Das 1. Buch Mose (Genesis)

Kapitel VI.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Alte Testament

Die Geschichtsbücher

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das 1. Buch Mose
Genesis

 

C. VI.

 

1Mos 6,1-22

 
Info

mit Worterklärungen
Luther-Deudſch | Deutsch

 

Der Text in 50 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel VI.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel VI.

 

 

1 - 11

 

I. DIE URGESCHICHTE

 

 

 

6,1-8

 

I.5 DIE NACHKOMMEN DER GOTTESKINDER

 

1

6,1-4

→Gottessöhne und Menschentöchter

2

6,5-8

→Got­tes Ärger über die Menschen und sein Plan der Vernichtung

 

 

6,9 - 9,17

 

I.6 DIE GROSSE WASSERFLUT UND DER BUND MIT NOAH

 

3

6,9-22

→Die Ankündigung der Sintflut

 

 

1Mos 6,5.6.7a.7c.8.13a.14a.18b.19.22%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Das Erſte Bucĥ
Móẛe.

 

 

 

 

[3b]

 

 

VI.

 

 

 

 

[3b | 4a]

 

 

Moẛe․     C․ VI. VII

Nóáh․

IIII.

 

 

 

I.5

DIE NACHKOMMEN DER GOTTESKINDER

 

 

6,1-4

 

 

Gottessöhne und Menschentöchter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→Gen. 8.

DA ſich aber die Men­ſchen be­gun­den zu mehren auff Erden / vnd zeu­ge­ten jnen Töchtere / 2Da ſa­hen die kin­der Got­tes nach den töchtern der Men­ſchen / wie ſie ſchön waren / vnd namen zu Wei­bern / welche ſie wolten. 3Da ſprach der HERR / Die Men­ſchen wöl­len ſich a mei­nen Geiſt nicht mehr ſtraffen laſ­ſen / denn ſie ſind Fleiſch / Ich wil jnen noch friſt geben hundert vnd zwen­zig Jar.

4ES waren auch zu den zeiten Tyrannen auff Erden / Denn da die kin­der Got­tes die töchter der Men­ſchen beſchlieffen vnd jnen Kinder zeu­ge­ten / wurden dar aus gewaltige in der Welt vnd berhümbte Leu­te.

 

Got­tes Ärger über die Menschen und sein Plan der Vernichtung

DA aber der HERR ſa­he / Das der Men­ſchen bos­heit gros war auff Erden / vnd alles tichten vnd trachten jres Her­tzen nur bö­ſe war jmer dar / 6Da rewet es jn / das er die Men­ſchen gemacht hatte auff Erden / vnd es bekümert jn in ſei­nem Her­tzen / 7vnd ſprach / Ich wil die Men­ſchen / die ich geſchaffen habe vertilgen / von der Erden / von den Men­ſchen an bis auff das Vieh / vnd bis auff das Ge­wür­me / vnd bis auff die Vogel vn­ter dem Hi­mel / Denn es rewet mich / das ich ſie gemacht habe. 8Aber Noah fand Gnade fur dem HER­RN.

 

 

 

 

(Kinder Gottes)

Das waren der hei­li­gen Ve­ter kin­der / die in Got­tes furcht auff­er­zo­gen dar­nach er­ger denn die an­dern wor­den / vn­ter dem na­men Got­tes. Wie al­le zeit der Hei­li­gen Nach­ko­men / die er­ge­ſten Ty­ran­nen vnd ver­ker­te­ſten zu letzt wor­den ſind.

a

( Meinen Geiſt )

Das iſt / Es iſt vmb ſonſt / was ich durch mei­nen Geiſt / jnen pre­di­gen / ſa­gen / vnd ſtraf­fen la­ſſe / Sie ſind zu gar fleiſch­lich wor­den / ver­ach­ten vnd le­ſtern mei­nes Gei­ſtes wort. Dar­umb ſol er auff hö­ren / vnd ich will ſie laſ­ſen fa­ren / vnd nicht mehr mich mit jnen zan­cken vnd ſtraf­fen.

 

 

I.6

DIE GROSSE WASSERFLUT UND DER BUND MIT NOAH

 

6,9 - 9,17

 

 

Die Ankündigung der Sintflut

Noah

Söne.

DIS iſt das Ge­ſchlecht Noah. Noah war ein from Man vnd on wandel / vnd füret ein göttlich Leben zu ſei­nen zeiten. 10Vnd zeuget drey Söne / Sem / Ham / Japheth. 11Aber die Erde war verderbet fur Got­tes augen / vnd vol freuels. 12Da ſa­he Gott auff Erden / vnd ſi­he / ſie war verderbet / Denn alles Fleiſch hatte ſei­nen weg verderbet auff Erden. 13DA ſprach Gott zu Noah / Alles Fleiſches ende iſt fur mich komen / Denn die Erde iſt vol freuels von jnen / Vnd ſi­he da / Ich wil ſie verderben mit der Erden.

Noah

Kaſten.

