Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 40 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XV. Das Kapitel XV. umfasst die heutigen Verse 15,1-26 | ||
|
5,1 - 15,21 |
II. STRAFGERICHTE UND BEFREIUNG
|
|
15,1-21 |
II.3 DAS LIED DER ERLÖSTEN
|
1 | 15,1-21 | |
|
15,22 - 19,2 |
III. VOM SCHILFMEER BIS ZUM SINAI
|
|
15,22 - 17,16 |
III.1 IN MARA, ELIM, DER WÜSTE SINAI UND REFIDIM
|
2 | 15,22-26 |
Anm: Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545, Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise
Im folgenden Text ist der bezeichnete Vers hervorgehoben.
[38b]
15,1-21
DA ſang Moſe vnd die kinder Iſrael dis Lied dem HERRN / vnd ſprachen.
ICh wil dem HERRN ſingen / Denn er hat ein herrliche That gethan / Roſs vnd wagen hat er ins Meer geſtürtzt.
Moſe
Liede.
2DER HERR iſt mein ſtercke vnd Lobſang / Vnd iſt mein Heil.
DAs iſt mein Gott / Ich wil jn preiſen / Er iſt meines vaters Gott / Ich wil jn erheben.
3DEr HERR iſt der rechte Kriegsman / HERR iſt ſein Namen / 4Die wagen Pharao vnd ſeine Macht warff er ins Meer.
SEine auſſerweleten Heubtleute verſuncken im Schilffmeer / 5Die tieffe hat ſie bedeckt / Sie fielen zu grund wie die ſteine.
6HERR deine rechte Hand thut groſſe Wunder / HERR deine rechte Hand hat die Feinde zuſchlagen.
7VND mit deiner groſſen Herrligkeit haſtu deine Widerwertigen geſtürtzet / Denn da du deinen grim auslieſſeſt / verzeret er ſie wie ſtoppeln.
8DVrch dein Blaſen theten ſich die Waſſer auff / vnd die Flut ſtunden auff hauffen / Die Tieffe wallet von einander mitten im Meer.
9DEr Feind gedacht / Ich wil jnen nachiagen vnd erhaſſchen / Vnd den Raub austeilen / Vnd meinen mut an jnen külen.
ICh wil mein Schwert ausziehen / Vnd mein Hand ſol ſie verderben.
10DA lieſſeſtu deinen Wind blaſen / Vnd das Meer bedecket ſie / vnd ſuncken vnter wie bley im mechtigen Waſſer.
11HERR / Wer iſt dir gleich vnter den Göttern? Wer iſt dir gleich / der ſo mechtig / heilig / ſchrecklich / löblich vnd wunderthetig ſey?
12DA du deine rechte Hand ausreckteſt / Verſchlang ſie die Erde.
13DV haſt geleitet durch deine Barmhertzigkeit dein Volck / das du erlöſet haſt / Vnd haſt ſie gefüret durch deine Stercke zu deiner heiligen Wonung.
14DA das die Völcker höreten / erbebeten ſie / Angſt kam die Philiſter an.
15DA erſchracken die Fürſten Edom / Zittern kam die gewaltigen Moab an / Alle einwoner Canaan wurden feig.
16LAs vber ſie fallen erſchrecken / vnd furcht durch deinen groſſen Arm / das ſie erſtarren wie die ſteine / Bis dein Volck HERR hin durch kome / Bis das volck hin durch kome / das du erworben haſt.
17BRinge ſie hin ein vnd pflantze ſie auff dem Berge deines Erbteils / den du HERR dir zur Wonung gemacht haſt / Zu deinem Heiligthumb HERR / das deine Hand bereitet hat.
18DEr HERR wird König ſein jmer vnd ewig / 19Denn Pharao zoch hin ein ins Meer mit roſſen vnd wagen vnd Reutern / Vnd der HERR lies das Meer wider vber ſie fallen.
ABer die kinder Iſrael giengen trocken mitten durchs Meer.
VNd MirJam die Prophetin / Aarons ſchweſter / nam eine Paucken in jre hand / vnd alle Weiber folgeten jr nach hin aus mit paucken am Reigen.
