13. Sonntag nach Trinitatis

Sonntag, 9. September 1900

evangelisches Kreuz
QuickInfo

Altkirchliche Ordnung

Evangelium     Zum TextLk 10,23-37
Epistel Zum TextRom 3,21-28
 

Eisenacher Ordnung

1. Evangelium  Zum TextLk 10,23-37
1. Epistel Zum TextRom 3,21-28
2. Evangelium VerweisMk 12,41-44
2. Epistel Verweis1Petr 2,1-10
Alttestamentliche Lektion VerweisSach 7,4-10
→Gottesdienstordnungen

 

evangelisches Kreuz

Das evangelische Kirchenjahr

Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün
9.9.1900 | 13. Sonntag nach Trinitatis
Sonntag
 

13. Sonntag
nach Trinitatis

Grün

 

 

 

Bewegliches Datum
Der 13. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem<br>16. August und dem 19. September eines Jahres.
 
  • 13. Sonntag nach Trinitatis
  • 21. Sonntag nach →Ostern
  • Abhängig vom →Osterdatum
  • Der 13. Sonntag nach Trinitatis liegt zwischen dem
    16. August und dem 19. September eines Jahres.
Symbol: Abstand zum Osterfest
 
  • 147 Tage nach Ostern
  • am 148. Tag nach Ostern, gerechnet ab Ostersonntag

 

Got­tes­dienstliche Ordnungen

Symbol Evangelisch

Der evangelische

13. Sonntag
nach Trinitatis

 
 

Liturgische Farbe

 
Christusmonogramm mit A und O in der liturgischen Farbe Grün

Grün

Wir zeigen in den Kirchenjahren ab 1898/1899 bis 1977/1978 die in jener Zeit maßgeblichen Lese­ord­nungen.

Im Kirchenjahr 1899/1900 galten bevorzugt:

  • I. Altkirchliche Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die nach wie vor der altkirchlichen Textordnung folgten (so die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg).
  • II. Eisnacher Ordnung:
    Die Ordnung für Landeskirchen, die den Empfehlungen der Eisenacher Konferenz folgten (so die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau).

 

 

I.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach altkirchlicher Textordnung

 

gültig bis 1977/1978

 

Thema des Sonntags

( nach dem Evangeliumstext Lk 10,23-37 )

 

Gleichnis vom barmherzigen Samariter

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Was jr ge­than habt einem vn­ter die­ſen mei­nen geringſten Brüdern / Das habt jr mir ge­than.

→Mt 25,40b

Pſalm
112
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 112

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
244 EG 343 Ich ruf zu dir, Herr Jeſu Chriſt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Lesung Text für die Lesung
Epistel Zum TextRom 3,21-28
Evangelium  Zum TextLk 10,23-37
   

 

Erläuterungen zu den Perikopen

Mit der Re­for­ma­ti­on än­der­te sich die Be­deu­tung der Le­sun­gen und der Pre­digt im Got­tes­dienst grund­le­gend. Gab es vor­her kei­ne oder nur ei­ne sehr lo­se Bin­dung der Pe­ri­ko­pen an die Mes­se, so war für Luther nun re­gel­mäßig die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe Grund­la­ge der Pre­digt im sonn­täg­li­chen Haupt­got­tes­dienst (vor­mit­tags), an die­sem Tag also  Zum TextLk 10,23-37.

Im Fo­kus der Pre­digt stand jetzt als Teil der Ver­kün­di­gung die Aus­le­gung des Evan­ge­li­ums.

Die Epis­tel­pe­ri­ko­pe war als Pre­digt­text emp­foh­len für den Ge­brauch im Got­tes­dienst am Nach­mit­tag bzw. Abend (siehe dazu auch Luthers Schrift →Von der Ord­nung des Got­tes­diens­tes in der Ge­mein­de, 1523, Über den Sonn­tags­got­tes­dienst).