MAche dir einen Kaſten von tennen Holtz / vnd mache Kammern drinnen / vnd verpiche ſie mit Bech in­wen­dig vnd aus­wen­dig / 15Vnd mache jn al­ſo. Drey hundert Ellen ſey die lenge / funff­zig ellen die weite / vnd drei­ſſig ellen die höhe. 16Ein Fenſter ſoltu dran machen oben an / einer ellen gros. Die Thür ſoltu mitten in ſei­ne ſeiten ſetzen. Vnd ſol drey Boden haben / Einen vnten / den andern in der mitte / den dritten in der höhe. 17Denn ſi­he / Ich wil eine Sindflut mit wa­ſſer komen laſ­ſen auff Erden / zu verderben alles Fleiſch / darin ein lebendiger Odem iſt / vn­ter dem Hi­mel / Alles was auff Erden iſt / ſol vn­ter­ge­hen.

 

18ABer mit dir wil ich einen Bund auffrichten / Vnd du ſolt in den Kaſten gehen / mit deinen Sönen / mit deinem Weibe / vnd mit deiner ſöne Wei­bern. 19Vnd du ſolt in den Kaſten thun al­ler­ley Thier von allem Fleiſch / ja ein par / Menlin vnd Frewlin / das ſie lebendig bleiben bey dir. 20Von den Vogeln nach jrer art / von dem Vieh nach ſei­ner art / vnd von al­ler­ley Ge­würm auff erden nach ſei­ner art. Von den allen ſol je ein Par zu dir hinein gehen / das ſie leben bleiben. 21Vnd du ſolt al­ler­ley Speiſe zu dir ne­men / die man iſſet / vnd ſolt ſie bey dir ſamlen / das ſie dir vnd jnen zur Narung da ſeien. 22Vnd Noah thet alles was jm Gott gebot.

 

 

 

 

 
 

 

Biblia 1545

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Gen.
Ge.
Gene.
Geneſi.
Das erste Buch Moſe.
Geneſis.

Biblia Vulgata:
Genesis

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Das erste Buch Mose (Genesis)

Genesis

1. Buch Mose

1. Mose

Gen

1Mos

Erläuterungen siehe →Liste der Abkürzungen und Namen biblischer Bücher

 

 

 

 

Worterklärungen: Übersicht

Die folgenden Begriffe aus dem Text 1Mos 6 wer­den hier erläutert.

Versnummer: Luthers Wort

2: Wei­bern

3: HERR

 

Klick auf ein Wort führt zum Eintrag mit den Erklärungen.

Das vollständige Verzeichnis findet sich hier: →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 
Weltkugel

Aus dem Wörterbuch

Worterklärungen:
Seltene Namen, Wörter und Begriffe im Text 1Mos 6

Luther-Deutsch

Deutsch   |   Erläuterungen

Weib

Weib, das

die (Ehe-) Frau

 

Hinweis:

 

Es ist zu beachten, dass Luther den zu seiner Zeit gängigen Begriff Weib nicht abschätzig oder abwertend benutzt. Im Gegenteil: Wenn auch die etymologische Herkunft des Begriffs umstritten und unklar ist, so bezeichnete er doch die erwachsene, verantwortlich handelnde Frau in gesellschaftlich angesehener Stellung, z. B. als Ehefrau.

 

In der deutschen Sprache hat der Begriff »Weib« im Laufe der Zeit eine geringschätzende Bedeutung erfahren und besitzt heute die Qualität einer Beleidigung, die u. U. strafrechtlich verfolgt wer­den kann. Der Begriff wird daher in modernen Übersetzungen nicht verwendet. Stattdessen wird i. d. R. das Wort »Frau« benutzt.

 

Die englische Sprache kennt noch heute geläufig das Wort »wife« (meist für »Ehefrau«), das etymologisch auf die selbe Wurzel zurückzuführen ist, neben dem Begriff »woman«, der allgemein für »Frau« steht.

 

Empfehlung:

 

Wir empfehlen wegen der geringschätzenden Qualitäten, die an diesem Begriff kleben, bei Interpretationen, bei Textauslegungen, in Predigten und auch bei Textlesungen aus alten Lutherbibeln den Begriff Weib nicht zu verwenden und durch Frau zu ersetzen.

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

HERR

HERR, JHWH, Jahwe

Aussehen in unseren Frakturschriften:

HERR oder HERR

 

 

HERR im Alten Testament

 

hebräisch: יהוה (jhwh, das Tetragrammaton JHWH)

lateinisch (Biblia Sacra Vulgata): Dominus, Herr

 

Luthers Schreibweise HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) folgt einer fes­ten Re­gel. Sie weist da­rauf hin, dass im he­brä­i­schen Text an die­ser Stel­le das Te­tra­gram­ma­ton (das Vier­fach­zei­chen) »JHWH« (hebr.: יהוה) steht. Es ist der un­aus­sprech­li­che Na­me Got­tes.

