Das Evangelium nach Matthäus

Kapitel XXV.

Symbol Biblia 1545

Die Lutherbibel von 1545

 

Die Texte der Lutherbibel von 1545 in Frakturschrift

Das Neue Testament

Die Evangelien und die Offenbarung

 

Biblia
 

Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545

Das Evangelium nach
Matthäus

 

C. XXV.

 

Mt 25,1-46

 

Der Text in 28 Kapiteln

 

Gliederung Kapitel XXV.

 

Nr.

Textstelle

Abschnitt | Link zum Text

Kapitel XXV.

 

 

23,1 - 25,46

 

XIII. DIE GERICHTSANKÜNDIGUNG GEGEN DIE PHARISÄER UND SCHRIFTGELEHRTEN

 

1

25,1-13

→Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen

2

25,14-30

→Das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern

3

25,31-46

→Endzeitrede: Das Weltgericht

 

 

Mt 25,14-30%2C

 

Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.

 

 

 

 

Euangelium
S. Mattheus.

 

 

 

 

[260b]

 

 

XXV.

 

 

Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen

 

DEnn wird das Hi­mel­reich gleich ſein ze­hen Jung­fraw­en / die jre Lam­pen na­men / vnd gien­gen aus dem Breut­gam ent­ge­gen. 2Aber fünff vn­ter jnen wa­ren tö­richt / vnd fünff wa­ren klug. 3Die tö­rich­ten na­men jre Lam­pen / Aber ſie na­men nicht Ole mit ſich. 4Die klu­gen aber namen Ole in jren ge­feſ­ſen ſampt jren Lam­pen. 5Da nu der Breut­gam ver­zog / wor­den ſie alle ſchlef­fe­rig / vnd ent­ſchlief­fen.

6ZVr Mit­ter­nacht aber ward ein ge­ſchrey / Si­he / der Breut­gam kompt / ge­het aus jm ent­ge­gen. 7Da ſtun­den die­ſe Jung­fraw­en alle auff / vnd ſchmück­ten jre Lam­pen. 8Die tö­rich­ten aber ſpra­chen zu den klu­gen / Gebt vns von ew­rem Ole / Denn vn­ſere Lam­pen ver­leſ­ſchen. 9Da ant­wor­ten die Klu­gen / vnd ſpra­chen / Nicht al­ſo / auff das nicht vns vnd euch ge­bre­che / Ge­het aber hin zu den Kre­mern / vnd keuf­fet fur euch ſelbs. 10Vnd da ſie hin gien­gen zu­keuf­fen / kam der Breut­gam / vnd wel­che be­reit wa­ren / gien­gen mit jm hin ein zur Hoch­zeit / Vnd die thür ward ver­ſchloſ­ſen. 11Zu letzt ka­men auch die an­dern Jung­fraw­en / vnd ſpra­chen / HErr / HErr / thu vns auff. 12Er ant­wor­tet aber / vnd ſprach / War­lich ich ſa­ge euch / Ich ken­ne ew­er nicht. 13Da­r­umb wa­chet / Denn jr wi­ſſet we­der tag noch ſtund in wel­cher des men­ſchen Son ko­men wird.

 

(Ire Lampen)

Die Lam­pen on öle / ſind die gu­ten werck on glau­ben / die müſ­ſen alle ver­le­ſſchen. Das Ole­ge­feſs aber iſt der glau­be im ge­wi­ſſen auff Got­tes gna­de / der thut gu­te werck / die be­ſte­hen. Wie aber hie das Ole kei­ne der an­dern gibt / Al­ſo mus ein jg­lich­er fur ſich ſelbs gleu­ben.

