu mit gold vberziehen. Vnd alſo ſoltu denn die Wonung auffrichten / nach der weiſe / wie du geſehen haſt auff dem Berge.
[46b | 47a]
Móſe․ C. XXVII․
Kircĥen
Rechte.
XLVII.
Fur -
hang.
Lade.
VND ſolt einen Furhang machen von geler ſeiden / ſcharlacken vnd roſinrot / vnd gezwirnter weiſſer ſeiden / vnd ſolt Cherubim dran machen künſtlich / 32Vnd ſolt jn hengen an vier Seulen von foern holtz / die mit gold vberzogen ſind / vnd güldene Kneuffe / vnd vier ſilberne Füſſe haben. 33Vnd ſolt den Furhang mit Hefften anhefften / vnd die Lade des Zeugnis inwendig des Furhangs ſetzen / das er euch ein vnterſcheid ſey zwiſſchen dem Heiligen vnd dem Allerheiligſten.
Gnaden
ſtuel.
Tiſch.
Leuchter.
34VND ſolt den Gnadenſtuel thun auff die Lade des Zeugnis in dem Allerheiligſten. 35Den Tiſch aber ſetze auſſer dem Furhang / vnd den Leuchter gegen dem Tiſch vber / zu mittag werts der Wonunge / das der Tiſch ſtehe gegen mitternacht.
36VND ſolt ein Tuch machen in die Thür der Hütten / gewirckt von geler ſeiden / roſinrot / ſcharlacken vnd gezwirnter weiſſer ſeiden. 37Vnd ſolt dem ſelben Tuch funff Seulen machen von foern holtz mit gold vberzogen / mit gülden kneuffen / vnd ſolt jnen funff ehrnen füſſe gieſſen.
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Holzschnitte im 2. Buch Mose, Kapitel XXVI.
»Die zehn zusammengefügten Teppiche«
»Die Holzarbeiten für das Heiligtum in der Stiftshütte«
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Erläuterungen zur Abbildung in 2Mos XXVI.
Die Kapitel 25 bis 28 berichten über Gottes Anweisungen für den Bau der Stiftshütte, in der sich das Heiligtum befindet, nebst allen nötigen Einrichtungsgegenständen und Geräten, sowie für die Fertigung der Kleidung für die Priester, wobei Aaron als erster und höchster Priester (Hohepriester) genannt wird.
Im Kapitel 26 befinden sich zwei Abbildungen, die bestimmte Teile vom Text des Kapitels visualisieren.
Bild A zeigt den großen Teppich, der aus zehn Teppichbahnen hergestellt werden solle, die als Zeltwand für das Heiligtum gedacht seien.
Bild B zeigt die in den Versen 15 bis 30 genannten Bretter. Zu sehen sind im Hintergrund acht Bretter (Verse 22 bis 25), die miteinander verbunden sind und auf 16 silbernen Füßen stehen, je zwei Füße pro Brett.
Im Vordergrund ist die Ausarbeitung der Riegel in Form von Querstangen gezeigt, die die Eckpfosten verbinden. In den Brettern der Pfosten befinden sich Ringe, durch die die Stangen geführt werden, um die Konstruktion zu stabilieren.
Die Ausführung in dieser Form mit Zapfen und Riegeln war nötig, weil das Zelt mit dem Heiligtum transportabel sein musste. Es war so konstruieert, dass es in transportierbare Teile zerlegt und an einem anderen Ort wieder zusammengesetzt und aufgestellt werden konnte.
Die Bilder passen nicht ganz zum Text: Mose befand sich mit Volk Israel in der Wüste, als er den Auftrag bekam, die Stiftshütte mit dem Heiligtum zu bauen. Doch der Künstler hat die Gegenstände in Gebäuden mit starken Mauern platziert. Der Teppich im ersten Bild wird gar mitten auf dem Marktplatz einer Stadt präsentiert, umgeben von prächtigen Gebäuden.
Der Künstler verlegte die Gegenstände in eine Umgebung, die den Betrachtern seiner Bilder bekannt war, und die so einen starken symbolischen Wert bekommen haben, um die herausragende Stellung des Hauses Gottes, des Heiligtum und seiner Gerätschaften zu unterstreichen.
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Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Ex. | Das ander Buch Moſe. | Das zweite Buch Mose (Exodus) Exodus 2. Buch Mose | 2. Mose Ex 2Mos |
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Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.