Die Rei­he der Epis­tel­pe­ri­ko­pen ent­hielt (an­ders als heu­te) auch Tex­te aus dem Al­ten Tes­ta­ment. Es gab kei­ne spe­zi­el­le Rei­he für Le­sun­gen aus dem Al­ten Tes­ta­ment.

Doch die Pfar­rer und Pre­di­ger wa­ren zu­nächst nicht nur frei da­rin, ei­nen bib­li­schen Text für die Pre­digt zu wäh­len, son­dern ge­ra­de­zu auf­ge­for­dert, die Pre­digt an den Be­dürf­nis­sen der Ge­mein­de und an der ge­üb­ten Pra­xis aus­zu­rich­ten.

In den meis­ten Kir­chen wur­den na­he­zu täg­lich Got­tes­diens­te ge­bo­ten (die in un­se­ren Ka­len­dern z. Z. nicht ab­ge­bil­det sind). An Sonn- und Fei­er­ta­gen konn­ten gleich meh­re­re Got­tes­diens­te und Mes­sen statt­fin­den. Hier ent­wickel­ten sich Le­se­emp­feh­lun­gen für je­den Wo­chen­tag, in Sum­me also für je­den Tag des Kir­chen­jah­res.

Von Be­deu­tung war auch die pro­tes­tan­ti­sche Aus­rich­tung der Ge­biets­kir­che: lu­the­risch, re­for­miert (cal­vi­nis­tisch) und uniert. Un­ter­schie­de zeig­ten sich in der Li­tur­gie und da­mit im Ver­ständ­nis der Pre­digt als Teil der Ver­kün­di­gung.

Luthers all­ge­mei­nen Emp­feh­lun­gen in sei­nen Schrif­ten folg­ten et­wa ab 1560 ver­ein­zelt An­sät­ze, ei­ne ge­wis­se ver­bind­li­che Text­ord­nung für Pfar­rer und Ge­mein­den zu ge­stal­ten. Dies ge­schah je­doch zag­haft und zö­ger­lich an­ge­sichts der be­ste­hen­den Mei­nungs­viel­falt und an­ge­sichts der La­ge der Ent­schei­dungs­ho­heit, die nicht in der Kir­che, son­dern beim Lan­des­fürs­ten an­ge­sie­delt war. Zu­nächst gab es auch kei­nen hin­rei­chen­den Be­darf für neue Re­ge­lun­gen: Got­tes­dienst war selbst­ver­ständ­lich und die Be­völ­ke­rung nahm re­ge teil. Doch spä­tes­tens im Zeit­al­ter der Auf­klä­rung, als ein deut­li­cher Rück­gang christ­li­chen En­ga­ge­ments in der Be­völ­ke­rung zu er­ken­nen war, die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ste­tig ab­nahm und et­li­che un­ter­wö­chi­ge Got­tes­diens­te und Mes­sen ge­stri­chen wur­den, trat die Not­wen­dig­keit deut­lich her­vor, das Got­tes­dienst­ver­ständ­nis und die Got­tes­diens­te des Kir­chen­jah­res zu über­den­ken.

Dies führ­te viel­fach schon früh und spe­ziell im 19. Jahr­hun­dert zu zahl­rei­chen un­ter­schied­li­chen Durch­füh­run­gen, Vor­schlä­gen und Er­pro­bun­gen, bis sich 1896 die Ei­sena­cher Kon­fe­renz als reichs­wei­te Kon­fe­renz der deut­schen Lan­des­kir­chen mit der Idee ei­ner all­ge­mein gül­ti­gen Text­ord­nung be­schäf­tig­te und schließ­lich ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung be­schloss, die ab 1898/1899 al­len evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen zur Um­set­zung emp­foh­len wur­de.