 

 

 

Das Gleichnis von den anvertrauten Zentnern

→ Lk 19,11-27

GLeich wie ein Menſch der vber land zog / ruf­fe­te ſei­nen Knech­ten / vnd thet jnen ſei­ne gü­ter ein / 15Vnd ei­nem gab er fünff Cent­ner / dem an­dern zwe­en / dem drit­ten ei­nen / Ei­nem je­dern nach ſei­nem ver­mö­gen / vnd zog bald hin­weg. 16Da gieng der hin / der fünff Cent­ner emp­fan­gen hat­te / vnd han­del­te mit den ſel­bi­gen / vnd ge­wan an­de­re fünff Cent­ner. 17Des­glei­chen auch der zwe­en Cent­ner emp­fan­gen hat­te / ge­wan auch zwe­en an­de­re. 18Der aber ei­nen emp­fan­gen hat­te / gieng hin / vnd ma­che­te ei­ne Gru­be in die er­den / vnd ver­barg ſei­nes Herrn geld.

19VBer eine lan­ge zeit / kam der Herr die­ſer Knech­te / vnd hielt re­chen­ſchafft mit jnen. 20Da trat er­zu / der fünff Cent­ner emp­fan­gen hat­te / vnd le­ge­te an­der fünff Cent­ner dar / vnd ſprach / Herr / Du haſt mir fünff Cent­ner ge­than / Si­he da / ich ha­be da mit an­de­re fünff Cent­ner ge­won­nen. 21Da ſprach ſein Herr zu jm / Ey du fro­mer vnd ge­trew­er Knecht / Du biſt vber we­ni­gem ge­trew ge­weſt / Ich wil dich vber viel ſe­tzen / Ge­he ein zu dei­nes Herrn freu­de. 22Da trat auch er­zu / der zwe­en Cent­ner emp­fan­gen hat­te / vnd ſprach / Herr / Du haſt mir zwe­en Cent­ner ge­than / Si­he da / ich hab mit den­ſel­ben zwe­en an­der ge­won­nen. 23Sein Herr ſprach zu jm / Ey du fro­mer vnd ge­trew­er Knecht / Du biſt vber we­ni­gem ge­trew ge­we­ſen / Ich wil dich vber viel ſe­tzen / Ge­he ein zu dei­nes Herrn freu­de.

 

 

 

(Centner)

Die Cent­ner ſind das be­fol­hen Got­tes wort / wer das wol treibt / der hat ſein viel / vnd le­ret viel an­de­re. Wer es leſſt li­gen / der hat ſein we­nig / Denn an jm ſelbs iſts ei­ner­ley wort / Aber es ſcha­ffet durch et­li­che mehr denn durch an­de­re / Dar­umb iſts jtzt fünff / jtzt zwe­en Cent­ner ge­nen­net.

 

24DA trat auch er­zu / der ei­nen Cent­ner emp­fan­gen hat­te / vnd ſprach / Herr / Ich wu­ſte / das du ein har­ter Man biſt / Du ſchneit­teſt / wo du nicht ge­ſe­et haſt / vnd ſam­leſt / da du nicht ge­ſtraw­et haſt / 25Vnd furch­te mich / gieng hin / vnd ver­barg dei­nen Cent­ner in die er­den / Si­he / da ha­ſtu das dei­ne. 26Sein Herr aber ant­wor­tet / vnd ſprach zu jm / Du Schalck vnd fau­ler Knecht / wu­ſte­ſtu das ich ſchneit­te / da ich nicht ge­ſe­et ha­be / vnd ſam­le / da ich nicht ge­ſtraw­et ha­be / 27So ſol­te­ſtu mein geld zu den Wechſ­lern ge­than ha­ben / vnd wenn ich ko­men we­re / het­te ich das mei­ne zu mir ge­no­men mit wu­cher. 28Da­r­umb ne­met von jm den Cent­ner / vnd ge­bets dem / der ze­hen Cent­ner hat. 29Denn wer da

 

 

 

 

[260b | 261a]

 

 

S.Mattheus.     C. XXV.

CCLXI.

 

 

→ Sup. 13.

Mar. 4.

→ Luc. 8.

