Die gantze Heilige Schrifft Deudsch
D. Martin Luther, Wittenberg 1545
Der Text in 34 Kapiteln
Nr. | Textstelle | Abschnitt | Link zum Text |
Kapitel VII. | ||
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6 - 11 |
IV. ERMAHNUNG ZU GOTTESLIEBE UND GEHORSAM
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4,44 - 28,69 |
Alternative Themeneinteilung B. DIE ZWEITE REDE DES MOSE
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1 | 7,1-8 | |
2 | 7,9-26 |
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Kapiteleinteilung nach der Ausgabe von 1545,
Angabe der Textstelle nach heutiger Zählweise.
Im folgenden Text sind die bezeichneten Verse hervorgehoben.
[100b]
WEnn dich der HERR dein Gott ins Land bringet / darein du komen wirſt daſſelb ein zunemen / vnd ausrottet viel Völcker fur dir her / die Hethiter / Girgoſiter / Amoriter / Cananiter / Phereſiter / Heuiter vnd Jebuſiter / ſieben Völcker die gröſſer vnd ſtercker ſind denn du / 2vnd wenn ſie der HERR dein Gott fur dir gibt / das du ſie ſchlechſt / So ſoltu ſie verbannen / das du keinen Bund mit jnen macheſt / nach jnen gonſt erzeigeſt. 3Vnd ſolt dich mit jnen nicht befreunden / Ewr Töchter ſoltu nicht geben jren Sönen / vnd jre Töchter ſolt jr nicht nemen ewren Sönen. 4Denn ſie werden ewre Söne mir abfellig machen / das ſie andern Göttern dienen / So wird denn des HERRN zorn ergrimmen vber euch vnd euch bald vertilgen.
5SOndern alſo ſolt jr mit jnen thun / Ire Altar ſolt jr zureiſſen / jre Seulen zubrechen / jre Hayne abhawen / vnd jre Götzen mit fewr verbrennen. 6Denn du biſt ein heilig Volck Gott deinem HERRN / Dich hat Gott dein HERR erwelet zum volck des Eigenthums / aus allen Völckern die auff Erden ſind. 7Nicht hat euch der HERR angenomen vnd euch erwelet / das ewr mehr were denn alle Völcker / Denn du biſt das wenigſt vnter allen völckern. 8Sondern das er euch geliebet hat / vnd das er ſeinen Eid hielte / den er ewren Vetern geſchworen hat / hat er euch ausgefüret mit mechtiger Hand / vnd hat dich erlöſet von dem Hauſe des dienſts / aus der hand Pharao des königes in Egypten.
SO ſoltu nu wiſſen / das der HERR dein Gott ein Gott iſt / ein trewer Gott / der den Bund vnd Barmhertzigkeit helt / denen / die jn lieben vnd ſeine Gebot halten / in tauſent Glied. 10Vnd vergilt denen die jn haſſen / fur ſeim Angeſicht / das er ſie vmbbringe / vnd ſeumet ſich nicht / das er denen vergelte fur ſeinem Angeſicht / die jn haſſen. 11So behalte nu die Gebot / vnd Geſetz / vnd Rechte / die ich dir heute gebiete / das du darnach thuſt.
Geſetzs
verheiſſunge.
12VND wenn jr dieſe Rechte höret vnd haltet ſie vnd darnach thut / So wird der HERR dein Gott auch halten den Bund vnd Barmhertzigkeit / die er deinen Vetern geſchworen hat / 13vnd wird dich lieben vnd ſegenen vnd mehren. Vnd wird die Frücht deines Leibs ſegenen / vnd die Frücht deines Landes / dein getreide / moſt vnd öle / die frücht deiner Kühe / vnd die frücht deiner Schafe / auff dem Lande / das er deinen Vetern geſchworen hat dir zu geben. 14Geſegnet wirſtu ſein vber allen Völckern / Es wird niemand vnter dir vnfruchtbar ſein noch vnter deinem Vieh. 15Der HERR wird von dir thun alle Kranckheit / vnd wird keine böſe Seuche der Egypter dir aufflegen / die du erfaren haſt / vnd wird ſie allen deinen Heſſern aufflegen. 16Du wirſt alle Völcker freſſen / die der HERR dein Gott dir geben wird / Du ſolt jr nicht ſchonen / vnd jren Göttern nicht dienen / denn das würde dir ein Strick ſein.
WIrſtu aber in deinem hertzen ſagen / Dieſes volcks iſt mehr denn ich bin / Wie kan ich ſie vertreiben? 18So fürcht dich nicht fur jnen / Gedenck was der HERR dein Gott Pharao vnd allen Egyptern gethan hat / 19durch groſſe Verſuchung / die du mit augen geſehen haſt / vnd durch Zeichen vnd Wunder / durch eine mechtige Hand vnd ausgerecktem Arm / da mit dich der HERR dein Gott ausfüret. Alſo wird der HERR dein Gott allen Völckern thun fur denen du dich fürchteſt.
20DA zu wird der HERR dein Gott Horniſſen vnter ſie ſenden / bis vmbbracht werde / was vberig iſt / vnd ſich verbirget fur dir. 21Las dir nicht grawen fur jnen / Denn der HERR dein Gott iſt vnter dir / der groſſe vnd ſchreckliche
[100b | 101a]
Móẛe․ C․ VII․VIII.
Erklerung
des erſten Gebots.
CI․
Gott. 22Er der HERR dein Gott wird dieſe Leute ausrotten fur dir / einzelen nach einander / Du kanſt ſie nicht eilend vertilgen / Auff das ſich nicht wider dich ſich mehren die Thier auff dem felde. 23Der HERR dein Gott wird ſie fur dir geben / vnd wird ſie mit groſſer Schlacht erſchlagen / bis er ſie vertilge. 24Vnd wird dir jre Könige in deine hende geben / vnd ſolt jren namen vmbbringen vnter dem Himel / Es wird dir niemand widerſtehen / bis du ſie vertilgeſt.
Deut. 13.
25DIe Bilde jrer Götter ſoltu mit fewr verbrennen / vnd ſolt nicht begeren des ſilbers oder golds das dran iſt / oder zu dir nemen / das du dich nicht drinnen verfeheſt. Denn ſolchs iſt dem HERRN deinem Gott ein grewel / 26Darumb ſoltu nicht in dein Haus den grewel bringen / das du nicht verbannet werdeſt / wie das ſelb iſt / Sondern du ſolt einen ekel vnd grewel daran haben / denn es iſt verbannet.
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III
Luther erklärt die Bedeutung des Alten Testaments und der Gesetze Mose. Diese Schriften seien für Christen sehr nützlich zu lesen, nicht zuletzt deshalb, weil Jesus, Petrus und Paulus mehrfach daraus zitieren.