Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 28 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel XXV. | ||
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23,1 - 25,46 |
XIII. DIE GERICHTSANKÜNDIGUNG GEGEN DIE PHARISÄER UND SCHRIFTGELEHRTEN
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1 | 25,1-13 | |
2 | 25,14-30 | |
3 | 25,31-46 |
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[260b]
DEnn wird das Himelreich gleich ſein zehen Jungfrawen / die jre Lampen namen / vnd giengen aus dem Breutgam entgegen. 2Aber fünff vnter jnen waren töricht / vnd fünff waren klug. 3Die törichten namen jre Lampen / Aber ſie namen nicht Ole mit ſich. 4Die klugen aber namen Ole in jren gefeſſen ſampt jren Lampen. 5Da nu der Breutgam verzog / worden ſie alle ſchlefferig / vnd entſchlieffen.
6ZVr Mitternacht aber ward ein geſchrey / Sihe / der Breutgam kompt / gehet aus jm entgegen. 7Da ſtunden dieſe Jungfrawen alle auff / vnd ſchmückten jre Lampen. 8Die törichten aber ſprachen zu den klugen / Gebt vns von ewrem Ole / Denn vnſere Lampen verleſſchen. 9Da antworten die Klugen / vnd ſprachen / Nicht alſo / auff das nicht vns vnd euch gebreche / Gehet aber hin zu den Kremern / vnd keuffet fur euch ſelbs. 10Vnd da ſie hin giengen zukeuffen / kam der Breutgam / vnd welche bereit waren / giengen mit jm hin ein zur Hochzeit / Vnd die thür ward verſchloſſen. 11Zu letzt kamen auch die andern Jungfrawen / vnd ſprachen / HErr / HErr / thu vns auff. 12Er antwortet aber / vnd ſprach / Warlich ich ſage euch / Ich kenne ewer nicht. 13Darumb wachet / Denn jr wiſſet weder tag noch ſtund in welcher des menſchen Son komen wird.
(Ire Lampen)
Die Lampen on öle / ſind die guten werck on glauben / die müſſen alle verleſſchen. Das Olegefeſs aber iſt der glaube im gewiſſen auff Gottes gnade / der thut gute werck / die beſtehen. Wie aber hie das Ole keine der andern gibt / Alſo mus ein jglicher fur ſich ſelbs gleuben.
GLeich wie ein Menſch der vber land zog / ruffete ſeinen Knechten / vnd thet jnen ſeine güter ein / 15Vnd einem gab er fünff Centner / dem andern zween / dem dritten einen / Einem jedern nach ſeinem vermögen / vnd zog bald hinweg. 16Da gieng der hin / der fünff Centner empfangen hatte / vnd handelte mit den ſelbigen / vnd gewan andere fünff Centner. 17Desgleichen auch der zween Centner empfangen hatte / gewan auch zween andere. 18Der aber einen empfangen hatte / gieng hin / vnd machete eine Grube in die erden / vnd verbarg ſeines Herrn geld.
19VBer eine lange zeit / kam der Herr dieſer Knechte / vnd hielt rechenſchafft mit jnen. 20Da trat erzu / der fünff Centner empfangen hatte / vnd legete ander fünff Centner dar / vnd ſprach / Herr / Du haſt mir fünff Centner gethan / Sihe da / ich habe da mit andere fünff Centner gewonnen. 21Da ſprach ſein Herr zu jm / Ey du fromer vnd getrewer Knecht / Du biſt vber wenigem getrew geweſt / Ich wil dich vber viel ſetzen / Gehe ein zu deines Herrn freude. 22Da trat auch erzu / der zween Centner empfangen hatte / vnd ſprach / Herr / Du haſt mir zween Centner gethan / Sihe da / ich hab mit denſelben zween ander gewonnen. 23Sein Herr ſprach zu jm / Ey du fromer vnd getrewer Knecht / Du biſt vber wenigem getrew geweſen / Ich wil dich vber viel ſetzen / Gehe ein zu deines Herrn freude.
(Centner)
Die Centner ſind das befolhen Gottes wort / wer das wol treibt / der hat ſein viel / vnd leret viel andere. Wer es leſſt ligen / der hat ſein wenig / Denn an jm ſelbs iſts einerley wort / Aber es ſchaffet durch etliche mehr denn durch andere / Darumb iſts jtzt fünff / jtzt zween Centner genennet.
24DA trat auch erzu / der einen Centner empfangen hatte / vnd ſprach / Herr / Ich wuſte / das du ein harter Man biſt / Du ſchneitteſt / wo du nicht geſeet haſt / vnd ſamleſt / da du nicht geſtrawet haſt / 25Vnd furchte mich / gieng hin / vnd verbarg deinen Centner in die erden / Sihe / da haſtu das deine. 26Sein Herr aber antwortet / vnd ſprach zu jm / Du Schalck vnd fauler Knecht / wuſteſtu das ich ſchneitte / da ich nicht geſeet habe / vnd ſamle / da ich nicht geſtrawet habe / 27So ſolteſtu mein geld zu den Wechſlern gethan haben / vnd wenn ich komen were / hette ich das meine zu mir genomen mit wucher. 28Darumb nemet von jm den Centner / vnd gebets dem / der zehen Centner hat. 29Denn wer da
[260b | 261a]
S.Mattheus. C. XXV.