Es ist der­zeit an die­ser Stel­le nicht mög­lich, für die Jah­re 1530/1531 bis 1898/1899 Text­ord­nun­gen dar­zu­stel­len, die über die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen für die Le­sun­gen und Pre­dig­ten hi­n­aus ge­hen. Wir sind uns da­bei be­wusst, dass die­se Pe­ri­ko­pen re­gi­o­nal und zeit­lich be­grenzt kei­ne Be­deu­tung hat­ten.

 

Ich ſcheme mich des Euangelij von Chriſto nicht /

Denn es iſt eine Krafft Got­tes /

die da ſe­lig machet / alle /

die daran gleuben.

→Römerbrief 1,16

 

 

II.

Gottesdienstliche Ordnung

Nach der Eisenacher Textordnung

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

 

Thema des Sonntags

(nach dem Evangeliumstext Lk 10,23-37 )

 

Gleichnis vom barmherzigen Samariter

 

 

 

Spruch und Psalm für die Woche

 
Biblia
1545
 

Spruch
für die Woche

 

Was jr ge­than habt einem vn­ter die­ſen mei­nen geringſten Brüdern / Das habt jr mir ge­than.

→Mt 25,40b

Pſalm
112
 

Psalm
für die Woche

 
 

→Psalm 112

 

 

 

Lied für die Woche

 
EG alt EG neu Titel
244 EG 343 Ich ruf zu dir, Herr Jeſu Chriſt
 

EG: Evangelisches Gesangbuch
EG alt: Nummer des Liedes in alten Evangelischen Gesangbüchern
EG neu: Nummer des Liedes im neuen Evangelischen Gesangbuch (ab 2013)

 

 

 

Die biblischen Texte für Lesung und Predigt

 
Reihe Inhalt Text für die Predigt
Reihe I:
altkirchliche Reihe
 
Epistel Zum TextRom 3,21-28
Evangelium  Zum TextLk 10,23-37
Reihe II  2. Epistel Verweis1Petr 2,1-10
2. Evangelium VerweisMk 12,41-44
alttestamentliche Reihe Alttestamentliche Perikope VerweisSach 7,4-10
     

Aufbau der Leseordnung

Die Eisenacher Kon­fe­renz (ei­ne Kon­fe­renz der evan­ge­li­schen Lan­des­kir­chen Deutsch­lands) er­ar­bei­te­te in den Jah­ren von 1888 bis 1896 eine Pe­ri­ko­pen­ord­nung für die evan­ge­li­schen Kir­chen. Sie ver­stand die alt­kirch­li­chen Pe­ri­ko­pen (Epis­tel und Evan­ge­li­um) als eine ers­te Rei­he und füg­te ihnen in ei­ner zwei­ten Rei­he ei­nen zwei­ten Text aus den Epis­teln und ei­nen zwei­ten Text aus den Evan­ge­li­en hin­zu. Die gro­ße Be­son­der­heit die­ser Ord­nung war die Ein­füh­rung ei­ner drit­ten, alt­tes­ta­ment­li­chen Rei­he, die für je­den Sonn­tag des Kirchen­jah­res erst­mals ei­nen alt­tes­ta­ment­li­chen Text bot. Die Ver­wen­dung die­ser Pe­ri­ko­pen ge­schah nicht ein­heit­lich. Ge­dacht wa­ren sie da­zu, sie wech­sel­weise im Got­tes­dienst zu ver­wen­den, so in­ner­halb ei­ner Fol­ge von vier Jah­ren:

  • im 1. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 2. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und Lek­ti­on Al­tes Tes­ta­ment
  • im 3. Jahr: alt­kirch­li­ches Evan­ge­li­um und alt­kirch­li­che Epis­tel
  • im 4. Jahr: 2. Evan­ge­li­um und 2. Epis­tel

Da­mit er­gab sich für die Le­sun­gen ein Zyklus von vier Jah­ren und für die Pre­digt, die sich je­weils auf die Evan­ge­li­en­pe­ri­ko­pe stützte, ein Zyklus von zwei Jah­ren.