[39b | 40a]
Móẛe C․ XV.XVI.
Wachteln.
XLI․
21Vnd MirJam ſang jnen fur / Laſſt vns dem HERRN ſingen / Denn er hat eine herrliche That gethan / Man vnd Roſs hat er ins Meer geſtürtzt.
15,22 - 19,2
15,22 - 17,16
Num. 33.
Mara.
Hie gehet bereit auff ſolche groſſe herrliche vnd wunderbarliche Erlöſung das murren an.
MOſe lies die kinder Iſrael ziehen vom Schilffmeer hinaus zu der Wüſten Sur / vnd ſie wanderten drey tage in der wüſten / das ſie kein waſſer funden. 23Da kamen ſie gen Mara / Aber ſie kundten des waſſers zu Mara nicht trincken / denn es war faſt bitter / Da her hies man den ort Mara. 24Da murret das Volck wider Moſe / vnd ſprach / Was ſollen wir trincken? 25Er ſchrey zu dem HERRN / vnd der HERR weiſet jm einen Bawm / den thet er ins waſſer / da ward es ſüſs.
Sur.
(Mara)
Heiſſt bitter / Vnd bedeut leiden vnd anfechtung / welche durch das creutz Chriſti im glauben auch ſüſſe werden / Matth. 11. Mein Joch iſt ſüs.
DAſelbs ſtellet er jnen ein Geſetze vnd ein Recht / vnd verſucht ſie / 26vnd ſprach / Wirſtu der ſtim des HERRN deines Gottes gehorchen / vnd thun was recht iſt fur jm / vnd zu ohren faſſen ſeine Gebot / vnd halten alle ſeine Geſetz / So wil ich der Kranckheit keine auff dich legen / die ich auff Egypten gelegt habe / Denn ich bin der HERR dein Artzt.
✽
1) Druckfehler in der Blattnummer: XLI.
Korrektur: XL.
Der heutige Vers 15,27 gehört in dieser Ausgabe zu Kapitel XVI.
Wörtersuche
Gesuchtes Luther-Wort eingeben:
Die Liste aller der Schlagwörter im Wörterbuch findet sich im Register.
Kürzel | Bezeichnung in Luthers Biblia 1545 | Moderne Bibel | Kürzel |
Ex. | Das ander Buch Moſe. | Das zweite Buch Mose (Exodus) Exodus 2. Buch Mose | 2. Mose Ex 2Mos |
Num. | Das vierte Buch Moſe. | Das vierte Buch Mose (Numeri) Numeri 4. Buch Mose | 4. Mose Num 4Mos |
Joſua | Das Buch Joſua. | Das Buch Josua Das Buch Josua | Jos Jos Jos |
Pſal. | Der Pſalter.Biblia Vulgata: | Der Psalter Die Psalmen Das Buch der Psalmen | Ps Ps Ps |
Jeſa. | Der Prophet Jeſaja.Biblia Vulgata: | Der Prophet Jesaja Das Buch Jesaja | Jes Jes Jes Is |
Weisheit. | Die Weisheit Solomonis. | Das Buch der Weisheit Das Buch der Weisheit Weisheit Salomons | Weish Weish Weish |
Matth. | Euangelium S. Mattheus.Biblia Vulgata: | Das Evangelium nach Matthäus Matthäusevangelium | Mt Mt Mt |
Erläuterungen siehe Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher | |||
Der Text aus der Lutherbibel ist auf unseren Seiten in Anlehnung an das Druckbild des Originals von 1545 wiedergegeben.
Den Seitenaufbau, die verwendeten Schriften, die Schreibregeln der Frakturschrift und Luthers Intentionen, mit der Typografie Lesehilfen bereitzustellen, erläutert dem interessierten Leser unser Artikel »Satz und Typografie der Lutherbibel von 1545«.
LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT
DAS HEILIGE OSTERFEST
2Mos 14,10 - 15,13 (in Auswahl):
2Mos 14,10.11a.13a.14.21-23.27-28.30a
[2Mos 15,1.2a.b.6a.13]
AT
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.