Luc. 9.

hat / dem wird ge­ge­ben wer­den / vnd wird die fül­le ha­ben / Wer aber nicht hat / Dem wird auch das er hat ge­no­men wer­den. 30Vnd den vn­nü­tzen Knecht werfft in die fin­ſter­nis hin aus / Da wird ſein heu­len vnd ze­en­klap­pen.

 

 

Endzeitrede: Das Weltgericht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

→*1)

WEnn aber des men­ſchen Son ko­men wird / in ſei­ner Herr­lig­keit / vnd al­le hei­li­ge En­gel mit jm / Denn wird er ſi­tzen auff dem ſtuel ſei­ner Herr­lig­keit / 32vnd wer­den fur jm al­le Völ­ck­er ver­ſam­let wer­den / Vnd er wird ſie von ein­an­der ſchei­den / gleich als ein Hir­te die Scha­fe von den Bö­cken ſchei­det / 33vnd wird die Scha­fe zu ſei­ner Rech­ten ſtel­len / vnd die Bö­cke zur Lin­cken. 34Da wird denn der Kö­nig ſa­gen zu de­nen zu ſei­ner Rech­ten / Kompt her jr ge­ſeg­ne­ten mei­nes Va­ters / er­er­bet das Reich / das euch be­rei­tet iſt von an­be­gin der welt. 35Denn ich bin Hun­ge­rig ge­we­ſen / vnd jr habt mich ge­ſpei­ſet. Ich bin Dur­ſtig ge­we­ſen / vnd jr habt mich ge­tren­cket. Ich bin ein Gaſt ge­we­ſen / vnd jr habt mich be­her­ber­get. 36Ich bin Na­cket ge­we­ſen / vnd jr habt micht be­klei­det. Ich bin Kranck ge­we­ſen / vnd jr habt mich be­ſucht. Ich bin Ge­fan­gen ge­we­ſen / vnd jr ſeid zu mir ko­men.

37DEnn wer­den jm die Ge­rech­ten ant­wor­ten / vnd ſa­gen / HErr / Wenn ha­ben wir dich hun­ge­rig ge­ſe­hen / vnd ha­ben dich ge­ſpei­ſet? Oder dur­ſtig / vnd ha­ben dich ge­trenckt? 38Wenn ha­ben wir dich ei­nen Gaſt ge­ſe­hen / vnd be­her­ber­get? Oder na­cket / vnd ha­ben dich be­klei­det? 39Wenn ha­ben wir dich kranck oder ge­fan­gen ge­ſe­hen / vnd ſind zu dir ko­men? 40Vnd der Kö­nig wird ant­wor­ten / vnd ſa­gen zu jnen / War­lich ich ſa­ge euch / Was jr ge­than habt ei­nem vn­ter die­ſen mei­nen ge­ring­ſten Brü­dern / Das habt jr mir ge­than.

DEnn wird er auch ſa­gen zu de­nen zur Lin­cken / Ge­het hin von mir / jr Ver­fluch­ten / in das ewi­ge Fewr / das be­rei­tet iſt dem Teu­fel vnd ſei­nen En­geln. 42Ich bin Hun­ge­rig ge­we­ſen / Vnd jr habt mich nicht ge­ſpei­ſet. Ich bin Dur­ſtig ge­we­ſen / vnd jr habt mich nicht ge­tren­cket. 43Ich bin ein Gaſt ge­we­ſen / vnd jr habt mich nicht be­her­ber­get. Ich bin Na­cket ge­we­ſen / vnd jr habt mich nicht be­klei­det. Ich bin Kranck vnd Ge­fan­gen ge­we­ſen / vnd jr habt mich nicht be­ſucht.