CCLXI.
hat / dem wird gegeben werden / vnd wird die fülle haben / Wer aber nicht hat / Dem wird auch das er hat genomen werden. 30Vnd den vnnützen Knecht werfft in die finſternis hin aus / Da wird ſein heulen vnd zeenklappen.
WEnn aber des menſchen Son komen wird / in ſeiner Herrligkeit / vnd alle heilige Engel mit jm / Denn wird er ſitzen auff dem ſtuel ſeiner Herrligkeit / 32vnd werden fur jm alle Völcker verſamlet werden / Vnd er wird ſie von einander ſcheiden / gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken ſcheidet / 33vnd wird die Schafe zu ſeiner Rechten ſtellen / vnd die Böcke zur Lincken. 34Da wird denn der König ſagen zu denen zu ſeiner Rechten / Kompt her jr geſegneten meines Vaters / ererbet das Reich / das euch bereitet iſt von anbegin der welt. 35Denn ich bin Hungerig geweſen / vnd jr habt mich geſpeiſet. Ich bin Durſtig geweſen / vnd jr habt mich getrencket. Ich bin ein Gaſt geweſen / vnd jr habt mich beherberget. 36Ich bin Nacket geweſen / vnd jr habt micht bekleidet. Ich bin Kranck geweſen / vnd jr habt mich beſucht. Ich bin Gefangen geweſen / vnd jr ſeid zu mir komen.
37DEnn werden jm die Gerechten antworten / vnd ſagen / HErr / Wenn haben wir dich hungerig geſehen / vnd haben dich geſpeiſet? Oder durſtig / vnd haben dich getrenckt? 38Wenn haben wir dich einen Gaſt geſehen / vnd beherberget? Oder nacket / vnd haben dich bekleidet? 39Wenn haben wir dich kranck oder gefangen geſehen / vnd ſind zu dir komen? 40Vnd der König wird antworten / vnd ſagen zu jnen / Warlich ich ſage euch / Was jr gethan habt einem vnter dieſen meinen geringſten Brüdern / Das habt jr mir gethan.
DEnn wird er auch ſagen zu denen zur Lincken / Gehet hin von mir / jr Verfluchten / in das ewige Fewr / das bereitet iſt dem Teufel vnd ſeinen Engeln. 42Ich bin Hungerig geweſen / Vnd jr habt mich nicht geſpeiſet. Ich bin Durſtig geweſen / vnd jr habt mich nicht getrencket. 43Ich bin ein Gaſt geweſen / vnd jr habt mich nicht beherberget. Ich bin Nacket geweſen / vnd jr habt mich nicht bekleidet. Ich bin Kranck vnd Gefangen geweſen / vnd jr habt mich nicht beſucht.
44DA werden ſie jm auch antworten vnd ſagen / HErr / Wenn haben wir dich geſehen / hungerig / oder durſtig / oder einen gaſt / oder nacket / oder kranck oder gefangen / Vnd haben dir nicht gedienet? 45Denn wird er jnen antworten / vnd ſagen / Warlich ich ſage euch / Was jr nicht gethan habt einem vnter dieſen Geringſten / das habt jr mir auch nicht gethan. 46Vnd ſie werden in die ewige Pein gehen / Aber die Gerechten in das ewige Leben.
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Perikope | Typ | Tag |
---|---|---|
1531 - 1898 | ||
Mt 25,1-13 | Evangelium | |
Mt 25,1-13 | Evangelium | |
Mt 25,31-46 | Evangelium | |
1899 - 1978 | ||
Mt 25,1-13 | Evangelium | |
Mt 25,31-46 | Evangelium | |
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1979 - 2018 | ||
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Mt 25,31-46 | Evangelium + | |
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VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN
Vers / Typ | Text | Tag |
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1531 - 1898 | ||
Mt 25,40b | Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. | |
Wochenspruch | ||
1899 - 1978 | ||
Mt 25,40b | Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. | |
Wochenspruch | ||
Lutherische Kirchen 1958-1978 | ||
Mt 25,40b | Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. | |
Wochenspruch | ||
1979 - 2018 | ||
Mt 25,40b | Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. | |
Wochenspruch | ||
seit 2019 | ||
Mt 25,40b | Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. | |
Wochenspruch | ||
Tagesspruch |
Das Video zeigt den Text des Gleichnisses von den klugen und von den törichten Jungfrauen aus der Lutherbibel von 1545, vorgelesen von Reiner Makohl.
Das Video zeigt den Text der Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern erzählt, vorgelesen von Reiner Makohl.
Das Video zeigt die Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus über die Gerechten im Weltgericht redet, vorgelesen von Reiner Makohl.
Das Video zeigt die Geschichte aus der Lutherbibel von 1545, in der Jesus über die Gerechten und Ungerechten im Weltgericht redet, vorgelesen von Reiner Makohl.
Luthers Vorrede zum Neuen Testament ist in neuen Bibelausgaben nicht mehr enthalten. Lesen Sie, was Luther seinen Lesern 1545 mit auf den Weg gegeben hatte.