 

 

Alt­kirch­li­che Text­ord­nung in Lan­des­kir­chen

In ei­ni­gen Lan­des­kir­chen, da­run­ter die evan­ge­li­sche Kir­che Bran­den­burgs, galt in die­ser Zeit wei­ter­hin die alt­kirch­li­che Text­ord­nung. Sie kennt nur Evan­ge­li­um und Epis­tel (Reihe I in der Ei­sen­acher Text­ord­nung), die bei­de nach wie vor für die Text­lesung so­wie für die Pre­digt im Haupt- und Abend­got­tes­dienst emp­foh­len wa­ren.

 

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs

Die evan­ge­li­sche Kir­che Würt­tem­bergs nutz­te in die­ser Zeit ei­ne Pe­ri­ko­pen­ord­nung, die sich auf ei­nen Drei­jah­res­zy­k­lus stütz­te. Über die drei Jahr­gän­ge hin­weg fan­den sich die Pe­ri­ko­pen wie hier ge­nannt, al­ler­dings in an­de­rer An­ord­nung und er­gänzt um wei­te­re Pe­ri­ko­pen, die we­der in alt­kirch­li­chen Ord­nun­gen noch in der neu­en Ei­sen­acher Ord­nung be­kannt wa­ren.

Diese Ord­nung der evan­ge­li­schen Kir­che Würt­tem­bergs ist der­zeit hier nicht wie­der­ge­ge­ben.

 

Geschicht­li­che An­mer­kun­gen: Die Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen in Zei­ten des Um­bruchs

  • In den Jah­ren des na­ti­o­nal­so­zi­a­li­sti­schen Re­gi­mes gab es im Zu­sam­men­hang mit der brach­i­a­len an­ti­se­mi­ti­schen Aus­rich­tung in Po­li­tik und Ge­sell­schaft in den evan­ge­li­schen Kir­chen re­gi­o­nal In­ten­ti­o­nen, die alt­tes­ta­ment­li­che Rei­he ab­zu­schaf­fen und die an­de­ren Rei­hen im Sin­ne ei­ner Staats­rä­son zu kor­ri­gie­ren. Die­ses An­sin­nen wirk­te trotz ei­ner Be­ken­nen­den Kir­che ver­ein­zelt bis weit die Zeit nach dem 2. Welt­krieg nach.
  • Auch nach der Ver­ei­ni­gung von Lan­des­kir­chen, wie der Grün­dung von VELKD und EKD, blie­ben die Ord­nun­gen der Pre­digt­tex­te den Sy­no­den der Lan­des­kir­chen un­ter­wor­fen und ent­wickel­ten sich so­mit zu­neh­mend un­ein­heit­lich.
  • Ab dem Jahr 1957/1958, spä­tes­tens ab 1960/1961 galt dann in den meis­ten evan­ge­lisch-lu­the­ri­schen Kir­chen ei­ne neue Pe­ri­ko­pen­ord­nung auf Ba­sis von sechs Rei­hen, weil sich nun erst­mals nach Ei­sen­ach über Jah­re hin­weg eine lan­des­kirch­lich über­grei­fen­de und un­ab­hän­gi­ge Kon­fe­renz (Lu­the­ri­sche Li­tur­gi­sche Kon­fe­renz Deutsch­lands) mit li­tur­gisch-ho­mi­le­ti­schen Fra­gen be­schäf­tig­te und 1957 Ant­wor­ten in Form ei­ner »Ord­nung der Pre­digt­tex­te« vor­leg­te.
  • Doch die Ent­schei­dungs­ho­heit ob­lag nach wie vor den lan­des­kirch­li­chen Sy­no­den. Über­wie­gend unier­te und re­for­mier­te Lan­des­kir­chen nutz­ten die hier vor­lie­gen­de Ord­nung der Pre­digt­tex­te nach dem Ei­sen­acher Sche­ma wei­ter­hin bis 1977/1978 oder auch da­rü­ber hi­n­aus.
  • Bis heute gilt in man­chen evan­ge­li­schen Kir­chen und Frei­kir­chen eine Ord­nung auf Grund­la­ge der Ei­sen­acher Pe­ri­ko­pen im vier­jäh­ri­gen Zy­k­lus.