44DA wer­den ſie jm auch ant­wor­ten vnd ſa­gen / HErr / Wenn ha­ben wir dich ge­ſe­hen / hun­ge­rig / oder dur­ſtig / oder ei­nen gaſt / oder na­cket / oder kranck oder ge­fan­gen / Vnd ha­ben dir nicht ge­die­net? 45Denn wird er jnen ant­wor­ten / vnd ſa­gen / War­lich ich ſa­ge euch / Was jr nicht ge­than habt ei­nem vn­ter die­ſen Ge­ring­ſten / das habt jr mir auch nicht ge­than. 46Vnd ſie wer­den in die ewi­ge Pein ge­hen / Aber die Ge­rech­ten in das ewi­ge Le­ben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Biblia 1545

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Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

Liturgiegeschichtliche Verwendung
Perikope Typ Tag
1531 - 1898  

Mt 25,1-13

Evangelium

→ 27. Sonntag nach Trinitatis

Mt 25,1-13

Evangelium

→ Gedenktag der Entschlafenen | Totensonntag

Mt 25,31-46

Evangelium

→ 26. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Mt 25,1-13

Evangelium

→ 27. Sonntag nach Trinitatis

Mt 25,31-46

Evangelium

→ 26. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 25,1-13

Evangelium +
Reihe I

→ Letzter Sonntag des Kirchenjahres

Mt 25,14-30

Reihe V

→ Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres

Mt 25,31-46

Evangelium +
Reihe I

→ Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres

1979 - 2018  

Mt 25,1-13

Evangelium +
Reihe I

→ Letzter Sonntag des Kirchenjahres

Mt 25,14-30

Evangelium +
Reihe I

→ 9. Sonntag nach Trinitatis

Mt 25,31-46

Evangelium +
Reihe I

→ Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres

seit 2019  

Mt 25,1-13

Evangelium +
Reihe I

→ Letzter Sonntag des Kirchenjahres

Mt 25,14-30

Reihe IV

→ 9. Sonntag nach Trinitatis

Mt 25,31-46

Evangelium +
Reihe V

→ Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres

Mt 25,31-40

Evangelium +
Reihen II/V

→ 11. November | Martinstag

 

 

SprüchE: Liturgiegeschichtliche Verwendung

VERSE AUS DEM TEXT IN LITURGISCHEN TAGES- UND WOCHENSPRÜCHEN

Vers / Typ Text Tag
1531 - 1898  

Mt 25,40b

Was ihr getan habt einem von diesen mei­nen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Wochenspruch

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

1899 - 1978  

Mt 25,40b

Was ihr getan habt einem von diesen mei­nen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Wochenspruch

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

Lutherische Kirchen
1958-1978
 

Mt 25,40b

Was ihr getan habt einem von diesen mei­nen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Wochenspruch

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

1979 - 2018  

Mt 25,40b

Was ihr getan habt einem von diesen mei­nen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Wochenspruch

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

seit 2019  

Mt 25,40b

Was ihr getan habt einem von diesen mei­nen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.

Wochenspruch

→ 13. Sonntag nach Trinitatis

Tagesspruch

→ Martinstag (11. November)

 

 

   Hörbuch-Videos

Aus der Rede Jesu über die Endzeit: Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen (Mt 25,1-13)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 25,1-13

Das Video zeigt den Text des Gleich­nis­ses von den klu­gen und von den tö­rich­ten Jung­frau­en aus der Luther­bi­bel von 1545, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

Das Gleichnis vom anvertrauten Geld (Mt 25,14-30)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 25,14-30

Das Video zeigt den Text der Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus das Gleich­nis von den an­ver­trau­ten Zent­nern er­zählt, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

Jesu Rede über das Weltgericht (Mt 25,31-40)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 25,31-40

Das Video zeigt die Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus über die Ge­rech­ten im Welt­ge­richt re­det, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

Jesu Rede über das Weltgericht (Mt 25,31-46)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Mt 25,31-46

Das Video zeigt die Ge­schich­te aus der Luther­bi­bel von 1545, in der Je­sus über die Ge­rech­ten und Un­ge­rech­ten im Welt­ge­richt re­det, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

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Sabrina

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