 

 

Satztechnisch bedingte Varianten

 

Um beim Satz der Let­tern Platz in ei­ner Zei­le zu spa­ren, wo­durch über­mä­ßi­ger Sperr­druck oder un­güns­ti­ge Wort­um­brü­che ver­mie­den wer­den, sind in der Lu­ther­bi­bel von 1545 häu­fig auch die Va­ri­an­ten HERr oder HERRn oder HERrn zu fin­den. Da­bei sind min­des­tens die ers­ten drei Zei­chen in Ver­sa­li­en ge­setzt, wo­mit sie hin­rei­chend von HErr un­ter­scheid­bar sind.

 

An we­ni­gen Stel­len im Text wur­de ei­ne für uns un­üb­li­che Tren­nung im Wort vor­ge­nom­men, um einen Zei­len­um­bruch zu re­a­li­sie­ren, hier bei­spiel­haft ge­zeigt:

 

[ ...] fur den HER-

RN bringen [...]

 

 

HERR HErr

 

Der Ausdruck HERR HErr steht dann, wenn im he­brä­i­schen Text »JHWH A­do­na­j« zu le­sen ist. (Siehe da­zu auch den Ar­ti­kel →HErr.)

 

Auch die um­ge­kehr­te Rei­hen­fol­ge HErr HERR ist mög­lich (»Adonaj JHWH«).

 

→Hes 2,4b-5a

 

4bSo ſpricht der HErr HERR / 5aſie gehorchen oder la­ſſens /

 

Die neu­en Lu­ther­bi­beln über­set­zen die­sen Aus­druck stets mit »Gott der HERR«.

 

 

Die Aus­spra­che des Na­mens Got­tes

 

Das Wis­sen um die Aus­spra­che der vier Zei­chen, die den Got­tes­na­men aus­ma­chen, ist schon früh in der Ge­schich­te ver­lo­ren ge­gan­gen. Sie wer­den heu­te oft mit »Jah­we« (vo­ka­li­siert ge­schrie­ben יְהוָה nach der Aus­spra­che des he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr) oder »Je­ho­va« (יְהוָֹה eben­falls nach dem he­brä­i­schen A­do­na­j, Herr, je­doch un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Vo­ka­le) tran­s­k­ri­biert, aber auch mit »Je­wah« (eben­falls יְהוָה aber nach dem he­brä­i­schen Sche­ma, der Na­me, zu le­sen) oder »Je­ho­wih« (יְהוִה nach dem he­brä­i­schen Elo­him, Gott / Göt­ter).

 

 

Luthers Namensersatz

 

Luther kann­te die vo­ka­li­sier­ten Va­ri­an­ten und die tran­s­k­ri­bier­ten For­men und war wohl be­son­ders dem Wort »Je­ho­va« zu­ge­neigt. Es be­zieht alle drei Vo­ka­le aus dem Wort Adonaj, das »Herr« be­deu­tet. Den­noch hat­te er es ver­mie­den, in sei­ner Über­setzung »Je­ho­va« zu ver­wen­den. Statt­des­sen nutz­te er wie die la­tei­ni­schen Bi­beln ei­nen Wort­er­satz. Er setz­te das deut­sche Wort ein, das ge­mäß der jü­di­schen Tra­di­ti­on zu le­sen sei, wenn im Text das Vier­fach­zei­chen er­scheint, mach­te es aber durch die be­son­de­re Satz­wei­se in Groß­buch­sta­ben kennt­lich: HERR.

 

Luthers Schreib­wei­se hat sich bis heu­te in et­li­chen Bi­bel­aus­ga­ben ge­hal­ten.

 

 

HERR im Neuen Testament

 

Im neu­en Tes­ta­ment ver­wen­det Lu­ther die Schreib­wei­se HERR in Ver­sa­li­en (Groß­buch­sta­ben) für Gott, den Va­ter, an Stel­len, wo sich Zi­ta­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment auf »JHWH« be­ziehen.

 

 

Wichtig:

Da­von zu un­ter­schei­den sind die Schreib­wei­sen

→»HErr« und →»Herr«.

 

 

 

SK Version 25.09.2024  

→Register

Erläuterungen siehe →Das große Stilkunst.de–Wörterbuch zur Lutherbibel von 1545

 

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Der Bibeltext im evangelischen Kirchenjahr

In den Kirchenjahren ab 1978/1979 bis 2017/2018

LESUNG AUS DEM ALTEN TESTAMENT

DAS HEILIGE OSTERFEST

→Osternacht

1Mos 6 - 8 (in Auswahl):
→1Mos 6,5.6.7a.7c.8.13a.14a.18b.19.22
→1Mos 7,17.21.23b.24
→1Mos 8,1(10b-12)14a.18.19.20a.20c.21.22

AT

 
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Vorrede auf das Alte Testament
Luthers Vorreden 1545

→Vorrede auf das Alte Testament

Luther er­klärt die Be­deu­tung des Al­ten Tes­ta­ments und der Ge­set­ze Mo­se. Die­se Schrif­ten sei­en für Chris­ten sehr nütz­lich zu le­sen, nicht zu­letzt des­halb, weil Je­sus, Pe­trus und Pau­lus mehr­fach da­raus zi­tie­ren.

 

Sabrina

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SK Version 16.11.2024  

 
Biblia
1545
1Mos
6