 

HERR thu meine Lippen auff

Das mein Mund deinen Rhum verkündige.

→Psalm 51,17

 

 

Perikopen

Perikopen nach Luther 1545

13. Sonntag nach Trinitatis

 

Perikopen

Texte für Lesungen und Predigt

 

in unierten und reformierten Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1977/1978

in lutherischen Landeskirchen gültig in den Jahren 1898/1899 bis 1956/1957

Die Leittexte aus den Evangelien, den Episteln und dem Alten Testament nach altkirchlicher und Eisenacher Perikopenordnung

Text nach der Lutherbibel von 1545 gesetzt nach der Vorlage des Originals in Frakturschrift mit Luthers Scholion in den Marginalspalten.
Ergänzt um Verszählung und Abschnittsüberschriften.

 

LESUNG UND PREDIGTTEXT

Evangelium

Evangelium nach Lukas

Lk 10,23-24.25-37

 

Text hören:

Sprecher: R. Makohl | Musik: ©Bluevalley, J.S. Bach
Das Verzeichnis der Hörbuch-Videos mit den Lesungen des Evangeliums finden Sie hier:
→  Video-Hörbuch

 

Biblia

 

 

 

 

Euangelium
S. Lucas.

 

C. X.

 

 

Verse 23 - 24

Der Vorrang der Jünger

|| → Mt 13,16-17

VND Jhe­ſus wandte ſich zu ſei­nen Jüngern / vnd ſprach in ſon­der­heit / Se­lig ſind die au­gen / die da ſe­hen / das jr ſe­het. 24Denn ich ſa­ge euch / viel Pro­phe­ten vnd Kö­ni­ge wol­ten ſe­hen / das jr ſe­het / vnd ha­bens nicht ge­ſe­hen / vnd hö­ren das jr hö­ret / vnd ha­bens nicht ge­hö­ret.

 

 

Verse 25 - 37

Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter

|| → Mt 22,35-40    || → Mk 12,28-34

 

 

 

 

 

 

→ Deut. 6.

 

 

 

 

 

Si­he / da ſtund ein Schrifft­ge­ler­ter auff / ver­ſucht Jhe­ſus / vnd ſprach / Mei­ſter / Was mus ich thun / das ich das ewi­ge Le­ben er­er­be? 26Er aber ſprach zu jm / Wie ſte­het im Ge­ſetz ge­ſchrie­ben? Wie lie­ſe­ſtu? 27Er ant­wor­tet / vnd ſprach / Du ſolt Gott dei­nen HER­RN lie­ben / von gan­tzem her­tzen / von gan­tzer ſee­le / von al­len kreff­ten / vnd von gan­tzem ge­mü­te / Vnd dei­nen Ne­he­ſten / als dich ſelbs. 28Er aber ſprach zu jm / Du haſt recht ge­ant­wor­tet / Thue das / ſo wir­ſtu le­ben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

29ER aber wolt ſich ſelbs recht­fer­ti­gen / vnd ſprach zu Jhe­ſu / Wer iſt denn mein Ne­he­ſter? 30Da ant­wor­tet Jhe­ſus / vnd ſprach / Es war ein Menſch / der gieng von Je­ru­ſa­lem hin ab gen Je­ri­cho / vnd fiel vn­ter die Mör­der / Die zo­gen jn aus / vnd ſchlu­gen jn / vnd gien­gen da­uon / vnd lieſ­ſen jn halb tod lie­gen. 31Es be­gab ſich aber on ge­fehr / das ein Prie­ſter die­ſel­bi­ge ſtraſ­ſe hin ab zoch / vnd da er jn ſa­he / gieng er fur vber. 32Des­ſel­bi­gen glei­chen auch ein Le­uit / da er kam bey die Stet / vnd ſa­he jn / gieng er fur vber.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

33EIn Sa­ma­ri­ter aber rei­ſet / vnd kam da hin / vnd da er jn ſa­he / ja­mer­te jn ſein / 34gieng zu jm / ver­band jm ſei­ne Wun­den / vnd gos drein Ole vnd Wein / vnd hub jn auff ſein Thier vnd fü­ret jn in die Her­ber­ge / vnd pfle­get ſein. 35Des an­dern ta­ges rei­ſet er / vnd zoch eraus zwe­en Groſ­ſchen / vnd gab ſie dem Wir­te / vnd ſprach zu jm / Pfle­ge ſein / Vnd ſo du was mehr wirſt dar­thun / wil ich dirs be­za­len / wenn ich wi­der­ko­me. 36Wel­cher dünckt dich / der vn­ter die­ſen drei­en der a Ne­heſt ſey ge­we­ſen / dem / der vn­ter die Mör­der ge­fal­len war? 37Er ſprach / Der die barm­her­tzig­keit an jm that. Da ſprach Jhe­ſus zu jm / So ge­he hin / vnd thu des glei­chen.

 

 

 

 

 

 

 

a

(Neheſt)

Der Neheſt iſt nicht al­lein der wol thut / ſon­dern auch der wol­that be­darff / Denn wir ſind al­le vn­ter­nan­der Ne­he­ſten.

 

 

 

LESUNG UND ZWEITER PREDIGTTEXT

Epistel

Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom

Rom 3,21-28

REIHE

EP

 

Biblia

 

 

 

 

Die Epiſtel S. Pauli:
An die Römer.

 

C. III.

 

 

Verse 21 - 26

Gerechtigkeit vor Gott kommt durch den Glauben an Jesus Christus

 

 

Paulus schreibt:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

NV aber iſt on zuthun des Ge­ſe­tzes / die Ge­rech­tig­keit / die fur Gott gilt / offen­ba­ret vnd be­zeu­get / durch das Ge­ſetz vnd die Pro­phe­ten. 22Ich ſa­ge aber von ſol­cher ge­rech­tig­keit fur Gott / die da kompt durch den glau­ben an Jhe­ſum Chriſt / zu allen vnd auff alle / die da gleuben.

23DEnn es iſt hie kein vn­ter­ſcheid / b Sie ſind all­zu­mal Sün­der / vnd man­geln des Rhu­mes / den ſie an Gott haben ſollen / 24Vnd wer­den on ver­dienſt ge­recht aus ſei­ner Gna­de / durch die Er­lö­ſung / ſo durch Chri­ſto Jhe­ſu ge­ſche­hen iſt /25Wel­chen Gott hat fur­ge­ſtel­let zu ei­nem Gna­den­ſtuel / durch den glau­ben in ſei­nem Blut / Da mit er die Ge­rech­tig­keit / die fur jm gilt / dar­bie­te / in dem / das er SVN­DE VER­GIBT / c wel­che bis an her blie­ben war / vn­ter gött­li­cher ge­dult / 26Auff das er zu die­ſen zei­ten dar­bö­te die Ge­rech­tig­keit / die fur jm gilt / Auff das er allein Ge­recht ſey / vnd ge­recht mache den / der da iſt des glau­bens an Jhe­ſu.

 

 

 

 

 

 

b

Merck dis / da er ſa­get (Sie ſind al­le ſünder etc.) Iſt das Heubt­ſtück vnd der Mit­tel­platz die­ſer Epiſt. vnd der gan­tzen Schrifft / nem­lich / Das alles ſün­de iſt / was nicht dur­ch das blut Chri­ſti er­lö­ſet / im glau­ben ge­recht wird. Da­rumb faſſe die­ſen Text wol / denn hie ligt dar­ni­der aller werck ver­dienſt vnd rhum / wie er ſelbſt hie ſa­get / vnd blei­bet al­lein lau­ter Got­tes gna­de vnd eh­re.

 

 

 

 

 

 

Aus dem Abschnitt:

Alleine durch den Glauben

Verse 27 - 28

 

 

 

 

 

 

WO bleibt nu der Rhum? Er iſt aus / Durch welch Ge­ſetz? durch der werck geſetz? Nicht al­ſo / Son­dern durch des glaubens geſetz. 28So hal­ten wir es nu / Das der Menſch ge­recht wer­de / on des Ge­ſetzes werck / alleine durch den Glauben.

 

 

 


c      (Bis an her) Die ſünde kundte weder Ge­ſetz noch kein gut werck wegnemen / Es mu­ſte Chri­ſtus vnd die Ver­ge­bung thun.

 

 

 

  Hörbuch-Video

Der Vorrang der Jünger und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10,23-24.25-37)

Titelbild
Hörbuch-Video zur Biblia 1545

→Hörbuch-Video: Lk 10,23-24.25-37

Das Video zeigt aus der Luther­bi­bel von 1545 die Er­zäh­lung vom Vor­rang der Jün­ger und das Gleich­nis vom barm­her­zi­gen Sa­ma­ri­ter, vor­ge­le­sen von Reiner Makohl.

 

 

»Frewet euch mit den Frölichen /

vnd weinet mit den Weinenden.

Habt mit allen Men­ſchen Friede.«

→Römerbrief 12,15.18

Zum Gebrauch

Der Rück­blick auf die Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen ver­gan­ge­ner Jahr­hun­der­te zeigt auf, wie sich die Ver­wen­dung der bib­li­schen Tex­te in evan­ge­li­schen Got­tes­diens­ten im Lau­fe der Zeit ver­än­der­te.

Wir be­schrän­ken uns in den weit zu­rück­lie­gen­den Jah­ren auf Pe­ri­ko­pen­ord­nun­gen, die über­wie­gend in Ge­brauch wa­ren.

Durch die neue Ord­nung für die Ver­wen­dung von Sprü­chen, Psal­men, Bi­bel­tex­ten und Lie­dern in Got­tes­diens­ten sind die al­ten Ord­nun­gen zwar li­tur­gisch über­holt, aber in­halt­lich des­we­gen kei­nes­wegs falsch.

Wir möch­ten Sie da­her er­mun­tern, die in al­ter Zeit ver­wen­de­ten Pe­ri­ko­pen zu be­trach­ten. Nur so kön­nen Sie er­grün­den, ob das, wo­rauf sich Pfar­rer vor Hun­der­ten von Jah­ren in Got­tes­dienst und Pre­digt stütz­ten, auch noch heu­te ak­tu­ell ist. Ak­tu­ell für Sie ganz per­sön­lich.

 

Biblia 1545

Hinweise zur Stilkunst.de-Ausgabe

Erläuterungen zum Satz und zur Typografie des Bibeltextes

Der Text aus der Luther­bi­bel ist auf un­se­ren Sei­ten in An­leh­nung an das Druck­bild des Ori­gi­nals von 1545 wie­der­ge­ge­ben.

Den Sei­ten­auf­bau, die ver­wen­de­ten Schrif­ten, die Schreib­re­geln der Frak­tur­schrift und Luthers In­ten­tio­nen, mit der Ty­po­gra­fie Le­se­hil­fen be­reit­zu­stel­len, er­läu­tert dem in­ter­es­sier­ten Le­ser un­ser Ar­ti­kel »Satz und Ty­po­gra­fie der Luther­bi­bel von 1545«.

 

 

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Sabrina

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©by Reiner Makohl | Stilkunst.de

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